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Die bessere Medizin für Frauen (eBook)

Ganzheitlich und individuell - der Schlüssel zu Ihrer Gesundheit
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
208 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45927-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die bessere Medizin für Frauen -  Dr. med. Franziska Rubin
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Erhalten Sie wirklich die bestmögliche medizinische Behandlung als Frau? Was können Sie sonst noch tun, um wieder gesund zu werden?   Dr. med. Franziska Rubin erklärt in ihrem neuen Gesundheitsratgeber, was Frauen über ihre Erkrankung und Behandlung wissen sollten und welche ganzheitlichen Behandlungsansätze ganz konkret hilfreich sind.   Fakt ist: Frauen sind oft anders krank als Männer. Einige Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Ess- oder Schlafstörungen betreffen sie viel häufiger oder zu einem anderen Zeitpunkt im Leben. Typische Volkskrankheiten wie Herzinfarkt oder Depressionen verursachen bei Frauen gerne andere Symptome als bei Männern. Die Genderforschung bringt es immer mehr ans Licht: Beschwerden, Symptome oder Verläufe können bei Frauen ganz anders sein und deshalb brauchen sie, öfter als bisher bekannt, andere Medikamente, Dosen oder Therapien, um gesund zu werden. Dr. med. Franziska Rubin erklärt die wichtigsten Erkenntnisse und gibt viele praktische Tipps und Anwendungen, damit Frauen ganzheitlich gesund bleiben und bei Beschwerden und Krankheiten richtig behandelt werden. Denn ihr Credo ist: Die bessere Medizin für Frauen ist die Kombination aus einer individualisierten Hochschulmedizin mit den besten naturheilkundlichen Therapien - plus Hausmittel und Lifestyle-Tipps, damit Gesundwerden gelingen kann.

Dr. med. Franziska Rubin ist ganzheitliche Ärztin, TV-Moderatorin und Bestsellerautorin. Von 1998 bis 2015 moderierte die promovierte Ärztin wöchentlich das Gesundheitsmagazin des MDR Hauptsache Gesund. Sie ist Kneipp Gesundheits-Preisträgerin und gefragte Referentin. Ihr besonderes Anliegen ist es, möglichst vielen Menschen kompetent Rat und Hilfe zu bieten und über die faszinierenden Möglichkeiten der Naturheilkunde und Komplementärmedizin zu informieren. Weitere Informationen unter https://www.franziska-rubin.de/

Dr. med. Franziska Rubin ist ganzheitliche Ärztin, TV-Moderatorin und Bestsellerautorin. Von 1998 bis 2015 moderierte die promovierte Ärztin wöchentlich das Gesundheitsmagazin des MDR Hauptsache Gesund. Sie ist Kneipp Gesundheits-Preisträgerin und gefragte Referentin. Ihr besonderes Anliegen ist es, möglichst vielen Menschen kompetent Rat und Hilfe zu bieten und über die faszinierenden Möglichkeiten der Naturheilkunde und Komplementärmedizin zu informieren. Weitere Informationen unter https://www.franziska-rubin.de/

Gendermedizin – Das Licht am Ende des Tunnels?


Bei den meisten Sportarten ist ganz klar: Männer und Frauen treten in getrennten Gruppen an. Wir Frauen sprinten, springen und boxen zwar in fast allen Sportarten mit. Trotzdem haben wir weniger Muskeln und Kraft als Männer. Das liegt vor allem daran, dass wir viel weniger Testosteron im Blut haben, das männliche Sexualhormon, welches die dicksten Muskeln baut. Außerdem haben wir im Vergleich zu Männern ein kleineres Herz, kleinere Lungen und weniger Blut oder Knochenmasse im Körper. Kaum zu glauben: Was im Sport klar getrennt ist, wurde in der Medizin bisher kaum beachtet. Frauen sind anders als Männer in vielen Dingen.

Das fängt schon bei der Geburt an, wie ich bei meinen eigenen Kindern erfahren habe: Frühgeborene Mädchen haben einen deutlichen Überlebensvorteil gegenüber den kleinen Jungen. Die männlichen Neugeborenen sind anfälliger für Infektionen und sterben häufiger. Die Erklärung muss hier in den Genen liegen, denn diese Neugeborenen waren noch keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt, und sie wurden noch nicht gesellschaftlich »geformt«. Allein ihr Geschlecht macht hier den Unterschied.

Das starke Geschlecht ist weiblich


Unsere Erstausstattung ist vor allem ein Set von Genen und darin die Info, welche Hormone für unsere weitere Entwicklung sorgen. Ob wir als Mädchen oder Junge zur Welt kommen, steht schon mit dem Zeitpunkt der Befruchtung fest: Sie erinnern sich? Eine befruchtete Eizelle, aus der einmal ein Mädchen wird, hat zwei X-Chromosomen. Die, aus der später ein Junge wird, besitzt nur ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom. Spannend: Letzteres ist viel kleiner. Es trägt auf 86 Genen viel weniger Erbinformationen als das X-Chromosom, das etwas mehr als tausend Gene zu bieten hat. Die Gene auf dem Y-Chromosom stoßen vor allem die Entwicklung in Richtung Mann an. Auf dem X-Chromosom liegen dagegen auch Informationen, die nichts mit der Entwicklung des Geschlechts zu tun haben, sondern unter anderem das Immunsystem und die Gehirnentwicklung beeinflussen. Frauen haben also zahlreiche genetische Informationen doppelt. Viele davon werden deaktiviert, um nicht zu stören. Ein Teil von 15 bis 20 Prozent der doppelten Gene bleibt aber aktiv, was einen Riesenvorteil bietet: Unser weiblicher Körper kann manchmal aussuchen, welches Gen aktiv ist und welches lieber nicht.

Das bietet vor allem einen Überlebensvorteil, wenn auf einem X-Chromosom Gene für Erbkrankheiten liegen. Bekannt in den europäischen Königshäusern ist beispielsweise die gefährliche Bluterkrankheit (Hämophilie), die bei kleinen Verletzungen schon zu unstillbaren Blutungen führen kann. Von ihr sind aufgrund der Gene vor allem die männlichen Familienmitglieder betroffen.

Genetisch im Vorteil


Durch die zwei X-Chromosomen stehen Frauen auch mehr Informationen zur Verfügung, und man vermutet sogar ein größeres Anpassungsvermögen.

Im Falle von COVID-19 beispielsweise wurde beobachtet, dass Frauen bei der Bekämpfung des Virus einen Vorteil haben. Die wissenschaftliche Erklärung dafür ist verblüffend: Die weiblichen Immunzellen tragen wie alle anderen Zellen auch zwei (unterschiedliche) X-Chromosomen. Auf einem liegen womöglich Gene, die das Virus besonders gut erkennen können, auf dem anderen solche, die es wirkungsvoll bekämpfen. Man geht von doppelt so viel spezialisierten »Detektiv«-Eiweißen aus, die Viren als Eindringlinge erkennen können wie bei Männern.

Deshalb erkranken Frauen weniger schwer, und es sterben auch nicht so viele an COVID-19. Zudem weiß man, dass das weibliche Geschlechtshormon Östrogen unsere Abwehr stärkt. Genetisch bedingt, ist das weibliche Immunsystem also robuster.

Das zeigt sich auch beim gern belächelten Männerschnupfen. Da Testosteron das männliche Immunsystem unterdrückt, haben Erkältungsviren bei Männern ein leichteres Spiel, und es erwischt sie tatsächlich schneller und härter. Den Männerschnupfen gibt es also wirklich. Zudem sind Männer anfälliger für Komplikationen, so müssen sie auch bei Grippe öfter in die Klinik als Frauen gleichen Alters.

Das weibliche Immunsystem lernt außerdem schneller, sodass sich bei Frauen ein besserer Impfschutz durch eine ausgeprägtere Antikörperbildung aufbauen lässt. Sogar gegen Krebsvorstufen geht das weibliche Immunsystem aktiver vor. Die Kehrseite der Medaille: Krankheiten fühlen sich für Frauen erschöpfender an, denn eine starke Immunreaktion stresst den ganzen Körper. Und noch fataler: Sie sind anfälliger für Autoimmunerkrankungen.

Weibliche Superkräfte


Für die genetische Überlegenheit zahlen Frauen also manchmal einen sehr hohen Preis. Schwere allergische Reaktionen wie ein anaphylaktischer Schock sind häufiger sowie viele andere Autoimmunerkrankungen: Beim Lupus erythematodes, einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, kommen neun weibliche auf nur einen männlichen Patienten. Multiple Sklerose trifft viermal mehr Frauen als Männer.

Erstaunlicherweise haben Frauen in jedem Alter vermutlich durch ihre zwei X-Chromosomen trotzdem eine längere Lebenserwartung als Männer. Allerdings heißt das nicht unbedingt, dass ein langes Leben auch mit einer guten Gesundheit einhergeht. Bei COVID-19 zum Beispiel haben Frauen zwar bessere Chancen, die Krankheit zu überleben, aber sie entwickeln doppelt so häufig Spätfolgen in Form von neurologischen Beschwerden oder einem Fatigue-Syndrom, das sich in ständiger Erschöpfung und Abgeschlagenheit bemerkbar macht. Womöglich handelt es sich also beim sogenannten »Long-COVID« auch um eine Autoimmunkrankheit.

Die Kehrseite der Medaille

Mittlerweile geht man von mehr als 80 Autoimmunerkrankungen aus, die überwiegend Frauen treffen. Spitzenreiter ist die chronische Entzündung der Schilddrüse, die Hashimoto-Thyreoiditis (siehe Seite 151). Andere häufige Autoimmunerkrankungen tragen interessante Namen, aber dahinter verbirgt sich viel Leid: wie die perniziöse Anämie, Multiple Sklerose, Rheuma, Lupus erythematodes oder Zöliakie.

Die Unterschiede im weiblichen und männlichen Immunsystem zeigen sich sogar im Gehirn auf Zellebene, zumindest bei Mäusen. Das ist einer »Zufallsentdeckung« von Forschern am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin zu verdanken. Aus reiner Neugier untersuchten sie weibliche und männliche Mäuse, um der seit Jahren herumgeisternden Behauptung von der unterschiedlichen Körperabwehr auf den Grund zu gehen, und machten eine spektakuläre Entdeckung: In einigen Hirnarealen unterschieden sich die Immunzellen von Männchen und Weibchen tatsächlich vom Aussehen und von der Reaktion auf Reize.

Wie unser Verhalten Krankheit und Therapie bestimmt


Will man Geschlechtsunterschiede bei Krankheitsrisiken erklären, kommt man um das biologische Geschlecht nicht herum, also ob wir ein oder zwei X-Chromosomen besitzen. Denn unsere Gene und Sexualhormone beeinflussen Ausstattung und Funktion aller Organe im Körper – vom Immunsystem über die Schilddrüse, die Leber, das Gehirn bis hin zum Knochen. Dies wiederum hat Konsequenzen auf Organfunktionen, Stoffwechsel, Symptome, mit denen sich unsere Organe bemerkbar machen, sogar auf die diagnostische Darstellbarkeit. Je nach Geschlecht reagieren wir anders auf Therapien, zeigen abweichende Nebenwirkungen und Verläufe. Nicht immer, aber oft.

Lange unterschätzt wurde auch der Einfluss des gesellschaftlichen Geschlechts, der Rollenvorstellungen auf die Gesundheit. Genau damit befasst sich daher die Genderforschung. Frauen und Männer verhalten sich anders, zum Beispiel beugen Frauen Krankheiten aktiver vor, gehen regelmäßiger zum Check-up oder zu Vorsorgeuntersuchungen, achten mehr auf die Ernährung, dafür bewegen sie sich weniger.

Frauen warten auch geduldig länger auf einen Termin, obwohl die Zeit eigentlich drängt. Männer gehen manchmal gar nicht erst zum Arzt und nehmen ihre Tabletten vor allem, wenn ihre Partnerinnen darauf achten. Frauen vermuten bei sich selbst eher psychische Ursachen für körperliche Probleme, was dazu führen kann, dass die körperlichen Symptome nicht genau abgeklärt werden. Männer gehen eher davon aus, dass ihre Krankheitsursache körperlicher Natur ist. So auch viele Behandler. Die traurige Bilanz: Depressionen werden gerade bei Männern häufig nicht rechtzeitig erkannt und ausreichend behandelt. Sie töten sich dreimal häufiger selbst als Frauen.

Frauen beschäftigen sich meist mehr mit Gesundheit, essen lieber Gemüse und Süßes, Männer hingegen bevorzugen Fleisch. Fakt ist aber, dass Frauen in der Regel zwar besser informiert sind, bei »gesünderem« Verhalten jedoch hapert es genauso wie bei Männern, wie Prof. Dr. Gertraud Stadler vom einzigen deutschen Lehrstuhl für Gendermedizin an der Berliner Charité feststellte. Sie forscht aktuell, wie sich Männer und Frauen zu einer besseren Ernährungsweise motivieren lassen, was wichtig ist zur Vorbeugung, aber auch Nachbehandlung vieler Erkrankungen.

 

Last, but not least gibt es...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Anders heilen • Bestsellerautorin • Dosierung • Fernsehärztin • Frauen-Apotheke • Frauengesundheit • ganzheiltliche Gesundheit • ganzheitlich heilen • Gendermedizin • Gender Shift • Gesundheitstipps • häufigste Erkrankungen bei Frauen • Hausmittel für Frauen • hormonregulierung • Komplementärmedizin • leicht umsetzbar • Mind-Body-Medizin • Naturheilkunde • Naturheilverfahren • Prävention • Selbsthilfe • self-care • Spezielle Frauenleiden • Symptome erkennen • TV Ärztin • weibliche Beschwerden
ISBN-10 3-426-45927-2 / 3426459272
ISBN-13 978-3-426-45927-0 / 9783426459270
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