Absolut analog (eBook)
332 Seiten
dpunkt (Verlag)
978-3-96910-785-0 (ISBN)
In 3., aktualisierter und erweiterter Auflage
- Von Kamerakauf bis Scan und Archivierung
- Großer Praxisteil S/W- und Farbentwicklung (inkl. Dia) in allen Formaten
- Kreativkapitel zu Holga, Lochkamera, abgelaufenen Filmen und Cyanotypie
Das Arbeiten mit Film und manuellen Kameras eröffnet kreative Spielräume und macht das Handwerkliche an der Fotografie von Grund auf begreifbar. Mit diesem Buch teilen Monika Andrae und Chris Marquardt von absolutanalog.de ihr Wissen und ihre Erfahrungen und geben Ihnen einen intensiven Einstieg in die Welt der Analogfotografie.
Geschrieben haben sie es für alle Neugierigen, die Freude an der Neuentdeckung der Fotografie im Kleinbild-, Mittel- oder sogar Großformat haben. Andrae und Marquardt erläutern unterschiedliche Filme und deren Einsatzgebiete, was Sie beim Kauf einer gebrauchten Kamera beachten müssen, wie Sie zu Hause S/W-, Farb- und Diafilm entwickeln, die Negative scannen, als Fotos ausdrucken und angemessen präsentieren. Außerdem vermitteln sie Ihnen alles Wichtige zu manueller Belichtungsmessung, zum Abbildungsverhalten von Filmen, zu unterschiedlichen Entwicklungsverfahren, zur richtigen Archivierung und zum spielerisch-kreativen Arbeiten mit Pinhole- und Toy-Kameras sowie abgelaufenen Filmen.
Ob Sie digitalen Ballast abwerfen und sich wieder mehr auf das Fotografieren selbst konzentrieren wollen, ob Sie Ihre handwerklichen Fertigkeiten weiterentwickeln möchten oder neue Impulse für Ihre fotografische Arbeit suchen - mit diesem Buch steigen Sie tief und praxisnah in die analoge Fotografie ein.
Monika Andrae widmet sich seit Anfang der 90er Jahre der Fotografie. Als Studentin verbrachte sie viel Zeit in der Dunkelkammer, um die Ergebnisse ihrer Fotostreifzüge in Silber zu dokumentieren. Nach ihrem späten Wechsel in die digitale Fotografie 2005 arbeitete sie einige Jahre ausschließlich in Nullen und Einsen, bis sie sich 2010 wieder in den Film verliebte. Ihr liegt es am Herzen, die immer technischer werdende Fotowelt etwas weniger technik-verliebt zu machen. Deshalb versucht sie, mit ihrem Podcast ?Monis Motivklingel? die Welt ein Stuck kreativer zu machen. Sie produziert noch weitere Podcasts und veranstaltet mit Chris Marquardt Workshops zur analogen Fotografie. Mehr zu Monika Andraes Podcasts und Projekten finden Sie unter www.monikaandrae.com. Chris Marquardt ist Fotograf und Mitgründer des ?Happy Shooting?-Foto-Podcasts. Er bringt auf seinen Fotoreisen weltweit interessierten Menschen das Fotografieren in spannender Umgebung naher. Gemeinsam mit Monika Andrae hat er wiederholt Fotografen und Fotografinnen auf dem höchsten Fotoworkshop der Welt zu allen drei Basislagern des Mt. Everest gebracht. Getreu seiner Maxime ?Fahrrad fahren lernt man nicht aus Büchern? sind seine Veranstaltungen auf das Begreifen ausgerichtet. Außerdem produziert Chris Marquardt die englischsprachige Sendung ?Tips from the Top Floor?, wo er für ein internationales Publikum Fotofragen beantwortet und seine Ansichten zur Fotografie bespricht. Als ?Photo Guy? erklärt er jedes Wochenende in Leo Laportes ?Tech Guy Radio Show? einem US-amerikanischen Millionenpublikum die Fotografie. Mehr zu Chris Marquardts Podcasts und Projekten finden Sie unter www.chrismarquardt.com, Informationen und Workshops zur analogen Fotografie unter www.absolutanalog.de.
Monika Andrae widmet sich seit Anfang der 90er Jahre der Fotografie. Als Studentin verbrachte sie viel Zeit in der Dunkelkammer, um die Ergebnisse ihrer Fotostreifzüge in Silber zu dokumentieren. Nach ihrem späten Wechsel in die digitale Fotografie 2005 arbeitete sie einige Jahre ausschließlich in Nullen und Einsen, bis sie sich 2010 wieder in den Film verliebte. Ihr liegt es am Herzen, die immer technischer werdende Fotowelt etwas weniger technik-verliebt zu machen. Deshalb versucht sie, mit ihrem Podcast ≫Monis Motivklingel≪ die Welt ein Stuck kreativer zu machen. Sie produziert noch weitere Podcasts und veranstaltet mit Chris Marquardt Workshops zur analogen Fotografie. Mehr zu Monika Andraes Podcasts und Projekten finden Sie unter www.monikaandrae.com. Chris Marquardt ist Fotograf und Mitgründer des ≫Happy Shooting≪-Foto-Podcasts. Er bringt auf seinen Fotoreisen weltweit interessierten Menschen das Fotografieren in spannender Umgebung naher. Gemeinsam mit Monika Andrae hat er wiederholt Fotografen und Fotografinnen auf dem höchsten Fotoworkshop der Welt zu allen drei Basislagern des Mt. Everest gebracht. Getreu seiner Maxime ≫Fahrrad fahren lernt man nicht aus Büchern≪ sind seine Veranstaltungen auf das Begreifen ausgerichtet. Außerdem produziert Chris Marquardt die englischsprachige Sendung ≫Tips from the Top Floor≪, wo er für ein internationales Publikum Fotofragen beantwortet und seine Ansichten zur Fotografie bespricht. Als ≫Photo Guy≪ erklärt er jedes Wochenende in Leo Laportes ≫Tech Guy Radio Show≪ einem US-amerikanischen Millionenpublikum die Fotografie. Mehr zu Chris Marquardts Podcasts und Projekten finden Sie unter www.chrismarquardt.com, Informationen und Workshops zur analogen Fotografie unter www.absolutanalog.de.
Vorwort
Die Analogfotografie ist eines der Felder, in denen es eine enorme Menge unterschiedlicher Meinungen, Erfahrungen und Glaubensrichtungen gibt. Besonders in der Zeit der Blogs, sozialen Netzwerke und einer Menge an Communities zu diesem Thema treffen fast zwangsläufig auch immer mehr unterschiedliche Meinungen aufeinander.
Dabei trägt es nicht zur Verständigung bei, dass wir im Digitalen mit diskreten Zahlen und definierten Zuständen arbeiten, während wir im Analogen eher vom Kontinuum und von fließenden Übergängen zwischen den Zuständen sprechen.
Das bildet einen idealen Nährboden für Voodoo und selbst ernannte Schamanen aller Art. Entsprechend finden Sie heute neben einer Menge an gutem Wissen und vielen hilfreichen Informationen auch einen Haufen Halbwissen oder – noch schlimmer – manchmal den reinen Blödsinn. Wir haben mit großer Sorgfalt versucht, diesem hier keinen Raum zu geben. Unser Buch kommt zu 100 % aus der Praxis. Wir behaupten nicht, auf alle Fragen die Antwort zu wissen. Aber weil wir selbst enorm neugierig sind und quasi ständig nach dem Warum fragen, versuchen wir dort, wo wir es können, das, was wir schreiben, auch zu begründen. Und da, wo dieses Buch – allein schon aus Platzgründen – nicht den Raum für das Abtauchen in die Tiefe bietet, verweisen wir auf entsprechende Quellen zum Weiterlesen.
Gibt es überhaupt noch Film?
Lassen Sie uns gleich zu Beginn die große Frage beantworten, die wir als Analogfotografen wohl am häufigsten hören: »Gibt es überhaupt noch Filme?« Die Antwort ist ein lautes Ja!
Sicher, seinen Zenit hat der Film bereits überschritten. Der globale Absatzrekord wurde mit gut 3 Milliarden verkauften Filmen weltweit in den Jahren 1999 und 2000 erreicht. Davon entfielen knapp 200 Millionen Filme auf den deutschen Markt. In einigen Märkten erreichte der Filmabsatz sogar erst nach dem Jahr 2000 seinen jeweiligen Gipfel, so z. B. in China und in den USA (2003). An solche Zahlen wird der Film sicher nie wieder herankommen, doch die Anzahl derer, die das Arbeiten mit diesem traditionellen Material schätzen und es (wieder) neu entdecken, steigt.
Nachrichtenmeldungen über den Niedergang Kodaks oder die Einstellung bekannter Filme, wie zum Beispiel des guten alten Kodachrome, bleiben in Erinnerung, weil die Medien laut darüber berichten. Dabei gibt es in fast allen Drogeriemärkten noch ein Basis-Angebot an Kleinbildfilmen und seit jüngstem teilweise auch an Fujifilm-Instax-Sofortbildfilm. Auch die Filmentwicklung von Farbnegativ-, Farbdia- und Schwarzweißnegativfilm sowie Abzüge auf echtem Silberhalogenid-Fotopapier werden noch angeboten. Die Fächer für die Papiertaschen mit den entwickelten Filmen sind jedoch meist stark geschrumpft und oft schon durch druckende Kiosksysteme mit Speicherkartenlesern ersetzt. Die Digitalkamera hat eindeutig übernommen, und so hat sich der Film in eine Nische zurückgezogen.
In der ist er aber quietschfidel.
Der Vormarsch der digitalen Technik hat es Filmenthusiasten nicht leicht gemacht. Doch nicht nur die großen Namen wie Kodak, Fuji und Ilford verkaufen nach wie vor Film. Auch einige kleinere Produzenten behaupten sich noch am Markt, und mit der italienischen Ferrania wurde 2014 sogar eine traditionelle alte Filmfabrik per Crowdfunding-Kampagne wiederbelebt. Und mit dem deutschen Hersteller ADOX wurde die älteste Fotomarke der Welt wiederbelebt: Als innovatives und sehr flexibles Unternehmen produziert ADOX an seinen beiden Standorten in der Schweiz (früher Ilford Imaging) und Deutschland (neu aufgebautes Werk in Bad Saarow, Brandenburg) Filme, Fotopapiere und Fotochemie. Dabei ist es ADOX sogar gelungen, viele frühere SW-Fotoprodukte von Agfa in der Produktion fortzuführen.
Der Markt für Sofortbildfilme erlebt seit vielen Jahren einen außergewöhnlichen Boom: Sowohl Polaroid Originals (früher »The Impossible Project«) als auch der mit über 95 % weltweitem Marktanteil dominierende Marktführer Fujifilm mit seinem Instax-Sofortbild-System weisen seit mehreren Jahren jährlich zweistellige Wachstumsraten auf. Fujifilm hat allein in den letzten fünf Jahren weltweit über 25 Millionen Instax-Kameras verkauft. Instax-Film ist mittlerweile der erfolgreichste Fotofilm-Typ überhaupt geworden: Das jährliche Verkaufsvolumen an Instax-Film übertrifft das jährliche Verkaufsvolumen an konventionellem Fotofilm.
Heute findet der Handel mit Film hauptsächlich im Internet statt. Diverse Onlinehändler vertreiben alles, was man für anspruchsvolle Analogfotografie benötigt – von Filmen über Fotochemie bis zur Ausstattung für Fotolabor und Dunkelkammer.
Viele Filmregisseure drehen nach wie vor auf Film, und im Februar 2015 kündigte Kodak neue Verträge mit einigen großen Hollywood-Studios an, womit die Herstellung von Material für analoge Kinofilme auf Jahre sichergestellt sein sollte.
Wir sind heute beide sowohl digital als auch analog unterwegs, und eines wollen wir in diesem Buch ganz speziell vermeiden: die Welt in zwei Lager zu spalten. Beide Verfahren haben ihre Berechtigung, ihre Vor- und Nachteile und ganz besonders ihren festen Platz in unserem fotografischen Leben.
Am Ende geht es uns – ganz gleich mit welchem Medium – um die Fotografie. Um den kreativen Prozess. Darum, Bilder zu schaffen, die sich der Betrachter möglicherweise doch ein zweites Mal anschaut, statt sofort weiterzublättern.
Der Prozess, mit dem diese Bilder entstehen, ist für uns aus vielen und aus sehr individuellen Gründen wichtig. Über diese Gründe und über den Prozess selbst schreiben wir in diesem Buch.
Wir wollen eine Lanze für die analoge Fotografie brechen.
Für wen ist dieses Buch?
Wenn Sie diese Zeilen lesen, begegnen Sie der analogen Fotografie mit einer ordentlichen Portion Neugier. Das freut uns. Denn für die Neugierigen wie Sie ist dieses Buch gedacht. Wir richten uns an alle, die einen weiteren – vielleicht neuen – Zugang zur Fotografie suchen.
Was uns zur analogen Fotografie hinzieht, ist die Freude an einem Prozess, der unser Verständnis von Fotografie nachhaltig vertieft hat. Durch die intensive und vor allem spielerische Beschäftigung mit dem Thema hat sich unser Blick auf das Medium allgemein, aber auch auf Motive verändert. Wir haben gelernt, Zufälle willkommen zu heißen und aus Fehlern zu lernen. Nicht alles, was wir ausprobiert haben, gelang. Nicht alles, was uns gelang, gefiel uns. Dafür haben wir an Stellen Schönheit gefunden, wo wir sie nicht vermutet hatten.
Gute Ideen und Kreativität können wir nicht als Rezept verordnen, aber wir möchten Impulse geben. Impulse, die Ihnen helfen können, einmal andere fotografische Wege zu gehen und Ihren Werkzeugkasten um neue Möglichkeiten zu erweitern.
Wenn Sie Spaß am Selbermachen haben und gerne Dinge beGREIFEN, um sie zu verstehen, ist dieses Buch für Sie. Wenn Sie gern experimentieren und sich im schrittweisen Durchlaufen eines Prozesses verlieren können, dann ist dieses Buch für Sie.
Bitte nutzen Sie die Anregungen in diesem Buch als Startpunkt für eigene Versuche. Picken Sie sich heraus, was Ihnen gefällt, wandeln Sie Dinge ab, verwerfen Sie andere. Und wenn Sie mögen, lassen Sie uns und andere unter www.absolutanalog.de an Ihren Ergebnissen teilhaben. Wir freuen uns darauf!
Für wen ist dieses Buch nicht geeignet?
Wir möchten Sie mit diesem Buch dazu einladen, Dinge zu erforschen und dem Prozess des Suchens Zeit einzuräumen. Wir haben Freude am Spielen und sind überzeugt davon, dass das ein guter Weg ist, neue Ideen zu entwickeln.
Wir beschreiben auf den folgenden Seiten unter anderem und ganz bewusst auch Materialien oder Kameras, die nach heutigen Maßstäben vielleicht als fehlerhaft, inadäquat oder veraltet und nicht als Stand der Technik angesehen werden. Wir glauben fest daran, dass technische Präzision nicht alles ist, was ein gutes Bild ausmacht. Aus unserer Sicht steht sie diesem oft sogar im Wege.
Nicht alles, was Sie ausprobieren, wird gelingen. Auch Dinge, die gelingen, müssen nicht zwangsläufig museumsreif sein. Uns geht es nicht darum, den Weg zu großer Kunst aufzuzeigen. Es geht uns darum, Spaß zu vermitteln und Widerspruchsgeist im Sinne von »Was wäre wenn?« anzustacheln. Es reicht, wenn Ihnen das Ergebnis gefällt – ob andere Ihre Meinung teilen, sollte Nebensache sein.
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die von Beginn an möglichst schnell und effizient zu standardisierten Ergebnissen kommen möchten, werden Sie hier möglicherweise nicht fündig. Wenn Sie maximale Präzision und unbedingte Reproduzierbarkeit in der Fotografie schätzen, können Sie diese in der analogen Fotografie sicherlich erreichen, doch haben wir in diesem Buch keinen Schwerpunkt darauf...
Erscheint lt. Verlag | 28.7.2022 |
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Verlagsort | Heidelberg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Fotografieren / Filmen |
Schlagworte | Analogfotografie • buch analog • Entwicklung • Film • film entwickeln • Filmfotografie • film scannen • Fotopapier • Großformat • hybrid • kleinbild • Labor • Mittelformat |
ISBN-10 | 3-96910-785-7 / 3969107857 |
ISBN-13 | 978-3-96910-785-0 / 9783969107850 |
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Größe: 21,7 MB
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