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Vom Gott der Angst zum Gott der Liebe (eBook)

Wie uns ein positives Gottesbild stärkt
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
224 Seiten
bene! eBook (Verlag)
978-3-96340-235-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vom Gott der Angst zum Gott der Liebe -  Dr. Uta Kronshage
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Weshalb meistern einige Menschen Krisen besser als andere? Die Psychotherapeutin Dr. Uta Kronshage geht dieser Frage auf den Grund, ermutigt zu einem sinnerfüllten Leben mit Gott und zeigt, wie aus einem angsterfüllten Gottesbild ein liebendes wird. Man könnte glauben, dass Menschen, die christliche Werte für ihr Leben vermittelt bekommen haben, ganz grundsätzlich seelisch und dadurch auch körperlich gesünder sind. Aber das ist nicht der Fall: Denn es gibt auch Gottesbilder, die krank machen. Wenn Menschen mit Tod und Teufel gedroht wird oder sie sich von Gott bestraft fühlen. Welche psychologischen Mechanismen tragen dazu bei, dass Menschen krank werden? Was sind wichtige Voraussetzungen für Heilung? Was macht Leben lebenswert und welche Faktoren verhindern, dass Menschen sich als glücklich und mit sich selbst im Reinen erleben? Dr. Uta Kronshage schreibt auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung als Psychotherapeutin und zeigt auf, welche Grundüberzeugungen entscheidend für körperliches und seelisches Wohlbefinden und Lebensqualität sind. Letztlich geht es um die Frage einer heilsamen Beziehung zu dem, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält. 'Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die mit ihrem Leben wirklich zufrieden sind, die zum Teil schwerste Krisen und Schwierigkeiten bewältigt haben und dennoch freundlich, humorvoll, voller Liebe und Lebendigkeit geblieben sind, eine Beziehung zu einem stets anwesenden, zugewandten und bedingungslos liebenden Gott pflegen. Und ich bin der Meinung, dass jeder Mensch eine solche Beziehung zu Gott braucht und dass jeder sie haben kann.' Uta Kronshage

Dr. Uta Kronshage, Jahrgang 1965, Studium der Psychologie in Göttingen. Nach der Promotion über chronische Rückenschmerzen und Weiterbildungen in Verhaltenstherapie und klinischer Hypnose seit 2002 in Hannover in eigener Praxis tätig. Schwerpunkt ist die Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen. »In meiner Arbeit lege ich besonderen Wert auf die Erforschung der Möglichkeiten von Heilung, die jeder Mensch hat, ganz egal, was im Leben passiert sein mag.«

Dr. Uta Kronshage, Jahrgang 1965, Studium der Psychologie in Göttingen. Nach der Promotion über chronische Rückenschmerzen und Weiterbildungen in Verhaltenstherapie und klinischer Hypnose seit 2002 in Hannover in eigener Praxis tätig. Schwerpunkt ist die Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen. »In meiner Arbeit lege ich besonderen Wert auf die Erforschung der Möglichkeiten von Heilung, die jeder Mensch hat, ganz egal, was im Leben passiert sein mag.«

Bedingungslose und bedingte Liebe


Um genauer zu verstehen, welche Beziehung ein Kind zu der höheren Macht aufbaut und wie es sich darin erlebt und fühlt, müssen wir die Entwicklung von Kindern etwas genauer beleuchten.

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist es vollkommen hilflos und noch überhaupt nicht in der Lage, irgendwelche Erwartungen oder Bedingungen, die die Eltern stellen, zu erfüllen. Es ist einfach da und braucht Liebe. Diese Liebe muss naturgemäß bedingungslos sein. Das Kind kann sich diese Liebe nicht verdienen, sie ist da oder nicht. Wenn sie fehlt, kann das Kind nichts dagegen tun. Wir Menschen sind glücklicherweise so gemacht, dass wir kleinen Kindern sehr selbstverständlich diese bedingungslose Liebe geben. Sie fließt beim Anblick eines kleinen Kindes einfach so aus uns heraus. Insofern fällt es psychisch gesunden Menschen üblicherweise nicht schwer, ein Baby bedingungslos zu lieben. Und das ist segensreich, denn wenn ein Baby diese Liebe nicht bekommt, wird es sterben. Das klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch, aber es ist tatsächlich so. Wenn Kinder nur Nahrung und Obdach bekommen, aber nie in den Arm genommen oder liebevoll angesprochen werden, sterben sie. So wichtig ist für das »soziale Tier« Mensch die Verbindung zu anderen Menschen. Schon im 13. Jahrhundert musste der Stauferkaiser Friedrich II. diese Erkenntnis gewinnen, als er Kinder vollständig isolierte und nur ihre körperlichen Bedürfnisse erfüllen ließ. Er wollte herausfinden, welches die »Ursprache« der Menschen ist, die diese sprechen würden, wenn sie von niemandem Ansprache erhielten. Es kam aber gar nicht erst so weit, dass die Kinder sprechen lernten, denn sie starben schon vorher aufgrund des Mangels an Zuwendung.

 

Wenn ein Kind älter wird, erlebt es, dass die Eltern es für ein bestimmtes Verhalten loben, bei anderem ablehnend reagieren. Es erfährt also, dass es selbst einen gewissen Einfluss auf die Reaktion der Eltern hat. Das Kind lernt, Bedingungen zu erfüllen und dann bedingte Liebe zu erfahren. Diese Liebe kann es sich verdienen. Wenn sie fehlt, kann das Kind zumindest versuchen, sie zu erlangen, indem es sich anpasst, sich anstrengt, alles tut, um die Erwartungen, die an es gestellt werden, zu erfüllen.

 

Im günstigsten Fall verläuft die Entwicklung eines Kindes so, dass es zunächst ganz viel bedingungslose Liebe erhält, in die nach und nach immer mehr bedingte Liebe »hineingemischt« wird. Das Kind wird sich bemühen, die Bedingungen zu erfüllen, aber das wird ihm natürlich nicht immer gelingen. Und nun ist es sehr wichtig, dass das Kind, wenn ihm etwas misslingt, wieder auf die bedingungslose Liebe zurückgreifen kann. Dass es weiß: »Es ist wichtig, dass ich mich bemühe, dass ich tue, was man von mir erwartet, aber wenn es nicht möglich ist, dann bin ich immer noch geliebt. Ich kann zwar zwischenzeitlich die bedingte Liebe der Eltern oder anderer wichtiger Personen verlieren, aber niemals die bedingungslose Liebe.« Ein Kind, das das weiß, fühlt sich im Leben sicher und geborgen. Es wird sowohl bereit sein, sich zu bemühen als auch mutig Fehler und Niederlagen zuzulassen. Das Kind kann sich frei entfalten.

 

Damit ein Kind diese Gewissheit der bedingungslosen Liebe erhält, ist es entscheidend, dass die Eltern oder andere Erziehungspersonen, wenn sie das Kind kritisieren, das Verhalten des Kindes infrage stellen und niemals die Person! Kinder wissen, dass sie nicht alles richtig machen und dass sie viel lernen müssen. Dass sie korrigiert und angeleitet werden, ist für sie selbstverständlich. Sie wollen es sogar. Aber wenn statt des Verhaltens die Person des Kindes angegriffen wird, kann das Kind sich nicht mehr geliebt fühlen. Wenn es hört: »Du bist dumm, du taugst nicht, du bist faul, du bist frech« oder welche Aussagen über die Person auch immer, dann empfindet sich das Kind selbst als falsch und nicht nur sein Verhalten. Und sich anders zu verhalten, das kann ein Kind lernen, anders zu sein jedoch nicht.

 

Die Gewissheit, bedingungslos geliebt zu sein, ist die wichtigste Quelle der Kraft im Leben. Ohne sie geht es nicht oder zumindest nicht gut. Ganz ohne geht es tatsächlich gar nicht. Jeder Mensch, der lebt, hat also irgendwann einmal die Erfahrung bedingungsloser Liebe gemacht, er wäre sonst schlicht und ergreifend nicht mehr da. Aber diese Erfahrung kann sehr brüchig sein, eher wie ein kleines Rinnsal, das das Überleben garantiert, und kein steter Fluss, an dem man jederzeit seinen Durst stillen kann.

Jede Mutter, jeder Vater liebt im tiefsten Inneren das eigene Kind bedingungslos. Das ist gar nicht anders möglich. Das heißt aber leider nicht, dass die Eltern diese Liebe auch immer wahrnehmen, und schon gar nicht, dass sie sie immer ausdrücken können. Eltern sind eben auch nur Menschen und das heißt, sie fühlen sich auch nicht immer gut, sind nicht immer mit sich und der Welt im Reinen, wissen – anders als das Kind annimmt – manchmal überhaupt nicht weiter. Und wenn dann das Kind Erwartungen nicht erfüllt, dann kann es für die Eltern sehr schwer sein, dem Kind die bedingungslose Liebe zu zeigen. Dazu kommt, dass Kinder das Verhalten von Eltern sehr leicht missverstehen können und dann Reaktionen auf sich beziehen, die gar nichts mit dem Kind selbst zu tun haben.

Ein Patient von mir hatte zum Beispiel einen Vater, der bei der Heimfahrt von seiner Arbeit immer mit einem Kollegen zusammen fuhr, der den Vater häufig herabwürdigte. Wenn der Vater dann nach Hause kam, war er oft ärgerlich und gereizt und reagierte ungeduldig auf die ganz normalen Lebensäußerungen der Kinder. Das führte dazu, dass der Patient glaubte, dass er es seinem Vater nie recht machen könne und dass sein Vater ihn eben nicht bedingungslos liebte. Hätte man den Vater dazu befragt, hätte er mit Sicherheit gesagt: »Oh nein, wie kommen Sie denn darauf, dass ich meinen Sohn nicht geliebt habe? Er war ja mein großer Lichtblick am Abend nach der Arbeit. Meine Kinder waren und sind das Wichtigste in meinem Leben. Ich könnte gar nicht aufhören, meine Kinder zu lieben, egal, was sie tun!«

 

Wenn Sie selbst Kinder haben, dann können Sie eine solche Aussage sicher gut verstehen. Ich vermute, es geht Ihnen genauso. Sie könnten gar nicht aufhören, Ihre Kinder zu lieben, ganz egal, was sie tun. Das ist die bedingungslose Liebe. Sie wissen um diese Liebe, aber Sie können nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass Ihre Kinder ebenfalls darum wissen.

 

Natürlich gibt es auch Eltern, die ihre Kinder tatsächlich ablehnen und ihnen das auch immer wieder sagen. Üblicherweise war die Geburt des Kindes in solchen Fällen eben kein Anlass zur Freude, sondern führte zu Konflikten, Leid und Schmerz. Vielleicht weil das Kind unehelich geboren wurde (was heute glücklicherweise meistens kein Problem mehr darstellt), sich die Mutter zu jung fühlte, depressiv war, das Elternpaar eigentlich gar nicht zusammenbleiben wollte, das Geld nicht reichte oder was auch immer. In allen Fällen lag die Ablehnung des Kindes durch die Eltern nicht im Kind selbst begründet! Die Eltern projizieren ihre unangenehmen Gefühle im Zusammenhang mit der Geburt des Kindes auf das Kind. Mit dem Kind selbst ist aber immer alles in Ordnung. Das allerdings kann es nicht wissen und es wird sich eben nicht bedingungslos geliebt fühlen.

 

Wie hängt die Wahrnehmung der bedingungslosen Liebe der Eltern mit der Beziehung zu Gott zusammen? Ich habe beschrieben, dass für Kinder Gott sehr große Ähnlichkeit mit der höchsten Autorität im Familiensystem hat. Ob ein Kind sich von diesem mächtigsten Familienmitglied bedingungslos geliebt gefühlt hat oder nicht, wird entscheidend mitbestimmen, ob das Kind Gott als bedingungslos liebend wahrnehmen kann oder nicht. Darum ist die Frage, wie Sie die höchste Autorität in Ihrer Familie erlebt haben, so bedeutsam. Sie beeinflusst unbewusst Ihr Bild von Gott und damit Ihre Beziehung zu ihm.

Damit Gott eine echte Kraftquelle sein kann und damit Sie Gott in Ihrem Leben segensreich nutzen können, sich in Gott geborgen, von ihm getragen und gehalten fühlen können, müssen Sie davon ausgehen können, dass Gott Sie bedingungslos liebt. Alles andere funktioniert nicht.

 

Wenn Menschen als Kind oder auch heute noch die höchste menschliche Autorität in ihrem Leben als nicht bedingungslos liebend wahrnehmen, dann können wir davon ausgehen, dass es ein Problem in ihrer Beziehung zu Gott gibt. Es ist für Menschen außerordentlich schwierig, diese beiden Beziehungen voneinander zu trennen. In unserem Inneren verschmelzen sie oft regelrecht miteinander. Erwachsene können diese Trennung sehr wohl vornehmen, aber sie müssen dies bewusst tun. Und den meisten Menschen ist gar nicht klar, wie sehr sie noch immer von der unbewussten Verschmelzung ihres Bildes ihrer Eltern und ihres Bildes von Gott bestimmt werden. Insofern setzen sie sich so gut wie nie mit diesen alten Einflüssen auseinander.

Wenn Sie ein Interesse daran haben, Ihre Beziehung zu Gott zu verändern, dann können Sie sich jetzt daranmachen, diese beiden Bilder voneinander zu lösen.

Vorher schauen wir uns aber noch an, welche Auswirkungen es auf das gesamte Leben hat, wenn der Mensch sich nicht bedingungslos geliebt weiß. Denn dann kommt das Gefühl der Trennung und damit die existenzielle Angst ins...

Erscheint lt. Verlag 3.4.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Schlagworte Angewandte Psychologie • Angst abbauen • Angsterkrankungen • angst oder liebe • Angststörungen loswerden • Angststörungen und Panikattacken • Beziehung zu Gott • Gott der Liebe • Gottesbeziehung • Gottesbilder • Heilung • Kraftquelle Religion • Krisen bewältigen • Krisenbewältigung • liebender Gott • Persönlichkeitsentwicklung • Positiv denken • Positives Denken • Psychologie und Religion • Psychosomatik • Schuldgefühle • Selbstannahme • Selbstliebe • strafender Gott • Trost durch Buch • Trost und Heilung • Verhältnis zu Gott • Zuversicht Buch • Zuversicht für Krisen-Zeiten
ISBN-10 3-96340-235-0 / 3963402350
ISBN-13 978-3-96340-235-7 / 9783963402357
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