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Geld und Preise in der DDR - Was bekamen wir für unser Geld? -  Rainer Geike

Geld und Preise in der DDR - Was bekamen wir für unser Geld? (eBook)

Eine Zusammenstellung zum Geld, zu Einkommen, Ausgaben und Preisen in den 1970er und 1980er Jahren

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
132 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7519-6185-1 (ISBN)
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Geld und Preise in der DDR Was bekamen wir für unser Geld? Eine Zusammenstellung zum Geld, zu Einkommen, Ausgaben und Preisen in den 1970er und 1980er Jahren Das Buch widmet sich auf unterhaltsame Weise einem ausgewählten Thema der DDR-Geschichte - es ist eine Zusammenstellung zum Geld in der DDR, zu Einkommen, zu Ausgaben und Preisen. Das Buch ist seit 2008 als Ergebnis einer intensiven Beschäftigung mit diesen Fragen entstanden, es verarbeitet eigene Erfahrungen und von vielen Mitstreitern eingebrachte Sachzeugnisse und Erinnerungen. Alle Informationen sind belegt, ¬meist mit einer Abbildung. Bei Bedarf sind Anmerkungen und Quellenangaben beigefügt worden. Kein anderes Buch widmet sich so dem Thema Preise und der ganzen Breite der Ausgaben. Insgesamt sind es 130 Seiten, davon 49 ganzseitige Bildtafeln und ca. 46 Seiten mit in den Text eingefügten Abbildungen. In 8 Abschnitten geht es um Münzen und Geldscheine in der DDR in den 70er Jahren Bilanz mit persönlichen Daten um Gehalt, Steuern, Sozialversicherung und andere feste Ausgaben Kredit für junge Eheleute Sparen mit Sparbuch - oder im Wäscheschrank? Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen - vom Postzeitungsvertrieb Auto Öffentlicher Personennah- und -fernverkehr Geld für Auslandsreisen Im letzten großen Abschnitt geht es um "Preise für dies und das, von A wie Abziehbilder bis Z wie Zigaretten". Dazu gehören u.a. Annoncen, Ansichtskarten, Beiträge, Betriebsessen, Büroartikel, Dias, Dienstleistungen, Fahrrad, Ferienlager und Ferienheim, Gebühren der Deutschen Post, Getränke, Haushaltsartikel, Heimwerkerbedarf, Kosmetik, Küche, Kurzwaren, Lebensmittel, Lotto, Mitbringsel aus dem Ausland, Möbel, Museums-Eintrittskarten, Musikkassetten und Schallplatten, Radio und Fernseher, Restaurant, Schulbücher, Tee und Kaffee, Theater- und Konzertkarten, Versicherungen, Waschmaschine und Kühlschrank, Weihnachten.

Rainer Geike, geb. 1954 in Berlin (Friedrichshain). Studium der Verfahrenstechnik 1972-76 und Arbeit als wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Hochschule in Merseburg, Verteidigung der Dissertation 1980. Arbeit in einem Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR bis 1991, danach Beschäftigung mit der Sicherheit von Chemieanlagen. Von 1995 bis 2017 Professor an der TFH Berlin / Beuth Hochschule für Technik Berlin, berufen für das Gebiet Verfahrenstechnik. Hobby: Seit der Kindheit Beschäftigung mit Numismatik (Münzkunde) und Heraldik (Wappenkunde), seit 1971 Mitglied in verschiedenen Fachgruppen Numismatik des Kulturbundes der DDR bzw. numismatischen Vereinen. Insbesondere in den letzten 25 Jahren zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen zu numismatischen und heraldischen Themen. Seit etwa 15 Jahren intensive Beschäftigung mit der Frage, was das Leben in der DDR gekostet hat.

1. Münzen und Geldscheine in der DDR in den 70er Jahren


Dieser Abschnitt ist nicht für Numismatiker geschrieben. Sondern vorrangig für ehemalige Besitzer des hier vorgestellten Geldes, die ihre Erinnerung auffrischen oder mehr über die Vergangenheit erfahren wollen.

Wie hieß die Mark in der DDR? Seit der Währungsreform 1948 hieß unsere Währung offiziell "Deutsche Mark", abgekürzt "DM". Auf den Geldscheinen der Serien 1948 und 1955 (ausgegeben 1957) hieß es beispielsweise "Zehn Deutsche Mark", daneben aber auch in der Kurzform "10 Mark". Die Geldscheine der Serie 1964 zeigten dann erstmals das Staatswappen und die neue Währungsbezeichnung "Mark der Deutschen Notenbank". Betrachtet man allerdings die Geldscheine (vergl. Abb. 1-10), sieht es allerdings wie eine Wertangabe in "Mark" und getrennt darunter die Angabe der den Geldschein ausgebenden Bank aus. Das wird durch die Rückseite des Geldscheins bestätigt, wo es im gezeigten Beispiel einfach nur "FÜNF MARK" heißt. Erst die Abkürzung der Währungsbezeichnung - "MDN" - zum Beispiel in Preisangaben - macht die Neuerung richtig deutlich. Seit 1968 heißt es dann - zunächst nur auf Gedenkmünzen sichtbar - einfach nur noch "Mark", abgekürzt "M". In der ganz ausführlichen Variante allerdings "Mark der Deutschen Demokratischen Republik" (vergl. Abb. 1-12 ... 1-16) - was aber sicher niemand so verwendet hat.

1- und 2-Mark-Münzen gab es seit 1978 mit der neuen Währungsbezeichnung "Mark (der DDR)" (Abb. 1.1 und 1.2). Die Vorgänger mit Staatswappen, aber alter Währungsbezeichnung "Deutsche Mark" waren 1956 (1 DM) bzw. 1957 (2 DM) ausgegeben worden, seit dem 1. Januar 1980 waren sie außer Kraft gesetzt.

1-, 5- und 10-Pfennig-Münzen mit dem Staatswappen wurden ab 1960 ausgegeben, allerdings in sehr langsamem Tempo. Die Vorgängerausgaben von 1948 bis 1953 wurden 1969 zur Einziehung aufgerufen, seit dem 1. Januar 1971 waren sie kein Zahlungsmittel mehr, konnten aber noch umgetauscht werden. Ab 1. Januar 1972 waren sie endgültig ungültig.

Abb. 1.1: Der Kleingeldsatz in Originalgröße, jeweils mit Ausgabezeitpunkt der Münze

Beim rückblickenden Vergleich der Daten wird noch einmal deutlich, über welch furchtbar lange Zeiträume sich der Austausch hingezogen hat. Die ersten Münzen mit dem Staatswappen waren 1956 die 1-DM-Stücke, und erst 12 Jahre später kam mit dem 5-Pf-Stück die letzte erneuerte Münze in den Umlauf. Mit Gesetz vom Dezember 1967 wurde die neue Währungsbezeichnung "Mark der Deutschen Demokratischen Republik" - kurz Mark - beschlossen. Die 5-Mark-Münze zum 20. Jahrestag der DDR (s.u.) war 1969 die erste Umlaufmünze mit der neuen Bezeichnung. Die neuen 1- und 2-Mark-Münzen wurden beginnend mit der Jahresangabe 1972 geprägt, aber erst Ende 1978 (!) in Umlauf gegeben.

Die 20-Pfennig-Münze wurde ab dem 1. August 1969 ausgegeben. Bei der Ausgabe 1969 war die Münze eine kleine Sensation. Wertstufe (der bis dahin letzte deutsche Zwanziger war Anfang 1903 außer Kraft gesetzt worden), Design und Metall wichen völlig vom Gewohnten ab. Außerdem war es eine sehr praktische Münze: ein Ortsgespräch aus der Telefonzelle kostete 20 Pfennig und in vielen Städten kostete ein Einzelfahrschein im öffentlichen Nahverkehr ebenfalls 20 Pfennig. Das 20-Pfennig-Stück war von Anfang an eine sehr beliebte Münze.

Bei der Ausgabe der 20-Pfennig- und der 5-Mark-Münzen war an einen verstärkten Einsatz von Münzautomaten und neuen Kassensystemen mit automatischer Geldrückgabe gedacht worden. Beides hat sich dann aber nicht so entwickelt, wie es geplant worden war.

Abb. 1.2: 1 Mark - seit 1972, hier in Großaufnahme

Umlaufgedenkmünzen

Gedenkmünzen gab es seit 1966. Es begann mit einem silbernen 10-MDN-Stück auf den 125. Todestag von Karl Friedrich Schinkel und einem silbernen 20-MDN-Stück auf den 250. Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz. Außer Numismatikern hat davon sicher fast niemand etwas mitbekommen.

Abb. 1.3: 5 Mark "XX Jahre DDR" 1969 (wie alle folgenden Münzen in doppelter Größe)

Abb. 1.4: 5 Mark "Meißen" 1972

Die ersten Umlauf- bzw. Umlaufgedenkmünzen in höherer Wertstufe waren die 5-Mark-Münzen, die seit dem 25. September 1969 ausgegeben wurden (Abb. 1.3). Sie waren dem Jubiläum "XX Jahre DDR" gewidmet. Die Auflage betrug 50 Mio. Stück! Von den unendlichen Schwierigkeiten bei der Herstellung (vergl. "DDR-Geld - Geldgeschichten aus der DDR") hat die Öffentlichkeit nichts mitbekommen.

Dazu kamen seit 1971 eine große Anzahl weiterer Umlauf-Gedenkmünzen in teilweise sehr hohen Auflagen. Das Material war eine Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink.

5 Mark: Die erste Ausgabe war das "Brandenburger Tor" - datiert "1971" - ausgegeben seit 8. Mai 1972 in einer Auflage von 18 Millionen. Dazu kamen in späteren Jahren weitere kleine Auflagen. Ebenfalls noch 1972 folgte "Meißen" mit einer Auflage von 10 Millionen (vergl. Abb. 1.4 und 1.5).

10 Mark: Buchenwald (1972, 15 Mio.), Weltfestspiele (1973, 3,6 Mio.), 25 Jahre DDR (1974, 3 Mio.), 20 Jahre Warschauer Vertrag (1975, 2,5 Mio.) und weitere (vergl. Abb. 1.6 bis 1.8).

20 Mark: Heinrich Mann (1971, 2 Mio.), Ernst Thälmann (1971, 10 Mio.), Friedrich Schiller (1972, 7,5 Mio.), Wilhelm Pieck (1972, 7,6 Mio.), Otto Grotewohl (1973, 2,5 Mio.) und weitere (vergl. Abb. 1.9).

Abb. 1.5: 5 M "Brandenburger Tor" (1971-1990), Bild- und Wertseite

Abb. 1.6: 10 M "Weltfestspiele 1973", Bild- und Wertseite

Insgesamt waren es die zwei bereits genannten 5-M-Stücke, zwölf 10-M-Stücke und acht 20-M-Stücke. Diese Münzen wurden beispielsweise bei Lohnzahlungen ausgegeben. An der Kaufhallenkasse hat man sie des Öfteren erhalten. Für das Portemonnaie waren diese Stücke wegen ihres Gewichtes nicht so sehr beliebt. Desto beliebter waren sie für Sparbüchse und Sparschwein. Großeltern haben ihren Enkelkindern damit eine Freude gemacht, aber auch viele Erwachsene haben sie selbst auch gesammelt. Und die Numismatiker mussten sie natürlich in guter Qualität in ihre Sammlung legen.

Abb. 1.7: 10 Mark "Warschauer Vertrag" 1975

Abb. 1.8: 10 Mark "Treptower Ehrenmal" 1985

Abb. 1.9: 20 Mark "Friedrich Schiller" 1972, Bild- und Wertseite

Dazu kamen im Zeitraum von 1966 bis 1990 Gedenkmünzen in jeweils geringer Auflage, die 20-M-Stücke alle aus Silber und die 10-M-Stücke fast alle aus Silber. Insgesamt wurden es bis zum Ende der DDR 44 Ausgaben dieser Gedenkmünzen zu 5 Mark, 30 Ausgaben zu 10 Mark und 25 Ausgaben zu 20 Mark.

Geldscheine

Ab 1973 wurden über einen längeren Zeitraum neue Geldscheine in Umlauf gebracht, letzter war mehr als 6 Jahre nach dem 50-Mark-Schein der 5-Mark-Schein im September 1979.

Die alten Geldscheine der Ausgabe von 1964 wurden allmählich aus dem Verkehr genommen nach der Einführung der neuen Geldscheine. Der 5-Mark-Schein von 1964 (Abb. 1.10) zeigte das Porträt von Alexander von Humboldt auf der Vorderseite, auf der Rückseite ist das Hauptgebäude der nach ihm und seinem Bruder benannten Humboldt-Universität abgebildet.

Die alte, 1964er Ausgabe zeigte ausschließlich Herren! Das waren ein Naturwissenschaftler auf der niedrigsten Wertstufe, zwei Schriftsteller - Schiller und Goethe - auf den mittleren Wertstufen und zwei Politiker bzw. Revolutionäre - Engels und Marx. Auf der neuen Ausgabe gab es dann immerhin eine Frau - Clara Zetkin, dafür aber keine Naturwissenschaftler mehr und nur noch einen Schriftsteller (vergl. Abb. 1.12 bis 1.16).

Abb. 1.10: 5 Mark der Deutschen Notenbank 1964

Schon für die 1964er Ausgabe war eigentlich gefordert worden, die Staatsbezeichnung auszuschreiben. Es wurde aber letztendlich nur ein "Mark der Deutschen Notenbank, DDR". Auf den neuen Geldscheinen hieß es nun endlich "Mark der Deutschen Demokratischen Republik", in der Kurzform einfach nur "Mark" und als Abkürzung "M".

Die neuen Geldscheine waren deutlich kleiner - sie passten viel besser ins Portemonnaie - und sahen viel moderner aus. Auch die Größenunterschiede zwischen den Wertstufen waren ausgeprägter (Abb. 1.11). Meines Erachtens - damals wie auch heute noch - waren es nicht nur moderne, sondern auch schöne Geldscheine.

Abb. 1.11: Größenvergleich zwischen dem neuen Geldschein und seinen zwei Vorgängern

Ausgabezeitpunkt und Jahresangabe auf dem Geldschein unterschieden sich teils deutlich.

  • 50 Mark ab 1. Juni 1973 (datiert 1971)
  • 10 Mark ab 5. März 1975 (datiert 1971)
  • 20 Mark ab 15. Januar 1976 (datiert 1975)
  • 100 Mark ab Oktober 1978 (datiert 1975)
  • 5 Mark ab 18. September 1979 (datiert 1975)

Abb. 1.12: 5...

Erscheint lt. Verlag 28.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-7519-6185-2 / 3751961852
ISBN-13 978-3-7519-6185-1 / 9783751961851
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