BERG bewegt (eBook)
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-076-3 (ISBN)
Die Autorin ist eine Allroundsportlerin mit einer unbändigen Leidenschaft für die Berge. An keinem Ort fühlt sie sich besser, wohler, freier, verbundener, geeinter, geerdeter und entspannter (außer es pfeift ihr Wind und Schnee um die Ohren). Ihr persönlicher Plan lautet: Gesund und fit zu bleiben, um bis ins hohe Alter in die Berge gehen zu können. Dafür ist sie bereit, ein umfassendes Training und Disziplin auf sich zu nehmen. Vom einfachen Gehen bis hin zu einem 6.000er, das ist die Entwicklungsgeschichte ihrer Bergbiographie. Wäre sie ein Berg, dann wäre sie ein Berg mit Ecken und Kanten, der trotz unwirtlicher Bedingungen seinen Glanz nie verloren hat - der Wege als Chance angenommen hat. Ihr Gipfel bietet einen gereiften Rundumblick mit herrlicher Fernsicht, ihre Bergseele jubelt, sie ist aber auch nachdenklich und träumerisch. Der Abstieg ist sanft, blumig und möglichst schonend. Beim Bankerl macht sie noch einmal Halt, ein dankender Blick zurück - Bergtage sind ihre Lieblingstag. Mag. Dr. Claudia Hebenstreit, BEd wurde 1973 im schönen Murtal geboren, ist promovierte Bildungswissenschaftlerin und lebt mit ihrem Lebenspartner in Graz. In den Bergen ist sie seit ihrer Kindheit unterwegs, wobei sich die Leidenschaft Mitte zwanzig entwickelt hat. Einige Jahre war sie für die Naturfreunde Judenburg als Wanderführerin tätig, außerdem hält sie Bewegungskurse für die Volkshochschule Graz im Bereich Fitness- und Gesundheitssport.
(BERG-)WANDERN
„Nie fragen, ob etwas möglich ist, sondern immer nur, wie es möglich gemacht werden kann. Das „Wie“ ist lösungsorientiert und setzt einen Suchprozess in Gang.“
unbekannte Autorin
Gehst du noch oder steigst du schon?
Gehen ist die Basis von dem, was folgt, so kommt man vom Gehen zum Wandern, vom Wandern zum Bergwandern, vom Bergwandern zum Bergsteigen, vom Bergsteigen zu Hochtouren. Von einfachen bis zu extrem schweren Touren, von der Tageswanderung zu Mehrtagestouren, vom Flachland bis zum Hochgebirge. Das eine setzt sozusagen unter Umständen das andere voraus. Es ist ein Entwicklungs- und Trainingsprozess über Jahre hinweg. Vor der Annäherung einer Begriffsdefinition, möchte ich auf die groben Hauptunterschiede von Flach-, Mittel- und Hochgebirge eingehen. Diese liegen klar in der Höhendifferenz, in den äußeren Bedingungen, Tourenbeschaffenheit (Streckenprofil) und Belastungsanforderungen. Die einfachste Antwort in der Unterscheidung lässt sich auf die Höhe beziehen. Die folgende Beschreibung dient lediglich als Orientierungshilfe, um die (Berg-)Wanderungen der Landschaftsform leichter zuordnen zu können (vgl. Scheumann 2003).
FLACHLAND
Höhe: Kaum Höhenmeter zu überwinden, bis zu 200 Meter.
Äußere Bedingungen: Ausgedehntes, flaches Gebiet. Lokale Höhenunterschiede möglich.
Tourenbeschaffenheit: Kaum Auf- und Abstiege, einfache Wegbeschaffenheit.
Belastung: Leicht bis mittel, je nach Streckenprofil und Weglänge.
MITTELGEBIRGE
Höhe: Ab 200 bis 1500 Meter.
Äußere Bedingungen: Almen. Berge teilweise bewaldet, felsig, stellenweise steile Abschnitte. Grashänge. Keine Gletscherberührungen.
Tourenbeschaffenheit: Auf- und Abstiege vorhanden. Einiges an Höhenmetern zu bewältigen. Hauptsächlich Wald-, Wiesen und Forstwege, aber auch schmale Steige möglich.
Belastung: Mittel bis schwierig. Ausdauer und Trittsicherheit erforderlich. Vorsicht geboten.
HOCHGEBIRGE
Höhe: Mittlere Höhe 1.500 – 2.500 Meter, Große Höhe 2.500 – 5.300 Meter, Extreme Höhe 5.300 – 8.848 Meter.
Äußere Bedingungen: Felskuppen, Felswände, über der Baumgrenze. Blockgelände, Geröll, Gletscher, Schnee, Firn, Eis. Exponierte Stellen. Klettereien im unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Niedrige Temperaturen. Tourenbeschaffenheit: Beträchtliche Höhenunterschiede sind zu überwinden. Höhenanpassung erforderlich. Bodenbeschaffenheit variiert. Technische Hilfsmittel erforderlich. Wege, Steige, wegloses Gelände, ausgesetzte Pfade.
Belastung: Schwierig bis extrem schwierig. Hohes Maß an Kondition, Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Gleichgewichtssinn, Aufmerksamkeit, Belastbarkeit. Große Beanspruchung der Muskulatur.
Wandern im Hochgebirge ist besonders attraktiv, erlebnisreich und interessant, aber unter anspruchsvolleren Bedingungen durchzuführen. Eine präzise Auseinandersetzung und Vorbereitung ist, je höher man kommt, umso (über-)lebensnotwendiger. Generell gilt: Je höher desto
• schwieriger
• mehr an Kraft und Kondition ist notwendig,
• mehr an (langer) Vorbereitung ist erforderlich,
• mehr sind Fertig- und Fähigkeiten das A und O,
• mehr an Ausbildung ist sinnvoll,
• unentbehrlicher sind technische Hilfsmittel,
• gründlicher sollte man die Wetterverhältnisse beobachten,
• dünner wird die Luft und
• unwahrscheinlicher ist eine Rettung möglich.
Der Begriff (Berg-)Wandern wird an sich sehr vielseitig verwendet und zieht sich durch viele Branchen und Bereiche. Diesbezüglich hast du dich vielleicht schon mal gefragt, ob du (berg-)wanderst oder vielleicht doch schon bergsteigst. Meine Recherche brachte mich zu folgenden Definitionen.
Wandern
Unter Wandern versteht man eine körperliche Fortbewegungsart, bei der man einen Schritt vor den anderen setzt. Durch das Heben und Absenken werden die Beine hin und hergewendet, sie haben Boden- und Luftkontakt, allerdings ohne Flugbewegung (vgl. Deisen 2002). Diese Definition lässt sich mit einer des deutschen Wanderverbandes ergänzen. Demnach versteht man unter Wandern Gehen in der Landschaft. Es handelt sich dabei um eine Freizeitaktivität, die körperliche, mentale und physische Anforderungen mit sich bringt und auch fördert. Erst ab einer Stunde Gehzeit spricht man von einer Wanderung. Eine entsprechende Planung, Nutzung infrastruktureller Gegebenheiten und angepasste Ausrüstung gehören zu einer Wanderung dazu (vgl. BMWI Forschungsbericht 2010). Eine allgemeingültige Begriffsdefinition zu finden, gestaltet sich aufgrund der Komplexität und unterschiedlicher Sichtweisen verflochten. Neben der individuellen Beurteilung, was man unter Wandern versteht und was nicht, unterliegt der Begriff ungleichen Interpretationen und Verwendungsmöglichkeiten. Was für den einen noch eine leichte Wanderung oder ein Spaziergang ist, kann für einen anderen schon als anstrengend gelten. Für einen jüngeren Menschen wird Wandern etwas anderes bedeuten als für einen älteren Menschen. Auch was die Intention zum Wandern betrifft, gibt es abweichende Motivationen. Die einen verbinden mit Wandern ein Naturerlebnis und die anderen stellen die sportliche Aktivität in den Vordergrund. Die einen möchten frische Luft tanken und die anderen regenerieren. Die Auslegungen und Empfindungen sind hier ungleich. Was allerdings definiert werden kann, ist, dass dem Wandern eine besondere Charakteristik zugesprochen werden kann. Es handelt sich dabei um ein zielgerichtetes und längeres zu Fuß gehen, welches in der freien Natur stattfindet und der aktiven Freizeitgestaltung dient. Wandern ist demnach als eine erweitere Form des Gehens anzusehen (vgl. Scheumann 2003).
Als Orientierungshilfe zur Abgrenzung zum (Spazieren-)Gehen kann festgelegt werden, dass man beim Wandern auf gesicherten und markierten Wegen unterwegs ist. Zudem kommen bei Wanderungen keine technischen Hilfsmittel wie z.B. Steigeisen, Pickel oder Seile zur Anwendung. Das bedeutet, zum Wandern gehört alles, was nicht bei vergletscherten Hochtouren, Klettersteigen und Klettereien benötigt wird. Die Dauer einer Wanderung ist verschieden, sie beginnt zumindest ab einer Stunde Gehzeit. Sie kann konditionell sehr fordernd sein, weil sie sich auch über längere Distanzen, sprich mehrere Kilometer erstrecken kann. Im Gegensatz zum (Spazieren-) Gehen bereite und plane ich eine Wanderung vor. Packe meinen Rucksack und habe notwendige Utensilien bei mir. Zumeist benötige ich ein Fortbewegungsmittel, um zu meinem Ausgangsort zu kommen, um meine Wanderung zu starten, außer beim Mikroabenteuer (dazu später mehr). Insofern wurde eine Unterscheidung zwischen (Spazieren-)Gehen und Wandern vorgenommen und Charakteristika dargelegt.
Bergwandern
Als Steigerungsstufe des Wanderns kann das Bergwandern genannt werden. Bergwandern ist sicher eine der wundervollsten Formen, den Bergen näher zu kommen. Auch hier reicht die Palette der Touren von weniger bis hin zu sehr anstrengend. Die Anforderungen unter normalen Verhältnissen werden häufig mit den Farben blau (leicht), rot (mittel) und schwarz (schwierig) gekennzeichnet. Bergwanderungen können gefährlicher und anspruchsvoller werden und bergen auch mehr Risiken in sich. Das Gelände wird hier insgesamt steiler und felsiger, geeignetes Schuhwerk ist absolut notwendig. Vorwiegend finden Bergwanderungen im Mittelgebirge statt. Erfahrungsgemäß trifft man auf gut ersichtliche und markierte Wanderwege, aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Je nach Gebiet und Gelände sind Markierungen nicht immer und überall durchgehend vorhanden. Elementares Orientierungsvermögen muss mitgebracht werden.
Beim Bergwandern ist es erforderlich, gute Vorkenntnisse und Erfahrungen im alpinen Gelände sowie im Umgang mit technischen Hilfsmitteln mitzubringen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unumgänglich. Ausgesetzte Stellen und eventuell mit Seilen oder Ketten versehene Abschnitte können genauso dabei sein wie zum Teil exponiertes Gelände mit Absturzgefahr, Geröllflächen und wegloses Gelände. Zum Teil werden auch die Hände für das Halten des Gleichgewichtes benötigt. Zudem wird das Füllgewicht des Rucksackes größer und ist im Vergleich zum Wandern umfassender mit diversen Ausrüstungs- und Bekleidungsutensilien bepackt. Landschaftlicher Genuss spielt hier genauso eine Rolle wie die Möglichkeit, einen Berggipfel zu erklimmen oder eine Almhütte vorzufinden. Sie erstrecken sich von ausgedehnten Tagestouren bis hin zu Mehrtagestouren. Bei der Planung ist in jedem Fall zu berücksichtigen, dass Klettereien oder drahtseilgesicherte und...
Erscheint lt. Verlag | 15.6.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport |
ISBN-10 | 3-99139-076-0 / 3991390760 |
ISBN-13 | 978-3-99139-076-3 / 9783991390763 |
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