Vorwort
Die Geschichte des von 1227-1804 bestehenden Zisterzienserinnenklosters Heiligkreuztal, das – wie es die Ordensregel forderte – abseits vom großen Verkehr lag, zeigt viele Facetten auf, die es verdienen, nachgezeichnet zu werden. Im Jahr 2020 haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine Publikation namhafter Wissenschaftler über das Kloster herausgegeben. Sie widmet sich in erster Linie der Architektur und Baugeschichte des Klosters, der künstlerischen Ausstattung im Kreuzgang, in der Kirche und im Museum. Wirtschaft und Soziales Leben sowie die Spiritualität sind weitere Themen.
Eine andere Idee steckt hinter dem vorliegenden Buch. Am Beginn standen viele Fragen zum tatsächlichen Ablauf des Klosterlebens vor Ort. Die Durchsicht des umfangreichen Schriftverkehrs der Äbtissinnen mit dem aufsichtführenden Vaterabt in Salem, der umfangreich erhaltenen Klosterrechnungen von 1520 bis zur Säkularisation und weiterer Klosterakten in den Archiven ergab viel Neues. Diese Bausteine bilden ein Mosaik über das Leben im Kloster, das in der „großen Geschichte“ ansonsten keinen Niederschlag findet. Hier wird das Schicksal junger Frauen anschaulich, die zunächst auf Probe ins Kloster eintraten, im zweijährigen Noviziat ihre Ausbildung erhielten, Jahrzehnte im Kloster beteten und arbeiteten und bis zu ihrem Tod keinen Schritt mehr vor die Klostermauern setzten. Nur ausnahmsweise durften sie Verwandte besuchen oder zur Kur fahren. Allerdings wurde das Kloster in Kriegen öfters von Soldaten überfallen und ausgeplündert, so dass die Nonnen bis ins Ausland flüchten mussten. Der Schwerpunkt gilt also dem Klosterleben. Es geht um das
gemeinsame Leben im Konvent, den Alltag, das Verhältnis zum Vaterabt und den Beichtvätern. Untersucht wird auch
die gesamte große „Klosterfamilie“, die Arbeit der Frauen und Schwestern, das Almosengeben und das Gesundheitswesen. Ein Schwerpunkt sind die Spiritualität und die vielfältig gepflegten Frömmigkeitsformen, zu denen die Verehrung eines „wundertätigen Vesperbildes“, vieler Reliquien und „Heiliger Leiber“ , gehörte. Nicht fehlen dürfen Musik und Gesang im Chor und die stattliche Klosterbibliothek. Genaueres erfährt man über die Ernährung: Essen und Trinken, Wein, Fisch, Bier und Honig bis zur offenbar gern geübten Praxis des Lebkuchenbackens. Knechte, Mägde und Lohnarbeiter haben endlich das geistliche Leben der Nonnen erst ermöglicht. Dieses Buch wäre ohne die tatkräftige Mithilfe anderer kaum
möglich gewesen. Erich Fensterle, der frühere Leiter des Rechnungswesens der Stefanus-Gemeinschaft und jetzige Vorstand der Stiftung Kloster Heiligkreuztal, hat das Vorhaben von Anfang an intensiv gefördert und jegliche Unterstützung mit Auskünften, Bildbeschaffung u. a. vor Ort gewährt. Pfarrer Msgr. Heinrich- Maria Burkard in Heiligkreuztal ermunterte zur Abfassung des Buches und steuerte insbesondere zahlreiche eindrucksvolle und technisch hervorragende Fotos aus dem Klosterbereich bei. Kreisarchivdirektor a. D. Dr. Kurt Diemer in Biberach hat das Manuskript durchgesehen. Die Stefanus-Gemeinschaft hat sich schließlich bereiterklärt, das im Federsee-Verlag in Bad Buchau erschienene Buch zu finanzieren.
Möge die Publikation viel Interesse finden und dazu beitragen, der Bevölkerung im näheren und weiteren Umkreis des einstigen Klosters einen Einblick in das rund 600 Jahre währende Klosterleben zu geben.
Karl Werner Steim
Die Geschichte des von 1227-1804 bestehenden Zisterzienserinnenklosters Heiligkreuztal, das – wie es die Ordensregel forderte – abseits vom großen Verkehr lag, zeigt viele Facetten auf, die es verdienen, nachgezeichnet zu werden. Im Jahr 2020 haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine Publikation namhafter Wissenschaftler über das Kloster herausgegeben. Sie widmet sich in erster Linie der Architektur und Baugeschichte des Klosters, der künstlerischen Ausstattung im Kreuzgang, in der Kirche und im Museum. Wirtschaft und Soziales Leben sowie die Spiritualität sind weitere Themen.
Eine andere Idee steckt hinter dem vorliegenden Buch. Am Beginn standen viele Fragen zum tatsächlichen Ablauf des Klosterlebens vor Ort. Die Durchsicht des umfangreichen Schriftverkehrs der Äbtissinnen mit dem aufsichtführenden Vaterabt in Salem, der umfangreich erhaltenen Klosterrechnungen von 1520 bis zur Säkularisation und weiterer Klosterakten in den Archiven ergab viel Neues. Diese Bausteine bilden ein Mosaik über das Leben im Kloster, das in der „großen Geschichte“ ansonsten keinen Niederschlag findet. Hier wird das Schicksal junger Frauen anschaulich, die zunächst auf Probe ins Kloster eintraten, im zweijährigen Noviziat ihre Ausbildung erhielten, Jahrzehnte im Kloster beteten und arbeiteten und bis zu ihrem Tod keinen Schritt mehr vor die Klostermauern setzten. Nur ausnahmsweise durften sie Verwandte besuchen oder zur Kur fahren. Allerdings wurde das Kloster in Kriegen öfters von Soldaten überfallen und ausgeplündert, so dass die Nonnen bis ins Ausland flüchten mussten. Der Schwerpunkt gilt also dem Klosterleben. Es geht um das
gemeinsame Leben im Konvent, den Alltag, das Verhältnis zum Vaterabt und den Beichtvätern. Untersucht wird auch
die gesamte große „Klosterfamilie“, die Arbeit der Frauen und Schwestern, das Almosengeben und das Gesundheitswesen. Ein Schwerpunkt sind die Spiritualität und die vielfältig gepflegten Frömmigkeitsformen, zu denen die Verehrung eines „wundertätigen Vesperbildes“, vieler Reliquien und „Heiliger Leiber“ , gehörte. Nicht fehlen dürfen Musik und Gesang im Chor und die stattliche Klosterbibliothek. Genaueres erfährt man über die Ernährung: Essen und Trinken, Wein, Fisch, Bier und Honig bis zur offenbar gern geübten Praxis des Lebkuchenbackens. Knechte, Mägde und Lohnarbeiter haben endlich das geistliche Leben der Nonnen erst ermöglicht. Dieses Buch wäre ohne die tatkräftige Mithilfe anderer kaum
möglich gewesen. Erich Fensterle, der frühere Leiter des Rechnungswesens der Stefanus-Gemeinschaft und jetzige Vorstand der Stiftung Kloster Heiligkreuztal, hat das Vorhaben von Anfang an intensiv gefördert und jegliche Unterstützung mit Auskünften, Bildbeschaffung u. a. vor Ort gewährt. Pfarrer Msgr. Heinrich- Maria Burkard in Heiligkreuztal ermunterte zur Abfassung des Buches und steuerte insbesondere zahlreiche eindrucksvolle und technisch hervorragende Fotos aus dem Klosterbereich bei. Kreisarchivdirektor a. D. Dr. Kurt Diemer in Biberach hat das Manuskript durchgesehen. Die Stefanus-Gemeinschaft hat sich schließlich bereiterklärt, das im Federsee-Verlag in Bad Buchau erschienene Buch zu finanzieren.
Möge die Publikation viel Interesse finden und dazu beitragen, der Bevölkerung im näheren und weiteren Umkreis des einstigen Klosters einen Einblick in das rund 600 Jahre währende Klosterleben zu geben.
Karl Werner Steim
Erscheinungsdatum | 21.12.2021 |
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Verlagsort | Bad Buchau |
Sprache | deutsch |
Maße | 240 x 215 mm |
Gewicht | 1280 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Neuzeit bis 1918 |
Schlagworte | Heiligkreuztal • Kloster • Oberschwaben • Zisterzienserinnen |
ISBN-10 | 3-948502-07-2 / 3948502072 |
ISBN-13 | 978-3-948502-07-2 / 9783948502072 |
Zustand | Neuware |
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