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Love, You - Ein Buch für dich (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
304 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1829-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Love, You - Ein Buch für dich -  Kai Spellmeier
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Dein Wegweiser durch eine queere Welt

Wer bin ich? Zu wem fühle ich mich hingezogen? Was hat es mit Coming-Outs auf sich? Wie funktioniert queerer Sex? Was ist die queere Community und wie kann ich mich für queere Rechte einsetzen? Vielleicht hast du dir genau solche Fragen schon einmal gestellt, oder du kennst jemanden, der sich mit ihnen beschäftigt. Dieses Buch möchte dich auf dem Weg begleiten, deine eigenen Antworten zu finden, und dir dabei helfen, die großartige Vielfalt rund um Queerness und LGBTQIA+ kennen und verstehen zu lernen. Es möchte dir Mut machen und ein Wegweiser sein, wobei die wichtigste Botschaft bleibt: Du bist nicht allein und du wirst deinen Weg finden!

»Kein Buch ersetzt den Weg, den wir gehen müssen, um herauszufinden, wofür und für wen unser Herz schlägt. Aber das Richtige kann ermutigen und helfen, dass wir uns dabei verstanden fühlen. Diese Art von Buch ist LOVE, YOUANNE PÄTZOLD

Sachbücher bei LYX - authentisch, empathisch, einfühlsam



<p><strong>Kai Spellmeier</strong>studierte Literatur und Englisch in Berlin und Edinburgh. Wenn er nicht selbst mit dem Kopf in einem Buch steckt, findet man ihn online, wo er seit 2015 über Literatur bloggt und den queeren Buchclub "Das Pinke Sofa" co-leitet.<strong>FOREVER OUR BEGINNING</strong>ist Kais Debüt bei ONE.</p>

Kai Spellmeier studierte Literatur und Englisch in Berlin und Edinburgh. Wenn er nicht selbst mit dem Kopf in einem Buch steckt, findet man ihn online, wo er seit 2015 über Literatur bloggt und den queeren Buchclub "Das Pinke Sofa" co-leitet. Er schreibt unverschämt queere Literatur.

Sprache ist mächtig. Sie kann als Waffe genutzt werden und Wahrheiten vertuschen, Grenzen ziehen und Angst schüren. Ich erzähle dir hier nichts Neues; wahrscheinlich weißt du genau wie ich, wie sehr Drohungen, Beleidigungen oder Lügen wehtun.

Aber Sprache kann auch Wunden heilen, Mauern niederreißen und Menschen vereinen. Sie zeigt uns, wer wir sind, wozu wir fähig sind und wie wir zu anderen Menschen stehen.

Wer hat nicht schon mal einer anderen Person gelauscht und dabei die Welt aus ihrem Blickwinkel betrachtet? Hey, genau in diesem Moment liest du die Worte eines queeren Menschen, der versucht, die Welt ein klein bisschen queerfreundlicher zu machen.

Sprache ist kein striktes, solides Konstrukt, dem wir uns fügen müssen – sie passt sich uns und unserer Realität an. Wir schaffen neue Wörter, wenn alte nicht ausreichen, um neue Phänomene und bisher undefinierte Erfahrungen zu beschreiben. Wir geben existierenden Wörtern neue Definitionen, damit sie unserer Zeit gerecht werden. Andere streichen wir aus unserem Wortschatz, weil wir sie für unpassend erklären oder schlicht vergessen. Außerdem ist Sprache nicht auf Tinte, Töne und Tastaturen begrenzt. Unsere Körper sprechen, egal ob wir einen Laut von uns geben oder nicht. Allein dadurch, dass wir existieren, teilen wir uns immer anderen Menschen mit.

Menschen und Sprache haben eins gemeinsam – sie entwickeln sich stets weiter; sie sind fluide. Sie wachsen, verändern und erweitern sich. Es gibt Regelwerke und Versuche, Sprache zu konservieren. Aber Wörter kommen in und aus der Mode so wie der Vokuhila, Bubble Tea oder Vampire, egal wie verzweifelt wir uns dagegen wehren.

Ein Mensch kann nicht mit einem einzigen Wort beschrieben werden. Wir sind zu kompliziert und gegensätzlich, als dass man uns einen Stempel aufdrücken und glauben könnte, man wüsste genau, wer wir sind. Oft wissen wir das schließlich selbst nicht – und das ist vollkommen okay.

Trotzdem kann Sprache uns bei dem Prozess helfen, uns selbst zu finden. Dieser wird ein Leben lang andauern, denn – man erinnere sich – wir sind fluide. Klingt anstrengend, sich ständig fragen zu müssen, wer man eigentlich ist. Aber ganz im Gegenteil: In uns stecken unentdeckte Tiefen, unendliche Welten. Diese zu erforschen heißt, sich selbst kennenzulernen. Und wenn man mal genug vom Forschen hat, tun es auch Netflix und ein Nickerchen.

Gleichzeitig ist es extrem wichtig, anderen Menschen nicht abzusprechen, wie sie sich selbst definieren. Es steht keiner Person zu, einer anderen ihre Erfahrungen, ihre Gefühle oder ihre Identität abzusprechen. Das ist der Unterschied zwischen Fremd- und Selbstbezeichnungen. Wenn dir ein Stempel aufgedrückt wird, kann er sich beengend und falsch anfühlen. Wenn du die Sprache, die zu dir und deinem Empfinden am besten passt, aber selbst wählen kannst, ist das ein verdammt gutes Gefühl.

Was auf den nächsten Seiten folgt, sind ein paar Worte und Definitionen, die dir helfen können, dich selbst oder auch deine Mitmenschen zu verstehen. Probiere sie an, teste sie aus, und wenn der Schuh nicht sitzt, mach dir keinen Stress. Wörter gibt es viele, Schuhe auch. Irgendwo wird sich einer finden, der passt. Und falls nicht, nun, manchmal läuft es sich am besten barfuß.

Allem voran aber noch ein kleiner Hinweis: Dieses Buch wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt geschrieben und veröffentlicht. Damit ist es fest in einer Zeit verankert. Es kann also sein, dass sich das Verständnis für manche Begriffe und Schreibweisen in Zukunft verändert – zumal es auch jetzt schon für viele Begriffe ganz unterschiedliche Definitionen gibt. Dieses Buch ist kein Regelwerk, sondern mehr ein Wegweiser, um dich so zu definieren, wie es sich für dich richtig anfühlt. Du kannst es als Sprungbrett in eine queere Welt nutzen. Eine perfekte Landung ist dabei nicht garantiert. Zwar sammeln wir hier ein paar Hilfestellungen, aber es braucht eben Zeit und Übung, bis man weiß, was sich richtig anfühlt.

Bevor es ans Eingemachte geht, will ich ein paar Wörter anreißen, die wie Konfetti in diesem Buch verstreut und somit nur schwer zu ignorieren sind:

Geschlecht und Gender sind zwei große Wörter, die kaum wegzudenken sind, wenn es um Queersein – und generell ums Menschsein – geht.

Geschlecht – englisch: sex – ist die wissenschaftliche Kategorie, in die jegliche Lebewesen auf dieser Welt anhand ihrer körperlichen Merkmale eingeordnet werden. Diese Kategorien sind bei Menschen – laut der World Health Organisation und deutschen Geburtsurkunden – »männlich«, »weiblich«, »intersex« und »divers«. Allerdings ist Geschlecht in den Köpfen vieler Menschen ausschließlich binär, also nur weiblich oder männlich.

Gender ist das soziale Geschlecht eines Menschen. Es beschreibt die Rolle, die ein Mensch aufgrund der Kombination von körperlichen Eigenschaften und sozialem Geschlecht in der Gesellschaft annimmt. Gender bzw. die eigene Genderidentität ergibt sich aus Fragen wie: Wie definiere ich mich? Wie fühle und sehe ich mich? Wie verhalte und präsentiere ich mich? Welche Erfahrungen mache ich aufgrund meines Genders? Werde ich wegen meines Genders benachteiligt oder diskriminiert? Gender ist fluide, grenzenlos und kann männlich, weiblich, inter*, aber auch nonbinär, agender, trans und viele andere Dinge sein.

Trans heißt, dass der ursprüngliche Stempel falsch ist: Man kann sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das man bei Geburt zugeschrieben bekommen hat.

Cis heißt, der Stempel sitzt und kann bleiben. Cishet beschreibt Menschen, bei denen der Geburtsstempel passt und die sich dazu als heterosexuell begreifen.

Wenn wir von Kategorien, Rollen, Labeln und Stempeln sprechen, dann sind das alles Versuche, uns selbst oder andere zu definieren. Das ist eine teils hilfreiche, teils nervige Angewohnheit, die wir Menschen an den Tag legen. Einerseits hilft sie uns, die Welt, in der wir leben, zu verstehen, aber dabei vergessen wir auch schnell, dass sich nicht alles so leicht einordnen lässt.

Ein Stempel drückt für mich einem komplizierten Konzept eine leicht verständliche Definition auf – nur gilt es dabei, nicht zu vergessen, dass Nuancen verloren gehen und dass Identität und Sprache unfassbar komplex sind. Ich selbst definiere mich als gay, schwul, homosexuell und queer, allerdings verwende ich diese Worte sehr unterschiedlich, obwohl sie ähnliche Erfahrungen benennen. Je nachdem, in welchem Land ich bin, ob ich mit Freund*innen, meiner Ärztin oder meiner Mutter spreche, ändert sich meine Wortwahl und somit auch die Bedeutung.

Und da wir schon beim Thema Nuancen sind: Vielleicht hat sich die ein oder andere Person schon gefragt, warum ich ständig mit dem Asterisk (oder Sternchen) um mich schmeiße. Das ist eine weitere Strategie, in der sehr binären deutschen Sprache Raum für nichtbinäre Erfahrungen zu schaffen, da es sein kann, dass sich eine Person weder von der männlichen noch der weiblichen Wortform angesprochen fühlt. Es gibt einige Alternativen zum Gendersternchen wie den Doppelpunkt (Leser:innen) oder den Unterstrich (Leser_innen). Da der Asterisk zu der Zeit, während ich hier fröhlich in die Tasten haue, die gängigste und inklusivste Methode ist, wirst du ihm als Leser*in in diesem Buch noch öfter begegnen. Zusätzlich weist das Gendern von Begriffen wie »Arzt« und »Freund« darauf hin, dass die deutsche Sprache voreingenommen ist und sich immer auf den Mann bezieht, wobei Frauen und andere Identitäten unsichtbar gemacht werden. Bis vor Kurzem war die konsequente Verwendung des generischen Maskulinums völlig normal, bis sie 2021 selbst im Duden gestrichen wurde. Wenn also durch kleine Änderungen meiner Ausdrucksweise weniger Menschen verletzt oder ausgeschlossen werden, sehe ich keinen Grund, an alten Mustern festzuhalten.

Akronyme wie LGBTQIA+ benennen ganz deutlich die verschiedenen Communitys in einem präzisen Wort. Die einzelnen Buchstaben stehen hierbei für:

L: Lesbian

G: Gay

B: Bisexual

T: Trans

Q: Queer oder Questioning

I: Inter*

A: A-Spektrum

Allerdings entstehen auch hier Lücken. LGBT beschreibt nur vier queere Gruppen, LGBTQ+ ist da schon inklusiver. Aber wenn wir schon einen Extraschritt machen, wieso dann nicht gleich ein I und ein A dranstecken oder direkt LGBTQQIAAP2S+ benutzen? Wem jetzt der Kopf schwirrt, der wird sich darüber freuen, dass es zu den eingedeutschten Versionen auch deutsche Originale gibt, wie zum Beispiel LSBTIQ*. Eben weil die Auswahl so groß ist und weil ich niemanden ausschließen möchte, verwende ich in diesem Buch meistens queer. Natürlich gibt es aber auch Menschen, die Teil der LGBTQIA+-Community sind und die mit dem Begriff queer nichts anfangen können. Wir kommen gleich dazu, was es genau mit diesem Wort auf sich hat.

Auf der anderen Seite können sehr spezifische Akronyme sehr hilfreich sein, wenn man von Menschen spricht, die über ihre Queerness hinaus bestimmte Erfahrungen teilen: QBIPOC steht für queere Menschen, die außerdem aufgrund von ethnischen ­Zuschreibungen Diskriminierung in Form von Rassismus erfahren.

Q: Queer

B: Black

I: Indigenous

POC: People of Color

FLINTA* beschreibt Menschengruppen, die besonders negativ vom Patriarchat – also einer...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2023
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Akzeptanz • authentisch • Communities • du bist gut so wie du bist • ein Buch wie ein/e Freund:in • Einfühlsam • Empowerment • found family • Gender • Geschlechteridentität • Homosexuell • Junge Erwachsene • LBGTIQ • Lebenshilfe • LGBTIQA* • LGBTQ • lgbtqia+ • New Adult • Outing • Persönlichkeitsentwicklung • Queer • queere Stimmen zu queerer Selbstfindung • Respekt • Schwul • Selbstfindung • Sexualität • sympathisch • Toleranz • Unterstützung
ISBN-10 3-7363-1829-4 / 3736318294
ISBN-13 978-3-7363-1829-8 / 9783736318298
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