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Selfinfluencing (eBook)

Trainieren Sie Ihre Wahrnehmung und entscheiden Sie über Ihre Zukunft
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
244 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44750-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Selfinfluencing -  Ruth E. Schwarz,  Friedhelm Schwarz
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Werden Sie Gestalter Ihres Lebenglücks! Wenn Sie die psychologischen Grundlagen der Beziehung aus Wahrnehmung und Befinden verstehen, können Sie Ihre eigene Wahrnehmung steuern und sich selbst beeinflussen. Ruth und Friedhelm Schwarz vereinen in ihrem Buch die nützlichsten Erkenntnisse zur menschlichen Wahrnehmung. Ihr Ansatz des Selfinfluencing ist besonders gut geeignet für Menschen •die sich selbst ändern möchten •die fremde Einflüsse erkennen und entmachten möchten •die auf Veränderungen der Umwelt reagieren und ihre Zukunft aktiv gestalten möchten. Wohin Ihre persönliche Entwicklung geht, hängt davon ab, durch welche Wahrnehmungen Sie sich beeinflussen lassen. Wählen Sie selbst aus, wer oder was Sie beeinflussen darf und wer oder was nicht. Selfinfluencer gestalten ihre Umgebung so, dass sie über ihre Wahrnehmungen des Außen Entwicklungsprozesse in ihrem Inneren in Gang setzen und so den für sie richtigen Weg in eine glückliche Zukunft gehen.

Ruth E. Schwarz ist Diplomvolkswirt. Nach mehreren Jahren in der Wirtschaftsforschung wechselte sie in den Journalismus. Eines ihrer Themen ist die Ökonomie des Glücklichseins. Ihr Mann Friedhelm Schwarz hat zwei interdisziplinäre Diplomstudiengänge in Soziologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften und Recht abgeschlossen. Gemeinsam haben sie als Autoren und Ghostwriter 63 Sachbücher und Ratgeber geschrieben. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der angewandten Neurowissenschaften und der Verhaltensökonomie.

Ruth E. Schwarz ist Diplomvolkswirt. Nach mehreren Jahren in der Wirtschaftsforschung wechselte sie in den Journalismus. Eines ihrer Themen ist die Ökonomie des Glücklichseins. Ihr Mann Friedhelm Schwarz hat zwei interdisziplinäre Diplomstudiengänge in Soziologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften und Recht abgeschlossen. Gemeinsam haben sie als Autoren und Ghostwriter 63 Sachbücher und Ratgeber geschrieben. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der angewandten Neurowissenschaften und der Verhaltensökonomie.

Kapitel 2
Die Sinne – was der Körper dem Geist mitteilt


Das menschliche Gehirn wurde durch die Umwelt geformt. Es hat sich zu seiner heutigen Form entwickelt, um komplexe Informationen zu speichern, Veränderungen der Umwelt wahrzunehmen und darauf zu reagieren, indem wir uns entscheiden und handeln. Robert Levine hat in seinem Buch Die große Verführung aufgelistet, dass wir im Laufe unseres Lebens etwa eine Million Milliarden Umwelteindrücke zu verarbeiten haben. In jeder Sekunde nehmen wir Tausende von Informationen wahr, die um unsere Aufmerksamkeit konkurrieren.

Die Rezeptoren in unseren Sinnesorganen sind Sinneszellen, die für konkrete physikalische oder chemische Reize sensibel sind. Diese Reize wandeln sie in sehr kleine elektrische Impulse um. Jeder Rezeptor ist mit Nervenfasern verbunden, die quasi eine »Stromleitung« darstellen und die empfangenen Reize zum Gehirn weiterleiten. Dort werden sie sortiert, analysiert und verarbeitet. So entsteht unsere Vorstellung von der Welt. Alle sensorischen Systeme im Gehirn haben einen gemeinsamen Grundbauplan.

Die Wissenschaft ist sich einig, dass der Mensch über mehr als nur fünf Sinne verfügt. Uneinig ist man allerdings darüber, wie man sie definieren und beschreiben will. Beim Sehen, Hören, Riechen und Schmecken besteht weitgehend ein Konsens. Die für das Sehen verantwortlichen Rezeptoren befinden sich in der Netzhaut der Augen, die für das Hören im Innenohr, die für das Riechen in der Nase und die für das Schmecken in der Zunge. Bei der visuellen Wahrnehmung reagiert das Auge auf Licht und bei der auditiven Wahrnehmung übersetzt das Ohr Schallwellen in Sinnesreize. Beim Schmecken und Riechen sind es chemische Elemente, die auf die Rezeptoren wirken. All diese Sinne dienen der Wahrnehmung der Umgebung.

Komplizierter wird es schon beim Tastsinn, der haptischen Wahrnehmung. Er untergliedert sich in zwei Gruppen von Sinnen mit jeweils drei verschiedenen Bereichen der Wahrnehmung. Nur die Rezeptoren für das Tastsinnessystem sind auf dem ganzen Körper verteilt und können sowohl der Umgebungswahrnehmung als auch der Körperwahrnehmung dienen.

Zur Körperwahrnehmung gehört auch die Schmerzwahrnehmung Nozizeption. Auf der Haut wird sowohl Druck, Berührung, Vibration und Dehnung durch die Mechanorezeption wahrgenommen als auch die Temperatur durch die Thermorezeption. Neben diesen taktilen Wahrnehmungen existiert noch der Lagesinn, der uns über die Stellung unserer Gelenke informiert, der Kraftsinn, über den wir die Anspannung von Muskeln und Sehnen wahrnehmen, und der Bewegungssinn (Kinästhetische Wahrnehmung), der uns darüber informiert, ob wir gerade sitzen, stehen, laufen oder liegen. Diese drei Sinne arbeiten wiederum mit dem Gleichgewichtssinn (Vestibuläre Wahrnehmung) zusammen, weil wir sonst kaum in der Lage wären, aufrecht zu gehen. Die Wahrnehmung der inneren Organe und ihrer Tätigkeiten erfolgt über die Viszerozeption beziehungsweise Enterozeption.

Was nicht primär zu den Wahrnehmungen gezählt wird, ist der Zeitsinn, der im Gehirn verschiedene Prozesse steuert. Ebenfalls nicht zu den Sinnesorganen im engeren Sinne zählt das Immunsystem, das fremde Stoffe und Erreger im Körper aufspürt. Das, was wir allgemein mit Denken und Fühlen bezeichnen, sind die Sinne der Inhaltswahrnehmung. Der Sprach- und Wortsinn erschließt uns die Welt, der Gedankensinn erklärt uns das Leben und der empathische Sinn hilft uns, andere Menschen zu verstehen.

Wenn wir uns nun vor Augen führen, welche Bedeutung die verschiedenen Sinne für unsere bewusste Wahrnehmung haben, dann fällt auf, dass das Riechen gar nicht vorkommt.

Hören vermittelt uns 20 Prozent und Sehen 30 Prozent, beides gemeinsam also 50 Prozent der Informationen, die wir im Gehirn verarbeiten. Sagen wir etwas selbst, so liegt der Stellenwert des Gesagten bei 70 Prozent, und tun wir etwas selbst, so gewinnt es für uns eine Bedeutung von 90 Prozent. Wenn wir also einen Text schreiben oder abschreiben, dann ist das die komplexeste Form der Wahrnehmung. Wir bewegen unsere Hand und tun also etwas. Wir sehen, was wir tun, unbewusst sprechen wir das zu Schreibende mit und hören es dadurch auch noch. Wenn Papier und Tinte einen Geruch verströmen, sind alle Sinne bis auf das Schmecken beteiligt.

Können Sie sich vorstellen, ein Wesen zu sein, das keinen Körper hat? Manche verbinden dies mit Nahtoderfahrungen, die ihnen den Eindruck vermittelt haben, ihren Körper zu verlassen, im Raum zu schweben und von oben zum Beispiel dem Operationsteam bei der Arbeit zuzuschauen. Dabei sehen sie genau, was geschieht, und hören, was gesprochen wird. Wie diese Sinneseindrücke zustande kommen, ist noch nicht ganz geklärt und wird von den Neurowissenschaftlern immer noch erforscht. Durch Hirnstimulationen lässt sich aber heute schon der Eindruck, seinen Körper zu verlassen, erzeugen.

Tatsache ist aber, dass dieser körperlose Geist sich nicht in einem leeren Nichts befindet, sondern dass es eine Umgebung gibt, die auch wahrgenommen werden kann. Selbst wenn jemand glaubt, ein Licht zu sehen, auf das er zugehen kann, ist dies immer noch eine Sinneswahrnehmung, die vielleicht vergleichbar ist mit dem, was Menschen auf schamanischen Reisen erleben. Vielleicht sind es Halluzinationen, aber es gibt immer eine Umgebung, die mit den Sinnen wahrgenommen wird und über die wir uns Gedanken machen können.

Es ist dem Menschen zwar möglich, sich abstrakt den Tod vorzustellen. Wir empfinden nichts mehr, uns umgibt nichts mehr, wir können unseren Körper nicht mehr wahrnehmen und auch nicht mehr denken. Doch das ist eben nur ein abstraktes Denkmodell und nicht das Leben, denn Umwelt, Wahrnehmung und Denken befinden sich ständig in Interaktion. Irgendetwas umgibt uns immer, und wir können nicht nichtdenken oder nichtwahrnehmen. Das gilt auch für Locked-in-Patienten (siehe: Locked-in-Syndrom). Sie können alles in ihrer Umgebung hören und verstehen, aber sich nicht selbst äußern.

Die Hierarchie der Sinne in unterschiedlichen Kulturen


Der Sehsinn ist in der westlichen Welt für die bewusste Wahrnehmung der wichtigste Sinn. Was wir sehen, können wir leichter beschreiben und in Worte fassen als zum Beispiel das, was wir riechen. Die Fähigkeit, bewusste Sinneswahrnehmungen zu abstrahieren und zu kommunizieren, ist kulturell bedingt. Das bedeutet, dass nicht in allen Kulturformen die Hierarchie der Sinne in einer identischen Abfolge geordnet ist. Asifa Majid vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen hat zusammen mit anderen Forschern den Zusammenhang von Wahrnehmung und Sprache, also die Fähigkeit, bestimmte Sinneseindrücke zu beschreiben, in einer weltweiten Studie untersucht.

Die Forscher führten Experimente bei Angehörigen von zwanzig ganz verschiedenen Kulturen und Sprachgruppen durch. Dazu gehörten sowohl Naturvölker, die noch als Jäger und Sammler leben, wie auch Menschen in hochindustrialisierten Gesellschaften. Die Experimente liefen folgendermaßen ab: Die Teilnehmer bekamen zunächst eine standardisierte Reihe von Sinneseindrücken, Bilder von verschiedenen Formen und Farben, um den visuellen Eindruck zu überprüfen, Geschmacksproben oder Tonfolgen mit verschiedener Höhe, Klang oder Tempo und zum Tasten raue oder glatte Texturen. Anschließend sollten sie ihre Sinneseindrücke beschreiben.

Dabei kam es darauf an, ob für bestimmte Wahrnehmungen in der jeweiligen Kultur ein fester Begriff existiert oder ob die Sinneseindrücke umschrieben wurden. Oft hatten die Teilnehmer Schwierigkeiten, das, was sie wahrgenommen hatten, auch in Worte zu fassen. Dass in Englisch sprechenden Kulturen der Sehsinn dominant ist, erstaunte angesichts der Dominanz der visuellen Medien niemanden. Es folgte das Gehör, der Geschmack, der Tastsinn und als letzter der Geruch. Bei den Farsi sprechenden Iranern und den Bewohnern von Laos ist hingegen der Geschmackssinn am stärksten in der Sprache verankert.

In Mali und Ghana gab es zwei Sprachgruppen, bei denen der Tastsinn bei der sprachlichen Verarbeitung eine dominante Rolle spielte. Der Geruchssinn, der als einer der fundamentalsten und ältesten Sinne gilt, da er besonders eng mit Emotionen und emotionalen Erinnerungen verknüpft ist, war in allen Kulturen am schwierigsten zu kommunizieren. Deshalb wird das Riechen auch als stummer Sinn bezeichnet. Eine Ausnahme machte allerdings ein in Australien lebendes Naturvolk, das seine Geruchseindrücke weitaus besser sprachlich ausdrücken konnte als jeden anderen Sinneseindruck. Im Gegensatz zu den westlichen »Augenmenschen« könnte man sie als...

Erscheint lt. Verlag 10.2.2021
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Affirmation • Einflüsse auf die Wahrnehmung • Einflüsse von außen • Embodiment • Gehirn • Inhaltswahrnehmung • Innere Wirklichkeit • Körperwahrnehmung • Neuroplastizität • Neurowissenschaft • Placebo-Effekt • Positive Psychologie • sich selbst ändern • Sinne • Soziale Wirklichkeit • Wahrnehmung
ISBN-10 3-593-44750-9 / 3593447509
ISBN-13 978-3-593-44750-6 / 9783593447506
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