Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die Wut der arabischen Welt

Warum der jahrhundertelange Konflikt zwischen dem Islam und dem Westen weiter eskaliert

(Autor)

Buch | Hardcover
192 Seiten
2003 | 2. Auflage
Campus (Verlag)
978-3-593-37343-0 (ISBN)
CHF 27,85 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
  • Artikel merken
Bernard Lewis macht eindringlich klar, dass islamischer Terror keineswegs die Sache einer isolierten Minderheit ist. Die Ressentiments gegen den Westen sind verbreitet und reichen zurück in eine lange Geschichte der Erniedrigungen. Lewis erklärt die Befindlichkeit der Muslime einfach und einleuchtend. Objektiv und verständlich wie kein anderer zeichnet er die großen Linien der Geschichte nach und benennt die Ursachen für die wachsende Wut auf den Westen.
Die lange Geschichte des Konflikts zwischen Westen und Islam verständlich erklärt

Das Verhältnis von Westen und Islam ist das große außenpolitische Thema unserer Zeit. In seinem neuen Buch beleuchtet der renommierte Nahost- und Islamexperte Bernard Lewis die Wurzeln dieses Konflikts auf verständliche Weise.

George Bush und andere westliche Politiker betonen immer wieder, dass der von den westlichen Nationen geführte Krieg ein Krieg gegen den Terrorismus und nicht gegen Muslime ist. Aus islamischer Perspektive wird der Krieg jedoch als religiöser Krieg für den Islam und gegen die Ungläubigen und damit gegen die Vereinigten Staaten wahrgenommen. Diese gegensätzlichen Sichtweisen hängen nicht nur damit zusammen, dass für den Islam Politik und Religion nicht zu trennen sind. Zivilisatorische Unterschiede und divergierende historische Weltbilder erschweren ein tieferes Verständnis für die jeweils andere Kultur.

Bernard Lewis macht deutlich, dass die Befindlichkeit der Muslime nur im Kontext der subjektiven Identität der Menschen im Nahen Osten und vor dem Hintergrund der Geschichte der Region richtig verstanden und bewertet werden kann. So stellt Lewis den Konflikt zwischen der islamischen Welt und dem Westen im Licht der historischen Zusammenhänge dar. Er zeigt, dass der islamische Terrorismus keineswegs die Sache einer isolierten Minderheit ist, sondern dass die Ressentiments gegen den Westen verbreitet sind und eine lange Geschichte der Erniedrigungen haben.

Bernard Lewis verfügt über die herausragende Fähigkeit, die muslimische Befindlichkeit im historischen und kulturellen Kontext zu erklären. Er zeichnet nicht nur die großen Linien der Geschichte nach, die ursächlich sind für die wachsende islamische Wut auf den Westen. Gleichzeitig entwickelt er beim Leser eine Sensibilität für das historische Weltbild der Muslime, das verständlich macht, wie der "Kampf der Kulturen" eskalieren konnte. Denn um wirksame Methoden zur Bekämpfung des Terrorismus zu entwickeln, ist es unerlässlich, die Kräfte zu verstehen, die ihn nähren und antreiben.

Bernard Lewis lehrte bis 1974 an der Universität London. Bis 1986 war er in Princeton, USA, Professor für Geschichte des Nahen Ostens. Seine Bücher wurden in 25 Sprachen übersetzt. The Crisis of Islam stand wochenlang auf der Bestsellerliste der New York Times.

Aus dem Inhalt:
Einführung - Die Krise des Islam - Was ist der Islam? - Das Haus des Krieges - Von Kreuzfahrern zu Imperialisten - Die Entdeckung Amerikas - Der Satan und die Sowjetunion - Zweierlei Maß - Das Scheitern der Modernisierung - Die Allianz von saudischer Macht und wahhabitischer Lehre - Der Aufstieg des Terrorismus - Nachwort - Anmerkungen - Karten - Das Zeitalter der Kalifen - Das Osmanische Reich - Das Zeitalter des Imperialismus - Der Nahe Osten heute
Register

In den letzten Jahrzehnten wird im Nahen Osten immer häufiger ein neuer, schwerwiegender Vorwurf gegenüber der amerikanische Politik in der Region geäußert: Amerika wird nicht mehr nur der Komplizenschaft mit dem Imperialismus oder dem Zionismus bezichtigt, sondern auch der - die Menschen dort unmittelbarer betreffenden - Komplizenschaft mit den korrupten Diktatoren, die sie regieren. Aus naheliegenden Gründen wird dieser spezielle Vorwurf weder in der öffentlichen Diskussion noch in Gesprächen zwischen Mitarbeitern der Außenministerien und Diplomaten häufig vorgebracht. Regierungen im Nahen Osten wie die Regierung Syriens oder die Palästinensische Behörde verstehen es sehr gut, ihre eigenen Medien zu kontrollieren und die Medien in den westlichen Staaten zu beeinflussen. Aus ebenso naheliegenden Gründen wird dieser Vorwurf auch an den diplomatischen Verhandlungstischen niemals ausgesprochen. Immer lauter und dringlicher dagegen wird er in Diskussionen mit Leuten vorgebracht, denen man vertrauen kann, und in jüngster Zeit sogar in derÖffentlichkeit. Das gilt beileibe nicht nur für radikale Islamisten, für die dieser Vorwurf ein, um nicht zu sagen das zentrale Thema ist. Interessanterweise wurde in der iranischen Revolution von 1979 dieser Vorwurf jedoch öffentlich ausgesprochen. Neben dem Schah, dem vorgehalten wurde, die Vereinigten Staaten zu unterstützen, wurde Amerika dafür angegriffen, einen in den Augen der Revolutionäre gottlosen und diktatorischen Führer als Marionette installiert zu haben. In den folgenden Jahren mussten die Iraner feststellen, dass fromme Diktatoren ebenso schlimm oder noch schlimmer als gottlose Diktatoren sein können - und dass sie für diese besondere Spielart der Diktatur noch nicht einmal ausländische Mächte oder politische Modelle verantwortlich machen können.Doch ein Vorwurf, der häufig gegen die Vereinigten Staaten und gegen den Westen erhoben wird, hat eine gewisse Berechtigung: Die Menschen im Nahen und Mittleren Osten beklagen sich immer häufiger, dass der Westen sie hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Wohlstands sowie ihrer politischen Freiheit sowohl von dem her, was von ihnen erwartet wird, als auch von dem her, was sie erwartendürfen, nach anderen, soll heißen niedrigeren Maßstäben beurteilt. Sie werfen westlichen Politikern vor, immer wieder politische Konzepte zu ignorieren oder gar zu verteidigen und Herrscher zu unterstützen, die sie in ihren eigenen Staaten nicht tolerieren würden.Heutzutage teilen im Westen vergleichsweise wenige Menschen die Auffassung, der Westen sei in eine Konfrontation mit dem Islam verstrickt. Dennoch ist die Sichtweise weit verbreitet, dass beträchtliche Unterschiede zwischen der hoch entwickelten, westlichen Zivilisation und dem Rest der Welt bestehen, namentlich den islamischen Völkern, und dass Letztere in mehrerlei Hinsicht anders sind, wobei das im Stillen mitgedachte "minderwertig" freilich nicht ausgesprochen wird. Selbst extreme Verstöße gegen die Bürgerrechte, die politischen Freiheiten oder die Menschenwürde werden ignoriert oder beschönigt, und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in einem europäischen Land oder in Nordamerika einen Sturm der Entrüstung entfachen würden, werden als normal oder gar akzeptabel hingenommen. Regime, die solche Verstöße begehen, werden nicht nur toleriert, sondern - wie beispielsweise Saudi-Arabien, Syrien, der Sudan und Libyen - sogar in die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen gewählt.Dahinter steht die unausgesprochene Annahme, dass die arabischen Völker unfähig sind, eine demokratische Gesellschaft zu bilden, und sie weder imstande noch auch nur willens sind, die Menschenwürde zu achten.Das heißt mit anderen Worten: Sie werden auch künftig von korrupten Despoten regiert werden. Es ist nicht Sache des Westens, sie zu bevormunden, geschweige denn, sie zu verändern. Sache des Westens ist es allein, dafür zu sorgen, dass die Despoten den westlichen I

Übersetzer Thomas Pfeiffer
Zusatzinfo 4 Landkarten
Sprache deutsch
Maße 140 x 215 mm
Gewicht 385 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schlagworte Ägypten • Al-Qiada • Bush, George Jr. • Fundamentalismus • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft • HC/Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft • Heiliger Krieg • Hussein, Saddam • Imperialismus • Irak • Iran • Islam • Islam, Geschichte • Islam, Geschichte; Militär-/Kriegs-G. • Islamistischer Terrorismus • Islam; Politik/Zeitgeschichte • Israel • Jordanien • Kalter Krieg • Kolonialismus • Kreuzzüge • Libanon • Mohammed • Orient • Osama bin Laden • Sadat, Anwar • Saudi Arabien • Syrien • Taliban • Terrorismus • Vorderasien • Wahhabismus • Westen
ISBN-10 3-593-37343-2 / 3593373432
ISBN-13 978-3-593-37343-0 / 9783593373430
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft …

von Luis Teichmann; Saskia Hirschberg

Buch | Softcover (2024)
Goldmann (Verlag)
CHF 25,20
Aufbruch in die Welt von morgen | Das neue Buch der Bestsellerautorin …

von Maja Göpel

Buch | Hardcover (2022)
Ullstein Buchverlage
CHF 27,95
Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft

von Hans-Joachim Maaz

Buch | Softcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 25,20