Verschenke deine Zeit sinnvoll (eBook)
288 Seiten
Franzius Verlag
978-3-96050-235-7 (ISBN)
Dieses Buch hilft dir dabei, die 'Stopp-Taste' zu drücken, Automatismen zu hinterfragen, eine neue Perspektive einzunehmen und die Veränderungen anzugehen, die es braucht, damit du am Ende deines Lebens nicht voller Reue lediglich auf ungelebte Träume, unrealisierte Projekte und ungepflegte Beziehungen zurückblickst.
Die Autorin zeigt anschaulich und einfühlsam, mit Inspirationen und einfachen Übungen neue Wege auf, die Zeit und Aufmerksamkeit in lebendige Beziehungen und jene Projekte zu investieren, die wirklich zählen. Bist du bereit?
3. Eine mögliche Lösung
Wie bereits im ersten Teil des Buches ausgeführt ist, liegt die Lösung vieler Probleme darin, eine neue Perspektive einzunehmen. Wir müssen vielleicht gar nicht unser Leben auf den Kopf stellen, sondern ein anderer Blick darauf reicht bereits aus. Natürlich hat dieser andere Blick dann oft zur Folge, dass wir Dinge ändern möchten, doch diese Veränderungen kommen dann von Innen heraus, entsprechen unserer Überzeugung, gehen deshalb leicht und müssen nicht forciert werden.
Wenn wir uns des Wertes der Zeit bewusst sind, dann erkennen wir, dass wir jeden Tag wertvolle Geschenke machen. Wir verschenken Zeit. An uns selbst oder an andere Menschen. An den Menschen, dem wir zuhören. An das Kind, das wir trösten. An den Arbeitskollegen, mit dem wir ein Bier trinken gehen. An die Eltern, die wir anrufen. Oder an uns selbst, wenn wir uns ein heißes Bad gönnen oder wenn wir uns in den Liegestuhl setzen, um ein Buch zu lesen. Eigentlich machen wir das bereits, nur sehen wir dies nicht als Geschenke an, sondern wir tun es einfach oder sehen es als Pflicht. Hier geht es darum, die Perspektive zu ändern und das Schenken zu einem bewussten Prozess zu machen. Wir wissen alle, wieviel Freude man mit Geschenken verbreiten kann. Bei einem gelungenen Geschenk freut sich der Beschenkte und der Schenkende wiederum freut sich darüber, dass sich der Beschenkte freut. Beide sind zufrieden und schenken in der Folge den Menschen in ihrer Umgebung weitere schöne Momente, weil Menschen in einem glücklichen Zustand einfach freundlicher sind, mehr Komplimente verteilen, sich großzügiger und verständnisvoller zeigen. Warum entgeht uns so oft, dass wir durch die Investition unserer Zeit ständig Geschenke verteilen? Wo uns doch bewusst ist, dass die Zeit ein besonders kostbarstes Gut darstellt? Der erste Schritt zu dieser Perspektive findet statt, indem wir das Geschenk jedes einzelnen Augenblicks, den wir in unserem Leben geschenkt bekommen, erkennen und dankbar annehmen. In diesem Zustand der Dankbarkeit ist Weiterschenken das automatisch entstehende Bedürfnis!
(Zeit-)Geschenke machen
Erinnere dich an das letzte Mal, als du jemandem ein wundervolles Geschenk überreicht hast. Erinnere dich daran zurück, wie du dir Gedanken gemacht hast, woran diese Person Freude haben könnte und wie du dich selbst darüber gefreut hast, dir etwas auszudenken, was ihr gefallen würde. Erinnere dich daran, wie du das Geschenk schön verpackt und wie du es überreicht hast. Du hast dir möglicherweise Gedanken dazu gemacht, in welchem Moment du es übergeben wolltest, was du dazu sagen konntest und hast es in feierlicher Stimmung und mit einem Lächeln im Gesicht übergeben. Erinnere dich daran, wie du dich darüber gefreut hast, dass du der Person etwas schenken konntest und dass sie Freude daran hatte. Genauso kannst du es mit Zeitgeschenken machen: Du solltest dir gut überlegen, wem du was zu welchem Zeitpunkt schenken möchtest und nicht einfach darauf los schenken, ohne zu wissen, ob es das richtige Geschenk ist. Du kannst Zeitgeschenke ebenfalls feierlich übergeben. Das zeigt deine eigene Wertschätzung für deine Zeit! Dabei kann das auch eine innere Haltung sein. Es muss nicht jedes Zeitgeschenk mit einer kleinen Rede verbunden sein. Es kann auch in deinem Kopf stattfinden, dass du dir in dem Moment bewusst bist, dass du dieser Person etwas schenkst. Allein durch diese kleine Änderung wird es sich für dich sofort bedeutsam anfühlen und die andere Person (oder du selbst, wenn du dich selbst beschenkst) wird das in vielen Fällen bemerken und entsprechend den Wert dieses Geschenks eher erkennen und wertschätzen. Natürlich geht es auch um deine Sprache, Gestik, Mimik, um dein Auftreten. Wenn dich eine Freundin um einen Rückruf bittet, weil du im Moment gerade nicht viel Zeit hast zum Telefonieren, dann kannst du entweder entgegnen: »Okay, mache ich« oder du entscheidest dich, ihr die Zeit zu schenken und sagst: »Ja, ich werde sehr gerne ein offenes Ohr für dich haben, sobald ich die Zeit dazu finde.« Diesen Satz kannst du auf verschiedenste Arten betonen, so dass es für die Freundin je nach Betonung so klingt, als möchtest du ihr voller Freude dieses Geschenk machen, oder aber, als müsstest du das nun noch irgendwo in deinem Terminkalender dazwischen quetschen! Und schließlich kannst du dich bei Zeitgeschenken selbst darüber freuen, dass du jemanden beschenkt hast! Die Freude musst du nicht künstlich erzeugen, sondern diese stellt sich von selbst ein, wenn du es wirklich als Geschenk ansiehst. Die Freude ist quasi ein Gradmesser dafür, ob wir tatsächlich Zeitgeschenke machen oder ob wir achtlos mit Zeit um uns werfen.
Ein echtes Geschenk ist nicht nur sorgfältig ausgewählt, sondern es kommt von Herzen und der Akt des Schenkens ist mit Freude verbunden! Ein echtes Geschenk ist nicht mit Erwartungen verknüpft! Es geht nicht darum, etwas zu schenken, damit man im Gegenzug auch beschenkt wird. Selbst wenn das natürlich oft passiert, dass man auf ein Geschenk hin selbst auch eines erhält. Aber die Intention des Schenkens sollte es sein, jemandem eine Freude zu machen, nichts Anderes! Dies fällt den meisten Menschen bei Zeitgeschenken wie dem Spaziergang mit dem Partner oder dem Sonntagsbrunch mit Freunden ziemlich leicht, zumal es ja gleichzeitig ein Zeitgeschenk der anderen an uns ist! Schwieriger wird es bei Dingen, auf die wir keine Lust haben. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Wohnung zu putzen, das unliebsame Telefonat zu machen oder dem Kind zum hundertsten Mal dieselbe Geschichte vorzulesen, weil es einfach keine andere hören möchte. Hier ist es umso wichtiger, dass wir den Schenk-Gedanken genauso anwenden. In dem Moment, in dem wir uns entschließen, die Wohnung zu putzen, sollten wir diese Entscheidung bewusst fällen. Neben den vielleicht vorhandenen Unlustgefühlen können wir uns in dem Moment auch freuen bei dem Gedanken, dass wir somit uns selbst und unseren Familienmitgliedern oder Mitbewohnern ein sauberes Zuhause schenken, in dem wir uns wohl fühlen! Wenn wir das unliebsame Telefonat erledigen, können wir uns bewusstmachen, dass wir uns selbst das Geschenk machen, danach nicht mehr das flaue Gefühl im Magen zu haben, das wir haben, solange wir wissen, dass das noch aussteht! Dass wir uns das gute Gefühl schenken möchten, das auftritt, wenn wir es erledigt haben. Und wenn wir unserem Kind zum hundertsten Mal dieselbe Geschichte vorlesen, dann sollten wir uns vor Augen halten, dass wir das unserem Kind schenken, weil wir möchten, dass es einmal mehr herzhaft über die Geschichte lachen kann. Weil wir möchten, dass es sich später voller Freude an seine Kindheit zurückerinnern kann, in der es immer wieder dieselbe Geschichte hören wollte. Und weil wir möchten, dass es spürt, dass es geliebt wird und wir seine Wünsche und Bedürfnisse anerkennen.
In dem Moment, in dem wir uns für ein Zeitgeschenk entscheiden, müssen wir diese Entscheidung sorgfältig fällen, denn ansonsten hadern wir danach mit der Entscheidung und können somit nicht von Herzen schenken. Dann lesen wir vielleicht dem Kind zum hundertsten Mal dieselbe Geschichte vor, ärgern uns aber innerlich darüber und selbst wenn wir uns das äußerlich kaum anmerken lassen, ist das somit kein wahrer Akt des Schenkens. Es fehlt dabei eben genau die Freude am Schenken, welche für echte Geschenke essenziell ist. Natürlich gibt es bei bewusst getroffenen Entscheidungen Zeitgeschenke, die wir lieber machen als andere. Und es mag sich bei gewissen Zeitgeschenken nicht während der gesamten Zeitdauer freudig anfühlen. Aber die Freude sollte zumindest eine Komponente des erlebten Gefühlsspektrums darstellen. Eine sorgfältige Entscheidung darüber, ob ich ein bestimmtes Zeitgeschenk nun machen möchte oder nicht, beinhaltet eine kurze Kosten-/Nutzen-Analyse. Wie kann dieses Geschenk zur Freude einer anderen Person oder von mir selbst beitragen und welchen Preis zahle ich dafür? Bin ich bereit diesen zu bezahlen? Und auch umgekehrt, wenn ich mich dagegen entscheide: Was bedeutet es, wenn ich das jetzt nicht tue, inwiefern tue ich damit mir oder jemand anderem etwas Gutes und welche Konsequenzen muss ich tragen, beziehungsweise bin ich bereit diese zu tragen? Selbst wenn ich eine Entscheidung betreffend einem möglichen Zeitgeschenk vertage, muss ich mir das bewusst überlegen! Denn das Vertagen ist ja genauso eine Art Geschenk! Ich schenke mir, dass ich mich in dem Moment nicht weiter damit auseinandersetzen muss. Dass ich mir etwas Zeit lassen kann für die Entscheidung. Dafür muss ich die Konsequenzen tragen, dass es mich vielleicht unbewusst weiter beschäftigt, weil die Entscheidung noch nicht getroffen ist, und vielleicht drohen weitere Konsequenzen wie beispielsweise die Gefahr, dass ein Event dann ausgebucht ist, wenn ich die Entscheidung treffen möchte oder die Gefahr, dass der Freund sich in der Zwischenzeit einen anderen Tennis-Partner sucht.
Spielen wir den bewussten Entscheidungsprozess anhand eines Beispiels durch: Dein Freund Alex fragt, ob du auf seine Tochter aufpassen könntest, weil er die Gelegenheit hätte, eine Theatervorführung zu besuchen, da der Ticketinhaber krank ist. Du wolltest eigentlich am Abend Wäsche waschen, dich um das E-Banking kümmern und dann früh zu Bett gehen. Nun hast du die Wahl zwischen einem Geschenk an Alex und einem Geschenk an dich selbst. Wählst du das Geschenk an Alex, dann wird dieser sich sehr über die Chance freuen, die er erhält, denn diese ergibt sich vermutlich nicht so schnell noch einmal und er hat bereits die Personen angefragt, die sonst in Frage kämen, um seine Tochter zu beaufsichtigen. Niemand hatte Zeit. Die Konsequenzen des Geschenks an Alex wären, dass du deine eigenen Bedürfnisse zurückstellen müsstest. Diese sind zwar...
Erscheint lt. Verlag | 19.5.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Anleitung • Anpassung • Beusstsein • Bewußtsein • Beziehung • Erfüllung • Erwartung • Erwartungshaltung • Franzius • Franzius Verlag • Freiteit • Gestaltung • Hilfe • Inspiration • Lebensqualität • Lenenssinn • Management • Meditation • Meile • Organisation • Perspektive • Priorität • Projekt • Qualität • Ratgeber • Regula • Regula Meile • resource • Resourcenplanung • Selbstbesinnung • Selbsthilfe • Selbstorganisation • Sinn des Lebens • Timing • Traum • Träume • Übung • Veränderung • Zeit • Zeiteinteilung • Zeitgestaltung • Zeitmanagement • Zeitplanung |
ISBN-10 | 3-96050-235-4 / 3960502354 |
ISBN-13 | 978-3-96050-235-7 / 9783960502357 |
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Größe: 3,5 MB
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