Neustart für den Darm (eBook)
400 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-1837-1 (ISBN)
Dr. med. William Davis ist ein renommierter Präventivmediziner und Kardiologe. In seinem Bestseller Weizenwampe, der 2015 erschien, zeigte er auf, wie gesundheitsschädigend Weizen wirklich ist, und revolutionierte damit die Ernährung. Seinen Abschluss machte er an der St. Louis University School of Medicine und spezialisierte sich dann auf innere Medizin und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seinen Fokus legte er auf die Angioplastie. William Davis lebt in Fox Point, Wisconsin.
Dr. med. William Davis ist ein renommierter Präventivmediziner und Kardiologe. In seinem Bestseller Weizenwampe, der 2015 erschien, zeigte er auf, wie gesundheitsschädigend Weizen wirklich ist, und revolutionierte damit die Ernährung. Seinen Abschluss machte er an der St. Louis University School of Medicine und spezialisierte sich dann auf innere Medizin und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seinen Fokus legte er auf die Angioplastie. William Davis lebt in Fox Point, Wisconsin.
Einleitung
Dr. Frankenstein: »Ich will Ihnen nicht zu nahetreten, aber ich bin ein ziemlich brillanter Chirurg. Vielleicht könnte ich Ihnen mit dem Buckel helfen.«
Igor: »Buckel? Wessen?«
Frankenstein Junior, 1974
In Mary Shelleys Roman Frankenstein erschuf Dr. Victor Frankenstein mit primitiven Experimenten und grob vernähten Leichenteilen, die er durch Elektrizität zum Leben erweckt, ein unnatürliches und nicht ganz menschliches Monster, ein abstoßendes Geschöpf, das die Flucht ergreift und die Umgebung in Angst und Schrecken versetzt.
Niemand näht hier Kopf und Arme an einen Rumpf oder jagt 220 Volt durch Organe, um sie wiederzubeleben. Aber in den letzten 50 Jahren hat sich eine kuriose Alchemie der menschlichen Gesundheit vollzogen und moderne Schrecken erschaffen, und das in einem Zeitalter nie dagewesener medizinischer Fortschritte – denken zumindest die meisten von uns. Deshalb ist es umso überraschender, dass ein Universum primitiver Kreaturen direkt unter unserem Zwerchfell lebt, hinter dem Nabel, aber jenseits unserer bewussten Wahrnehmung – und der unserer Ärzte –, und es offenbart sich erst jetzt als ein ungemein wichtiges Phänomen der menschlichen Gesundheit.
Vor elf Jahren, in meinem ersten Buch der Weizenwampe-Reihe, beschrieb ich, wie Agrarwissenschaftler und Landwirte diese Pflanze namens »Weizen« veränderten und die ursprünglich 1,5 Meter hohe Pflanze in ein 45 Zentimeter großes Gewächs mit dickem Stängel und großen Körnern verwandelten, eine Veränderung, die nur durch Tausende von Genexperimenten möglich wurde. Das genetisch veränderte Endergebnis brachte tatsächlich ein ertragreiches Getreide hervor, und Bauern ernten pro Hektar deutlich mehr als mit traditionellen Sorten; diese Ertragssteigerung hat dazu beigetragen, den Hunger in den Entwicklungsländern zu bekämpfen. Diese neue Nutzpflanze hat aber auch eine Reihe unerwarteter Nebenwirkungen auf die Menschen, die sie verzehren, unter anderem gesteigerten Appetit, Temporallappen-Epilepsie, seborrhoisches Ekzem bis hin zu einem Anstieg der Zöliakie um 400 Prozent. Typ-1- und Typ-2-Diabetes, früher eher seltene Krankheiten, sind alltäglich geworden, und Menschen, die früher aßen, um zu überleben, haben einen unersättlichen Appetit entwickelt, der kaum noch zu stillen ist. Die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von modernem Weizen sind so zerstörerisch, so unnatürlich, dass ich ihn gerne als »Frankenkorn« – eben nach Frankenstein – bezeichne.
Der Verzicht auf Frankenkörner führt zu erheblichen, oft lebensverändernden gesundheitlichen Vorteilen. Tausende von Menschen haben auf diese Weise mühelos abgenommen, ihre Gesundheit verbessert und einen flachen Bauch bekommen, wie er in den 1950er-Jahren noch die Norm war, und sie entledigten sich zahlreicher moderner gesundheitlicher Probleme. Außerdem sagte ein großer Anteil von ihnen so etwas wie: »Ich nahm mühelos 20 Kilogramm ab und habe nicht mehr ständig Hunger. Ich bin kein Prädiabetiker mehr und konnte zwei Blutdruckmedikamente absetzen. Meine Arthrose hat sich um etwa 70 Prozent verbessert, und ich muss die Spritze nicht mehr nehmen, die mich jeden Monat Tausende von Dollar kostet. Aber ich bekomme trotzdem noch gelegentlich einen Entzündungsschub und muss dann wieder Steroide und Naproxen nehmen.« Mit anderen Worten: Die Beseitigung von Frankenkörnern aus dem Speiseplan und die Supplementierung mit von mir empfohlenen Nahrungsergänzungsmitteln konnten zwar einige gesundheitliche Phänomene wie Insulinresistenz rückgängig machen, aber nicht alle gesundheitlichen Probleme der Betroffenen beheben. Manche berichteten, dass sie bereits 30 Kilogramm abgenommen hatten und ihnen noch 13 Kilogramm zu ihrem Wunschgewicht fehlten – aber ihr Gewichtsverlust stagnierte, obwohl sie alles richtig machten. Der Weizenwampe-Ansatz umfasst einfache Maßnahmen zur Rekultivierung eines gesunden Mikrobioms – es fehlte aber trotzdem etwas.
Die Weizenwampe-Community war (und ist) groß, international, hochmotiviert und kollaborativ, das heißt, wir teilen unsere Erfahrungen und suchen nach besseren Antworten auf die Frage, wie man einen hundertprozentigen Erfolg erreichen und die verbleibenden gesundheitlichen Probleme überwinden kann. Diese Community ist im Grunde eine gewaltige Ansammlung von Wissen mit Hunderttausenden von Menschen, die Antworten auf ähnliche Fragen suchen. (Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie den Weizenwampe-Ansatz nicht kennen, der trotz seiner Einschränkungen immer noch ziemlich wirkungsvoll ist. Ich werde im Laufe dieses Buches auf seine Grundsätze zu sprechen kommen und sie durch neue und wirkungsvolle Strategien ergänzen, die Sie für einen Neustart Ihres Darms anwenden können.)
Jenseits der Weizenwampe-Erfahrung sind in den letzten zehn Jahren zahlreiche Forschungsarbeiten veröffentlicht worden, die klargemacht haben, dass gängige psychische und emotionale Probleme wie Depression, soziale Isolation, Aggression, Angstzustände und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) möglicherweise auf Störungen des intestinalen Mikrobioms zurückgeführt werden können. Es wurde auch klar, dass gesundheitliche Probleme, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben – beispielsweise Adipositas, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen – auf Veränderungen zurückgeführt werden könnten, die durch die Mikroben verursacht werden, die unterhalb des Zwerchfells leben. Weil ich ein persönliches Interesse daran habe, die menschliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu verbessern und gleichzeitig die Abhängigkeit vom Gesundheitssystem zu verringern, fragte ich mich, ob solche Mikrobiomstörungen eine Erklärung dafür sein könnten, warum sich manche Krankheitszustände bei Personen hielten, die mein Programm befolgten. Es war dieser Gedanke, der mich auf die Suche nach verloren gegangenen Mikroben führte, Bakterienarten, die im modernen menschlichen Mikrobiom vielleicht gar nicht mehr existieren. Und ich fand in der Tat einige Kandidaten, die, sobald sie dem Darm wiederzugeführt wurden, zu beeindruckenden Verbesserungen der Gesundheit und sogar des äußeren Erscheinungsbildes führten.
Aber es war auch klar, dass das Verschwinden mehrerer Schlüsselmikroben nicht alle chronischen Krankheiten erklären konnte. Hinweise auf eine umfassendere Antwort kamen von der internationalen Weizenwampe-Community, als manche Nutzer weiterhin über Schlafprobleme, chronische Gelenkschmerzen – obwohl sie nach dem Verzicht auf Weizen und Getreide eine teilweise Linderung feststellten – und hartnäckige Nahrungsunverträglichkeiten klagten, die sich einfach nicht besserten. Aber warum vertrugen so viele Menschen alltägliche Lebensmittel wie Tomaten, Kidneybohnen oder Erdnüsse nicht? Als ich mich intensiver mit der Idee befasste, dass ein gestörtes Mikrobiom für diese gesundheitlichen Phänomene verantwortlich sein könnte, wurde immer klarer, dass ich die Antworten im mikrobiellen Universum finden würde. Zusätzliche Entwicklungen wie die Verfügbarkeit eines per Smartphone gesteuerten technisches Geräts, das die mikrobielle Gasbildung im Atem nachweisen kann, waren die Bestätigung: Die Antworten liegen im Mikrobiom.
Ich wollte Wege finden, wie man die Kraft eines gesunden Mikrobioms nutzen kann, und der übliche Ratschlag »Nehmen Sie ein Probiotikum und essen Sie viele Ballaststoffe« hilft in diesem Kontext nur bedingt. Ich wollte nicht nur die bestehenden Gesundheitsprobleme beheben, sondern auch Wege aufzeigen, wie man seine Gesundheit verbessert, um im Alltag leistungsfähiger zu sein.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass moderne Lebensgewohnheiten die Komposition der Mikroben im menschlichen Gastrointestinaltrakt (GI-Trakt) gestört haben, und diese mikrobiellen Störungen sind für die hartnäckigen Gesundheitsprobleme verantwortlich, mit denen die Weizenwampe-Community und andere zu kämpfen haben. Moderne Lebensgewohnheiten, die unser inneres Ökosystem in Unordnung bringen, sind auch für eine lange Liste anderer Gesundheitsprobleme verantwortlich – kein Körpersystem ist immun gegen die Auswirkungen dieses Monsters namens »modernes menschliches Mikrobiom«, das wir selbst geschaffen haben. Das Mikrobiom unserer jagenden und sammelnden Urahnen oder sogar unserer Vorfahren vor 50 Jahren war völlig anders als das, was wir heute haben. Eine Kombination aus Faktoren, die mit dem modernen Leben in Verbindung stehen – von verarbeiteten Lebensmitteln bis hin zu Magensäureblockern – hat einen Bauch erschaffen, der schon nicht mehr ganz menschlich ist; ich bezeichne ihn als »Frankenwampe«, und er ist genauso zerstörerisch, oder vielleicht sogar noch zerstörerischer als das »Frankenkorn«. Und eine Frankenwampe verursacht echte gesundheitliche Schrecken: Reizdarmsyndrom, Stuhlverstopfung, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, polyzistisches...
Erscheint lt. Verlag | 17.7.2022 |
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Reihe/Serie | Neustart |
Übersetzer | Dr. Kimiko Leibnitz |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Krankheiten / Heilverfahren |
Schlagworte | Blähbauch • dünndarmfehlbesiedlung • FODMAP • gesunde Darmflora • Hashimoto • Leaky Gut Syndrom • Mikrobiom • Morbus Crohn • Reizdarm • reizdarm ernährung • Reizdarmsyndrom • SIBO • Verdauung • Weizenwampe • Zöliakie |
ISBN-10 | 3-7453-1837-4 / 3745318374 |
ISBN-13 | 978-3-7453-1837-1 / 9783745318371 |
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Größe: 527 KB
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