Das weiße Schloss am Meer
TENNEMANN Media (Verlag)
978-3-941452-59-6 (ISBN)
Vorwort
Einleitung
Die Bauphase
Die Architektur
Der Marstall
Die Ufermauer
Der Park Dwasieden
Weitere Geschehnisse zu Hansemanns Zeiten
Die Baulust von Hansemann
Hansemanns Sommeraufentha
Das Gästebuch
Der Hafenbau
Hansemanns Jagdleidenschaft
Besuch des Kaiserpaares
Hansemanns 70. Geburtstag
Die Stromversorgung
Ein weiterer Besuch
Briefverkehr‘
Abschied von Hansemann
‚Das Mausoleum
Weitere Ereignisse auf Schloss Dwasieden
Hügelgräber im Park
Ein erneuter Verlust
Hochzeit von Benvenuto Hauptmann
Verkaufspläne des Schlosses
Buch „Adolph von Hansemann“
Wirtschaftliche Lage ab 1933
Deutsch-Schwedische Kunstausstellung
Der Schlossverkauf
Die Marinezeit
Die ersten Kasernen
„Schönste Marine-Garnison“
Einzug der Roten Armee
Dwasieden als Flüchtlingslager
Die Lagerseelsorge
Der SMAD-Befehl
Der Schlossverfall
Die Sprengung
Weitere Militärnutzungen
Zukunftspläne für den Park
Reiseführer & Beschreibungen
Personen- und Wappenbeschreibung der Eheleute Hansemann
Übersicht der genealogischen Stammreihe
Architekt Friedrich Hitzig
Bilder aus der Präsentationsmappe
Heutige Impressionen
Danksagung, Literatur- und Bildnachweis
Erinnerungen an den Schlosspark Dwasieden
Der Autor Ralf Lindemann ist auf eine ganz besondere Art beseelt und besessen von Geschichte. Über Jahre hat er Zeitzeugen befragt, in Archiven "gebuddelt" und wirklich Beeindruckendes zu Tage gefördert. Da wo heute nur noch Ruinen im Wald von Sassnitz-Dwasieden von der einstigen Pracht des Schloss Dwasieden künden, lässt Lindemann längst vergangene Zeiten so anschaulich auferstehen. Nach der Lektüre meint man, das Lärmen der Bauleute zu hören, das Tuten der Schiffe, die den schwedischen Granit und den Marmor für den Schlossbau anlanden. Man meint, das Geräusch der heranrollenden Kutschen zu hören, die den Bauherren Adolph von Hansemann oder die kaiserliche Familie in Dwasieden vorfahren lassen. Man sieht die Marineschule der 30er Jahre, hört die Befehle, erinnert sich selbst an längst vergangene DDR-Marine-Zeiten - die Geschichte und die Nutzung des Schlosses und seiner später noch verbliebenen Reste nach der Sprengung werden in einmaligen, größtenteils noch nie veröffentlichten, Bildern lebendig. Und selbst der Geruch der moosbedeckten Ruinen steigt in die Nase bei der Lektüre, macht mit seinem morbiden Charme neugierig, sich selbst vor Ort in Sassnitz-Dwasieden zu begeben, und Geschichte hautnah zu erleben.
Karl Dau (www.meck-pomm-hits.de) August 2018
Es herrscht eine besinnliche Ruhe. Fast schon unheimlich. Nichts regt sich. Nur ein Windzug streift durch die Wipfel der Bäume. Vielleicht ist es ein Hauch aus vergangener Zeit, ein letzter Bote, aufgehoben nur für diesen Moment. Vielleicht auch ein letzter Aufschrei oder ein Frohlocken von Erinnerungen, welches sich soeben aus den Steinen befreit hat. Wer sich an diesen Ort begibt, wird ein Teil jener vergangenen Tage und der Ereignisse, die sich hier zugetragen haben. In den Mauerresten der Ruine hallen sie wieder, die Geschehnisse jener Zeit, bis tief in die entfernteste Ecke, die noch erhalten geblieben ist. Von hier oben, einem der ehemaligen Säulengänge, bleibt der offene Blick auf die weite See verwehrt, von dem viele alte Schriften liebevoll berichten. Wahllos wachsene Jungbuchen verbergen ihn heute. Die Säulenstützen auf den Gängen haben ihre Lasten schon lange abgelegt. Säulen zierten, einst so mächtig, die Vorderfront des Bauwerkes – jetzt liegen sie zerbrochen im Buchenlaub. Den glattpolierten Granitsäulen der ehemaligen Eingangshalle können Moos und Witterung bis heute nichts anhaben. Es hat den Anschein, als sei die Zeit stehengeblieben. Aber die Trümmer, aus denen sie hervor schauen, bringen die Realität wieder zurück. Bäume bahnen sich eigenwillig ihren Weg empor durch die Gesteinsreste und werden eins mit ihnen. Büsche wuchern zwischen Restmauerwerken. Schon halb von Sand bedeckte und mit Moos bewachsene Verzierungselemente ragen aus dem Boden, als warten sie nur darauf, wieder an ihre Bestimmungsstelle zurückkehren zu dürfen. Es wird einem kalt bei diesem Anblick: Es gibt kein Zurück mehr. Ein totes Meer von Zeitzeugen, welche Geschichte geschrieben und erlebt haben. Vor nicht allzu langer Zeit haben sie ihre Würde und ihren für sie bestimmten Platz verloren. Was sie behalten haben, ist ihr immer noch imposantes Aussehen – die Ruinenreste vom einstigen Schloss Dwasieden…
28. Februar 1873. Ein mittelgroßer Mann mit langen, im Nacken gelockten Haaren und einem Vollbart geht zwischen den Buchenbäumen von „Dwörsied“ auf und ab. Seine Kleidung ist schlicht. Auf seinem mächtigen Kopf thront ein Schlapphut und sein korpulenter Körper ist mit einem altfränkischen Rock bekleidet. Von seinem Aussehen her hätte man ihn für einen Landpastor halten können. Mit seinem scharfsinnigen Blick erforscht er gewissenhaft die nähere Umgebung. Mit einem guten Gespür für das Besondere ausgerüstet hat er schon vor einiger Zeit seine engere Auswahl getroffen, hier auf dem schönen Waldplateau von „Dwörsied“. Jetzt gilt es nur noch, die exakte Stelle für sein Bauvorhaben zu bestimmen. So geht er noch einige wichtige Schritte zwischen den Bäumen auf und ab. Ja, noch ist hier ein dichter Buchenwald, aber bald werden die Bäume in einem weiten Umkreis einem wunderschönen Ausblick auf die Ostsee weichen müssen. Der Herr in bescheidener Tracht ist sich nun sicher. Ja, hier, exakt an dieser Stelle soll es stehen, hier ist der richtige Platz für das Bauwerk – hier genau soll sein Schloss entstehen, nahe dem Steilufer gelegen mit einem herrlichen Ausblick auf Sassnitz und die Proraer Wiek. Ja, es wird ein prächtiges Bauwerk werden – das Schloss Dwasieden, dessen zukünftiger Besitzer Adolph von Hansemann nun zuversichtlich den Park verlässt.
Erscheinungsdatum | 20.08.2018 |
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Zusatzinfo | farbig und schwarz-weiß |
Verlagsort | Schwerin |
Sprache | deutsch |
Maße | 210 x 297 mm |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Regional- / Landesgeschichte |
Schlagworte | adolph hansemann • Crampas • das weiße schloss • das weiße schloss am meer • DDR • Deutsche Marine • duetsches kaiserreich • dwasieden • dwasiedener schloss • dwörsied • friedrich hitzig • Gerhart Hauptmann • Geschichte DDR • Geschichte Mecklenburg-Vorpommern • geschichte rügen • geschichte sassnitz • Hafen Sassnitz • Insel Rügen • lancken • leif tennemann • Nationale Volksarmee • NVA • Pommern • ralf lindemann • Rote Armee • Rügen • Sassnitz • sassnitz dwasieden • sassnitzer hafen • sassnitzer heilquellen • Schloss Dwasieden • schloss putbus • schlossruine dwasieden • schloss sassnitz • SMAD • tennemann verlag • Volkspolizei See • Vorpommern |
ISBN-10 | 3-941452-59-2 / 3941452592 |
ISBN-13 | 978-3-941452-59-6 / 9783941452596 |
Zustand | Neuware |
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