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Finde die Liebe, die dir als Kind gefehlt hat (eBook)

Wie wir uns selbst die Sehnsucht nach elterliche Liebe erfüllen
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-7883-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Finde die Liebe, die dir als Kind gefehlt hat -  Julia Tomuschat
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Fast jeder erlebt Belastungen und Enttäuschungen gegenüber den Eltern. Werden die negativen Einflüsse zu stark, wird die Persönlichkeitsentfaltung gehemmt. Wir können das verletzte innere Kind, das Schattenkind, heilen. Mit einer inneren Stimme, die sich liebevoll und unterstützend dem jüngeren Selbst zuwendet - mit der heilenden Kraft der elterlichen Liebe. Kümmern wir uns wie eine fürsorgliche Mutter und ein einfühlsamer Vater um uns selbst, geben wir uns die Unterstützung, die wir als Kind vermisst haben: Zuwendung (Nestwärme) und Ermutigung (Flügel). Dadurch stabilisiert sich unser Selbstwert und alte Verletzungen heilen. Anleitungen zeigen, wie die inneren Eltern als fester Bestandteil der Selbstfürsorge aufgebaut werden.

Julia Tomuschat ist Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie arbeitet als Trainerin und Gesundheitspsychologin in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Teamentwicklung, Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung. Im Jahr 2008 gründete sie die 'Praxis für Gesundheitsförderung' in Lauf an der Pegnitz.

Julia Tomuschat ist Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie arbeitet als Trainerin und Gesundheitspsychologin in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Teamentwicklung, Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung. Im Jahr 2008 gründete sie die "Praxis für Gesundheitsförderung" in Lauf an der Pegnitz.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Gib dir, was du als Kind gebraucht hättest
Heilung und die Sehnsucht nach elterlicher Liebe
Ich bin viele - Teile der Persönlichkeit
Schatten aus der Kindheit erkennen
Bedingungslose Liebe
Gib dir, was du als Kind gebraucht hättest
Hilfe in der Not
Liebe gedeihen lassen
Anmerkungen
Literatur
Die Autorin

HEILUNG UND DIE SEHNSUCHT NACH ELTERLICHER LIEBE


Wem die Liebe seiner Eltern gewiss ist, braucht sich vor nichts zu fürchten – das ist meine feste Überzeugung. Zugleich klingt es wie ein Schlusssatz aus einem Märchen. Die gute Fee verkündet am Ende, als alles gut ausgegangen ist, diese Lebensweisheit. Und wir spüren: Es stimmt! Die elterliche Liebe ist lebenslang eine stärkende Kraft. Intuitiv wissen wir, wie sehr jeder Mensch die Liebe seiner Eltern braucht. Und wie sehr Menschen sie vermissen, wenn Eltern zu dieser Liebe nicht fähig waren. Auch wenn wir längst erwachsen sind, sehnt sich der kindliche Anteil in uns danach, angenommen und gehalten zu werden. Er dürstet nach Mutters und Vaters Liebe.

Manche Menschen hatten das Glück, von hingebungsvollen Eltern aufgezogen zu werden. Sie fühlten sich von klein auf willkommen auf dieser Welt. Sie wurden gefördert und unterstützt. In den Augen ihrer Eltern lag ein Lächeln, wenn sie ihren Nachwuchs anschauten. Diese elterliche Zuwendung stärkt die Lebensenergie dieser Menschen weit über das Kindesalter hinaus. Glückspilze! Sie tragen Vaters und Mutters Liebe in sich. Sie sind in dieser Liebe wie in einen kuscheligen Mantel eingehüllt. Sie sind geschützt, auch wenn der Wind des Lebens eisig bläst. Ein liebevolles Elternhaus gibt uns eine Art Nestschutz für unser gesamtes Leben mit. In der Biologie bedeutet Nestschutz, dass das Baby durch die Muttermilch immunisiert und nicht so leicht krank wird. So ähnlich funktioniert das mit der Elternliebe. Sie macht uns widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Lebens. Sogar die Angst vor dem Tod wird abgemildert, wie mir eine Bewohnerin im Altenheim schilderte. Sie fürchte sich nicht vor dem Sterben. »Im Himmel werde ich Vati und Mutti wiedertreffen und darauf freue ich mich.« Vielleicht hast du ähnlich gute Gefühle, wenn du an deine Eltern denkst. Dann kannst du dieses Buch getrost beiseitelegen und dich daran freuen, dass deine Eltern dir einen warmen Kuschelmantel geschenkt haben.

Sehr viel wahrscheinlicher hast du zwiespältige Gefühle, wenn du an deine Eltern denkst, und du hast ihre Liebe und ihre Zuwendung zumindest stellenweise vermisst. Die meisten Menschen haben kein ungetrübtes Verhältnis zu Mutter und Vater. Sie erinnern sich neben den schönen Momenten auch an Kränkungen, Zurückweisungen und fehlende Zuneigung. Man muss es so sagen: Die wenigsten Eltern lieben ihre Kinder bedingungslos, denn viele Eltern haben ihrerseits ein Päckchen zu tragen. Aufgrund der eigenen Biografie und der Verletzungen, die sie in ihrer Kindheit im Elternhaus erlebten, sind sie eingeschränkt liebesfähig.

Meine Klienten berichten mir von Müttern, die nie zuhörten. Davon, dass dem ungeduldigen Vater der Kragen platzte, weil sie die Schleife immer noch nicht binden konnten, von frostigem Schweigen, weil sie zu spät kamen. Sie erzählen mir, dass es »eine setzte«, weil sie etwas kaputt gemacht hatten, und dass sie Schimpftiraden erdulden mussten, weil sie »nur« eine Drei mit nach Hause brachten. Andere hatten Eltern, die so sehr mit sich selbst beschäftigt waren, dass emotional kein Platz für ein bedürftiges Kind vorhanden war. Als Reaktion darauf strengten diese Menschen sich als Kinder sehr an, die Aufmerksamkeit der Eltern zu gewinnen – oft vergebens. Und einige meiner Klientinnen sind ganz ohne Vater beziehungsweise Mutter aufgewachsen. Ihnen fehlte die Zuwendung eines Elternteils. Und sie fragen sich, warum der Vater / die Mutter sie im Stich gelassen hat. Hinzu kommen die Erziehungsideologien der jeweiligen Zeit. Meine Oma war der Überzeugung »Man muss ein Baby schreien lassen, das stärkt die Lunge«, und als meine Kinder klein waren, stand das Buch »Jedes Kind kann schlafen lernen« auf den Bestsellerlisten. Dieser Ratgeber hat Eltern dazu aufgefordert, ihre Babys und Kleinkinder schreien zu lassen, um ihm das Schlafen »beizubringen«. Die Begleitbotschaft ist klar: Schon sehr kleine Kinder sollen sich fügen. Liebe und Zuwendung gibt es nur bedingt, für »richtiges« Verhalten.

Haben wir in Kindertagen keine oder zu wenig Liebe bekommen, ist unsere Selbstliebe blockiert. Denn die elterliche Liebe wirkt wie ein Spiegel für unsere Gefühle: Schauen die Eltern uns liebevoll an, fühlen wir uns wertvoll und willkommen auf der Welt. Wir spüren, dass wir richtig sind, so wie wir sind. Diese Emotion tragen wir als Urvertrauen in uns und sie ist die Grundlage für ein gesundes Selbstwertgefühl. Probleme wie ein mangelndes Selbstbewusstsein, Ängste und Traurigkeit entstehen, weil Vater und Mutter uns nicht bedingungslos liebten, weil sie nicht erkannten, was wir brauchten, und weil sie uns nicht ausreichend Nähe und Geborgenheit schenkten.

Ist das nicht ein bisschen viel verlangt?, fragst du dich jetzt vielleicht. Bedingungslose Liebe? Wer kann das schon bieten? Oder erwarten? Geht es nicht ein bisschen kleiner? Reicht es nicht, wenn wir überhaupt geliebt wurden? Einerseits schon, schließlich kommen wir mit den Anforderungen des Lebens auch zurecht, ohne dass wir bedingungslose Liebe erlebt haben oder geben können. Aber tief in uns wünschen wir uns genau diese Art von Liebe. Wir wollen geliebt und anerkannt werden, und zwar dafür, dass wir so sind, wie wir sind, unabhängig davon, was wir tun oder leisten. Viele Menschen teilen die Erfahrung, dass sie sich die Anerkennung ihrer Eltern verdienen mussten. »Sie haben mich nur gelobt, wenn ich mit guten Noten nach Hause kam. Ich war nur wertvoll, wenn ich Leistung brachte.«

Nun sind die Kindertage längst vorbei. Doch der Schluss liegt nahe: Wenn es gelänge, uns heute die Liebe zu schenken, die wir als Kind vermisst haben, könnten wir uns doch noch in der Welt bedingungslos willkommen fühlen. Wir könnten die Selbstzweifel, die wir seit Kindertagen in uns tragen, abstreifen. Wir würden uns wertvoll und richtig fühlen, so wie wir eben sind. Und wir könnten dann auch andere so lieben, wie wir es uns wünschen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Denn die verinnerlichte Stimme der Herkunftseltern verhindert, dass ich mich so annehme, wie ich bin.

Eine vertrackte Situation, die mir meine Klienten und Klientinnen häufig schildern: Sie haben zwar die Verletzungen ihres inneren Kindes entdeckt. Sie haben mit Hilfe von Büchern, Podcasts und Workbooks viel über sich selbst und ihre Kindheit in Erfahrung gebracht. Sie verstehen, wie sehr sie durch ihre Eltern geprägt worden sind. Und trotzdem fehlt der letzte Kick, der wirklich eine Veränderung bewirken würde. Sie sehen sich selbst vor sich, wie sie als Junge oder Mädchen vor ihren Eltern standen und sich klein und wertlos fühlten. Sie spüren auch, dass es gut wäre, dieses kleine Wesen, das sie einmal selbst waren, zu trösten. Aber jetzt sind sie ratlos: »Ich weiß, ich müsste den verängstigten kleinen Jungen / das kleine Mädchen in mir trösten, aber ich weiß einfach nicht, wie das geht. Ich finde nicht die richtigen Worte. Wenn ich es versuche, fühlt es sich hohl an. Irgendwie fehlt mir der Anpack.« Verständlich, denn hierfür braucht man einen Zugang zu sich selbst als Kind, dem inneren Kind.

Vielleicht hast du den Begriff vom inneren Kind schon einmal gehört. Er bezeichnet alle in uns gespeicherten Erinnerungen, Gefühle und Erfahrungen aus der Kindheit. In unserem inneren Raum bewahren wir sowohl Positives wie die unbändige Freude beim Spielen mit Freunden als auch Belastendes wie Schamgefühle, weil wir in großer Runde am Familientisch runtergeputzt wurden. Wir beherbergen in unserer Psyche das fröhliche innere Kind – unser Sonnenkind – und den verletzten kindlichen Anteil – unser Schattenkind. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Menschen der Arbeit mit dem inneren Kind zugewandt. Diese aus meiner Sicht positive Entwicklung ist insbesondere das Verdienst meiner lieben Freundin und Kollegin Stefanie Stahl1, die mit ihrem Bestseller »Das Kind in dir muss Heimat finden« darauf aufmerksam gemacht hat, wie prägend das verletzte innere Kind, das Schattenkind, auch noch im Erwachsenenalter ist. Wer sein Sonnenkind entdeckt und sein Schattenkind tröstet, erfährt Heilung.

»Aber wie funktioniert das mit dem Trösten? Wie schaffe ich es, die ursprüngliche Programmierung dauerhaft aufzulösen?« Mit diesen Fragen im Gepäck suchen viele Klient*innen meine Hilfe. Sie wollen ihr verletztes inneres Kind nachhaltig heilen. Dafür braucht das Schattenkind warmherzige Eltern. Damit es auf einer tiefen Ebene gesunden kann, benötigt es das Mitgefühl und die Liebe von (besseren) inneren Eltern. Gutmeinende und unterstützende innere Eltern sind das fehlende Verbindungsstück. Wer sie als Helferwesen in seiner Psyche etabliert, kann das verletzte innere Kind auf einer tiefen Ebene heilen.

Was sind gute innere Eltern? Sie sind eine innere Stimme, die sich liebevoll und unterstützend dem jüngeren Selbst zuwendet. Die Botschaften der idealen inneren Eltern unterscheiden sich zumeist von dem, was du als Kind tatsächlich gehört und aufgenommen hast. Als Kind warst du von deinen Eltern abhängig. Deshalb hast du alles, was sie sagten, für bare Münze genommen. Heute bist du erwachsen. Du kannst neue Entscheidungen treffen, die Kinderrolle verlassen und dir selbst die Ermutigung und Warmherzigkeit geben, die du dir als Kind gewünscht hast. Du kannst dir selbst Vater und Mutter sein.

Genau hier setzt dieses Buch an. Ich möchte dir einen Leitfaden an die Hand geben, wie du dein inneres Kind heilen kannst. Du bekommst eine Anleitung, wie du dir selbst Eltern sein kannst. Mithilfe der Übungen in diesem Buch kreierst du dir ideale innere Eltern, Eltern, die dir den Rücken stärken. Auf diese Weise schenkst du dir...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2021
Reihe/Serie Lebenshilfe Emotionale Selbstheilung
Lebenshilfe Emotionale Selbstheilung
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsamkeit • Bedürfnisse • Bewältigung • Beziehung • Coaching • Das kind in dir muß heimat finden • Denken • Entspannung • Gesundheit • Glücklich • GU • Heilung • Kommunikation • Körper • Lebensfreude • lebens-hilfe • Lebenshilfe • mehr selbstbewusstsein • nestwärme die flügel verleiht • Partner • Partnerschaft • Persönlichkeit • Persönlichkeitsentfaltung • Persönlichkeitsentwicklung • persönlichkeits-training • Persönlichkeitstraining • Positiv • Probleme mit Eltern • Problemlösung • Ratgeber • Selbstachtung • Selbstbewusstsein • Selbstcoaching • Selbst-Coaching • Selbstentfaltung • Selbsterkenntnis • Selbstheilung • Selbsthilfe • Selbstliebe • Selbstmanagement • Selbstverständnis • selbst-vertrauen • Selbstvertrauen • Selbstverwirklichung • Selbstwert • Selbstwertgefühl • Stefanie Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden • Übungen • Yoga • Zufriedenheit • Zuhause
ISBN-10 3-8338-7883-5 / 3833878835
ISBN-13 978-3-8338-7883-1 / 9783833878831
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