199 Orte und ihre Geschichten (eBook)
420 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-3476-1 (ISBN)
Mein Name ist Ingo Löwenstrom. Ich wurde am 19.12.1956 in Eckernförde an der Ostsee geboren und bin auch dort aufgewachsen. In der Schule waren meine besten Fächer Eng-lisch und Deutsch. Daher ist es nicht erstaunlich dass mich Literatur, Sprache und Texte bis heute begeistern und faszinieren. Gelernt habe ich Kaufmann im Groß- und Außenhandel in Eckernförde. Derzeit lebe ich mit meiner Familie im Rheinland. Früher war ich oft unterwegs, vorrangig beruflich im Außendienst, und habe viele interessante Orte und faszinierende Stätten weltweit sehen können. Heute besuche ich immer noch gerne historische Plätze und besondere Orte, jedoch mehrheitlich in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Erste schriftstellerische Tätigkeiten begannen während meiner Arbeit bei einem amerikanischen Softwareunternehmen, als ich Schulungsunterlagen und Manuals anfertigte. Diese waren sowohl in Deutsch, jedoch überwiegend in Englisch. In mir reifte im Laufe dieser Zeit etwas anderes, etwas für alle zu schreiben. Dies hat mich dazu gebracht Sachbücher zu schreiben. Mich interessiert und begeistert das Reale, das Wirkliche, nicht die Fiktion und deshalb liegt es nahe spannende Geschichten aus dem Leben literarisch zu verarbeiten. Dieses ist mein viertes Werk. Mein erstes Werk, Die Bibel im 21. Jahrhundert, entstand noch aus einem Webseiten-Projekt, und nur auf die eindringliche Forderung meines inzwischen verstorbenen Bruders, habe ich daraus ein Buch gemacht. Mit dem Buch 299 Schiffe und ihre Geschichten hat sozusagen eine Serie begonnen, die nach 199 Fluggeräte und ihre Geschichten, mit 199 Orte und ihre Geschichten eine Fortsetzung findet.
Arnhem
Arnhem (deutsche Schreibweise Arnheim) ist die Hauptstadt der Provinz Gelderland in den Niederlanden. Sie liegt am Nederrijn, einem Arm des Rheins, der mit der Waal im weiteren Verlauf zum Mündungsarm Lek wird. Arnhem hat eine Fläche von 101,54 km2. Stand 31. Januar 2019 hat die Provinzhauptstadt 159.373 Einwohner. Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 1570 Einwohner/km2. Die Koordinaten von Arnhem lauten 52° 0' N, 5° 55' O.
Auf dem heutigen Arnhem-Meinerswijk, geografische Lage 51° 58' 15" N, 5° 52' 25" O, errichteten die Römer das Vexillationskastell Castra Herculis. Eine Vexillation, lateinisch vexillatio, war eine Abteilung des römischen Heeres. Vexillum bedeutet soviel wie Fahne oder Standarte. Castra Herculis lag damals direkt am Rhein, doch der Fluss änderte im Jahr 1500 seinen Lauf, und die römische Stätte ist heute fünf Kilometer vom Rhein entfernt. Das Kastell gehörte zu den vier Fortifikationen zusammen mit Nijmwegen, Vechten und Velsen. Gegründet wurden diese römischen Kastelle vermutlich in der frühen Kaiserzeit. Eine bedeutende Rolle hatten sie unter Nero Claudius Germaniens (geboren am 24. Mai 15 v. Chr.; gestorben am 10. Oktober 19 n. Chr. in Antiochia am Orontes). Germanicus übernahm im Jahr 13 n. Chr. als römischer Feldherr den Oberbefehl am Rhein. Von hier begannen von 14 n. Chr. bis 16 n. Chr. die Feldzüge gegen die Germanen, die so genannten Germanicus-Feldzüge. Die Unterwerfung der Germanen gelang jedoch nicht. Vier von Aulus Caecina Severus befehligte Legionen wären in der Schlacht an den Pontes longi fast vernichtet worden. Kaiser Tiberius ordnete 16 n. Chr. gegenüber Germanicus an auf die „Rachefeldzüge für Varus“ zu verzichten und sich auf die Grenzsicherung zu beschränken.
Im fünften Jahrhundert, im Anschluss an die römische Besatzungszeit, wurde an Stelle des Kastells eine fränkische Siedlung errichtet. Das Stadtrecht erteilte Graf Otto II. von Geldern Arnhem im Jahr 1233. Im 15. Jahrhundert wurde Arnhem mit Stadtmauern und Türmen befestigt. Zu dieser Zeit hatte Arnhem etwa 4000 Einwohner. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Geldern und wurde 1472 habsburgisch, ehe sie zur Republik der Niederlande kam. Sowohl 1672 bis 1674 im holländischen Krieg, als auch in den Koalitionskriegen von 1795 bis 1813, war Arnhem von französischen Truppen besetzt. Preußische Truppen eroberten Arnhem 1813 und übergaben die Stadt der Niederlande. Um 1850 lebten etwa 9000 Menschen in Arnhem. Aus der Zeit stammen einige der bekannten Parks, wie Sonsbeek und Zijpendaa.
Im August 1944 entwickelte der britische Feldmarschall Bernard Montgomery, Oberkommandierender der britisch-kanadischen 21st Army Group, den Plan mit seiner 21. Heeresgruppe und mit Unterstützung der 1. US-Armee über Nordfrankreich, Belgien und der Niederlande, unter Umgehung des Westwalls, ins Deutsche Reich vorzustoßen. Einige gute Gründe sprachen für diesen Plan. Zahlreiche V2-Flugkörper wurden von den Niederlanden auf London abgeschossen. Dies wäre durch eine Besetzung der Niederlande verhindert. Die Gegend um Aachen (siehe das Kapitel Aachen Seite →) war relativ stark verteidigt. Von den Niederlanden war sowohl ein Vorstoß ins Ruhrgebiet möglich, als auch durch die norddeutsche Tiefebene weit ins Deutsche Reich vorzudringen. Die 101. US-Luftlandedivision unter US-Major General Maxwell D. Taylor sollte nördlich von Eindhoven landen und von dort die Brücken über die Aa, den Willemskanal, die Dommel bei Sint-Oedenrode und den Wilhelminakanal bei Son einnehmen. Zusätzlich sollten sie Eindhoven erobern. Die 82. US-Luftlandedivision unter Brigadegeneral James M. Gavin sollte die Groesbeek-Höhen einnehmen, ein bewaldeter Bezirk etwa zwölf Kilometer östlich von Nijmwegen, zudem die Brücken über die Maas, den Maas-Waal-Kanal und vor allem die Waalbrücke im Zentrum von Nijmegen.
Die 1st Airborne Division (auf deutsch 1. Luftlandedivision) unter Generalmajor Frederick Browning hatte die Aufgabe, die Straßenbrücke im Stadtzentrum, die heutige John Frostbrug, die westlich über den Nederrijn führende Eisenbahnbrücke und eine Pontonbrücke, die gegen Ende der Operation abgebaut werden sollte, einzunehmen. Ihre Landezone war das Heideland westlich von Arnhem.
Am 16. September begann die Operation Market Garden mit der Bombardierung zahlreicher deutscher Flakstellungen und Flugfelder in den von Deutschen besetzten Gebieten. Am 17. 9. 1944 starteten gegen 9:30 Uhr die Lastensegler in Großbritannien. Ihnen folgten die Douglas DC-3 mit den Fallschirmspringern an Bord. Insgesamt waren 1051 Truppentransporter und 516 Lastensegler-Schleppkombinationen auf dem Weg. Der deutschen Luftabwehr und Luftwaffe gelang es lediglich 68 Truppentransporter, 71 Lastensegler-Schleppkombinationen und 20 Jagdflugzeuge abzuschießen. Obwohl nicht alle Einheiten in der vorgesehenen Landungszone abgesetzt wurden, muss die Landung als erfolgreich bezeichnet werden. Insgesamt wurden während der Operation Market 20.000 Soldaten, 511 Fahrzeuge, 330 Kisten für die Artillerie und 590 Tonnen Nachschub erfolgreich in die Niederlande gebracht.
Zwei der drei Maas-Brücken konnten die Deutschen sprengen, bevor die US-Einheiten diese Brücken sichern konnten. Am Nachmittag des 17. 9. 1944 hatte die 1. Luftlandebrigade westlich von Arnhem damit begonnen, die Landezonen abzusichern. Dabei stießen sie auf das deutsche SS-Panzergrenadierregiment 16 unter Hauptsturmführer Sepp Krafft. Die Briten machten 47 Gefangene, die aus 27 verschiedenen Einheiten kamen. Gleichzeitig rückte die 1. Fallschirmjägerbrigade auf Arnhem in drei Gruppen vor. In den Morgenstunden des 18.9. trafen die Briten auf die deutsche Kampfgruppe „Spindler“, Teil der SS-Kampfgruppe „Hohenstaufen“, und diese verhinderte einen weiteren zügigen Vormarsch auf die Rheinbrücke. Die Kampfgruppe „Hohenstaufen“ waren die Reste der ehemaligen 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“, die auf dem Weg nach Siegen war, um dort die Fahrzeuge überholen zu lassen. Geplant war eine Verlegung der letzten Panzer nach Siegen am 17.9.44. Der Generalfeldmarschall der Heeresgruppe B Walter Model leitete allerdings mit den SS-Panzereinheiten den deutschen Gegenangriff ein.
Das 2. Fallschirmjägerbataillon, 740 leichtbewaffnete Männer, unter dem Kommando von Lieutenant Colonel (Oberstleutnant) John Dutton Johnny“ Frost marschierte am 17.9. vom Landeplatz Wolfheeze, ungefähr zehn Kilometer nordwestlich von der Brücke, ohne auf Verstärkung zu warten, Richtung Arnhem. Die Briten hatten keine starke deutsche Gegenwehr erwartet. Von der Kampfstärke der deutschen Einheiten waren sie vollkommen überrascht. Das Bataillon konnte die nördliche Seite der Brücke einnehmen und zunächst auch verteidigen. Dabei starb Frosts Freund und Stellvertreter Major Wallis durch friendly fire. Frost ersetzte ihn durch Allison D. Tatham-Wärter. Frost und seine Männer wurden nach vier Tagen Kampf von deutschen Einheiten überwältigt und gefangen genommen. Er wurde als Kriegsgefangener in Spangenberg bei Kassel und später in einem Krankenhaus in Obermassfeldt festgehalten. Befreit wurde er als das Gebiet im März des Jahres 1945 von US-amerikanischen Truppen eingenommen wurde.
Am 19. September 1944 traf die zweite Welle bei den Briten bei Arnhem ein, konnte allerdings nicht zu Frosts Einheit vordringen. SS-Truppen hatten mittlerweile die Kontrolle der Landezonen übernommen.
Im Spätsommer 1944 kamen Teile des II. SS-Panzerkorps unter SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich in das Gebiet um Arnhem. Die Einheit kam aus Russland von der Ostfront und sollte aufgefüllt und mit Material und Ersatzteilen versorgt werden. Ursprünglich hatte das OKW (Oberkommando Wehrmacht) einen Ort in Dänemark ausgesucht.
Teile des OKW hatten Bedenken, dass die Brücken über dem Nordostseekanal durch Bombardierung zerstört werden, und eine Rückführung aus Dänemark für die Einheiten dadurch erschwert wäre. Daraufhin entschied man Bittrich und seine Einheit nach Arnhem zu verlegen. Der niederländische Widerstand hatte das Eintreffen des II. SS-Panzerkorps auch nach London gemeldet, jedoch schätzte man die Kampfkraft dieser Einheit als gering ein.
Während bei Eindhoven der Vormarsch der Alliierten halbwegs planmäßig voran kam, stießen die britischen Einheiten bei Arnhem auf heftigen Widerstand. Auf Vorschlag von Bittrich wurde eine dreistündige Waffenruhe vereinbart um die Verwundeten, unter ihnen John Frost, zu versorgen.
Die Ist Airborne Division sollte die Brücke von Arnhem einnehmen und maximal 48 Stunden lang halten. Am 21.9. um 9.00 Uhr begann der letzte Kampf um die Brücke von Arnhem. Die britischen Soldaten mussten aufgeben, weil sie einfach keine Munition mehr hatten. Mit den leichten Waffen einer Luftlandeeinheit und dem begrenzten Munitionsvorrat war die Verteidigung der Brücke von Arnhem, die seit dem 16. September 1978 John-Frost-Brücke heißt, gegen die deutschen Panzerangriffe und deren überlegene Feuerkraft, eine unglaubliche Leistung.
Montgomerys Plan war keinesfalls schlecht. Zum einen hatten die Alliierten das Pech, dass ausgerechnet Arnhem für...
Erscheint lt. Verlag | 14.1.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber |
ISBN-10 | 3-7526-3476-6 / 3752634766 |
ISBN-13 | 978-3-7526-3476-1 / 9783752634761 |
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