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Shutdown (eBook)

Von der Corona-Krise zur Jahrhundert-Pandemie
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
256 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46067-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Shutdown -  Dr. Ina Knobloch
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Notfall-Pläne, biologische Kriegswaffen, unkontrollierbare Ausbrüche: Warum das Zeitalter der Killervirus-Pandemien angebrochen ist - Bestseller-Autorin, promovierte Biologin und ausgezeichnete Journalistin Dr. Ina Knobloch deckt auf, was wirklich hinter der Corona-Krise steckt - Ungeschönt, verstörend und packend wie ein Thriller - Der dramatische Wettlauf gegen die Corona-Krise und was jetzt geschehen muss, damit wir diese und die nächste Pandemie überlebenWie ein Lauffeuer breitet sich der Erreger über den Globus aus und stürzt die Weltwirtschaft in den Abgrund, die Börsen in den freien Fall und die medizinische Versorgung vielerorts in den Zusammenbruch. Dabei ist klar: Corona ist nur der Anfang. »Viren verändern sich mit einer Geschwindigkeit, mit der kein Forscher der Welt mithalten kann. Weder die Medizin, noch die Wirtschaft, noch die Politik ist auf einen vitalen Super-GAU eingestellt. Wenn ein neues aggressives und tödliches, hoch ansteckendes Virus angreift, droht nicht nur eine verheerende Todesrate, sondern auch der Zusammenbruch der globalen Wirtschaft, Nahrungsknappheit, Wassernot und Bürgerkrieg.« Der Blick in die Geschichte zeigt, wie regelmäßig es zu viralen Ausbrüchen kommt, denen die Medizin nichts entgegenzusetzen hat. Und nie waren die Voraussetzungen für weltweite Pandemien so gut, wie in unserer globalisierten, überbevölkerten und vom Klimawandel aufgeheizten Welt. Die Frage ist daher nicht, ob uns eine neue Jahrhundert-Pandemie bevorsteht, sondern: Wann? Dr. Ina Knobloch ist promovierte Biologin, ausgezeichnete Journalistin und Bestseller-Autorin. Sie beschreibt den dramatischen Wettlauf im Kampf gegen die Corona-Krise nicht nur packend und kenntnisreich, sie berichtet auch davon, wie leicht es zum Ausbruch eines noch tödlicheren Virus als Corona kommen kann. Dabei legt sie offen, welche Folgen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik drohen, wenn es zu einer hoch-tödlichen Jahrhundert-Pandemie und zum Shutdown unserer Zivilisation kommt: Ein so erschreckendes wie realistisches Szenario, das die Corona-Krise bei Weitem übertrifft.

Dr. Ina Knobloch ist Journalistin, Autorin und Filmproduzentin, studierte in Frankfurt, Paris, Köln, Basel und Costa Rica, hat in Biologie promovierte und forschte mit Viren. Für ihren Film 'Die Akte Oppenheimer' erhielt sie den Hessischen Filmpreis, ihr letztes Buch 'Aufschrei der Meere', geschrieben mit Hannes Jaenicke, wurde zum Spiegel-Bestseller. Sie lebt in Frankfurt am Main und Costa Rica.

Dr. Ina Knobloch ist Journalistin, Autorin und Filmproduzentin, studierte in Frankfurt, Paris, Köln, Basel und Costa Rica, hat in Biologie promovierte und forschte mit Viren. Für ihren Film "Die Akte Oppenheimer" erhielt sie den Hessischen Filmpreis, ihr letztes Buch "Aufschrei der Meere", geschrieben mit Hannes Jaenicke, wurde zum Spiegel-Bestseller. Sie lebt in Frankfurt am Main und Costa Rica.

Entdeckung


Unkontrollierte Ausbreitung


Erste Anzeichen


Es ist ein ungemütlicher, aber kein ungewöhnlicher Tag, als der 23-jährige Liang an einem Morgen kurz vor Weihnachten 2019 zur Arbeit geht. Auf dem Weg dorthin hat der junge Mann starke Kopfschmerzen, aber er ist sehr pflichtbewusst und kehrt nicht um, nimmt den überfüllten Bus und hält den Schmerz aus.

Sein Arbeitsplatz liegt am Bahnhof von Hankou, in der Nähe des Fischmarkts von Wuhan. Die Märkte in China sind anders als die europäischen. Viele Wildtiere werden dort als Delikatesse oder Heilmittel gehandelt, und auf einem Fischmarkt werden nicht nur Fische verkauft, sondern ebenfalls zahlreiche andere exotische Tiere. Viele »Delikatessen« werden lebendig angeboten. Auch Liang kauft auf dem nahe gelegenen Fischmarkt oft ein. Aber nicht an dem Tag, als ihn erstmals Kopfschmerzen quälen, wie er sie zuvor nicht kannte.

Am nächsten Tag geht es ihm noch schlechter, und er meldet sich krank.

Der junge Mann fühlt sich inzwischen so schlecht, dass er den Notarzt aufsucht. Die Symptome deuten auf eine starke Erkältung oder Grippe hin. Ohne weitere Tests bekommt er Penicillin und noch weitere Medikamente verordnet und wird wieder nach Hause geschickt. Die Medikamente schlagen nicht an. Nach drei Tagen fühlt er sich immer noch nicht besser, beschließt aber trotzdem, zur Arbeit zu fahren. Liang nimmt wieder den Bus zu seinem Job am Bahnhof. Als er in dem überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel sitzt, geht es ihm so schlecht, dass er umkehrt und direkt ins Krankenhaus fährt.

Die Klinikärzte stellen stark erhöhte Leberwerte fest und schicken ihn trotzdem wieder nach Hause. Die Fieberschübe werden jedoch immer schlimmer. Der verzweifelte junge Mann weiß sich nicht anders zu helfen und sucht ein anderes Krankenhaus auf. Dort wird er zunächst mit Verdacht auf Lungenentzündung eingewiesen. Als einer der Ärzte den Anamnesebericht liest, fällt ihm jedoch auf, dass Liang in der Nähe des Markts arbeitet, von dem offensichtlich eine neue, hochansteckende Krankheit ausgeht. Es ist nicht der erste Fall mit diesen schweren Symptomen. Drei Menschen liegen in einem anderen Krankenhaus mit gleichem Krankheitsverlauf in Quarantäne auf der Intensivstation. Diese ungewöhnliche Infektionswelle hat Liangs Krankenhausarzt verfolgt und überweist ihn ebenfalls dorthin.

In etwa zur gleichen Zeit steige ich in Frankfurt nach einer 24-stündigen Reise erschöpft aus dem Flugzeug. Nicht zum ersten Mal kehre ich von einer mehrwöchigen Expedition aus Lateinamerika zurück. Erledigt bin ich nach der anstrengenden Exkursion stets, aber diesmal ist es anders. Mein Körper fühlt sich an, als wäre ein Lkw drübergefahren, während gleichzeitig ein penetranter Husten meinen Brustkorb dermaßen malträtiert, dass ich fürchte, mir eine Rippe zu brechen. Schweiß läuft mir über die Stirn, und mein Körper wird von regelmäßigen Fieberschüben geschüttelt.

Impfungen – kein Allheilmittel


Irgendein Virus hat mich erwischt, obwohl ich mich zuvor reisemedizinisch auf den neuesten Stand gebracht und alle wichtigen Impfungen aufgefrischt habe. Allerdings liegt das schon einige Wochen zurück, als Vorbereitung für meine China-Expedition, die ich kurz vor meiner Costa-Rica-Reise angetreten hatte.

Zum allerersten Mal habe ich mich gegen Tollwut impfen lassen. Es ist eine aufwendige und teure Impfung, gegen eine Krankheit, die fast immer tödlich verläuft und über die in Deutschland nur wenige Ärzte informieren, denn Tollwut gilt hierzulande als ausgerottet. Todesfälle gibt es trotzdem immer wieder. Nach den strengen WHO-Kriterien gilt die Seuche hierzulande auch keinesfalls als ausgerottet, vor allem weil die Viren immer wieder bei Wildtieren in Deutschland nachgewiesen werden, vor allem bei Fledermäusen.

Anders in China, dort ist diese Seuche ohnehin eine häufige Todesursache. Nach Aids und Tuberkulose gilt Tollwut dort als dritthäufigste Todesursache unter den meldepflichtigen Infektionskrankheiten. Nach einer Schätzung der WHO sterben jährlich etwa 60000 Menschen an Tollwut, die meisten davon in Asien und Afrika. Die tödlichen Viren, die das Hirn förmlich auffressen, werden fast immer von Hunden übertragen.

Ein Biss von einem tollwütigen Hund genügt und bedeutet für ungeimpfte Opfer fast immer ein Todesurteil. Selbst mit Impfung ist der menschliche Körper gegen das aggressive Lyssavirus nicht ausreichend gewappnet, aber immerhin überlebensfähig. Eine Nachimpfung rettet dann wenigstens das Leben. Ansonsten gibt es keinerlei Heilmittel gegen diese tödliche, qualvolle Krankheit, gegen die schon die alten Römer und Griechen kämpften.

Hase und Igel


Dieser tödlichen Tollwutgefahr wollte ich mich nicht länger aussetzen, nicht nur wegen meiner China-Reise, auch wegen der Gefahr in Costa Rica, Deutschland und sonstigen Ländern. Alle anderen Impfungen ließ ich ebenfalls auffrischen und mied alle viralen, bakteriellen Gefahren: Kein Wasser aus der Leitung, nur gekochtes Essen, kein Salat und Früchte nur ganz frisch. Trotzdem hat es mich erwischt. Die Mikroben lauern einfach überall, und gegen die exotischen Viren und Keime ist mein Körper nicht gewappnet. Auch bin ich nicht gegen alles geimpft, denn es gibt schlichtweg viel mehr Virenstämme als passende Impfstoffe. Viele Viren reagieren darüber hinaus nicht ausreichend auf Impfstoffe, und andere mutieren so schnell, dass die Entwicklung eines Impfstoffes wie der Wettlauf zwischen Hase und Igel verläuft. Wie der Igel gewinnt das mutierende Virus stets das Rennen.

Die Fieberanfälle hatten schon in Costa Rica begonnen, wenige Tage vor meiner Rückreise. Am Flughafen interessiert sich niemand für kranke Passagiere, auch nicht in Frankfurt. Selbst Wochen später, nachdem Corona als gefährliche Epidemie aus China auf dem Weg zur Pandemie eingestuft wird, gibt es am Frankfurter Flughafen noch immer keinerlei Kontrollen oder Beratungen.

Am Passschalter in Frankfurt höre ich, wie eine offensichtlich aus China kommende Passagierin fragt, wo sie sich melden soll, sie hätte Fieber. Niemand interessiert sich dafür. Wenn es schlimmer wird, soll sie in ein Krankenhaus gehen, rät der Beamte.Weder Bodenpersonal noch Flugbegleiter/-innen oder Piloten/Pilotinnen sind für eine Epidemie, geschweige denn für eine Pandemie geschult. Es gibt weder ausreichende Quarantäneeinrichtungen noch genügend Schutzkleidung und schon gar keine ausgebildeten Seuchenspezialisten an den Terminals der Welt.

Auch mich fragt am Flughafen niemand nach Krankheiten, weder in Costa Rica noch in Deutschland, obwohl mir die Schweißperlen auf der Stirn stehen und meine Wangen fiebrig glühen. So geht es auch allen anderen Passagieren, egal, aus welchem Land sie kommen und wohin sie reisen. Das ändert sich erst, als ein paar Wochen später die Pandemie nicht mehr aufzuhalten ist und selbst Großveranstaltungen wie die Internationale Tourismusmesse in Berlin oder der Autosalon in Genf abgesagt werden.

Anfang Januar wird auch in China noch niemand auf Krankheiten kontrolliert, egal, ob Reisende fiebern oder frösteln. Ob sie das Corona-Virus tragen, kann noch nicht festgestellt werden. Erst am 7. Januar identifizieren Forscher dieses neuartige Virus, das eng mit dem SARS-Virus verwandt ist, das 2003 in China entdeckt wurde. Beide sind Corona-Viren, die Wissenschaftler nennen es zunächst 2019-nCoV (2019 entdecktes neues Corona-Virus), wenig später wird das Virus in SARS-CoV-2 umbenannt und die Krankheit als Covid-19 bezeichnet (aus englisch coronavirus disease, 2019). Das Durcheinander mit den Kürzeln führt dazu, dass sowohl Erreger als auch Krankheit als Corona in die Geschichte eingehen.

Anfang Januar liegen die Infizierten im Zentralkrankenhaus von Wuhan noch mit Verdacht auf SARS in der Intensivstation. Denn bislang ahnen Mediziner und Forscher nicht, dass es sich um ein neuartiges Virus handelt, das den Patienten zu schaffen macht, sondern vermuten einen neuen SARS-Ausbruch. Niemand vermutet zu diesem Zeitpunkt, dass es sich um ein Virus handelt, das wenige Wochen später die ganze Welt in Atem halten wird.

Liang geht es inzwischen so schlecht, dass er sich kaum mehr bewegen kann. Im Jinyintan-Hospital wird er sofort unter Quarantäne gestellt. Noch drei weitere Patienten mit den gleichen Symptomen liegen dort bereits abgeschottet auf der Intensivstation. Weil er kaum noch atmen kann, bekommt Liang reinen Sauerstoff in die Lungen gepumpt. Ärzte und Pflegepersonal tragen Ganzkörper-Schutzanzüge. China hat von den letzten Seuchen gelernt, von SARS, MERS und auch der Schweinegrippe – aber nicht genug im Krisenmanagement. Zunächst soll der Verdacht auf ein gefährliches Virus geheim gehalten werden.

Auch alle anderen Länder werden versagen. Obwohl die Welt beobachtet, was in China passiert, und obwohl alle Experten und Regierungen wissen, was die explosionsartige Vermehrung eines neuen Corona-Virus laut eigenen Berechnungen bedeuten wird, handelt keine einzige Regierung angemessen, und auch die Forscher, Mediziner und sonstigen Berater der Regierung versagen. In keinem Land werden vorsorglich mehr Masken, Schutzanzüge, Desinfektionsmittel, Beatmungsgeräte und Notfallmedizin angeschafft.

Auch der Flugverkehr geht erst einmal fröhlich weiter, und die Medien pendeln zwischen Panikmache und Verharmlosung. Vom Shutdown ist in Europa noch lange keine...

Erscheint lt. Verlag 22.5.2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Ansteckung • Ansteckungsgefahr • Arzt • Ausnahmezustand • Bakterium • Corona • Corona-Virus • Covid-19 • Deutschland Politik Kultur Gesellschaft • Dystopie • dystopie Bücher • Ebola • EHEC • Epidemie • Gesellschaftskritik • Gesellschaftskritische Bücher • Gesundheitspolitik • Gesundheitssystem Deutschland • Gesundheitswesen in Deutschland • Infektion • Infektionskrankheiten • Krankheit • Kreuzfahrt • Labor • lockdown • Notfall • outbreak • Pandemie • Quarantäne • Sachbuch Gesellschaft • SARS • SARS-CoV-2 • Schweinegrippe • Seuche • shutdown • Überwachung • Virus • Wuhan
ISBN-10 3-426-46067-X / 342646067X
ISBN-13 978-3-426-46067-2 / 9783426460672
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