Auszeit für die Haut (eBook)
224 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45617-0 (ISBN)
Michael Droste-Laux verantwortete nach einer klassischen Drogistenausbildung bei einem pharmazeutischen Großhändler das Ressort Naturarzneimittel und erforschte die Thematik Säure-Basen-Haushalt. Seit 1999 gibt er sein Wissen darüber in Vorträgen auf Heilpraktiker- und Ärztetagungen sowie in zahlreichen Publikationen weiter. 2006 gründete Michael Droste-Laux in Augsburg eine Firma für basische Naturkosmetik.
Michael Droste-Laux verantwortete nach einer klassischen Drogistenausbildung bei einem pharmazeutischen Großhändler das Ressort Naturarzneimittel und erforschte die Thematik Säure-Basen-Haushalt. Seit 1999 gibt er sein Wissen darüber in Vorträgen auf Heilpraktiker- und Ärztetagungen sowie in zahlreichen Publikationen weiter. 2006 gründete Michael Droste-Laux in Augsburg eine Firma für basische Naturkosmetik. Pia-Maria Laux arbeitete in den letzten Jahren als Managerin in der internationalen Mode- und Textilwelt. Wie auch ihr Vater, Michael Droste-Laux, erkannte sie die Notwendigkeit, weniger und nachhaltiger zu konsumieren. Nun will sie als Gründerin der Mode Sharing Plattform SHAREaLOOK jungen Frauen eine Alternative zu Fast Fashion bieten und die Modewelt umwelt-und menschenfreundlicher gestalten.
Was die Haut sauer macht
Auf unserer Haut zeigt sich, wie es um den Säure-Basen-Status bestellt ist. Immer mehr Menschen leiden an Hautirritationen, Ekzemen und Hautkrankheiten. Speziell im Gesicht zeigt sich die Überlastung des Körpers mit Säuren und anderen Schadstoffen. Altersflecken und Pigmentstörungen unterstreichen die Diagnose »Übersäuerung im Bindegewebe«. Trockene, glanzlose, matte Haut oder klebrige, feuchte Haut ist ein Indiz dafür, dass der Körper übermäßige wasserlösliche Säuren über die Schweißdrüsen ausleiten muss. Und Cremes, Essenzen und Lotionen mit sauren pH-Werten (siehe »Der pH-Wert: Messgröße für Säure«) und fragwürdigen Zutaten können von außen nicht die Wirkung erzeugen, die die Werbung verspricht und Betroffene erwarten.
Zu viel Säure, Entfettung bei gleichzeitiger Überpflege sowie unsinnige Zutaten stören ständig die natürliche Hautchemie. Die Haut wird am Aufbau ihrer eigenen Schutzmechanismen gehindert. Bei robusten Menschen schafft sie es aus eigener Kraft, kosmetische Gifte und Folgeschäden auszugleichen. Andere reagieren mit rissiger, spröder, trockener oder fettiger Haut und einer löchrigen Barriere – ihre Haut wird »sauer«, im doppelten Wortsinn.
Die genetisch angelegte Funktionsweise der Haut lässt sich nicht durch eine Pflegecreme verändern. In der herkömmlichen Kosmetik und Medizin versucht man dennoch, Hautsymptome und Hautkrankheiten von außen zu beeinflussen. Die Sichtweise und Behandlung in der Naturheilkunde ist ganzheitlicher. Schließlich liegt die Ursache der Hautprobleme im Inneren des Körpers. Eine Heilung ist daher nur möglich, wenn sie auch innen ansetzt.
Bloß nicht zukleistern!
Vielfältige Symptome auf der Haut sind als eine Reaktion zu verstehen, bei der die Haut Giftstoffe (Toxine), Säureüberschuss und Stoffwechselprodukte aus dem Körper ausleitet. Wer Hautprobleme mit saurer, abdichtender Kosmetik überdecken oder mit Kortisonsalben und anderen Arzneimitteln behandeln will, heilt sie nicht. Und er schiebt Substanzen, die eigentlich ausgeschieden werden müssten, in den Zwischenzellraum zurück – mit fatalen Folgen: Die Entgiftung des Körpers wird erheblich erschwert, und Krankheiten verlagern sich nach innen.
Gleichzeitig wird der natürliche Hydrolipidfilm (Wasserfettfilm) entfernt und der Haut viel zu viel Fett zugeführt. Dies geschieht bei konventioneller Kosmetik häufig mit billigen Mineralölen und in der Naturkosmetik mit Pflanzenölen. Die Überfettung der Haut führt zu einer Überversorgung. Die Haut stellt ihre natürliche Selbstfettung ein und wartet jeden Morgen auf ihre Ration aus Tube und Tiegel. Sie signalisiert einen permanenten Fettbedarf, wird immer trockener und mit der Zeit reaktionsstarr.
Die moderne Hautpflege zerstört die schützende natürliche Barriereschicht der Haut, nur um alljährlich wechselnde geheimnisvolle Anti-Aging-Nährstoffe »einzuschleusen«, die die Pflege gemäß aktuellen wissenschaftlichen Forschungen immer weiter perfektionieren sollen. Schenken wir der Werbung Glauben, könnten wir meinen, die Wissenschaft sei der Natur überlegen.
Wenn dann die Haut zudem mit okklusiven (verschließenden) Zutaten wie Silikone, Paraffine und Vaseline versiegelt wird, können Bakterien in den Talgdrüsenfollikeln, geschützt von der abdichtenden Oberfläche und unter besten sauren Lebensbedingungen, loslegen. Saure Körperpflege hemmt die natürliche Abgabe von Säuren, weil die Kosmetikindustrie ihre Produkte dem pH-Wert der Hautausscheidungen angepasst hat. Hautneutral bedeutet nicht pH-neutral. Positive Ladung trifft auf positive Ladung wie Pluspol auf Pluspol zweier Magnete, die sich nicht magnetisch anziehen. Das Konzentrationsgefälle und die Hautosmose bleiben aus. Unter der geschlossenen sauren Cremeschicht mit einem pH-Wert von 5,5 konzentriert sich ein Säurestau. All diese Einflüsse schaukeln sich gegenseitig hoch. In der Folge entstehen Irritationen, Rötungen, Hautpilze und Ekzeme, für deren Ursache der Dermatologe oft keine Erklärung hat.
Entgiftung ist wichtig
Viel wichtiger als die kosmetische Behandlung von Unreinheiten oder Pickeln ist also die Frage: Warum leitet der Körper so viel über die Haut aus? Welche Stoffe überfordern Nieren und Darm so sehr, dass sie sich in der Unterhaut ablagern und über die Haut ausgeschieden werden müssen?
Die Toxin-Ausscheidung über die Haut hat eine wichtige ausgleichende Funktion. Bei einer säureüberschüssigen Ernährung mit Limonaden, Fast Food, Fertiggerichten etc. werden im Unterhautgewebe ausscheidungspflichtige Stoffwechselprodukte deponiert. Diese als Schlacken bezeichneten biochemischen Verbindungen spiegeln sich in der Oberhaut wider.
Der Mythos vom Säureschutzmantel
Treibende Kraft für den Stoffaustausch über die Hautmembran – also etwa das Eindringen von Pflegestoffen und das Ausscheiden von Giftstoffen – ist die Osmose, die im Prinzip ein spezieller Fall der Diffusion von Flüssigkeiten durch eine semipermeable Membran ist. Je stärker das Konzentrationsgefälle, desto größer ist der Druck, der auf der höher konzentrierten Seite vorhanden ist und den Fluss durch die Membran antreibt. Hier setzt jetzt der Denkfehler der Dermatologie und Kosmetikindustrie an: die Annahme, die Haut habe einen sauren pH-Wert (siehe »Der pH-Wert: Messgröße für Säure«) und Cremes & Co. müssten denselben pH-Wert haben, um diesen »Säureschutzmantel« zu erhalten. Doch die Haut ist nicht sauer, sondern die wässrigen Ausscheidungen über das Ausleitungsorgan Haut sind heute bei den meisten Menschen sauer. Das nicht ausreichend neutralisierte Gewebewasser verdunstet, und eine konzentrierte Menge Säure bleibt auf der Haut zurück. Bei ungesunder Lebensweise und belastendem Stress (Disstress) scheidet der Körper überschüssige Säure über die Haut aus, weil die Kapazität von Nieren und Darm bereits ausgeschöpft ist. Setzt man nun Cremes mit einem sauren pH-Wert von 5,5 ein, der dem pH-Wert der Haut angepasst wurde und als hautneutral vermarktet wird, gibt es kein Konzentrationsgefälle. Die Hautosmose setzt aus, weil sich kein osmotischer Druck aufbauen kann.
Saure Kosmetikprodukte wirken einer notwendigen Ausleitung entgegen und erhöhen daher die Säurebelastung im Zwischenzellgewebe. Das kann sich später fatal auf die Gesundheit auswirken.
Das Milieu auf unserer Haut schafft als Biotop Lebensraum für unzählige Mikroorganismen. Sie bilden eine natürliche Hautflora, die uns vor der Besiedelung krank machender Keime schützt. Bereits 1882 stellte der Schweizer Hautforscher Ernst Heuss fest, dass Schweiß eine verdünnte Lösung von Säuren auf der gesamten Hautfläche liefert. Die Freiburger Ärzte Marchionini und Schade erkannten 1928 erstmals einen Zusammenhang zwischen gemessenem saurem pH-Wert und einer bakteriellen Besiedlung auf der Haut. Sie interpretierten die sauren Bestandteile des Schweißes und deren Interaktion mit physiologischen Hautkeimen als »Imprägnierung der Hornschicht« und sprachen vom »Konzept des Säureschutzmantels«. In ihrer detaillierten Veröffentlichung »Untersuchung über die Wasserstoff-Ionenkonzentration der Haut« ergab sich als repräsentativer pH-Wert der menschlichen Haut ein Mittelwert im Bereich von 5,4 bis 5,9. In den 1950er-Jahren wurden in den USA synthetische Substanzen zum Waschen verwendet, die den gleichen pH-Wert wie der »Säureschutzmantel« der Haut hatten. Pflegeprodukte mit einem sauren pH-Wert von 5,5 sollten schonender für die Haut sein als basische Seifen. Basierend auf diesem Grundgedanken entwickelte die Körperpflegeindustrie fortan saure Hautpflegeprodukte. In den letzten Jahren entkräften angesehene Fachinstanzen der Dermatologie die Argumente und Werbeaussagen, sprechen von einem Trugschluss, von Fehlinterpretationen und stellen das Säureschutzmantel-Konzept infrage.
Oma und Opa wussten es besser
Unsere Großeltern wuschen sich noch mit basischer Kernseife und kurierten mit einer Seifenlauge Nagelbettentzündungen und offene Wunden. Intuitiv handelten sie richtig. Durch den osmotischen Druck, durch das Konzentrationsgefälle, durch die positive Ladung der Säuremoleküle und die negative Ladung der Seifenmoleküle zogen sie Giftstoffe aus dem Gewebe. Nach heutiger wissenschaftlicher Lehrmeinung zerstörten die Menschen permanent ihren Säureschutzmantel. Doch der Säureschutzmantel ist nichts anderes als eine Fehlinterpretation und/oder ein Marketing-Gag der Dermatologie und Kosmetikindustrie.
Plädoyer gegen Pseudohautpflege
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sein Organ Haut mit unterschiedlichsten Kosmetikprodukten eincremt. Es mag daran liegen, dass wir im Zuge der Evolution unser Fell verloren haben und heute meinen, die nackte Haut benötige zwingend einen neuen Schutz. Die allseits präsente werbliche Bedarfsweckung und das daraus entstandene Bedürfnis, Cremes und Co. für die Haut zu benutzen, sind relativ jung.
Ich vermeide bewusst die Bezeichnung Hautpflege, weil die meisten Kosmetikprodukte mit Pflege der Haut nichts zu tun haben, unnötig sind oder sogar dem Organ und Organismus Schaden zufügen können. Trockene und feuchtigkeitsarme Haut wird von der Kosmetikindustrie regelrecht produziert. Mit verschiedensten Tensiden wird der natürliche Fettfilm der Haut abgewaschen. Es gibt für die tägliche Körperpflege mit synthetischen Substanzen keinen einzigen...
Erscheint lt. Verlag | 28.4.2020 |
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Co-Autor | Pia-Maria Laux |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Schönheit / Kosmetik |
Schlagworte | Akupressur • Alternative Heilmethoden • Alternative Medizin • Basen • Basisch • basische ernährung buch • Ernährung • Fasten • Fermentierung • Gesundheit • -Gleichgewicht • Haut • Haut Buch • Haut Ernährung • Hautgesundheit • Haut Stress • Haut Typ • Meridiane • Naturkosmetik • Ratgeber • Ratgeber Gesunde Ernährung • schöne Haut • Umschläge • wohlfühlen |
ISBN-10 | 3-426-45617-6 / 3426456176 |
ISBN-13 | 978-3-426-45617-0 / 9783426456170 |
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Größe: 9,1 MB
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