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Auf den Zahn gefühlt (eBook)

Wie unsere Zähne stark und gesund bleiben
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH
978-3-462-30351-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Auf den Zahn gefühlt -  Prof. Dr. med. dent. Stefan Fickl
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Stefan Fickl klärt über Risiken und Nebenwirkungen der wichtigsten Zahnbehandlungen auf, gibt konkrete Tipps, wie wir uns im Notfall selbst helfen können, und gibt exklusive Einblicke in das Leben als Zahnarzt. Unsere Zähne sind im Dauereinsatz - wir brauchen sie nicht nur zum Essen, auch beim Sprechen, beim Lächeln und beim nächtlichen Knirschen spielen sie die zentrale Rolle. Da ist es kein Wunder, dass sie uns ab und zu auch Sorgen bereiten. Wie wir Schmerzen und im besten Fall auch den deswegen drohenden Zahnarztbesuch vermeiden, zeigt uns dieses Buch. Die Zähne sind ein Spiegel des Körpers - sie reagieren hochsensibel auf Ernährung und Lebenswandel, doch sie können auch einiges ab. Mit ein bisschen Wissen und den richtigen Angewohnheiten können wir viel dafür tun, dass sie uns ein Leben lang sorgenfrei begleiten. In »Auf den Zahn gefühlt« erfahren wir alles über den jungen, den erwachsenen und den älteren Zahn und ihre jeweiligen Anforderungen. Ein für alle Mal wird die Frage nach der besten Zahnpasta beantwortet, der richtigen Zahnseide (Spoiler: Vermutlich brauchen Sie gar keine!) oder der professionellen Zahnreinigung. Mit viel Humor, aber auch mit der nötigen Strenge, bringt Stefan Fickl uns unsere Zähne näher und zeigt, was wir tatsächlich selbst für unsere Gesundheit tun können, damit niemand mehr Angst vor dem Arztbesuch haben muss.

Prof. Dr. med. dent. Stefan Fickl, geboren 1977, hat die Zahnarztpraxis seines Vaters in Fürth übernommen, schon sein Großvater war Zahnarzt. Nach Stationen in München und New York wurde er 2011 habilitiert und 2017 zum außerplanmäßiger Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg berufen. Er ist ein weltweit anerkannter Spezialist für Implantologie und Parodontologie und wird in diesen Bereichen z. B. in der FOCUS-Liste geführt. Stefan Fickl ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Prof. Dr. med. dent. Stefan Fickl, geboren 1977, hat die Zahnarztpraxis seines Vaters in Fürth übernommen, schon sein Großvater war Zahnarzt. Nach Stationen in München und New York wurde er 2011 habilitiert und 2017 zum außerplanmäßiger Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg berufen. Er ist ein weltweit anerkannter Spezialist für Implantologie und Parodontologie und wird in diesen Bereichen z. B. in der FOCUS-Liste geführt. Stefan Fickl ist verheiratet und hat zwei Kinder.

2. Herr Zahnarzt, Dr. med. dent. oder Herr Dr. Dr. – Sind zwei Doktortitel besser als keiner?


In Österreich ist in Bezug auf Titel vieles noch wie früher. Vom Geheimrat über den Magister bis hin zum Professor – jeder hat praktisch seinen eigenen Titel. Und die Titel werden täglich verwendet, sie stehen sogar auf der privaten Haustürklingel. Und das Schöne für den Ehepartner ist – diese Titel werden in der Regel am Standesamt weitergegeben. »Frau Professor, grüßen Sie mir doch bitte Ihren Mann, den Herrn Professor!«

In Amerika schaut die Sache etwas anders aus. Ich durfte zwei Jahre in New York an der Zahnklinik der New York University verbringen, um dort in Lehre und Forschung zu arbeiten. Für mich war das eine riesige Umstellung: Angefangen von American Football bis hin zu nicht vorhandener Krankenversicherung und unterirdischer Mülltrennung ist jenseits des großen Teichs so einiges anders.

Alles wirkt imposant und beeindruckend und natürlich ist auch die New Yorker Zahnklinik in einem kleinen Hochhaus beheimatet. Am allermeisten habe ich mich am Anfang gewundert, warum mein Chef, einer der bekanntesten Kliniker und Wissenschaftler im Bereich der Zahnmedizin, nur »Dr.« auf seinem Namensschild hatte, wobei alle Mitarbeiter, die die Zahnreinigungen durchführten, »Prof.« auf ihrem Namensschild trugen.

Als ehrfürchtiger Europäer war ich natürlich sofort begeistert von der Kompetenz des Assistenzpersonals an der Universität in New York. Das hielt jedoch nur, bis ich erfahren habe, dass »Professor« in Amerika einfach »Lehrer/Lehrerin« bedeutet und jeder »Dr.« leicht säuerlich ist, wenn man ihn mit »Professor« anredet. Ein Professor ist in Amerika also nichts anderes als ein Lehrer, richtig hohe akademische Weihen kriegt man als »Dr.«.

Sie sehen also, andere Länder, andere Sitten. In den deutschsprachigen Ländern ist der »Professor« der Titel mit dem höchsten gesellschaftlichen Ansehen und – das kann ich mit Fug und Recht behaupten – mit ein paar Schweißperlen und Rückenschmerzen verbunden. Die Schweißperlen von der wissenschaftlichen Arbeit und die Rückenschmerzen vom Nicken und Dankesagen zu Chefs oder Laborleitern.

Sie werden sich vielleicht fragen, was dieses Kapitel in einem Zahnratgeber soll. Will er jetzt von seinem tollen Lebensweg erzählen? – Nein, das erspare ich Ihnen. Falls es Sie dennoch interessiert, können Sie es gerne in der hinteren Buchklappe nachlesen.

Es geht mir um ein wenig Übersicht für Sie als Patienten. Es gibt heute eine Flut von Titeln, Spezialisten und Fachzahnärzten, es ist ein wenig, wie Andy Warhol vor ein paar Jahrzehnten gesagt hat: »In the future everyone will be famous for fifteen minutes.« Man hat mittlerweile das Gefühl, dass ein Zahnarzt ohne Zusatzqualifikation oder Zusatztitel eigentlich nicht mehr viel auf der Pfanne hat. Doch das ist weit gefehlt! Warum das so ist, dazu kommen wir nun.

Mein Zahnarzt hat gar keinen Doktortitel … stimmt da etwas nicht?


Ein Doktortitel und die Approbation (also die Zulassung) als Zahnarzt haben erst mal nichts miteinander zu tun. Der Doktortitel wird für eine wissenschaftliche Leistung in einem akademischen Studienfach vergeben – wie z.B. Medizin, Zahnmedizin, Chemie etc. Durch die Skandale der letzten Jahre hat ja nun jeder mitbekommen, dass die Doktorarbeit eine selbstständig durchgeführte Arbeit mit einem klar erkennbaren Eigenanteil sein muss. Ist dies der Fall, darf man sich, nach einer erfolgreichen mündlichen Prüfung, die zwei Buchstaben ans Türschild schreiben.

Wenn Sie sich nun aber Sorgen machen, weil Ihr Zahnarzt keinen Doktortitel führt, dann ist das völlig unberechtigt. Man könnte sagen: Der Doktortitel ist eine Fleißarbeit nach oder auch schon während des Studiums. Keinen Doktortitel zu haben bedeutet aber nicht, dass man faul war, sondern, dass man vielleicht in den Semesterferien arbeiten musste, um sich das Studium zu finanzieren, während die ein oder anderen Kinder aus gutem Hause schon entspannt ihre Doktorarbeit vorbereiten konnten …

Ich habe in meiner Zeit als Professor an der Universität auch einige Doktoranden betreut und sie auf dem Weg zum Doktortitel begleiten können: Ich kann Ihnen sagen, dass an so einer Promotionsarbeit ganz schön viel Zeit, Mühe und Ärger hängen. Und man sieht heute längst eine gesellschaftliche Tendenz, akademische Titel nicht mehr ganz so wichtig zu nehmen, wie dies frühere Generationen taten. Zahnärzte ohne Doktortitel werden in nächster Zeit also wohl immer häufiger anzutreffen sein – in fachlicher Hinsicht ihren promovierten Kollegen aber keineswegs nachstehen.

Patiententipp

Die Qualifikation Ihres Zahnarztes hat mit dem Doktortitel nichts zu tun – Punkt. Es sollte für Sie keine Rolle spielen.

Ich brauche einen Spezialisten – was tun?


Bei einigen Behandlungen ist es wichtig, einen Arzt auszusuchen, der sich im jeweiligen Spezialgebiet sehr gut auskennt und diese Art von Behandlung schon viele Male durchgeführt hat. Beispiele in der Zahnmedizin sind schwierige ästhetische Behandlungen wie z.B. Zahnveneers, denn hier braucht man viel Erfahrung, ein Gespür für Ästhetik und einen guten Zahntechniker, mit dem man schon lange zusammenarbeitet. Auch schwierige chirurgische Eingriffe, z.B. ein Zahnimplantat bei wenig Knochenstruktur. Hier geht es mir nicht darum, dass ein Spezialist das Zahnimplantat vielleicht gerader in den Knochen setzt – einen erfahrenen Chirurgen bringt vielmehr ein Zwischenfall während der OP nicht aus der Ruhe.

Jeder erfahrene Kieferchirurg kann Ihnen Geschichten von Patienten erzählen, die mit dem Taxi und einem blutenden Mundwinkel in seine Praxis geschickt wurden, weil der behandelnde Zahnarzt den vermaledeiten Weisheitszahn einfach nicht aus dem Kiefer herausbekommen hat.

Das ist sicherlich der Worst Case, mitten in einer OP zu einem anderen Zahnarzt gekarrt zu werden. Ich persönlich sehe es mittlerweile als den größten Vorteil eines Spezialisten an, eine gangbare Lösung zu finden, falls es während des Eingriffes nicht so läuft wie geplant.

Nun, der beste Fall ist immer, wenn Sie Ihr Zahnarzt von sich aus für eine Behandlung zu einem Spezialisten überweist. Meistens ist diese Empfehlung ein guter Rat. So eine Zusammenarbeit besteht häufig schon sehr lange und würde nicht mehr bestehen, wenn sie nicht von vielen Erfolgen gekrönt wäre. Das kennen Sie doch von sich selber. Wenn Sie etwas weiterempfehlen und es wird dann doch nicht so toll wie angekündigt, dann fällt das immer auch ein wenig auf Sie selber zurück.

Wenn Sie sich selber auf die Suche nach einem Spezialisten für Ihr Zahnproblem machen wollen, dann sind die zahnmedizinischen Fachgesellschaften gute Ratgeber. Für Ästhetik die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde e.V. (www.dgaez.de), für Zahnimplantate die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. (www.dginet.de), für parodontologische Fragestellungen die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) e.V. (www.dgparo.de) und für Fragestellungen im Bereich von Wurzelkanalbehandlungen und Zahnunfällen die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (www.dget.de). Bei den meisten Fachgesellschaften gibt es zertifizierte Spezialisten, also Zahnärzte, die bestimmte Behandlungen häufiger und routinierter durchführen. Es macht sicher Sinn, den Zahnarzt, zu dem Sie von Ihrem Hauszahnarzt überwiesen wurden, auf diesen Websites zu suchen. Im Zweifel holen Sie bei einer komplizierten Sache doch eine Zweitmeinung ein – das kann nie schaden, insbesondere bei einer größeren und schwierigeren Behandlung.

Ein Sonderfall als Titel auf dem Praxisschild ist der sogenannte Master of Science (MSc). Diesen akademischen Titel führen mittlerweile relativ viele Zahnärzte. Er bedeutet, dass eine berufsbegleitende, strukturierte Fortbildung zu einem zahnmedizinischen Fachbereich erfolgreich durchgeführt wurde. Die Besonderheit an dieser Fortbildung ist der akademische Abschluss. Bei anderen Fortbildungen ist die reine Anwesenheit ausreichend. Beim Master of Science nicht. Hier wird neben einer Prüfung auch eine Masterarbeit verlangt, die wissenschaftlichen Kriterien genügen muss. Der Master of Science ist daher ein gutes Kriterium für Patienten, dass sich der Zahnarzt eingehend mit einem spezifischen Thema beschäftigt hat. Dennoch ist er fachlich sicherlich hinter dem Spezialisten oder Fachzahnarzt (z.B. Fachzahnarzt für Oralchirurgie) einzuordnen.

In Deutschland ist für Ärzte und Zahnärzte die Aufnahme in die FOCUS-Liste der Mediziner ein kleiner Ritterschlag. Die Nennung in dieser Liste ist ziemlich begehrt und meistens wird man hier nur geführt, wenn man irgendetwas »Besonderes« nachgewiesen hat. Also z.B. wissenschaftliche Tätigkeit oder viele Vorträge auf großen wissenschaftlichen Kongressen. Die Nennung in der FOCUS-Liste basiert unter anderem auf Empfehlungen von anderen Zahnärzten und ist damit ziemlich unabhängig. Also, es ist sicherlich kein schlechtes...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2022
Zusatzinfo mit zahlreichen Zeichnungen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Behandlungsmethoden • Elterntipps • Ernährungstipps • Gesundheit • Gesundheitscheck • Gesundheitsförderung • Kieferorthopädie • Kronen • Medizinischer Ratgeber • Milchzähne • Parodontose • professionelle Zahnreinigung • Putztechnik • Ratgeber Gesundheit • Ratgeber Zähne • Zahnarzt • Zähne • zähne kinder • zahnen • Zähneputzen • Zahnersatz • Zahnfleischbluten • Zahnfüllungen • Zahngesundheit • Zahnheilkunde • Zahnhygiene • Zahnhygiene bei Kindern • Zahnmedizin • Zahnpasten • Zahnpflege • Zahnreinigung • Zahnschmerzen • Zusatzversicherung
ISBN-10 3-462-30351-1 / 3462303511
ISBN-13 978-3-462-30351-3 / 9783462303513
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