Heidegger
Theiss in Herder (Verlag)
978-3-8062-4477-9 (ISBN)
Ein Porträt aus Licht und Schatten: Heideggers Leben und Schaffen
Die Person Martin Heidegger nicht verurteilen oder entschuldigen, sondern seine Lebensgeschichte nachzeichnen und sein Denken von innen heraus und in seiner Zeit verstehen: Das ist das Ziel, das sich der französische Historiker und Philosoph Dr. Guillaume Payen für dieses Buch gesetzt hat. Seine umfassende Heidegger-Biografie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit. Sie macht Schluss mit Tabus und eröffnet neue Perspektiven im Diskurs über einen der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts.
- Heideggers Leben und Werk: eine quellensatte und gut lesbare Biografie
- Vom angehenden Priester zu den »Schwarzen Heften«: Die vielen Seiten Heideggers
- Todtnauberg: Eine schlichte Hütte als Rückzugs- und Schaffensort
- Antisemitismus und jüdische Freunde: Heidegger und der Nationalsozialismus
- Vorlesungen, Briefwechsel, philosophische Texte: Was die Quellen über ihn aussagen
Wechselhafte Schicksale: vom Katholizismus über die philosophische Revolution zum Nationalsozialismus
Was hatte der in einem starken katholischen Glauben verwurzelte Heranwachsende mit dem Professor zu tun, der im Nationalsozialismus die große Chance für Deutschland sah? Heideggers Leben und Werk vollzogen sich in mehreren Etappen, die durch folgenschwere Brüche gekennzeichnet waren. Guillaume Payen hat aus den umfangreichen Quellen ein Porträt des Philosophen Martin Heidegger zusammengestellt, das sein Leben in allen Details abbildet: von den Anfängen in der Kleinstadt bis zur späten Auseinandersetzung mit seiner NS-Vergangenheit. Eine Biografie, die das Lebenswerk Heideggers in die Geschichte des 20. Jahrhunderts einordnet!
Dr. Guillaume Payen forscht am Centre d'histoire du XIXe siècle und lehrt Deutsche Geschichte an der Sorbonne in Paris. Seine Forschungen zu Heideggers Antisemitismus wurden von der »Fondation pour la Mémoire de la Shoah« gefördert. Seine Biographie über Martin Heidegger wurde mit dem Prix Maurice-Baumont ausgezeichnet.
Geleitwort .9 Vorwort .13 Einleitung.17 TEIL 1 Ein katholisches Schicksal (1889-1918).29 Kapitel 1: Eine katholische Kindheit in einer südwestdeutschen Kleinstadt (1889-1903).30 Die glückliche Kindheit eines Kleinbürgers vom Lande 30 Eine Kindheit zwischen Kirche und Schule.39 Der Schmelztiegel eines Jahrhunderts der Konflikte.49 Kapitel 2: Vom angehenden Priester zum antimodernistischen jungen Philosophen (1903-1913).58 Von Konstanz nach Freiburg oder sechs Jahre Gymnasium und Knabenkonvikt .58 Irrungen und Wirrungen eines katholischen Lebens .76 Ein vielversprechender katholischer Philosoph (1912-1914).94 Kapitel 3: Ein Philosoph im Weltkrieg (1914-1918) .106 Krieg oder Karriere? (1914-1917) .107 Vor dem Bruch mit dem Katholizismus (1914-1917).114 Die innerliche Erfahrung des Kampfes (1918) .135 TEIL 2 Ein revolutionärer Philosoph (1919-1933).157 Kapitel 4: Das Verblassen der Welt von Meßkirch (1919-1923).158 Gleichgültigkeit gegenüber der Niederlage Deutschlands.158 Assistent und Revolutionär.163 Bruch mit dem Glauben seiner Herkunft und die Entdeckung der Verwurzelung.180 Kapitel 5: Bodenständigkeit auf den Höhen von Todtnauberg? (1923-1933).191 Vom Marburger Exil zum Vorposten von Freiburg?.191 Todtnauberg oder der Berg der Philosophie.214 Der Abschied von Meßkirch.226 Kapitel 6: Der Wind weht jetzt aus Richtung Berlin (1927-1933).248 Berlin, aus der Sicht von Todtnauberg.248 Die Hauptstadt ruft.265 Berlin wird braun.277TEIL 3 Der Nationalsozialismus - Deutschlands Schicksal? (1933-1945).309 Kapitel 7: Die Rektoratsrede oder: Selbstporträt des Philosophen als Führer.310 Führung, Führer und Gefolgschaft.312 Dem deutschen Volk "seine echte geistige Welt" erschaffen .329 "Gott ist tot".345 Kapitel 8: Ein König der Lüfte versucht, im Gleichschritt zu marschieren. 356 Als Rektor und Philosoph Vorhut des NS-Regimes.356 Der Nationalsozialismus an der Universität: eine Politik der Säuberung.369 Zunehmende persönliche Isolierung.399 Kapitel 9: Orakel im Sturm (1934-1945).404 Vom Rücktritt zum Ende der Illusionen (1934-1936).404 Affektive und philosophische Erneuerung (1934-1939).417 Der nächste Weltkrieg als neue Probe (1939-1945).433 TEIL 4 Ein zum Schweigen verurteilter Nazi? (1945-2017).459 Kapitel 10: Die Not eines Landes in Ruinen (Deutschland 1945-1949).460 Die Entnazifizierung des Martin Heidegger (1945-1947) .460 Die "Wiederherstellung" eines Philosophen (1946-1949).472 Wiederbegegnungen nach dem Völkermord .490 Kapitel 11: Letzte Wege (1950-1976).498 Das wiedergefundene Glück? (1950-1969).498 Ein Philosoph begegnet seiner NS-Vergangenheit (1950-1976).512 Letztes Aufleuchten eines Denkers (1969-1976).525 Kapitel 12: Die Affäre Heidegger in der Zeit nach Heidegger (1976- ?).531 Eine Medien-"Bombe", eine "abschließende Studie" und die Fortsetzung des Leugnens.533 Neue Quellen, altes Leugnen (1989-2005).548 Cyberspace, Globalisierung und Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie.554 Von den Schwarzen Heften zum Ende der Affäre?.571 Schlussbetrachtung.589 ANHANG.619 Anmerkungen.621 Bibliographie.692 Die wichtigsten Quellen .692 Werke und Gelegenheitstexte .692 Die wichtigsten Briefwechsel .694 Zeitzeugnisse.695 Weitere wichtige Quellen .696 Studien und Biographien.696 Register.698
Ausgezeichnet mit dem Prix Maurice Baumont der "Académie des sciences morales et politiques" »Das Buch ist brillant geschrieben und spannend zu lesen, nicht zuletzt aufgrund des feinen Humors des Autors. Während Heideggers eigene Schriften für ein breiteres Publikum meist schwer oder nicht verständlich sind, ist Payens Argumentation glasklar. Für die nicht frankophone Forschung ist eine deutsche Ausgabe daher in vielerlei Hinsicht unentbehrlich.« Prof. Dr. Rainer Hudemann, FRANCIA recensio, hrsg. vom Deutschen Historischen Institut Paris »Eine wichtige Biografie, die sich durch drei wesentliche Eigenschaften auszeichnet. Es ist der Umfang der dokumentarischen Arbeit, der als erstes auffällt. Guillaume Payen kann sich nicht nur auf seine genaue Kenntnis des Werks Heideggers und der umfangreichen philosophischen und historischen Sekundärliteratur stützen, die dem Denker gewidmet ist, sondern auch auf eine Reihe privater Quellen, die im letzten Jahrzehnt zugänglich wurden und zu denen die wichtigsten früheren Heidegger-Biographen keinen Zugang hatten. Die Schwarzen Hefte, aber auch die Korrespondenz zwischen Heidegger und seiner Frau Elfride liefern so das Material für ein bemerkenswert detailliertes Porträt. Zweitens ist Payens Strenge als Historiker hervorzuheben, die umso mehr zu würdigen ist, als er sich mit einem Thema beschäftigt, das zur Polemik einlädt. Als hervorragender Kenner der deutschen Geschichte macht er sich mit bemerkenswertem Weitblick daran, Heideggers Werdegang in seinen Kontext einzuordnen. Und er versteht es, die Vehemenz und die Exzesse der Auseinandersetzungen, die Heideggers Gegner und Befürworter seit Jahrzehnten führen, zu vermeiden, um die Fakten mit Klarheit darzustellen. Drittens und letztens ist die Klarheit der Feder des Biographen hervorzuheben, der es versteht, Heideggers Denken und Sprache zugänglich zu machen und in einer dynamischen Erzählung die zahlreichen Verflechtungen zwischen dem individuellen Werdegang des Philosophen, den großen Entwicklungen seiner Zeit und der Entwicklung seiner philosophischen Reflexion aufzuzeigen.« Dr. David Gallo, Histoire, Économie et Société »Eine meisterhafte Biografie des Philosophen Martin Heidegger (1889-1976) über drei Lebensabschnitte des Denkers: den Katholizismus, die Revolution und den Nationalsozialismus [...] Ohne Anachronismen - die größte Falle des Historikers - oder moralische Urteile entwirrt Payen das Knäuel von Heideggers Gedanken, um ein Rätsel zu entschlüsseln, das so schwierig ist wie das zwanzigste Jahrhundert selbst: Wie konnte ein so brillanter Geist Hitlers Wahnsinn blindlings unterstützen? [...] Ein klares, anspruchsvolles und sehr gut dokumentiertes Buch.« Julien Leclercq, Lenouveaucenacle.fr, »Martin Heidegger, Starphilosoph und notorischer Nazi, hätte es vorgezogen, wenn sich die biografischen Bemerkungen auf die Schilderung seiner Spaziergänge mit seinen Studenten im Schwarzwald beschränkt hätten. Pech gehabt: Der Historiker Guillaume Payen veröffentlicht eine solide Biografie, die den Weg des Meisters vom Katholizismus zum Nationalsozialismus nachzeichnet. Das sehr gut dokumentierte Buch von Guillaume Payen wird nicht die Klatschpresse bedienen: Es erlaubt uns, Heidegger in seinem Kontext (neu) zu lesen.« Yann Diener, Charlie Hebdo
Erscheinungsdatum | 27.04.2022 |
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Übersetzer | Walther Fekl |
Verlagsort | Darmstadt |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Martin Heidegger |
Maße | 168 x 238 mm |
Gewicht | 1650 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik |
Geisteswissenschaften ► Philosophie | |
Schlagworte | Antisemitismus • Ausschuss für Rechtsphilosophie • berühmte Philosophen • Biografie • Drittes Reich • Elfride Petri • Fundamentalontologie • Geschichte Deutschlands • Heidegger Bücher • Heidegger-Forschung • Heidegger Juden • Heidegger Nationalsozialismus • Heidegger NSDAP • Heidegger-Rezeption • Heimat • Hermann Heidegger • Historische Biographie • Katholizismus • Kulturkampf • Martin Heidegger • Meßkirch • Metaphysik • Nationalsozialismus • Nazismus • Phänomenologie • Philosoph • Philosoph 20 Jahrhundert • Philosophie • philosophie bücher • Philosophiegeschichte • Prix Maurice Baumont • Protestantismus • Revolution • Schwarze Hefte • Sein und Zeit • Standardwerk • Technikkritik • Todtnauberg |
ISBN-10 | 3-8062-4477-4 / 3806244774 |
ISBN-13 | 978-3-8062-4477-9 / 9783806244779 |
Zustand | Neuware |
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