Zauberbuch Familienfrieden konkret - Magische Anwendungsbeispiele für Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Edition Riedenburg E.U. (Verlag)
978-3-99082-015-5 (ISBN)
Mag. Hanna Grubhofer ist Mutter von sieben Kindern, Psychologin, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Mediatorin, Familiencoach und Autorin. Bei der edition riedenburg sind von ihr bereits das „Zauberbuch Familienfrieden“ sowie das Kindersachbuch „Was brauchst du?“ zur Gewaltfreien Kommunikation erschienen. hannagrubhofer.at
Widmung … 7
Einleitung … 8
Die Gewaltfreie Kommunikation als Fundament … 11
Giraffenschritt 1: Beobachtung … 11
Giraffenschritt 2: Gefühle … 12
Giraffenschritt 3: Bedürfnisse … 16
Giraffenschritt 4: Bitten … 19
Die Auswirkungen der Gewaltfreien Kommunikation auf mein Leben … 21
mit Kindern neue Wege gehen: Inseln für andere Lebensformen … 23
Der andere Alltag … 23
Echte Abenteuer … 24
Kinder und Medien: Einen guten Umgang finden … 29
Meine kleinen Lehrmeister … 33
Alltägliche Wertschätzungen … 35
Weniger ist oft mehr … 37
Eins mit der Natur sein als Waldkinder … 43
Nur wer neue Wege geht, hinterlässt Spuren: „Alternativschule“ … 47
Was es auch noch braucht … 50
„Antennen“ ausfahren … 53
Gutes Spielzeug, gute Spiele … 55
Gemeinsame Ausflüge … 59
Mit Kindern kochen … 61
Kinder eigene Erfahrungen machen lassen – ohne Bewertung … 63
Voll das Leben: mit Kindern einfach glücklich sein … 67
Regeln: So wenige wie möglich … 67
Kleine Haushaltshelfer: Keep it small and simple … 68
„Entmüllen“ und ausmisten … 69
Echter Lebensgenuss mit wenig Geld … 69
Kommunikation: Reden statt Missverständnisse … 70
Im Rhythmus der Natur und im Einklang mit der Welt sein … 71
Herausfordernde Situationen anders gemeistert … 75
Wenn Kinder sich massiv beschimpfen und fertigmachen … 75
Umgang mit Sexualität … 77
In schmerzvollen körperlichen Situationen begleiten … 78
In schmerzvollen seelischen Situationen begleiten … 79
In unglücklichen Situationen begleiten … 80
Die Ablösung von zu Hause: Pubertät anders erlebt … 82
Der Fluss meines Lebens … 87
Fließende Kindheit … 87
Ich lerne meinen Fluss kennen … 91
Im Fluss mit Kindern … 93
Alles im Fluss? … 102
eigenen Wünschen treu bleiben: Mit Kindern reisen … 109
Einblicke in unseren Alltag … 113
Harte Fakten … 113
Ein Tag mit uns … 114
Unser Alltag vier Jahre später … 118
Glücklich Leben ohne Teufelskreis … 122
Von der Urli bis zum Baby – Alle unter einen Hut? … 127
Alte Wunden, neues Verhalten … 129
Bedürfnisse artikulieren … 132
Aus alten Fahrwassern aussteigen … 134
Und manchmal geht es gar nicht zusammen … 136
Zu guter Letzt … 140
Anhang … 143
Gespräche mit Personen, die gut über Gefühle sprechen können … 144
Gespräche mit Personen, die nicht gut über Gefühle sprechen können … 146
Literatur … 150
Das „Zauberbuch Familienfrieden konkret“ widme ich all den starken Müttern und Vätern, die beschlossen haben, mit ihren Kindern ein achtsames, selbstbestimmtes und geborgenes Leben zu leben. Meine besondere Wertschätzung gilt dabei den Alleinerzieherinnen und Alleinerziehern. Sie müssen viele Entscheidungen mit sich selbst ausmachen und können sowohl freudige als auch schwierige Familien-Zeiten nicht immer mit einem Erwachsenen teilen. Mutter oder Vater zu sein ist schon eine Herausforderung. Diesen Weg oft ganz auf sich alleine gestellt zu gehen, ist unglaublich schwer. Besondere Achtung möchte ich außerdem jenen entgegenbringen, die selbst eine schwierige eigene Kindheit erlebten, ihre Geschichte aufgearbeitet haben und nun einen anderen Weg mit ihren Kindern einschlagen. Nicht in die alten Fahrwasser zu kommen, sondern sich immer wieder aufs Neue aufzumachen, um neue Wege zu beschreiten, braucht nicht nur Mut, sondern auch viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Mit meinem zweiten Buch, dem „Zauberbuch Familienfrieden konkret“, möchte ich alle einladen, noch eine Spur tiefer in die Familienwelt einzutauchen. So lässt sich das Besondere am Kindsein erkennen und weiter leben – mit den Kindern und als Erwachsener. Seit dem Erscheinen meines ersten Zauberbuches habe ich zahlreiche Rückmeldungen und Fragen erhalten. Etliche davon bezogen sich auf konkrete Situationen: • „Wie geht das ganz genau bei …?“ • „Welchen Weg hast du eingeschlagen, als …?“ • „Wie kannst du … machen und dabei kindgerecht handeln?“ Viele wollten außerdem von mir wissen, welche Erfahrungen ich selbst gemacht habe, und wie ich zu dem geworden bin, was ich heute bin und wonach ich handle. Das „Zauberbuch Familienfrieden konkret“ möchte Antworten auf all diese Fragen geben. Dafür liefert es direkte Einblicke in unser Leben als Großfamilie und beleuchtet Stationen, die Weichen gestellt haben. Es ist also gleichsam ein Rückblick auf meine eigene Geschichte und eine Anleitung für das Umsetzen der Haltung der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) im Alltag sowie in speziellen Situationen. Zugleich möchte mein Buch jede Familie darin bestärken, ihren eigenen individuellen Weg zu gehen, um Entscheidungen mit einer klaren Sicht und aus tiefstem Herzen zu treffen. Und es soll die Freiheit geben, Sichtweisen und Entscheidungen zu ändern, wenn sich die Umstände geändert haben. Ein wichtiger Aspekt im Zauberbuch Familienfrieden war schon immer die Leichtigkeit: Es ist kein verkopftes Lehrbuch, sondern bietet die Möglichkeit, stets bei seiner Linie der Gewaltfreien Kommunikation zu bleiben und diesem Weg treu zu bleiben. Auch, wenn es anfangs eigenartig wirkt und Mut braucht, diesen neuen Weg zu betreten. Ich wünsche allen Familien viel Klarheit und ein gutes und authentisches Durchwandern der Höhen und Tiefen, die das Familienleben mit sich bringt.
Giraffenschritt 4: Bitten Eine Bitte im Sinne der GFK ist ein Angebot an jemand anderen, etwas zu tun, um mir mein Leben schöner zu machen. Ziel der Bitten ist ein Bewusstmachen des eigenen Bedürfnisses. Die anderen sollen auf dieses reagieren, wenn sie es möchten. Diese Bitte kann der andere mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten, beide Antworten sind für mich in Ordnung. Ärgere ich mich allerdings über ein „Nein“, dann war es eine Forderung und keine Bitte. In diesem Fall sollte ich mir überlegen, wie ich mir selbst das Leben schöner machen kann. Ich kann beispielsweise die Aufgabe selbst übernehmen, jemand anderen darum bitten, eine andere Strategie finden, mein Bedürfnis zu erfüllen, oder merken, dass mir das Bedürfnis nicht so wichtig ist und von meiner Bitte ablassen. Grundsätzlich ist es gut, Bitten so zu formulieren: •in positiver Handlungssprache: „Kannst du bitte das Fenster schließen?“ (anstelle von: „Ich mag keine Zugluft.“) •konkrete Handlungen beschreiben, die andere auch tatsächlich ausführen können: „Kannst du in den nächsten zehn Minuten deine Schmutzwäsche in die Waschmaschine räumen und das Lego am Boden aufräumen?“ (anstelle von: „Räume dein Zimmer auf!“) •die dahinterliegenden Gefühle vorher vermitteln: „Ich bin erschöpft und müde. Könntest du das Abendessen herrichten?“ •um eine Wiedergabe bitten: Wenn unsere Bitte anders ankommt als gedacht, sollte die Reaktion nicht sein: „Du hast nicht zugehört.“ Besser ist es, sich für die Wiedergabe zu bedanken und sich nochmals verständlicher ausdrücken und erneut um ein Wiederholen zu bitten, bis es passt. Auch wenn das etwas „schräg“ wirkt, ist es sehr hilfreich im Alltag, da so Missverständnisse leicht aufgedeckt werden und gleich aufgelöst werden können, ohne dass es einen „Dummen“ gibt. •um Offenheit bitten: Nachdem wir uns offen mitgeteilt haben, möchten wir wissen, was der Zuhörer dabei empfindet, was der Zuhörer dazu denkt, oder ob er bereit ist, etwas Bestimmtes zu tun. „Wenn ich dich jetzt gebeten habe, das Abendessen herzurichten, wie ist das für dich?“ •wirklich bitten und nicht fordern: Eine Forderung besteht dann, wenn der andere davon ausgeht, dass er beschuldigt oder bestraft wird, wenn er meiner „Bitte“ nicht zustimmt. Die Strafe kann darin bestehen, dass ich böse auf diese Person bin oder sie für meine schlechte Laune verantwortlich mache. Bei Forderungen hat der andere zwei Möglichkeiten: Unterwerfung oder Rebellion. Ich möchte abschließend ein Beispiel für alle Punkte zeigen. Zuerst so, wie es nicht geht: Ich bitte Jakob, den Esstisch abzuräumen: „Jakob, kannst du bitte die Teller und das Besteck in die Küche tragen?“ Jakob: „Nein, ich will das nicht machen.“ Ich: „Das finde ich echt fies. Ich koche, ich räume auf, und du kannst nicht einmal das machen? Geh in dein Zimmer, ich will dich nicht sehen!“ – Das ist eine Strafe, vielleicht räumt er nun missmutig die Teller weg, vielleicht geht er Türe knallend in sein Zimmer. Besser geht es so: Ich bitte Jakob, den Esstisch abzuräumen: „Ich hatte einen anstrengenden Tag und würde mich sehr freuen, wenn ich Unterstützung bekomme. Kannst du bitte die Teller und das Besteck in die Küche tragen?“ Jakob: „Ich hasse es, schmutzige Teller von anderen anzufassen.“ Ich: „Ok, verstehe, könntest du dann etwas anderes machen?“ Jakob: „Ja, was denn?“ Ich: „Du könntest zum Beispiel Tim und Moritz helfen, sich bettfertig zu machen, während ich den Esstisch abräume.“ Jakob sagt nun entweder: „Ja, ok.“ oder: „Nein, ich bin selbst müde und mag einfach nicht mehr.“ Dann ist das für mich auch in Ordnung und ich mache sowohl das Esszimmer fertig als auch die Vorbereitung fürs Schlafengehen. Oder auch ich entscheide mich dafür, das Esszimmer nicht aufzuräumen, weil ich selbst zu müde bin, und mache dies am nächsten Tag. Die Auswirkungen der Gewaltfreien Kommunikation auf mein Leben Das Leben mit der GFK hat – neben einer genaueren Sprache – für mich eine große Einstellungsänderung gebracht und ein noch genaueres Bewusstsein geschärft. Eine der größten Veränderung war, eine Bitte nicht als Forderung zu formulieren. Und auch ganz frei und froh darüber zu sein, wenn jemand meine Bitte abschlägt und so gut für seine Grenzen sorgt. Ganz viel habe ich das bei meinen Kindern üben können, die sehr ehrlich zu mir sind. Ich habe mir bei ihnen sehr oft ein „Nein“ abgeholt, was mich anfangs ärgerlich gemacht hat. Nun weiß ich: Auch ich kann mich zu einem „Nein“ entscheiden und die Teller einmal nicht wegräumen, wenn mich das nicht glücklich macht oder ich zu müde bin. Dadurch habe ich viel an Entscheidungsfreiheit gewonnen und kann sie ebenso gut anderen einräumen. Mein Leitsatz „Ich muss im Leben nichts, außer sterben“ hat somit einen tieferen Sinn bekommen.
Erscheinungsdatum | 17.05.2019 |
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Verlagsort | Salzburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Familie / Erziehung |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Psychologie | |
Schlagworte | Achtsamkeit • Achtsamkeitstraining • Ärger • Bedürfnisfinder • Bedürfnisse • Begleitung • Beispiele • Beruhigen • besänftigen • beseitigen • Burn-out • Burnout • Coaching • Empathie • Entwicklung • Erziehung • Erziehungsprobleme • Erziehungsratgeber • Familie • Freie Bildung • Frieden • friedlich • Generationen • Generationenkonflikt • Geschwister • Geschwisterrivalität • Gewalt • gewaltfrei • Gewaltfreie Kommunikation • GFK • Giraffe • giraffensprache • Glück • Glücklich • Handbuch • Handy • Hilfe • Hilfestellung • Internet • Jugendliche • Kindererziehung • Kommunizieren • Konflikte • Maria Montessori • Marshall Rosenberg • Mediator • Medien • Navigator • Problem • Probleme • problemlos • Psychologie • psychologisch • Pubertät • Ratgeber • Rivalität • Sachbuch • Schlichten • Schlichtungsstelle • Schulen • Schutz • Serena Rust • Smartphone • Streit • Streiten • Streitschlichter • Stress • Therapie • Unerzogen • Vertrauenslehrer • Waldkindergarten • Waldorfkindergarten • Waldorfpädagogik • Waldorfschule • Was brauchst du • Wolf • Wolfssprache |
ISBN-10 | 3-99082-015-X / 399082015X |
ISBN-13 | 978-3-99082-015-5 / 9783990820155 |
Zustand | Neuware |
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