Der gesunde Athlet - Training mit dem eigenen Körpergewicht (eBook)
400 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3824-3 (ISBN)
Martin Strietzel ist Physiotherapeut mit Staatsexamen. Seit 2017 ist er Gründer und Leiter von Movewell® - Physical Therapy and Movement Coaching in Berlin. Darüber hinaus ist er zertifizierter Personal Trainer (National Academy of Sports Medicine); A-lizensierter Trainer für medizinisches Fitnesstraining & CrossWorkouts. Er besuchte Weiterbildung in MT, MLD, FMS (Functional Movement Screen). Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind die Bereiche chronischer Schmerz, Prävention und Gesundheit am Arbeitsplatz, Bewegungsanalyse und Bewegungslehre sowie Personal Training (Functional; Strength and Conditioning).
Martin Strietzel ist Physiotherapeut mit Staatsexamen. Seit 2017 ist er Gründer und Leiter von Movewell® – Physical Therapy and Movement Coaching in Berlin. Darüber hinaus ist er zertifizierter Personal Trainer (National Academy of Sports Medicine); A-lizensierter Trainer für medizinisches Fitnesstraining & CrossWorkouts. Er besuchte Weiterbildung in MT, MLD, FMS (Functional Movement Screen). Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind die Bereiche chronischer Schmerz, Prävention und Gesundheit am Arbeitsplatz, Bewegungsanalyse und Bewegungslehre sowie Personal Training (Functional; Strength and Conditioning).
1.1DER MENSCHLICHE KÖRPER – 100 JAHRE ALT, VITAL, NEUGIERIG, DISZIPLINIERT, BESCHWERDEFREI UND LEISTUNGSFÄHIG. HYPOTHESE: „WIR BEHAUPTEN, DASS ES MÖGLICH IST.“
Bereits jetzt wissen wir, dass es kein Zufall ist, dass Menschen so alt werden und dass es nicht einfach nur durch den vorgeburtlichen Gewinn der Genlotterie entschieden wird. Zwar werden, statistisch gesehen, die Menschen an vielen Orten dieser Erde tendenziell immer älter, was wir allgemein den modernsten Technologien und fortschrittlichster Medizin zu verdanken haben, doch sind das nicht die einzigen Faktoren, die die Spitzenreiternationen hinsichtlich der Lebenserwartung, wie Japan, Südkorea, die Schweiz, Singapur, Schweden und Norwegen (1-4), von den meisten anderen Nationen unterscheidet.
Im Vergleich konzentrieren wir uns ausschließlich auf führende Industrienationen und wollen herausfinden, welche Faktoren die Spreu vom Weizen im Rennen um die Langlebigkeit des Menschen trennen. Über den Verlauf des Buchs werden wir wichtigste Informationen zusammentragen, die unsere Hypothese untermauern, als auch Faktoren aufzeigen, die klar gegen ein qualitativ hochwertiges Leben bis ins höchste Alter und überhaupt das Erreichen eines hohen Lebensalters sprechen.
Was unterscheidet Deutschland hinsichtlich der Lebensqualität und Lebenserwartung vom Spitzenreiter Japan, Südkorea oder unserem Nachbarn, der Schweiz, schließlich sind alle davon ebenso hoch entwickelte und auch wohlhabende Nationen, oder?
Von diesen rein technologisch sehr ähnlich aufgestellten Nationen können und sollten wir viel lernen, so viel können wir bereits vorwegnehmen. Im Vergleich zu Menschen in Japan sterben wir in Deutschland, statisch gesehen, 3-4 Jahre früher; im Vergleich zu Hongkong, Südkorea und der Schweiz ist der Unterschied nur marginal geringer.
Betrachten wir die sogenannte gesunde Lebenserwartung (engl. fachl. Healthy Life Expectancy, kurz HALE) – also die Lebenserwartung ohne die Hinzunahme von irreversiblen Erkrankungen und Verletzungen, ohne die wir eine Lebenszeit hinweg verbringen können –
a)zum Zeitpunkt der Geburt und
b)erneut im 60. Lebensjahr,
dann wird der Unterschied sogar größer.
Auch am rein gesunden, vitalen und agilen Menschen gemessen, liegen wir im Schnitt 3-5 Jahre hinter den gesundheitsführenden Nationen (3, 4). Zwar liegt auch Deutschland mit einer ermittelten Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren bei durchschnittlich 84,4 Jahren mit im oberen Bereich und damit auf Platz 19, rutscht im Ranking im Vergleich der gesunden Lebenserwartung (HALE), welche ebenfalls im 60. Lebensjahr ermittelt wird, auf 78,5 Jahre und damit Platz 21 ab (3, 4).
Als Autoren und Gesundheitsexperten, die in Deutschland aktiv sind, interessieren uns natürlich die Gründe hinter diesen Ergebnissen, damit wir mehr über den Umgang mit Gesundheit in Deutschland und auch weltweit lernen können, schließlich ist auch Spitzenreiter Japan noch knappe 15 Jahre entfernt von der von uns aufgestellten Hypothese. Positiv ist zu sehen, dass es weltweit, so auch in Deutschland, immer mehr sehr alte Menschen gibt, die sowohl agil und vital im hohen zweistelligen Lebensalter sind und noch immer aktiv und interessiert am Leben teilnehmen.
»Ist das nicht erstrebenswert?
»Doch wie können wir da hinkommen, was müssen wir individuell dafür tun und was muss sich gesellschaftlich ändern?
Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen, wenn wir auch nicht jeden gesundheitlichen Aspekt stets beeinflussen können, so meinen wir, dass die Erziehung, das Gesundheitssystem, das psychische Wohlbefinden als auch die Bewegung und Ernährung sowie die persönliche Einstellung zur Gesundheit bei allem Handeln die Hauptrollen im Rennen um die Langlebigkeit spielen.
1.1.1DAS GESUNDHEITSMODELL
„Wir verstehen das besser, was wir visualisieren können.” Modelle haben uns schon immer dabei geholfen, einen Gesamtüberblick über komplexe Themen und Zusammenhänge zu erhalten. So half uns ein Modell schon in der Schulzeit, zu verstehen, was eine Nahrungskette ist und welches Lebewesen an welcher Stelle steht. Ebenfalls hilft uns ein Modell, die Ungleichheiten und Unterschiede zwischen armen und reichen Nationen zu verstehen – und wenn wir schon beim Thema sind –, hilft uns ein Modell auch, sofort zu sehen, dass Deutschland deutlich weniger finanzielle Mittel in die gesundheitliche Prävention als andere Nationen investiert.
Im Folgenden möchten wir dir ein Modell vorstellen, was dir beim gesundheitlichen Verständnis helfen soll (Abb. 1.01). Konkret dient es der Simplifizierung der Gesamtgesundheit des Menschen. Anhand dieses Modells wollen wir dir zunächst einmal zeigen, was unser aller Grundlage ist und viel mehr, welche Aspekte wir davon wie und womit beeinflussen können.
Schließlich bestimmen die Funktionalität und Harmonie der Systeme des Körpers, unsere Umwelt und die Art des Umgangs mit dem Körper darüber, ob wir qualitativ und gesund alt werden und unabhängig vom Alter, wie agil, vital und leistungsfähig wir aktuell sind und sein können. Naiverweise betrachten wir die uneingeschränkte Funktion aller Systeme als selbstverständlich und beschäftigen uns meist erst dann damit, wenn Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit verletzungs- und erkrankungsbedingt limitiert wird.
Abb. 1.01: Das biopsychosoziale Gesundheitsmodell nach M. Strietzel
In der Mitte des Modells stehst du, sie, er, ich und wir alle – bestehend aus sogenannten Subsystemen –, die wir Menschen als solche unterteilt haben, setzt sich das selbstorganisierte Ökosystem namens menschlicher Körper zusammen. Namentlich sind es die Subsysteme muskuloskelettales System, das Nervensystem, das respiratorische System, das kardiovaskuläre System, das lymphatische System, das urogenitale System, das endokrine System und das Verdauungssystem, welche wiederum unter anderem das Immunsystem und das blutbildende System bilden und erhalten.
Ausgehend von diesem Körper, haben wir unser Gehirn nicht nur, um uns motorisch im dreidimensionalen Raum bewegen zu können und Aktivitäten wie Essen und Schlafen nachzugehen, wir können damit auch abertausende hochsensible und hoch entwickelte Vorgänge bearbeiten und Entscheidungen treffen.
Wir sind also mittels Sinnesorganen und der Leistung unseres zunehmend besser erforschten Gehirns in der Lage, aktiv und vor allem mit vollem Bewusstsein auf diesem Planeten zu agieren und zu wirken. Natürlich hängen unser Handeln und unsere Entscheidungen von vielen äußeren als auch inneren Faktoren ab.
Zu den äußeren Faktoren zählt unsere Umwelt – also gesellschaftliche und soziale Einflüsse, genauso wie berufliche, politische und akademische Einflüsse. So, wie wir auf andere Lebewesen wirken, wirken andere Lebewesen auf uns. Daher ist ein innerer Faktor unsere Psyche mit all unseren Emotionen und Gedanken. Auch wenn wir diesen Punkt scheinbar ausgelagert haben, so dient dies nur dem Zweck der Veranschaulichung und nicht der Exklusion – die Psyche ist klar ein inneres System und ein wichtiger Teil des menschlichen Ökosystems.
Blicken wir auf die linke Box im Modell, so sehen wir vier Faktoren, die wir weitestgehend beeinflussen können und die unsere Lebensqualität beeinflussen, ein Leben lang. Warum? Ganz einfach – ohne Atmung wären wir in ungefähr 3-5 Minuten bewusstlos und nur wenige Zeit später nicht mehr am Leben. Ohne Regeneration und Schlaf würden wir nach wenigen Tagen den Zustand eines stark alkoholisierten Menschen erreichen, was mit Unkonzentriertheit beginnt, führt zu Mangelerscheinungen und Fehlfunktionen, welche uns nicht lange als selbstorganisiertes System leben lassen.
Ohne Bewegung des Körpers und all seiner Gelenke wären wir nicht unabhängig auf dieser Welt und ohne Bewegung im zellulären Bereich gäbe es überhaupt kein Leben – keine Neubildung von Zellen, keine Blutversorgung, keine Giftstoffentsorgung und überhaupt erst keine Aktion und Interaktion aller Systeme des Körpers. Nun und ohne Nährstoffe, insbesondere Flüssigkeit, bekämen wir keine Energie und würden binnen weniger Tage verdursten.
Es ist gut, in dieser Box gedanklich zu verweilen, denn nicht nur bestimmen die Faktoren, ob wir leben oder nicht, sondern in welcher Form, über welchen Zeitraum und auf welchem Qualitätsniveau.
Blicken wir auf die letzte Box oben rechts im Modell, so bildet diese das „Ergebnis” aller Mühe und Arbeit an uns selbst und unserer Umwelt ab – irgendwie sind es Attribute, die nahezu einfach so da...
Erscheint lt. Verlag | 4.11.2022 |
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Verlagsort | Aachen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Schlagworte | Bewegungsanalyse • Bewegungsmuster • Biomechanik • Bodyweight Training • Fitness • Fitnesstraining • Gesundheit • Körpergewicht • Leistungsfähigkeit • Selbstanalyse • Sport • Training |
ISBN-10 | 3-8403-3824-7 / 3840338247 |
ISBN-13 | 978-3-8403-3824-3 / 9783840338243 |
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