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Familienbalance (eBook)

Wege zu einer harmonischen und starken Eltern-Kind-Beziehung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
224 Seiten
Kösel (Verlag)
978-3-641-23810-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Familienbalance -  Sereina Heim
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Viele Probleme in Familien entstehen durch verdrehte Hierarchien. Wenn das Kind auf der Position des Anführers ist, zwischen den Eltern steht oder die Hierarchien zwischen Geschwistern nicht eingehalten werden, ergeben sich Konfliktfelder, die im Alltag permanent wirken. Das Einhalten weniger Grundregeln und einfache Übungen ermöglicht Familien die innere Balance wiederherzustellen und aufrecht zu erhalten. Auch besondere Konstellationen wie in Patchworkfamilien werden dabei berücksichtigt. Zahlreiche Beispiele aus der Familienberatungspraxis der Autorin veranschaulichen das Vorgehen.

Sereina Heim, 1982 geboren, studierte Pädagogik an der Universität Zürich und ist in eigener Praxis als Familientherapeutin tätig. Sie ist seit ihrer Kindheit hellsichtig und absolvierte eine Ausbildung in Medialität und geistigem Heilen. Weiterbildungen machte sie zum Geistigen Familienstellen bei Bert Hellinger und in Pränataltherapie nach St. John. Sie lebt und arbeitet in Luzern.

Die Paarbeziehung

Wieso beginnt ein Elternratgeber mit dem Kapitel Paarbeziehung? Aus dem einfachen Grund: Die wichtigste Beziehung innerhalb der Familie ist die Beziehung zwischen dem Mann und der Frau. Oder generell gesagt: zwischen den beiden Erwachsenen. Die Beziehung, welche die Familie energetisch trägt und bestimmt, wie viel Kraft eine Familie hat, das ist die Paarbeziehung. In vielen Familien glaubt man irrtümlich, die wichtigste Beziehung innerhalb der Familie sei diejenige zwischen Mutter und Kind. Wieso diese Vorstellung zu großen Problemen in der Familie führt, möchte ich gern aufzeigen. Darum stelle ich diese wichtige Aussage auch gleich an den Anfang, denn die Qualität der Paarbeziehung definiert die Qualität des Familienlebens und braucht deswegen besonders viel Aufmerksamkeit. Sie ist gleichzeitig die Beziehung, aus der die Eltern ihre Kraft ziehen können, um den Familienalltag gut zu bewältigen. Die Paarbeziehung ist der eigentliche Schatz der Familie, den es gut zu hüten gilt. Schließlich war die Paarbeziehung der Ausgangspunkt für die Entstehung der Familie.

Die Liebe zwischen Mann und Frau

Ein Sprichwort der Cherokee besagt: »Die höchste Berufung einer Frau ist es, den Mann zu seiner Seele zu führen, damit er sich mit seiner Quelle verbinden kann. Die höchste Berufung des Mannes ist es, die Frau zu beschützen, damit sie frei und unverletzt auf der Erde wandeln kann.«

Nun ist es heutzutage natürlich nicht mehr so, dass die Frau den konkreten Schutz des Mannes braucht, um sicher durchs Leben zu gehen. Trotzdem bleibt dieses Sprichwort von seiner Kernbedeutung her aktuell, wenn man die energetischen Aspekte einer Paarbeziehung verstehen möchte.

Die Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann kann nur gelingen, wenn die beiden sich bewusst sind, dass sie energetisch verschiedene Aufgaben innerhalb der Beziehung haben und auch verschiedene Ansprüche an eine Beziehung stellen. Frauen und Männer sind unterschiedlich und das ist gut so!

In der chinesischen Tradition werden die weiblichen und männlichen Energien mit Yin und Yang beschrieben. Da diese Begriffe auch in Europa sehr gebräuchlich sind, möchte ich sie ebenfalls verwenden. Auch weil die berühmten grafischen Darstellungen von Yin und Yang deutlich machen, dass die beiden Energieformen bei aller Unterschiedlichkeit in ihrem Wesen doch absolut gleichwertig sind und sich gegenseitig perfekt ergänzen, um ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Schauen wir uns die Zuschreibungen von »weiblich« und »männlich« einmal genauer an.

Das weibliche Prinzip. Das weibliche Prinzip entfaltet sich in Ruhe und allmählicher Wandlung. »Das Weibliche ist Werden- und Geschehenlassen, es ist das Abwartende und Empfangende und in diesem Sinn ist es passiv.«2 Wobei passiv in keinster Weise negativ zu verstehen ist, sondern als die positive Kraft und Geduld, den Dingen die Zeit zu geben, die sie zur Verwirklichung brauchen. Yin-Energie wird als weich, anschmiegsam, flexibel und anpassungsfähig beschrieben. Wichtig für Frauen ist es, dass sie diese Qualitäten leben, sich dabei aber nicht aufgeben. Auch eine sanfte Energie hat eine Kontur und kann sich von anderen abgrenzen. Das Wort »Mutter« beispielsweise stammt aus dem Lateinischen und hat den gleichen Wortstamm wie Materie, nämlich »mater«. Die Materie wiederum ist die Verbindung zur Erde, genauso wie das weibliche Prinzip erdig und somit fruchtbar ist. Gerade in einer Liebesbeziehung hilft es, wenn die Frau sich dieser weiblichen Qualitäten bewusst ist und sie als wertvoll einstuft. Frauen müssen keine dauernd funktionierenden Maschinen sein. Das weibliche Prinzip der Fruchtbarkeit ist stetem Wandel unterworfen, das zeigt sich schon im monatlichen Zyklus.

Das männliche Prinzip. Demgegenüber steht das männliche Prinzip mit seiner kraftvollen Energie. »Es ist bestrebt, von sich aus Ordnung zu setzen, und verhält sich deswegen unterscheidend, planend, aktiv und aggressiv.«3 Wobei »aggressiv« von seiner ursprünglichen Bedeutung her nichts anderes heißt als voranschreiten. Man beschreibt die männliche Kraft als vorwärtsstrebend, vorausschauend und zielorientiert. Es fällt Männern leicht, einen Plan in die Tat umzusetzen. Das Tun ist ein wichtiger Bestandteil des männlichen Prinzips. Ergebnisse des Handelns werden hoch gewertet. Deswegen werden Männer oft als die Macher beschrieben. Diese unbedingte Zielorientierung kann sich für die Frauen hart anfühlen. Dahinter steht aber einfach die vorwärtsstrebende Kraft des Lebens, die sich ihren Weg bahnt.

Die beiden Qualitäten ergänzen sich optimal. Es ist natürlich so, dass jeder Mensch, egal, ob Mann oder Frau, beide Qualitäten in sich hat. Bloß sind bei den Frauen die weiblichen Seiten und bei den Männern die männlichen Seiten stärker ausgebildet. In der Partnerschaft ist es wichtig, dass wir uns der Unterschiede bewusst sind, ohne dass wir eine Wertigkeit hineinbringen. Männliche Energie ist gut und wertvoll und weibliche Energie ist gut und wertvoll. Wenn wir danach leben, gelingt es, dass die Frau durch ihr Sein den Mann an seine empfindsame Seite heranführen kann und der Mann durch sein Sein das Leben der Frau in vielen Lebensbereichen vereinfacht, weil er nach praktischen Lösungen sucht. Wie es bereits die Cherokee in ihrem Sprichwort deutlich gemacht haben.

Aus meiner Erfahrung als Paartherapeutin kann ich sagen, eine Partnerschaft wird dann von beiden Seiten als erfüllend erlebt, wenn die Paare sich gegenseitig in ihrem Anderssein erkennen und schätzen. Oder einfacher gesagt, wenn der Mann weiß, dass seine Frau anders tickt als er, und er sie trotzdem liebt. Und wenn die Frau versteht, dass ihr Mann anders fühlt, und sie ihn gerade dafür besonders schätzt.

Das Erkennen der unterschiedlichen Energiequalitäten von Mann und Frau ist besonders hilfreich, wenn aus dem Liebespaar ein Elternpaar wird. Gerade im Umgang mit den Kindern ist es hilfreich, wenn die Eltern sich gemäß ihren Energiequalitäten in das Familienleben einbringen.

Die Grundschritte der Beziehungsentstehung

Am Anfang jeder Familie steht die Beziehung als Paar. Nun gibt es die ideale Variante, dass sich zwei Menschen ineinander verlieben und beschließen, gemeinsam Kinder zu bekommen. Es gibt die überraschenden Familiengründungen, bei denen die Frau ungeplant schwanger wird. Die schwierigste Ausgangslage, nämlich dass ein Kind während eines unfreiwilligen Beisammenseins gezeugt wird, werde ich hier ausklammern. Doch auch da ist eine Voraussetzung für alle Formen der Familiengründung vorhanden: Es beginnt damit, dass zwei Menschen sich begegnen und diese Begegnung Folgen hat. Heute gibt es viele Familienformen, und wenn sich beispielsweise ein homosexuelles Paar entscheidet, ein Kind zu adoptieren, steht am Beginn dieser Familiengründung auch die Beziehung des Paares. Wenn es zur Familiengründung kommt, egal, ob bewusst oder unbewusst, geschieht das immer aus der körperlichen und/oder emotionalen Verbindung zweier Menschen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, es geschieht auch aus der energetischen Verbindung zweier Menschen. Über die energetischen Voraussetzungen einer Zeugung werde ich später mehr sagen. Wir sind hier am Anfang der Geschichte:

Zwei Menschen fühlen sich voneinander angezogen, lernen sich besser kennen, verlieben sich ineinander und beschließen, das Leben gemeinsam zu verbringen. Wir alle wissen, sie leben nicht »glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende«, wie es in den Märchen so schön heißt. Eine Beziehung als Paar zu leben, stellt einen vor Herausforderungen. Gleichzeitig bietet diese Lebensform die Chance, sich selbst tiefer kennenzulernen und miteinander zu wachsen.

Am Anfang, wenn man die starke Wirkung der Anziehungskraft erlebt, wirkt alles magisch. Man spürt die Anziehung und die Auswirkung, die sie auf den Körper hat. Man fühlt sich vielleicht sogar wie ferngesteuert, als würde eine Kraft außerhalb des eigenen Körpers und insbesondere außerhalb des eigenen Willens die Begegnung mit gerade diesem Menschen herbeiführen. Das ist es, was wir als Verliebtsein erleben. Was braucht es, dass aus zwei Menschen ein Paar wird?

Wenn man den Prozess der Beziehungsentstehung genau ansieht, erkennt man ein Muster, welches alle Paare durchlaufen, auch wenn die einzelnen Geschichten sehr verschieden sind. Das Muster besteht aus fünf Grundschritten.

1. Grundschritt: Man sieht sich. Der erste Schritt des Kennenlernens besteht darin, dass man sich sieht. Im Bus, bei der Arbeit, beim Sport, ganz egal, wo man das allererste Mal aufeinandertrifft, der erste Reiz ist visuell. Ich sehe den anderen, und was ich da sehe, gefällt mir. Oder auch nicht, da es ja nicht nur Liebe auf den ersten Blick gibt. Aber jede Begegnung zwischen zwei Menschen beginnt mit dem ersten Blick. Man sieht den ganzen Tag unzählige Menschen. Die meisten betrachtet man, ohne dass man dabei etwas fühlt. Einzelne stoßen einen ab. Bei wenigen spürt man Sympathie oder Zugewandtheit. Und dann gibt es diejenigen, die uns berühren. Die etwas in uns auslösen. Die uns etwas erkennen lassen. Das ist ein wichtiger Punkt im Prozess der Beziehungsentstehung: Ich sehe einen anderen Menschen und ich erkenne ihn als ein für mich interessantes Gegenüber. Aus dem ersten unvoreingenommenen Blick ist ein bewusstes Sehen geworden, welches zu einem Erkennen geführt hat.4 Dieses Erkennen führt zum nächsten Schritt.

2. Grundschritt: Man redet miteinander. Menschliche Begegnungen, egal, welcher...

Erscheint lt. Verlag 25.11.2019
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Beziehung • Beziehungsratgeber • eBooks • Ehekrise • Einfluss der Ahnen • Eltern • Erziehung • Erziehungsprobleme • Erziehungsratgeber • Familienaufstellung • Familienhierarchie • Familienkonferenz • Familienprobleme • Geschwisterstreit • Gesundheit • Helikoptereltern • Inneres Kind • Kindererziehung • Mama-Burnout • Ratgeber • Spiritualität • Spirituelle Übungen • Übungen mit Kindern
ISBN-10 3-641-23810-2 / 3641238102
ISBN-13 978-3-641-23810-0 / 9783641238100
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