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Das Leben so: nein! Ich so: doch! (eBook)

Wie du besser mit Stress, Krisen und Schicksalsschlägen umgehst
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
304 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2359-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Leben so: nein!  Ich so: doch! -  René Träder
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Stress im Studium oder Job? Depressionen, Ängste, Sorgen? In den letzten zehn Jahren ist der Anteil der jungen Erwachsenen mit psychischen Diagnosen rapide angestiegen. Jeder sechste Student leidet unter einem psychischen Problem. Psychologe und Journalist René Träder zeigt in seinem Ratgeber anhand bestimmter Fragen, Denkanstöße und Übungen, wie leicht man die psychische Widerstandskraft (wieder)erlernen kann. Dazu stellt er acht Bausteine für ein stabiles Leben vor. Optimismus ist z.B. ein wichtiger Resilienzfaktor, der sich leicht im Alltag trainieren und integrieren lässt. Mit diesen Übungen lernt man, die schönen Dinge im Leben wahrzunehmen und selbst etwas für sein Wohlbefinden zu tun. Ein wichtiges Buch, das jeden durch schwierige Zeiten navigiert, damit man wieder zu einem glücklichen Leben zurückfindet.

René Träder, geboren 1979, ist Psychologe (M.Sc.) und Journalist aus Berlin. Als Psychologe begleitet er seit vielen Jahren Veränderungsprozesse von Einzelpersonen, Teams und Unternehmen im Rahmen von Coachings, Workshops und Vorträgen. Zu seinen zentralen Themen gehören psychische Gesundheit (Resilienz, Achtsamkeit und Stress-Management) sowie Teamentwicklung, Change-Management und Kreativitätsförderung für Teams & Projekte. Außerdem hat René Träder mehr als 20 Jahre Medienerfahrung. So war er fester und freier Mitarbeiter für verschiedene Radiosender (u.a. Fritz/rbb) und ist als Podcaster (u.a. 7Mind-Podcast) und bei YouTube aktiv.

René Träder, geb. 1979, ist Psychologe und Journalist. Seit rund 20 Jahren arbeitet er für verschiedene Radiosender als Moderator und beschäftigt sich u.a. mit psychologischen Themen. Außerdem präsentiert er den 7Mind-Podcast und DAK-Podcast, in denen es um Achtsamkeit und Resilienz geht. Und auch auf seinem Youtube-Kanal gibt er Impulse für ein gutes Leben und Arbeiten. Als Psychologe bietet René Träder zudem Coachings und Workshops für Einzelpersonen, Teams und Unternehmen an.

Puh, das war knapp! Um ein Haar wäre es gar nicht dazu gekommen, dass du dieses Buch in den Händen halten kannst. Weißt du, warum?

Weil es ein riesiges Wunder ist, dass es dich und mich überhaupt gibt.

Wenn Wissenschaftler sich langweilen, können sie auf die absurdesten Ideen kommen. Einige haben versucht, auszurechnen, wie wahrscheinlich es ist, dass man überhaupt geboren wird. Dr. Ali Binazir ist zum Beispiel auf eine statistische Wahrscheinlichkeit von 1 zu 102.685.000 gekommen. Das ist eine 10 mit mehr als 2,5 Millionen Nullen. Eine andere Zahl, die rumgeistert, ist 1 zu 400 Billionen. Das sind zwar nicht mehr ganz so viele Nullen, aber es ist immer noch sehr beeindruckend. Oder würdest du auch nur einen Euro für einen Lottoschein ausgeben, wenn die Chance zu gewinnen bei 1 zu 400 Billionen liegen würde?

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich diese gewaltigen Zahlen nicht nachgerechnet habe. ;-) Die Erkenntnis hinter den Berechnungen finde ich aber spannend: Es gibt dich entgegen jeder Wahrscheinlichkeit, und du bist jetzt am Leben. Du hast dich gegen wahnsinnig viele Nullen durchgesetzt. Mir gibt diese Vorstellung jedes Mal einen kleinen Energieschub. Probleme, Sorgen und Ängste werden dadurch vielleicht direkt ein bisschen kleiner, und die Lust wächst, das Leben achtsam zu gestalten und voll auszukosten. Schließlich sind wir (wahrscheinlich) nur einmal hier auf der Erde.

Und dass ausgerechnet du es geschafft hast, ist noch auf einer anderen Ebene etwas Besonderes. Denn die Samenzelle, aus der du ursprünglich zur Hälfte bestehst, hatte im Schnitt 500 Millionen Konkurrenten. Keine Frage: Du bist ganz schön stark und brauchst niemandem mehr etwas zu beweisen. Die Tatsache, dass du da bist, ist Beweis genug.

Egal, wie sich dein Leben anfühlt, mach dir immer wieder bewusst: Dass es dich gibt, ist entweder ein riesiger Zufall oder ein wahres Wunder, je nachdem wie du es sehen möchtest.

Jetzt sind wir auch schon bei einer ganz entscheidenden Zutat, die einen starken Einfluss darauf hat, ob sich unser Leben gut anfühlt und ob wir zufrieden sind oder eben nicht: nämlich unsere individuelle Sicht und unsere Bewertungen. Shakespeare legte seinem Hamlet in den Mund: »An sich ist nichts weder gut noch böse. Das Denken macht es erst dazu.« Unser Denken ist so wichtig, weil jede Veränderung im Kopf beginnt. Wenn wir uns anders verhalten möchten, wenn wir anders mit etwas oder jemandem umgehen möchten, müssen wir anfangen, anders zu denken. Das kann bedeuten, positiver zu denken oder auch die Opferrolle zu verlassen und uns dazu zu entscheiden, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und das Leben bewusst zu gestalten. Das Leben ist ein riesiges Geschenk, und wir sollten es gut nutzen. Klar, manchmal fühlt es sich eher wie etwas an, das man beim Schrottwichteln bekommen hat, denn es gibt eine lange Liste von Dingen, auf die man gut verzichten könnte. Grundsätzlich lassen sich diese negativen Dinge in drei Kategorien einteilen:

1. Stress: Er macht sich zum Beispiel durch Nervosität, Schwitzen und dadurch bemerkbar, dass unser Gedankenkarussell in Fahrt kommt. Stress entsteht immer dann, wenn unsere Ressourcen gerade nicht für die Anforderungen auszureichen scheinen, denen wir gegenüberstehen – wenn also zu viel auf uns einprasselt und wir nicht wissen, wie wir alles schaffen sollen. Wenn wir sechs Monate am Stück gestresst sind, wird von chronischem Stress gesprochen. Dauerstress ist gesundheitsschädlich. Stress kann aber auch eine Superkraft sein, indem er uns ganz plötzlich Energie gibt, die uns wach und aktiv macht. Viele Dinge im Alltag können Stress auslösen: Prüfungen, Bewerbungen, zu viele Aufgaben, Zeitdruck, Konflikte mit Mitmenschen, Krankheiten und so weiter. Aber auch unser Denken kann ein Stressfaktor sein.

2. Krisen: Sie verschwinden meistens nicht so schnell wieder wie die meisten Stresssituationen, sondern kleben an uns wie ein alter Kaugummi an der Schuhsohle. Wo wir auch hingehen, sie sind ein ständiger Begleiter und können uns extrem belasten und lähmen. Sie haben einen großen Einfluss auf unsere Stimmung und können unseren Blick so stark verengen, dass wir keine Lösungsmöglichkeiten mehr sehen und die Hoffnung verlieren. Zu Krisen können zum Beispiel Krankheiten, Konflikte mit Mitmenschen, Trennungen, Mobbing und Arbeitslosigkeit gehören.

3. Schicksalsschläge: Im Gegensatz zu Krisen sind Schicksalsschläge meistens radikaler, und es gibt für sie oft keine Lösungen. Die Dinge lassen sich nicht rückgängig machen oder in Ordnung bringen. In diesen Fällen geht es vor allem darum, zu lernen, mit der neuen Situation zu leben und trotzdem ein gutes Leben zu führen. Zu Schicksalsschlägen gehören zum Beispiel Unfälle, Behinderungen, finanzielle Verluste, (sexualisierte) Gewalterfahrungen, schwerwiegende Krankheiten oder Todesfälle. Vieles davon platzt einfach so in unser Leben hinein, ganz ohne Vorwarnung. Und vieles davon passiert uns einfach, ohne dass wir etwas dafür können. Wir sind beispielsweise einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Das Leben kann sich dadurch radikal verändern, teilweise so stark, dass ein riesiger Schatten über allem liegt, man keine Energie und keinen Sinn mehr verspürt.

Als sich Anfang des Jahres 2020 das Corona-Virus rasend schnell in der Welt verbreitet hat, haben wir einen globalen Schicksalsschlag erlebt. Die allgemeine Unsicherheit und die Maßnahmen, die getroffen wurden, haben das private und berufliche Leben von uns allen verändert. Anhand von Corona lässt sich sehr gut erkennen, auf wie vielen Ebenen gleichzeitig ein Schicksalsschlag einwirkt und wie radikal er ist. Schicksalsschläge triggern bei uns häufig vier grundsätzliche Lebensthemen und zwingen uns ganz plötzlich zur Auseinandersetzung damit. Dabei handelt es sich um Sicherheit, Freiheit, Wohlstand und unsere begrenzte Lebenszeit. Schicksalsschläge bedrohen das Leben, wie wir es kennen, indem sie unsere Gesundheit gefährden, uns mit unserer Endlichkeit konfrontieren, Fragen aufwerfen, uns Entscheidungen abverlangen und unser Handeln einschränken.

Vielleicht kennst du individuelle Schicksalsschläge auch aus deinem Leben oder bist sogar aktuell mit einem konfrontiert. Du bist nicht allein. Jedem Menschen geschehen im Laufe seines Lebens Dinge, die ihn aus der Bahn werfen, extrem belasten, traurig machen oder sogar nachhaltig schwächen. Sie können einem Lebensfreude und Hoffnung nehmen. Entscheidend ist deshalb, wie man damit umgeht. Wie kann man trotz allem weiterleben und ein gutes Leben haben? Auch das hat die Corona-Krise gezeigt: Obwohl wir alle davon betroffen waren, haben nicht alle Menschen auf die gleiche Weise darauf reagiert. Einige haben Klopapier gehortet, andere sind cool geblieben und haben darauf vertraut, dass es ausreichend Klopapier für alle gibt. Einige haben einen persönlichen Shut-down erlebt, der geprägt von Sorgen und Einsamkeit war, wohingegen andere kreativ geworden sind und sogar alte Freundschaften und Kontakte wiederbelebt haben. Einige haben die äußeren Umstände als nur belastend erlebt, andere haben darin auch Chancen gesehen und Neues ausprobiert. Was hat die Menschen voneinander unterschieden?

Hilfreich in schwierigen Zeiten oder bei radikalen Einschnitten im Leben ist psychische Stärke. Sie sorgt dafür, dass Schwierigkeiten uns nicht direkt umhauen. Und falls das doch mal passiert, können wir uns dadurch schneller und leichter wieder aufrappeln. In der psychologischen Fachsprache wird das als Resilienz bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Fähigkeit, Probleme und Krisen zu bewältigen sowie mit Stress, Niederlagen, Rückschlägen und Schicksalsschlägen (besser) umzugehen.

Resiliente Menschen kommen zum Beispiel besser mit Stresssituationen klar, sie gehen Probleme aktiv und konstruktiv an, und sorgen dafür, dass es ihnen selbst gut geht. Auch in schwierigen Zeiten bewahren sie sich ihren Optimismus und ihre Lebensfreude. Resiliente Menschen sehen in Hürden eher Herausforderungen und gehen davon aus, dass sie einen Weg finden werden, damit umzugehen. Sie hadern weniger mit ihrem Schicksal und verfangen sich nicht in einer Opferhaltung, sondern akzeptieren die Dinge, wie sie sind, und übernehmen Verantwortung für ihre Lage und ihr Leben. Sie glauben an sich selbst und suchen nach Lösungen, wobei sie bereit sind, Hilfe anzunehmen. Dadurch können sie aus schwierigen Lebensphasen gestärkt hervorgehen oder trotz Problemen und Schicksalsschlägen ein selbstbestimmtes Leben führen, in dem Glück und Zufriedenheit keine Fremdwörter sind. Resilienz ist damit im übertragenen Sinne das Immunsystem der Psyche, denn sie macht uns stark gegenüber den Widrigkeiten des Lebens. So wie Bakterien und Viren unser körperliches Immunsystem belasten, belasten Stress und Probleme unser psychisches Immunsystem. Jemand, der resilient ist, würde von sich sagen: »Was auch immer auf mich zukommt, ich kann damit umgehen und werde eine Lösung finden. Ich selbst kann etwas tun, um die Krise, das Problem, die Niederlage oder den Fehlschlag zu bewältigen. Mein Leben gehört mir. Ich gestalte es.«

Das Schöne ist: Resilienz kann man lernen und trainieren. Natürlich ist es besonders gut, wenn man so früh wie möglich damit anfängt. Fahrradfahren lernen, Sprachen lernen, ein Instrument lernen; all diese Dinge klappen als Kind leichter, und so verhält es sich auch mit der Resilienz. Aber auch als Erwachsener, egal ob mit zwanzig, vierzig oder achtzig kann man etwas dafür tun, um Krisen besser bewältigen zu können. Es ist nie zu spät! Wirklich nie! Tagtäglich können wir an unserer Resilienz arbeiten.

Auch wenn du es vielleicht...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2020
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsamkeit • Alltagsprobleme • Angst • Angstbewältigung • Ängste • angst loswerden • Druck • Energie • Entwicklung • gewaltfrei • Hilfe zur Selbsthilfe • Internet • internetmobbing • Internet Mobbing • Kommunikation • Krise • Krisen • Krisenbewältigung • Leistung • Leistungsdruck • loswerden • Meditation • Mobbing • Panik • Panikattacke • persönlich • Persönlichkeitsentwicklung • Philosophie • Positiv denken • Positive • Probleme • Problemlösung • Psychologie • Resilienz • Rhetorik • Schicksalsschlag • Schule • Schule Studium • Selbstbewusstsein • Selbsthilfe • Selbstliebe • Stärken • Stress • Stressbewältigung • Stressmanagement • Studium • überwinden
ISBN-10 3-8437-2359-1 / 3843723591
ISBN-13 978-3-8437-2359-6 / 9783843723596
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