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Impact -  Ronald Cohen

Impact (eBook)

Ein neuer Kapitalismus für echte Veränderungen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
272 Seiten
Plassen Verlag
978-3-86470-762-9 (ISBN)
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Der Kapitalismus steht im Fadenkreuz scharfer Kritik: wachsende soziale Ungleichheit, gravierende ökologische Probleme ... Immer deutlicher zeigt sich: Ein 'Weiter so' kann es nicht geben. Doch es gibt ein überzeugendes, innovatives Konzept: 'Impact Investing', entwickelt und weltweit bekannt gemacht von Sir Ronald Cohen. Die Kernforderung lautet: Investments müssen neben einer positiven finanziellen Rendite auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben. Cohen erklärt in 'Impact', wie der Kapitalismus verändert und der private Sektor von einem Umweltverschmutzer und Förderer der Ungleichheit in eine wirkmächtige Kraft für das Gute verwandelt werden kann. Chancen gerechter verteilen, Lösungen für die großen sozialen und ökologischen Herausforderungen finden: 'Impact' zeigt uns, welche Rolle wir bei dieser Revolution spielen können.

Sir Ronald Cohen ist Philanthrop, Risikokapitalgeber und sozialer Innovator, der die globale 'Impact Revolution' vorantreibt. Er ist Chairman der Global Steering Group for Impact Investment und von The Portland Trust. Sir Ronald ist Mitbegründer von Social Finance UK, USA und Israel. Er war Vorsitzender der G8 Social Impact Investment Taskforce sowie der britischen Social Investment Task Force. Der Oxford- und Harvard-Absolvent wurde in Ägypten geboren.

Sir Ronald Cohen ist Philanthrop, Risikokapitalgeber und sozialer Innovator, der die globale "Impact Revolution" vorantreibt. Er ist Chairman der Global Steering Group for Impact Investment und von The Portland Trust. Sir Ronald ist Mitbegründer von Social Finance UK, USA und Israel. Er war Vorsitzender der G8 Social Impact Investment Taskforce sowie der britischen Social Investment Task Force. Der Oxford- und Harvard-Absolvent wurde in Ägypten geboren.

EINLEITUNG


Vor knapp 20 Jahren hielt ich anlässlich einer Feier zum dreißigjährigen Jubiläum von Apax Partners, der von mir mitbegründeten Risikokapital- und Beteiligungsgesellschaft, die ich so viele Jahre lang geleitet hatte, eine Rede. Darin warnte ich, dass bald ein „Feuerring“ die Reichen von den Armen in unseren Städten, Ländern und Kontinenten trennen würde, wenn wir die Bedürfnisse der Abgehängten nicht effizienter angehen. Erst vor Kurzem konnten wir die Entstehung eines solchen Gürtels in Ländern wie Frankreich, dem Libanon und Chile beobachten, in denen sich gewaltsame Proteste Bahn brachen. Wohingegen die zunehmende Ungleichheit in Großbritannien zu dem Ergebnis des Referendums im Juni 2016, aus der EU auszutreten, beigetragen hat.

Heute hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich massiv verschärft. Ungleichheit verursacht enorme Migrationsbewegungen aus ärmeren Ländern, insbesondere aus Afrika, in die reicheren Länder Europas. Auf der Suche nach einem besseren Leben nehmen es Menschen dabei unter Lebensgefahr auf sich, in lausigen Schlauchbooten das Meer zu überqueren. Die Schwierigkeiten, die sich aus der Aufnahme dieser Zuwanderer ergeben, verschärfen die in den Aufnahmeländern bereits existierenden Ungleichheiten.

Dieses Buch schreibe ich, weil ich eine Lösung in greifbarer Nähe sehe, die ich als die „Impact-Revolution“ bezeichne. Angetrieben vom Impact Investing – auch wirkungsorientiertes Investieren genannt – wird sie es uns ermöglichen, die bedrohliche Ungleichheit und Schädigung unseres Planeten zu überwinden, und uns in eine neue und bessere Welt führen.

Die Reise, die mich dazu veranlasste, dieses Buch zu schreiben, begann 1998: Damals entschied ich, dass ich sieben Jahre später – mit 60 Jahren – Apax verlassen würde, um mich sozialen Themen zuzuwenden und um zur Lösung des Nahostkonfliktes beizutragen. Auf meinem Grabstein sollte nicht stehen: „Er hat eine Jahresrendite von 30 Prozent erwirtschaftet“, denn mir war stets bewusst, dass das Leben einem höheren Zweck dienen sollte.

Als ich elf Jahre alt war, waren meine Familie und ich gezwungen, Ägypten zu verlassen, doch wir hatten das Glück, in Großbritannien als Flüchtlinge aufgenommen zu werden. Bei unserer Ankunft trug jeder von uns nur einen Koffer bei sich, aber ich hatte meine Briefmarkensammlung unter den Arm geklemmt, voller Furcht, man würde sie mir wegnehmen. In unserer neuen Heimat wurden wir willkommen geheißen und so begannen wir, in London unsere Existenz wieder aufzubauen.

Mir boten sich im Leben mehrere Chancen, einschließlich der Chance auf eine erstklassige Ausbildung zunächst in Oxford und dann in Harvard, wo ich praktisch während der Entstehung das Risikokapital für mich entdeckte. Ein Henry-Fellowship-Stipendium finanzierte mein erstes Jahr an der Harvard Business School, verlangte allerdings auch, dass ich nach meinem Studium etwas von Wert in die britische Gesellschaft einbringe. Letztlich war mein Beitrag das Risikokapital, wofür ich im Jahr 2001 zum Ritter geschlagen wurde.

Der Gesellschaft etwas zurückzugeben ist ein wesentlicher Aspekt meines Wertesystems. Denn so wie mir geholfen wurde, als ich bedürftig war, möchte ich auch anderen helfen. Dass ich Risikokapitalgeber wurde, liegt zum Teil daran, dass mir klar war, ich könnte so dazu beitragen, in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit Arbeitsplätze zu schaffen. Die in den 1980er- und 1990er-Jahren zunehmenden sozialen Probleme vor Augen blieb ich motiviert, etwas zu bewegen. Ich hoffte, wenn ich mit 60 Jahren Apax verlassen würde, könnte ich mich noch 20 Jahre diesen Themen verschreiben und wirklich etwas bewegen.

Bei der Gründung von Apax, das wir zu einer internationalen Private-Equity-Gesellschaft mit Büros in aller Welt ausbauten, war ich 26 Jahre alt. Heute verwaltet das Unternehmen mehr als 50 Milliarden US-Dollar.

Im Laufe meiner Karriere hatte ich verschiedene Funktionen inne: als Unternehmer, Investor, Philanthrop und als Berater von Regierungen. Alle diese Rollen ermöglichten es mir, die Welt von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten. Aus dieser Erfahrung heraus gewann ich die Einsicht, warum der Kapitalismus nicht mehr den Bedürfnissen unseres Planeten entspricht und dass es einen neuen Weg in die Zukunft gibt. In diesem Buch biete ich eine neue Lösung, die jeder von uns in die Tat umsetzen kann.

So wie bisher kann es jedenfalls nicht weitergehen. Durch die rasant ansteigende Ungleichheit in Industrienationen wie in Schwellenländern nehmen soziale Spannungen zu und die Zurückgelassenen haben das Gefühl, auf Dauer festzustecken. Unser System erscheint ihnen als unfair und so rebellieren sie dagegen.

Gleichzeitig bedrohen Umweltprobleme die Lebensqualität auf dem Planeten und vielleicht sogar seine Existenz. Unser aktuelles Wirtschaftssystem kann diese Gefahr nicht korrigieren: Regierungen verfügen weder über die Mittel, um unsere menschengemachten sozialen und ökologischen Problemen zu bewältigen. Noch sind sie gut aufgestellt, um innovative Ansätze zu ihrer Lösung zu entwickeln, was unweigerlich mit riskanten Investitionen, Experimentieren und gelegentlichem Scheitern verbunden ist.

Bereits jetzt wenden die Regierungen der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) jedes Jahr mehr als zehn Billionen US-Dollar für Gesundheit und Bildung auf. Das entspricht nicht nur 20 Prozent ihres Bruttosozialproduktes, sondern auch dem Doppelten dessen, was vor 60 Jahren ausgegeben wurde. Haushaltspläne setzen Regierungen enge Grenzen und sie sehen sich außerstande, ihre Ausgaben zu erhöhen. Was trotzdem nicht genug wäre. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben kann die Philanthropie Regierungen so gut wie gar nicht unterstützen: Spenden gemeinnütziger Stiftungen betragen weltweit 150 Milliarden US-Dollar pro Jahr – im Vergleich zu den Staatsausgaben ist das ein geringer Betrag.1

Es besteht also offensichtlich das Erfordernis nach einem neuen System, die von führenden Persönlichkeiten in der Finanz- und Geschäftswelt öffentlich anerkannt wurde. Bislang haben wir jedoch sehr viel Zeit darauf verwendet, die Probleme unseres Systems zu diagnostizieren, und herzlich wenig, echte Alternativen zum Kapitalismus aufzuzeigen, wodurch wir das Gefühl bekommen, ohne Zukunftsperspektive auf der Stelle zu treten.

Dabei hat die Menschheit ungeheure Fortschritte erzielt. Wir sind durchaus imstande, die richtige Antwort zu finden, zu einem neuen System zu wechseln, das Chancen und Ergebnisse gerechter verteilt und wirksame Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit präsentiert. Wir brauchen ein neues System, in dem das Sendungsbewusstsein – aus moralischen, aber auch aus Gründen der Vernunft – den Eigennutz zügelt. In dem der geleistete Beitrag einen größeren Stellenwert einnimmt als der demonstrative Konsum. In dem Unternehmen, die soziale und ökologische Integrität beweisen, erfolgreicher sind als jene, die schlicht eigennützig sind. Und in dem Individuen und Organisationen animiert werden, Erfüllung darin zu finden, Teil von etwas Größerem zu sein anstatt lediglich danach zu streben, Gewinne zu erwirtschaften.

Und dieses neue System ist der Impact-Kapitalismus. Er richtet den Privatsektor auf den öffentlichen Sektor aus, sodass sie harmonisch miteinander und nicht gegeneinander arbeiten und Kapital und Innovation zur Lösung sozialer und ökologischer Belange einsetzen.

Dabei wird Kapital aus Investmentmärkten ganz nach dem Vorbild privater Kapitalgeber angeworben, die in den letzten vier Jahrzehnten Unternehmer finanziert haben, um eine technische Revolution herbeizuführen.

Der Impact-Kapitalismus vereint den sozialen und ökologischen Impact mit dem Gewinnstreben, überwindet dabei die Tyrannei des Gewinns und stellt ihm ausdrücklich die Wirkung zur Seite, um sie unter Kontrolle zu halten. Das zeigt sich längst in unseren veränderten Präferenzen: Zunehmend entscheiden wir uns für Produkte von Unternehmen, die unsere Werte teilen. Wir investieren in Firmen, die die Umwelt nicht verschmutzen und die auf Kinderarbeit verzichten. Und wir arbeiten verstärkt für Unternehmen, die sich inspirierende Ziele in sozialen oder ökologischen Bereichen gesetzt haben.

Der Motor des kapitalistischen Systems ist Kapital. Und so überrascht es kaum, dass Impact Investing Ausdruck des neuen Systems ist. So wie das Risikokapital die Antwort auf den Investitionsbedarf von Technologie-Unternehmern war, ist Impact Investing die Reaktion auf den Bedarf von Impact-Unternehmern und -Unternehmen, die die Lebensqualität verbessern und dem Planeten helfen möchten.

Unser Verständnis von sozialer Verantwortung, Geschäftsmodellen und Investitionen verändert die Impact-Revolution ohnehin schon. Und allmählich verändert sie unsere Volkswirtschaften und macht aus ihnen einen starken Motor, durch den das Kapital nicht nur Gewinne abwirft, sondern auch Wirkung erzielt. Bereits jetzt lässt sich erkennen,...

Erscheint lt. Verlag 6.5.2021
Verlagsort Kulmbach
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Gesellschaft • Innovation • Kapitalismus • ökologische Probleme • Soziale Ungleichheit • Wirtschaftssystem
ISBN-10 3-86470-762-5 / 3864707625
ISBN-13 978-3-86470-762-9 / 9783864707629
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