Walk Your Dreams (eBook)
192 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-8780-8 (ISBN)
Sich trauen den eigenen Weg zu gehen und sich dabei besser kennenzulernen, ist Angelika Debes eine Herzensangelegenheit. Es gab eine Zeit in ihrem Leben, in der war sie ziemlich unzufrieden. Das änderte sich, als ihr bewusst wurde, dass sie sich für ihre Träume einsetzen und ihr Leben in die gewünschte Richtung lenken kann. Ihre Wanderung auf dem PCT war dabei mitunter sehr entscheidend. Nach ihrem Studium machte sie eine Ausbildung zum Life Coach, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. Als Life Coach und Autorin hilft sie nun Menschen, ihre Träume wiederzuentdecken und ihr Leben bewusster wahrzunehmen und zu gestalten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.gelidebes.com
1
Wie alles begann und
was mich dabei unterstützt(e),
meine Ziele zu erreichen
Die Idee, den Pacific Crest Trail (PCT) zu wandern, kam mir nicht über Nacht. Alles begann mit einer Dokumentation im Fernsehen, über die ich zufällig stolperte. Als ich einschaltete, flog die Kamera gerade über die High Sierra, eine Gebirgskette in Kalifornien, und über den höchsten Punkt des gesamten Trails, den Forester Pass. Der Anblick dieser Szenerie raubte mir fast den Atem. Die weitläufige Landschaft mit endlosen schneebedeckten Berggipfeln zog mich derart in den Bann, dass ich an der Dokumentation hängen blieb und sie bis zum Ende ansah.
Damit war der Entschluss allerdings noch nicht gefasst, mich selbst auf den PCT zu begeben. Aber irgendwie ließen mich diese Bilder nicht mehr los. Und so begann ich, anderen von dem Trail zu erzählen, der mich so faszinierte. Ich erinnere mich noch genau, dass ich meiner Freundin die Reportage über den PCT zeigte. Voller Euphorie sagte ich an jenem Tag zu ihr, diesen Weg auch gerne einmal wandern zu wollen. Was sie mir antwortete, war für mich damals sehr entscheidend. Sie fragte mich, warum ich es nicht einfach machte; es gäbe doch keine bessere Zeit als während des Studiums!
Ihre Worte klangen in den darauffolgenden Tagen in mir nach und regten mich zum Nachdenken an. Ja, warum tat ich es nicht einfach? Was hielt mich davon ab?
War es der zeitliche Aspekt? Ich wusste, dass das Wandern der gesamten Strecke sechs Monate in Anspruch nehmen würde. Das bedeutete wiederum, dass ich meine Freunde und Familie ein halbes Jahr nicht sehen könnte.
Oder war es mein Pflichtgefühl, das es mir nicht erlaubte, mein Studium für ein Semester zu unterbrechen? Denn dadurch würde sich auch der Abschluss nach hinten verschieben.
War es die Angst, was andere über mich denken könnten, wenn ich ein halbes Jahr lang „Urlaub“ machte? Die Sorge, andere könnten mich als „faul“ bezeichnen?
Im Nachhinein kann ich über den letzten Punkt nur schmunzeln, weil ich auf dem Trail die disziplinierteste und anstrengendste Zeit meines Lebens verbrachte. Gleichzeitig zählt sie auch zu den aufregendsten, lehrreichsten und schönsten Erfahrungen. Das wusste ich zu dem damaligen Zeitpunkt allerdings noch nicht.
Oder hatte ich Angst vor dem Trail an sich? Die Strecke von Mexiko nach Kanada kam mir unendlich weit vor. Die Vorstellung fühlte sich aufregend und zugleich beängstigend an, denn ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Auch konnte ich nicht wissen, ob ich es überhaupt schaffen würde, den kompletten Weg zu laufen.
Rückblickend kann ich nicht genau sagen, was mich so lange zögern ließ. Vermutlich war es von allem ein bisschen. Schließlich dauerte es noch ein paar Monate, bis sich meine ursprüngliche Idee, durch den Westen der USA zu wandern, zu einem festen Entschluss wandelte.
In diesem Hin und Her der Gedanken spiegeln sich die grundlegendsten Prinzipien zur Erfüllung deiner Träume wider. Denn egal, was du dir wünschst und was immer du in deinem Leben verwirklichen willst, alles beginnt mit einer Idee … Um diese Idee überhaupt wieder in dein Leben zu lassen, ist es überaus wichtig, dass du dir selbst das Träumen erlaubst.
Ich bekam damals einen kleinen Schubs von außen. Das Gespräch mit meiner Freundin brachte mich dazu, meinen inneren Kritiker zu hinterfragen, der es mir nicht zugestand, groß zu träumen und mich auf den Weg zu machen. Vielleicht hätte ich ohne diesen kleinen Schubs einfach ein bisschen länger mit meiner Entscheidung gebraucht. Vielleicht hätte ich die Idee aber auch schnell wieder verworfen. Ich weiß es nicht. Heute bin ich meiner Freundin für ihre Worte an jenem Tag unglaublich dankbar, die mich meine eigenen Denkmuster hinterfragen ließen.
Es kann sich durchaus förderlich auswirken, wenn wir uns mit anderen über unsere Träume austauschen. Allerdings solltest du dir anfangs gut überlegen, wem du von deiner Idee erzählst. Denn es ist nicht zwingend der Fall, dass dein Gegenüber deine Begeisterung teilt und dir Zuspruch schenkt. Genauso gut kann es dir passieren, dass deine Idee als unrealistisch, nicht gut durchdacht oder als völliger Blödsinn vom Tisch gefegt wird. Besonders nahestehende Menschen könnten versuchen, dir deine Träumereien auszureden. Dahinter steht meist keine böse Absicht. Oft geschieht es mit dem Gedanken, dich vor Enttäuschungen zu schützen.
Jeder Mensch hat seinen subjektiven Blick auf die Welt, seine eigenen negativen Glaubenssätze und seine individuellen Ängste. Vielleicht fordert dein neuer Weg den anderen dazu auf, ebenfalls Ansichten zu hinterfragen – und nicht jeder hat darauf wirklich Lust. Oder aus deinem Vorhaben resultiert eine Veränderung eures Verhältnisses, beispielsweise könntet ihr weniger Zeit füreinander haben. Was auch dahinterstecken mag, meist geschieht es unbewusst. Aber auch wenn hinter dem Ausreden keine böse Absicht steckt, veranlasst es dich womöglich, deine Idee sofort wieder über den Haufen zu werfen, falls du sie nicht bereits selbst verworfen hast.
Zu Beginn mag deine Idee vage und noch nicht ausgereift sein. Sie ist schließlich nur ein erster Gedankenimpuls. Diese Idee ist wie ein kleines Pflänzchen: zart und zerbrechlich. Dieses Pflänzchen muss gehegt und gepflegt werden, bis es zu einer wunderschönen und kräftigen Blume heranwachsen kann. Überlege dir daher gut, wem du von deiner Idee erzählst und wen du lieber erst später einweihst.
Auf lange Sicht gesehen ist es wichtig, dass du dir Unterstützer für dein Vorhaben suchst. Sprich mit Menschen, die dich darin bestärken und dich ermutigen, insbesondere dann, wenn du innerlich mal ins Zweifeln kommst! Sprich mit Menschen, die dir dabei helfen können, deinen Plan umzusetzen! Sprich mit Menschen, die bereits das erreicht haben, was du dir als Ziel gesetzt hast!
Ich kontaktierte damals andere Wanderer, die den Trail schon bewältigt hatten, und erkundigte mich, wie sie es beispielsweise mit der Verpflegung auf dem Weg gehandhabt haben, was sie vorab für die Einreise nach Amerika organisieren mussten und was sie im Nachhinein anders machen würden. Das half mir bei meiner Planung sehr.
Ich möchte aber noch einmal einen kurzen Schritt zurückgehen, denn dieser Punkt ist mir unglaublich wichtig: Wie bereits erwähnt, beginnt alles mit einer Idee. Diese Idee ist die Grundvoraussetzung für alles, was danach folgt. Ich muss wissen, was ich wirklich will. Denn wie soll ich mich auf den Weg begeben, wenn ich gar nicht weiß, in welche Richtung ich gehen möchte? Und genau daran scheitern die meisten von uns. Es ist nämlich gar nicht so einfach, konkret zu sagen, was man wirklich möchte. Die Vorstellungen sind meist vage und allgemein, wie zum Beispiel: „Ich möchte in meinem Leben glücklich sein“, „Ich möchte erfolgreich sein“ oder „Ich wünsche mir eine erfüllte Beziehung“. Aber was bedeuten diese Aussagen für uns genau?
Was macht für dich beispielsweise eine erfüllte Beziehung aus? Ist es dir wichtig, dass ihr euch gegenseitig eigene Ansichten zugesteht und diese respektiert, selbst wenn ihr anderer Meinung seid? Legst du darauf Wert, dass ihr einander zuhört und euch auch ausreden lasst? Bedeutet eine erfüllte Beziehung für dich, dass ihr gemeinsam wachsen könnt und euch gegenseitig auf den eigenen Wegen bestärkt?
Die Antworten können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausfallen. Deshalb müssen wir konkret formulieren, was wir uns wünschen. Denn wenn wir nicht sagen können, was wir wirklich wollen, ist es sehr schwierig, uns dementsprechend zu verhalten und auszurichten.
Wir haben unglaublich viele Möglichkeiten, was es nicht unbedingt leichter macht, uns für etwas Bestimmtes zu entscheiden. Aber gleichzeitig ist es doch fantastisch, in einer Zeit zu leben, in der wir so viele Wahlmöglichkeiten haben. Es lohnt sich immer, in sich zu gehen und sich zu fragen: Was möchte ich in meinem Leben wirklich? Denn das Leben ist nun einmal zeitlich begrenzt. Und was gibt es Schlimmeres, als mit neunzig Jahren zu Hause im Schaukelstuhl zu sitzen und sich zu beklagen, dass man nicht das Leben gelebt hat, das man eigentlich hatte leben wollen?
Ideen, Träume und Ziele begleiten uns ein Leben lang und sie verändern sich auch mit der Zeit. Egal wo wir gerade stehen und in welchem Lebensabschnitt wir uns befinden, wir haben jederzeit die Möglichkeit, in uns zu gehen und uns zu fragen, wie wir unser Leben gestalten wollen. Zu Beginn müssen wir nicht bis ins letzte Detail wissen, wie die Reise aussehen wird. Wichtig ist jedoch, einen Entschluss zu fassen und die Sache anzugehen, egal worum es sich handelt.
Als ich mich endgültig dafür entschieden hatte, nach Amerika zu fliegen und den PCT zu wandern, wusste ich absolut nicht, wie ich das anstellen sollte. Ich hatte keine Ahnung, was ich vorab organisieren musste, welche Ausrüstung ich am besten mitnehmen sollte und wie die Verpflegung auf dem Trail funktionierte, vom Wasserproblem in...
Erscheint lt. Verlag | 10.12.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
ISBN-10 | 3-7557-8780-6 / 3755787806 |
ISBN-13 | 978-3-7557-8780-8 / 9783755787808 |
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Größe: 2,5 MB
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