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Fast Food Gesellschaft

Fette Gewinne, faules System

(Autor)

Buch | Softcover
448 Seiten
2003
Riemann Verlag
978-3-570-50043-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fast Food Gesellschaft - Eric Schlosser
CHF 20,95 inkl. MwSt
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Eric Schlossers Bericht von fettigen Burgern und fetten Bürgern


In seiner spannenden, sich über zwei Jahre erstreckenden Reportage hat Eric Schlosser den Fastfood-Komplex und seine Auswirkungen untersucht. Detailliert schildert er, dass es sich bei der täglichen Entscheidung für oder gegen den Big Mac gar nicht primär um eine gesundheitliche Entscheidung handelt, sondern dass das Wachstum der Fastfood-Imperien auf unser aller Kosten, auf Kosten von Gesellschaft und Umwelt geht.


In der Tradition der berühmten sozialkritischen Reportagen eines Upton Sinclair deckt Eric Schlosser akribisch und nüchtern all die Hintergründe und Zusammenhänge auf, die den enormen Erfolg der Fastfood-Imperien ausmachen. Beginnend bei den ersten bescheidenen Hamburger-Buden in Südkalifornien bis zur Eröffnung des ersten McDonald's-Restaurants in Plauen nach der deutschen Wiedervereinigung zeichnet er die ganze Entwicklung dieser weltumspannenden Industrie nach, recherchierte in Schlachthäusern, Küchen und chemischen Fabriken, interviewte Industriebosse und sprach mit Kindern und Jugendlichen.


Was er in seiner Reportage zutage fördert, wirft ein desillusionierendes Licht auf den so genannten freien Markt. Die industriellen Agrartechniken von Fastfood-Ketten zerstören Natur und Landschaft, ihre rücksichtslose Arbeitspolitik erschüttert das soziale Gefüge, und ihre Werbestrategien treiben Kinder und Jugendliche in eine Scheinwelt.


Wer nach der Lektüre von "Fast Food Gesellschaft" in einen Hamburger beißen will, dem dürfte klar sein, dass er hier nicht nur vor der Wahl "gesund/ungesund" steht, sondern dass der Profit von Fastfood-Ketten auf Kosten der Gesellschaft geht in Form von sozialer Demontage, Missbrauch von Steuergeldern und Verlust von Vielfalt in verschiedensten Bereichen. "Fast Food Nation" war im Jahr 2000 das meistgekaufte Sachbuch in den USA und liegt heute in der 15. Auflage vor.


Der Film zum Buch „Fast Food Nation“ startet in der Regie von Richard Linklater am 22. Februar 2007 in den deutschen Kinos.


Eric Schlosser ist in seiner amerikanischen Heimat durch seine exzellent recherchierten Reportagen ein ebenso bekannter wie gefürchteter Journalist. Er schrieb über die Familien von Mordopfern, den Komplex der Gefängnisindustrie und das Pornografiegeschäf

Food Design
Der Geschmack der Pommes frites von McDonald's wird seit langem von Kunden, Konkurrenten und sogar Essenskritikern gelobt. James Beard liebte die Pommes frites von McDonald's. Ihr besonderer Geschmack stammt nicht von den Kartoffeln, die McDonald's einkauft, der Technologie, mit der sie hergestellt werden, oder den Fritteusen, in denen sie frittiert werden. Andere Ketten kaufen ihre Pommes frites bei den gleichen großen Herstellern, verwenden ebenfalls die Sorte Russet Burbank und haben in ihren Restaurantküchen die gleichen Fritteusen. Der Geschmack von Fastfood-Pommes frites wird größtenteils vom Frittierfett bestimmt. Jahrzehntelang wurden die Pommes frites von McDonald's in einer Mischung aus etwa sieben Prozent Sojaöl und 93 Prozent Rindertalg frittiert. Die Mischung gab den Pommes frites ihren besonderen Geschmack – und mehr gesättigtes Rinderfett pro Gramm als ein McDonald's Hamburger.
Aufgrund der starken Kritik am hohen Cholesteringehalt der Pommes frites wechselte McDonald's 1990 zu reinem Pflanzenfett. Der Wechsel stellte das Unternehmen vor eine enorme Herausforderung: Wie stellt man Pommes frites her, die dezent nach Rind schmecken, ohne sie in Rindertalg zu frittieren? Ein Blick auf die Liste der Zutaten, die nun für die Zubereitung der Pommes frites von McDonald's verwendet werden, deutet die Lösung des Problems an. Am Ende der Liste steht ein scheinbar harmloser, doch merkwürdig mysteriöser Begriff: »Aroma«. Die tiefgekühlten Kartoffeln und das Frittierfett von McDonald's enthalten beide »natürliches Aroma«. Das erklärt nicht nur, warum die Pommes so gut schmecken, sondern auch, warum Fastfood – oder im Prinzip fast alles, was wir heute essen – so schmeckt, wie es schmeckt.
Öffnen Sie Ihren Kühlschrank, Ihre Tiefkühltruhe und Ihre Küchenschränke, und werfen Sie einen Blick auf die Zutatenliste Ihrer Nahrungsmittel. Fast überall finden Sie die Bezeichnung »natürliches Aroma« oder »naturidentisches Aroma«. Die Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden weiten Geschmackskategorien sind wesentlich größer als ihre Unterschiede. Bei beiden handelt es sich um vom Menschen geschaffene Zusätze, die den meisten industriell hergestellten Nahrungsmitteln den Geschmack geben. Der erste Kauf eines Nahrungsmittels geschieht vielleicht aufgrund der Verpackung oder seiner Werbung, doch die Folgekäufe werden hauptsächlich vom Geschmack bestimmt. Etwa 90 Prozent des Geldes, das Amerikaner für Lebensmittel ausgeben, entfallen auf industriell gefertigte Nahrungsmittel. Doch die Konservierungs-, Tiefkühl- und Dehydriermethoden zur Haltbarmachung zerstören einen Großteil ihres Geschmacks. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist in den USA ein ganzer Industriezweig entstanden, der verarbeitete Lebensmittel genießbar macht. Ohne die Geschmacksindustrie könnte die Lebensmittelindustrie von heute gar nicht existieren. Die Namen der führenden amerikanischen Fastfoodketten und ihrer beliebtesten Speisen sind Teil der amerikanischen Populärkultur. Allerdings kennen nur wenige Menschen die Unternehmen, die den Geschmack dieser Speisen herstellen.
Die Aromaindustrie gibt sich sehr geheimnisvoll. Die führenden Unternehmen wollen weder die genaue Zusammensetzung der Aromastoffe noch die Namen ihrer Kunden preisgeben. Geheimhaltung gilt als unabdingbar, um den Ruf beliebter Marken zu schützen. Die Fastfoodketten möchten die Öffentlichkeit verständlicherweise glauben machen, dass der Geschmack ihrer Speisen in ihren Restaurantküchen entsteht, und nicht in fernen Fabriken, die von anderen Firmen betrieben werden.
Der New Jersey Turnpike verläuft mitten durch das Zentrum der Geschmacksindustrie, ein industrieller Korridor, der gesprenkelt ist mit Raffinerien und chemischen Fabriken. International Flavors & Fragrances (IFF), der größte Geschmackshersteller der Welt, hat eine Produktionsstätte an der Ausfahrt 8A in Dayton, New Jersey; Givaudan, das zweitgrößte Aromaunternehmen der Welt, hat eine Fabrik in East Hanover. Haarman & Reimer, die größte deutsche Geschmacksfirma, unterhält ebenso wie Takasoga, der größte japanische Hersteller von Aromastoffen, eine Fabrik in Teterboro. V. Mane Fils, das größte französische Unternehmen der Branche, hat eine Fabrik in Wayne, Bush Boake Allen sitzt in Montvale und Heavenly Flavors in Bayonne. Zahlreiche Firmen stellen in den Industriegebieten von New Jersey zwischen Teaneck und South Brunswick ihre Aromastoffe her. In dieser Region werden etwa zwei Drittel der Aromazusätze erzeugt, die in den USA verkauft werden.
Die IFF-Fabrik in Dayton ist ein riesiges, blassblaues Gebäude mitten in einem Industriegebiet, an dessen Vorderseite ein moderner Verwaltungskomplex angebaut wurde. Bei meinem Besuch waren Dutzende von Sattelschleppern an der IFF-Laderampe geparkt, und eine dünne Dampfwolke stieg aus dem Fabrikschlot. Bevor ich die Fabrik betreten durfte, musste ich eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben, dass ich die Markennamen von Produkten mit IFF-Aromen nicht verraten würde. Die Fabrik erinnerte mich an Willy Wonkas Schokoladenfabrik aus dem gleichnamigen Film. Durch die Gänge schwebten wundervolle Düfte, Männer und Frauen in sauberen weißen Laborkitteln gingen ihrer Arbeit nach, und auf Labortischen und Regalen standen Hunderte kleiner Glasflaschen. Die Fläschchen enthielten starke, aber empfindliche Geschmackssubstanzen, die durch das braune Glas vor Licht geschützt wurden und mit runden Plastikdeckeln fest verschlossen waren. Die langen chemischen Namen auf den weißen Schildchen waren für mich so rätselhaft wie mittelalterliches Latein. Es waren die Namen von Substanzen, die wie Zaubertränke gemischt und in neue Substanzen umgewandelt werden.
Den Herstellungsbereich der IFF-Fabrik durfte ich nicht besuchen, da man fürchtete, ich würde Betriebsgeheimnisse stehlen. Stattdessen sah ich verschiedene Labors und Versuchsküchen, wo der Geschmack bekannter Marken getestet und angeglichen wird und ganz neue Geschmacksrichtungen entstehen. Das Snack- und Salzgebäck-Labor von IFF ist für den Geschmack von Kartoffelchips, Tortilla Chips, Broten, Crackern, Getreideflocken und Haustiernahrung verantwortlich. Das Süßwarenlabor entwickelt den Geschmack von Eiscreme, Keksen, Süßwaren, Zahnpasta, Mundwasser und säurebindenden Mitteln. Auf den Labortischen sah ich überall bekannte, stark beworbene Produkte. Das Getränkelabor ist voll mit bunten Flüssigkeiten in klaren Flaschen. Das Labor liefert das Aroma für beliebte Soft Drinks, isotonische Getränke, Eistees und Fruchtsäfte, für organische Sojadrinks, Biere, weinhaltige Getränke und andere Alkoholika. In einer Versuchsküche sah ich einen Chemiker mittleren Alters mit eleganter Krawatte unter dem Laborkittel, der sorgfältig Kekse mit weißem Zuckerguss und rosa und weißen Zuckerstreuseln bestrich. In einer anderen Versuchsküche sah ich einen Pizzaofen, einen Grill, eine Maschine für Milchshakes und eine Fritteuse, wie ich sie schon hinter der Theke von unzähligen Fastfoodrestaurants gesehen hatte.
Neben Aromen und Geschmacksverstärkern stellt IFF als größtes Geschmacksunternehmen der Welt auch die Düfte von sechs der zehn meistverkauften Parfüms der USA her: unter anderem für Beautiful von Estée Lauder, Happy von Clinique, Polo von Ralph Lauren und Eternity von Calvin Klein. IFF liefert auch den Duft für Haushaltsprodukte wie Deodorant, Spülmittel, Seife, Shampoo, Möbelpolitur und Bohnerwachs. Sämtliche Duft- und Aromastoffe werden mittels desselben grundlegenden Prozesses hergestellt: Flüchtige Chemikalien werden so manipuliert, dass sie einen bestimmten Duft schaffen. Die Chemie hinter dem Duft Ihres Rasierschaums ist im Grunde die gleiche wie die hinter dem Geschmack Ihres Fertiggerichts.
Das Aroma einer Speise kann für 90 Prozent ihres Geschmacks verantwortlich sein. Wissenschaftler sind heute der Ansicht, dass der Mensch den Geschmackssinn entwickelte, um sich vor Vergiftungen zu schützen. Essbare Pflanzen schmecken im Allgemeinen süß, tödliche bitter. Die Geschmacksknospen auf der Zunge können etwa ein halbes Dutzend Grundgeschmacksrichtungen unterscheiden, darunter: süß, sauer, bitter, salzig und umami (ein Geschmack, der kürzlich von japanischen Wissenschaftlern entdeckt wurde, ein voller, köstlicher Geschmack, der durch Aminosäuren, vor allem Glutamat, in Nahrungsmitteln wie Schellfisch, Pilzen, Kartoffeln und Algen hervorgerufen wird). Im Vergleich zum menschlichen Geruchssinn bieten die Geschmacksknospen allerdings ein relativ eingeschränktes Mittel zur Geschmackserkennung, denn die Nase des Menschen kann Tausende von verschiedenen chemischen Aromen wahrnehmen. Tatsächlich ist »Geschmack« in erster Linie der Geruch von Gasen, freigesetzt durch die Chemikalien, die man sich gerade in den Mund gesteckt hat.
Das Trinken, Lutschen oder Kauen einer Substanz setzt flüchtige Gase frei. Sie steigen aus dem Mund durch die Nasenlöcher oder durch die Verbindung zwischen Mund und Nase zu einer dünnen Schicht von Nervenzellen auf, das so genannte olfaktorische Epithelgewebe, das sich oben in der Nase direkt zwischen den Augen befindet. Das Gehirn kombiniert die komplexen Duftsignale des Epithelgewebes mit den einfachen Geschmackssignalen von der Zunge, ordnet dem, was sich im Mund befindet, einen Geschmack zu und entscheidet, ob es sich um etwas handelt, das man essen will.
Babys mögen süße Geschmacksrichtungen und lehnen bittere ab; diese Erkenntnis verdanken wir Wissenschaftlern, die verschiedene Substanzen in den Mund von Kleinkindern rieben und dann deren Reaktionen festhielten. Die Geschmacksvorlieben eines Menschen werden wie seine Persönlichkeit in den ersten Lebensjahren über den Prozess der Sozialisation ausgebildet. Kleinkinder lernen, scharfes und würziges Essen zu mögen, fade Naturkost oder Fastfood, je nachdem, was die Menschen in ihrer Umgebung essen. Aroma und Gedächtnis scheinen untrennbar miteinander verbunden zu sein. Ein Geruch kann plötzlich einen lang vergessenen Augenblick in Erinnerung rufen und der Geschmack der in der Kindheit konsumierten Speisen einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Erwachsene fühlen sich oft davon angezogen, ohne zu wissen warum. Diese »Trost-Nahrungsmittel« spenden Freude und Bestätigung, eine Tatsache, die Fastfoodketten zu nutzen versuchen. Kindheitserinnerungen an Happy Meals können dazu führen, dass man auch als Erwachsener häufig zu McDonald's geht, wie etwa die »Heavy Users« der Kette, Kunden, die vier bis fünf Mal pro Woche dort essen.
Das menschliche Streben nach Aroma ist bislang eine größtenteils verkannte und unerforschte Kraft in der Geschichte. Durch den Gewürzhandel entstanden Königreiche, unerforschte Gebiete wurden bereist, Religionen und Philosophien wurden verändert. 1492 stach Christoph Kolumbus auf der Suche nach einem kürzeren Seeweg nach Indien, dem Land der Gewürze, in See. Auch heute ist der Einfluss des Geschmacks auf dem Weltmarkt entscheidend. Der Aufstieg und Niedergang von Unternehmensimperien – von Getränkeherstellern, Snackproduzenten und Fastfoodketten – wird häufig vom Geschmack ihrer Produkte bestimmt.
ie Aromaindustrie entstand Mitte des 19. Jahrhunderts, als man mit der Herstellung haltbarer Nahrungsmittel im großen Maßstab begann. Die ersten Lebensmittelproduzenten erkannten das Bedürfnis nach Geschmackszusätzen und wandten sich an Parfümhersteller, die Erfahrung mit Duftölen, Essenzen und flüchtigen Aromen hatten. Die großen Parfümhäuser in England, Frankreich und den Niederlanden produzierten viele der ersten Aromakompositionen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übernahm die mächtige deutsche chemische Industrie die Führung bei der Produktion von Aromastoffen. Angeblich soll ein deutscher Wissenschaftler Methylanthranilat, eines der ersten künstlichen Aromen, zufällig beim Mischen von Chemikalien in seinem Labor entdeckt haben. Plötzlich füllte der süße Duft von Weintrauben das Labor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich die Parfümindustrie von Europa in die USA und siedelte sich in New York City in der Nähe des Garment District und der Modehäuser an. Mit der Parfümindustrie kam auch die Aromaindustrie, die später wegen des Platzbedarfs ihrer Fabriken nach New Jersey umsiedelte. Bis in die 50er Jahre, als der Verkauf von konservierten Lebensmitteln sprunghaft anstieg, wurden künstliche Geschmackszusätze hauptsächlich für Backwaren, Süßigkeiten und Getränke verwendet. Die Erfindung des Gas-Chromatographen und des Massenspektrometers – Geräte, mit denen man flüchtige Gase in geringen Mengen erkennen kann – steigerte die Zahl der synthetischen Aromen erheblich. Mitte der 60er Jahre erzeugte die amerikanische Aromaindustrie Geschmacksstoffe, die den Geschmack von Würzmischungen, Fertiggerichten und unzähligen neuen Speisen aufpolierten.
Die amerikanische Aromaindustrie hat heute einen Jahresumsatz von etwa 1,4 Milliarden Dollar. Jedes Jahr werden etwa 10 000 neue industriell gefertigte Lebensmittel in den USA eingeführt. Fast alle brauchen Geschmackszusätze. Etwa neun von zehn der neuen Produkte scheitern. Das Wachstum von IFF spiegelt das Gesamtwachstum der Aromaindustrie. IFF wurde 1958 durch die Fusion von zwei kleineren Unternehmen gegründet. Sein Jahresumsatz hat sich seit den frühen 70er Jahren fast um das Fünfzehnfache gesteigert. Mittlerweile unterhält das Unternehmen Produktionsstätten in 22 Ländern.
Die Eigenschaft, die der Mensch vor allem in einem Nahrungsmittel sucht, nämlich den Geschmack, ist darin normalerweise in einer äußerst geringen Menge enthalten. Erst die modernen Spektrometer, Gaschromatographen und Geräte zur Headspaceanalyse ermöglichen eine detaillierte Auflistung der Aromabestandteile einer Speise und spüren chemische Aromen in so geringen Mengen wie ein Teil auf eine Milliarde auf. Die menschliche Nase ist allerdings noch wesentlich sensitiver als jede bislang erfundene Maschine. Eine Nase kann Aromen in so winzigen Mengen wie wenige Teile pro Billion erkennen – eine Menge, die 0,0000000003 Prozent entspricht. Komplexe Aromen wie Röstkaffee oder gebratenes Fleisch können aus flüchtigen Gasen von fast 1000 verschiedenen Chemikalien bestehen. Der Duft einer Erdbeere entsteht aus der Interaktion von mindestens 350 verschiedenen Chemikalien, die in winzigen Mengen vorhanden sind. Die Substanz, die den dominierenden Geschmack von Gemüsepaprika liefert, ist noch in so geringen Mengen wie 0,02 Teile pro Milliarde zu schmecken; ein Tropfen genügt für fünf normal große Schwimmbecken voll Wasser. Der Aromazusatz wird im Allgemeinen an letzter oder vorletzter Stelle in der Liste der Zutaten von industriell hergestellten Nahrungsmitteln aufgeführt (nur Farbstoffe werden häufig in noch geringeren Mengen verwendet). Folglich kostet der Geschmack industriell gefertigter Lebensmittel oft weniger als die Verpackung. Soft Drinks enthalten einen höheren Anteil an Aromazusätzen als die meisten anderen Produkte. Das Aroma in einer Dose Cola kostet etwa einen halben Cent.
Die US-Gesundheitsbehörde verlangt von der Aromaindustrie keine genaue Erklärung über die Inhaltsstoffe ihrer Zusätze, solange die Chemikalien von der Behörde als GRAS (Generally Regarded As Safe – Im Allgemeinen als sicher erachtet) eingestuft werden. Dies ermöglicht den Unternehmen die Geheimhaltung ihrer Formeln und verschleiert auch die Tatsache, dass die Aromazusätze manchmal mehr Zutaten enthalten als die Speisen, denen damit Geschmack verliehen wird. Der allgegenwärtige Begriff »naturidentisches Erdbeeraroma« gibt wenig Aufschluss über die chemischen Zauberkunststücke und die Herstellungsfertigkeiten, die einem hochindustriell verarbeiteten Lebensmittel den Geschmack von Erdbeeren verleihen.
Ein typischer künstlicher Erdbeergeschmack, wie er zum Beispiel in einem Erdbeer-Milchshake von Burger King verwendet wird, enthält die folgenden Zutaten: Essigsäureamylester, Amylbutyrat, Amylvalerianat, Allylphenylether, Anysilformiat, Benzylacetat, Benzylisobutyrat, Buttersäure, Cinnamyl-Isobutyrat, Cinnamylvalerianat, ätherisches Kognacöl, Diacetyl, Dipropylketon, Ananasäther, Zimtsäureethylester, Heptansäureethylester, Milchsäureethylester, Ethylmethylphenylglycidat, Ethylnitrat, Ethylpropionat, Valeriansäureethylester, Heliotropin, Hydroxyphenyl-2-butanon (zehnprozentige Lösung in Alkohol), ?-Jonon, Isobutylanthranilat, Isobutylbutyrat, ätherisches Zitrusöl, Maltol, 4-Methylacetophenon, Methylanthranilat, Benzoesäuremethylester, Methylcinnamat, 2-Octinsäuremethylester, Methylnaphthylketon, Gaultherolin, Minzöl, Pomeranzenblütenöl, Nerolin, Nerylisobutyrat, Irisöl, Phenethylalkohol, Rosenöl, Rumether, ?-Undecalacton, Vanillin und Lösungsmittel.
Obwohl Geschmacksstoffe normalerweise aus einer Mischung vieler verschiedener flüchtiger chemischer Substanzen entstehen, liefert ein einzelner Bestandteil oft das dominierende Aroma. Riecht man die chemische Substanz allein, vermittelt sie einen unmissverständlichen Eindruck von der Speise. Der Ester Ethyl-2-methylbutyrat zum Beispiel riecht nach Apfel. Die industriell hergestellten Lebensmittel von heute sind der optimale Träger: Man kann beliebige Substanzen hinzufügen und so einen bestimmten Geschmack erzeugen. Gibt man Methyl-2-peridylketon hinzu, schmeckt etwas nach Popcorn, nimmt man dagegen 3-Hydroxybutansäureethylester, schmeckt es nach Marshmellows. Die Möglichkeiten sind heutzutage nahezu unbegrenzt. Ohne das Aussehen oder den Nährwert zu beeinflussen, kann man industriell verarbeitete Lebensmittel sogar mit Aromastoffen wie Hexanal (dem Geruch von frisch gemähtem Gras) oder 3-Methylbutansäure (Körpergeruch) versetzen.
Die 60er Jahre waren die Blütezeit der künstlichen Aromen. Die synthetischen Versionen der Geschmackskomponenten waren nicht gerade subtil, doch das mussten sie angesichts der Beschaffenheit der industriell produzierten Lebensmittel auch nicht sein. In den vergangenen 20 Jahren bemühte sich die Nahrungsmittelindustrie, für ihre Produkte nur »natürliche« oder »naturidentische« Aromen zu verwenden. Laut den Vorschriften der amerikanischen Gesundheitsbehörde dürfen diese Aromen nur aus natürlichen Quellen stammen – von Kräutern, Gewürzen, Früchten, Gemüse, Rindfleisch, Hühnerfleisch, Hefe, Baumrinde, Wurzeln usw. Die Verbraucher bevorzugen die natürlichen Aromen auf dem Etikett, weil sie diese für gesünder halten. Die Unterscheidung zwischen natürlichen und künstlichen Aromastoffen kann willkürlich und absurd sein und mehr darauf basieren, wie das Aroma gewonnen wurde, als darauf, was es tatsächlich enthält. »Ein natürliches Aroma«, meint Terry Acree, Professor für Lebensmitteltechnologie an der Cornell University, »ist ein Aroma, das mit einer veralteten Technik gewonnen wird.« Natürliche und künstliche Aromastoffe enthalten manchmal genau die gleichen chemischen Substanzen, wurden jedoch mit unterschiedlichen Methoden hergestellt. Essigsäureamylester zum Beispiel liefert die dominierende Note beim Bananengeschmack. Wenn man ihn mit einem Lösungsmittel aus Bananen destilliert, ist Essigsäureamylester ein natürliches Aroma.



Ein Reich aus Fett
Lange Zeit bildete die Sowjetunion im 20. Jahrhundert das größte Hindernis für die weltweite Verbreitung amerikanischer Werte und des American Way of Life. Ihr Zusammenbruch zog eine noch nie dagewesene »Amerikanisierung« der Welt nach sich, die in der wachsenden Popularität von amerikanischen Filmen, Musik, Videoclips, TV-Shows und Mode zum Ausdruck kam. Im Gegensatz zu den anderen Waren ist Fastfood eine Form der amerikanischen Kultur, die ausländische Konsumenten wortwörtlich konsumieren. Indem sie wie die Amerikaner essen, sehen die Menschen auf der Welt auch immer mehr wie Amerikaner aus, zumindest in einer Hinsicht. Von allen Industrieländern haben die USA den höchsten Anteil an Fettleibigen in der Bevölkerung. Über die Hälfte aller amerikanischen Erwachsenen und ein Viertel der amerikanischen Kinder sind fettleibig oder übergewichtig. Der Anteil stieg in den vergangenen Jahrzehnten zusammen mit dem Konsum von Fastfood enorm an. Der Prozentsatz an Fettleibigen unter amerikanischen Erwachsenen ist heute doppelt so hoch wie Anfang der 60er Jahre. Der Anteil der übergewichtigen Schulkinder ist heute doppelt so hoch wie Ende der 70er Jahre. Laut James O. Hill, einem prominenten Ernährungsexperten an der University of Colorado, haben wir »die dickste und unsportlichste Generation von Kindern, die wir je hatten«.
In der medizinischen Literatur wird eine Person als fettleibig bezeichnet, wenn ihr Body Mass Index (BMI) 30 oder höher beträgt – der Index berücksichtigt sowohl Gewicht als auch Körpergröße und ermittelt sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm, geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Meter. So hat zum Beispiel eine Frau mit einer Größe von 1,65 Metern und einem Gewicht von 60 Kilo einen BMI von 22, was als normal gilt. Nimmt sie acht Kilo zu, steigt ihr BMI auf 25, und sie gilt als übergewichtig. Wenn sie 23 Kilo zunimmt, erreicht ihr BMI 30, und sie gilt als fettleibig. Heute sind etwa 44 Millionen Amerikaner fettleibig. Zusätzliche sechs Millionen sind »superfettleibig«, sie wiegen etwa 50 Kilo mehr, als sie sollten. Kein anderes Volk in der Geschichte war je so fett.
Eine Untersuchung, die mehrere Wissenschaftler für die Centers for Disease Control and Prevention durchführten, ergab, dass der Anteil der fettleibigen Amerikaner in jedem Bundesstaat und bei beiden Geschlechtern unabhängig von Alter, Rasse oder Bildungsniveau anstieg. 1991 hatten nur vier Bundesstaaten Fettleibigkeitsraten von 15 Prozent oder mehr; heute sind es mindestens 37 Staaten. »Selten verbreiten sich chronische Zustände wie Fettleibigkeit mit der Geschwindigkeit und Streuung einer ansteckenden Krankheit«, bemerkte einer der Wissenschaftler. Obwohl der Anstieg der Fettleibigkeit zahlreiche komplexe Ursachen hat, zählt Vererbung nicht dazu. Der amerikanische Genpool hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht radikal verändert. Was sich dagegen verändert hat, sind die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Menschen. Einfach ausgedrückt: Wenn die Menschen mehr essen und sich weniger bewegen, werden sie dick. In den USA sind die Menschen extrem bewegungsarm – sie fahren auch die kürzesten Strecken mit dem Auto, verrichten wenig körperliche Arbeit, sehen viel fern, spielen Videospiele und sitzen vor dem Computer. Aufgrund von Budgetkürzungen wurde der Sportunterricht an vielen Schulen eingeschränkt. Und das Wachstum der Fastfoodindustrie bewirkte, dass überall Unmengen an sehr fetthaltigen, billigen Speisen zur Verfügung stehen.
Seit die Menschen häufiger außer Haus essen, nehmen sie mehr Kalorien und mehr Fett, dafür aber weniger Ballaststoffe auf. Die Lebensmittelpreise sind so stark gefallen, dass die Fastfoodindustrie ihre Portionen erhöhen konnte, um mehr Kunden anzuziehen, ohne dass ihre Gewinne sanken. Die Größe eines Burgers wurde zum wichtigsten Verkaufsargument. Bei Wendy's gibt es den Triple Decker, bei Burger King den Big King XXL, und Hardee's verkauft einen Hamburger, der sich The Monster nennt. Der »Big! Big!«-Slogan von Little Caesar's gilt heute nicht mehr nur für die Portionen, sondern auch für die Kunden. In den vergangenen 40 Jahren hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Soft Drinks mehr als vervierfacht. In den 50er Jahren lag die durchschnittliche Bestellmenge bei einem Soft Drink in einem Fastfoodrestaurant bei 225 Gramm; heute hat der »kleine« Becher Coca Cola bei McDonald's schon 340 Gramm. Eine »große« Cola wiegt 900 Gramm und hat 310 Kalorien. 1972 ergänzte McDonald's sein Angebot um die große Portion Pommes frites; 20 Jahre später wurde noch die »XL«-Portion hinzugefügt, eine Portion, die dreimal so groß ist wie die, die McDonald's vor 30 Jahren servierte. Die XL-Portion Pommes frites hat 540 Kalorien und enthält 25 Gramm Fett. In den Carl's Jr. Restaurants enthält eine Bestellung mit CrissCut Fries und einem Double Wes- tern Bacon Cheeseburger 73 Gramm Fett – mehr Fett als zehn Milchshakes derselben Kette.
Verschiedene Versuche zur Einführung gesunder Gerichte (wie zum Beispiel den McLean Deluxe, ein Hamburger, der zum Teil aus Algen bestand) erwiesen sich als Fehlschlag. Wenn die Vorliebe für Fett bereits im Kindesalter entwickelt wird, kann sie sich der Erwachsene nur noch schwer abgewöhnen. Zurzeit wirbt die Fastfoodindustrie heftig für Gerichte mit Bacon. »Die Verbraucher genießen den Geschmack, und die Restaurantbetreiber begrüßen die Gewinnspanne«, hieß es in Advertising Age. Vor zehn Jahren verkauften Restaurants etwa 20 Prozent des in den USA verzehrten Bacon; heute sind es 70 Prozent. »Make It Bacon«, lautet einer der neuen Slogans von McDonald's. Abgesehen von Subway (das für gesünderes Essen wirbt), haben die großen Ketten beschlossen, dass es viel leichter und gewinnträchtiger ist, die Größe und den Fettgehalt der Portionen zu erhöhen, als gegen Essgewohnheiten zu kämpfen, die sie größtenteils selbst verursacht haben.
Die Kosten der zunehmenden Fettleibigkeit gehen weit über Kummer und eine niedrige Selbstachtung hinaus. Fettsucht rangiert nach dem Rauchen auf Platz zwei der Todesursachen in den USA. Bei den Centers for Disease Control and Prevention schätzt man, dass 280 000 Amerikaner jedes Jahr an den direkten Folgen ihres Übergewichts sterben. Die jährlichen Kosten, mit denen die Fettleibigkeit das Gesundheitssystem der USA belastet, belaufen sich auf 240 Milliarden Dollar; darüber hinaus geben die Amerikaner über 33 Milliarden Dollar für Diätprogramme und -Produkte aus. Fettleibigkeit kann zu Herzkrankheiten, Dickdarmkrebs, Magenkrebs, Brustkrebs, Diabetes, Arthritis, hohem Blutdruck, Unfruchtbarkeit und Schlaganfällen führen. Eine Studie der American Cancer Society aus dem Jahr 1999 zeigt, dass das Risiko, früher zu sterben, bei übergewichtigen Menschen viel höher ist. Bei schwer Übergewichtigen ist die Wahrscheinlichkeit, jung zu sterben, viermal so hoch wie bei Menschen mit normalem Gewicht. Bei mäßig übergewichtigen Menschen ist die Wahrscheinlichkeit, jung zu sterben, doppelt so hoch wie bei Normalgewichtigen. »Die Botschaft lautet: Wir sind zu fett, und das bringt uns um«, erklärte einer der Autoren der Studie. Die Gesundheit junger Menschen mit Übergewicht ist nicht nur langfristig, sondern auch unmittelbar bedroht. Schwer fettleibige Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sterben an Herzinfarkten, die durch ihr Übergewicht ausgelöst wurden.
Die Fettsucht, deren Verbreitung Ende der 70er Jahre in den USA ihren Anfang nahm, befindet sich heute überall auf dem Vormarsch, und Fastfood ist einer ihrer Auslöser. Zwischen 1984 und 1993 verdoppelte sich die Zahl der Fastfoodrestaurants in Großbritannien – entsprechend entwickelte sich auch der Anteil der Fettleibigen unter den Erwachsenen. Die Briten essen mittlerweile mehr Fastfood als jede andere Nation in Westeuropa. Sie haben auch die höchste Rate an Übergewichtigen. In Deutschland sind rund 65 Prozent aller Bundesbürger übergewichtig. In Italien und Spanien ist Fettleibigkeit ein geringeres Problem, dort wird auch relativ wenig Geld für Fastfood ausgegeben. Der Zusammenhang zwischen dem Fastfood-Konsum eines Landes und dem Anteil der Übergewichtigen in der Bevölkerung wurde noch durch keine langfristige Studie definitiv belegt. Die wachsende Beliebtheit des Fastfood ist nur eine von vielen kulturellen Veränderungen, die die Globalisierung mit sich brachte. Dennoch lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass sich überall, wo sich die amerikanischen Fastfoodketten niederlassen, die Hüften runden.
In China hat sich der Anteil übergewichtiger Teenager in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. In Japan sind die Menschen durch den Verzehr von Hamburgern und Pommes frites zwar nicht blond, dafür aber dick geworden. Früher waren übergewichtige Menschen in Japan eine Seltenheit. Der traditionelle Speiseplan mit Reis, Fisch, Gemüse und Sojaprodukten gilt als einer der gesündesten der Welt. Dennoch weichen die Japaner immer mehr von dieser Ernährung ab. Seit der amerikanischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg steigt der Verzehr von Rind- und Schweinefleisch. Die Eröffnung des ersten McDonald's im Jahr 1971 beschleunigte den Wandel der japanischen Ernährungsgewohnheiten. In den 80er Jahren verdoppelte sich der Absatz von Fastfood in Japan, aber auch der Anteil der übergewichtigen Schulkinder. Heute ist ein Drittel aller japanischer Männer um die Dreißig – die erste Generation des Landes, die mit Happy Meals und »Bi-gu Ma-kus« aufwuchs – übergewichtig. Herzleiden, Diabetes, Dickdarm- und Brustkrebs, die häufigsten »Wohlstandskrankheiten«, gelten als Folge von einer Ernährung mit wenig Ballaststoffen und vielen tierischen Fetten. In den USA sind sie schon lange verbreitet, nun werden sie auch in Japan zunehmen, wenn die erste Fastfood-Generation in die Jahre kommt. Vor über zehn Jahren zeigte eine Studie, dass sich das Risiko, an Herzleiden zu erkranken, für japanische Männer mittleren Alters, die in den USA wohnten und westliche Ernährungsgewohnheiten angenommen hatten, verdoppelte. Das Risiko für einen Schlaganfall verdreifachte sich sogar.
Fettleibigkeit lässt sich nur sehr schwer kurieren. Der Mensch entwickelte in Tausenden von Jahren, die von Nahrungsmangel geprägt waren, effiziente physiologische Mechanismen, Energie in Form von Fett zu speichern. Bis vor kurzem gab es in den wenigsten Gesellschaften ein Überangebot an billigen Nahrungsmitteln. Folglich ist unser Körper wesentlich effizienter bei der Gewichtszunahme als bei der -abnahme. In der Medizin ist man zu dem Schluss gekommen, dass nicht Behandlung, sondern Prävention die größten Chancen bietet, der weltweiten Fettleibigkeit Einhalt zu gebieten. Europäische Verbraucherschützer setzen sich für ein komplettes Verbot jeglicher Fernsehreklame ein, die Kinder als Zielgruppe hat. 1992 wurde in Schweden Fernsehreklame verboten, die sich an Kinder unter zwölf Jahren richtet. In Norwegen, Belgien, Irland und Holland wurde die Werbung aus dem Kinderprogramm genommen. Die Essgewohnheiten amerikanischer Kinder gelten allgemein als gutes Beispiel dafür, was andere Länder vermeiden müssen. Ein Viertel des Gemüses, das amerikanische Kinder zu sich nehmen, stammt heute von Kartoffelchips oder Pommes frites. Eine Untersuchung der auf Kinder ausgerichteten Werbung in der Europäischen Union ergab, dass Kinder in 95 Prozent der Reklame für Nahrungsmittel zum Verzehr von Speisen mit einem hohen Gehalt an Zucker, Salz und Fett aufgefordert wurden. Das Unternehmen, das die meisten »Kinderspots« zeigte, war McDonald's.


Reihe/Serie Riemann ; SONDERBD
Übersetzer Heike Schlatterer
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 675 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schlagworte Fast Food • Fast Food / Schnellimbiß • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft • HC/Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft • Lebensmittelindustrie
ISBN-10 3-570-50043-8 / 3570500438
ISBN-13 978-3-570-50043-9 / 9783570500439
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