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Sexualisierte Gewalt durch Geschwister -

Sexualisierte Gewalt durch Geschwister (eBook)

Praxishandbuch für die pädagogische und psychologisch-psychiatrische Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Kindern/Jugendlichen
eBook Download: PDF
2018 | 1. Auflage
396 Seiten
Pabst Science Publishers (Verlag)
978-3-95853-343-1 (ISBN)
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Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister ist bis heute ein nahezu unangetastetes Tabuthema in Deutschland. Tagtäglich arbeiten jedoch viele Fachkräfte aus Pädagogik und Therapie mit Jungen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt an Geschwistern ausgeübt haben oder mit den von sexualisierter Gewalt betroffenen Geschwistern und deren Familien.

In diesem Praxishandbuch tragen ExpertInnen aus Praxis und Wissenschaft erstmalig ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Arbeit mit den sexualisiert übergriffigen Jungen und Mädchen zusammen. Auf der Basis aktueller internationaler Forschungsergebnisse und z.T. jahrzehntelanger Praxiserfahrungen werden u.a. folgende Themen diskutiert:
• Tabuisierung,
• Differenzierung Doktorspiel und sexualisierter Übergriff,
• kritische Auseinandersetzung mit einem Schuldeingeständnis als Voraussetzung für die Hilfegewährung,
• Häufigkeit,
• Funktionen des Leugnens und der Scham,
• Therapie im Zwangskontext,
• systemische Bedeutung innerfamiliärer sexualisierter Gewalt,
• Kooperation zwischen Opferberatungsstellen und Einrichtungen, die mit sexualisiert übergriffigen Kindern/ Jugendlichen arbeiten,
• Kooperation Pädagogik und Therapie,
• Bedürfnisse Betroffener,
• Rolle des Jugendamtes und gelingende interdisziplinäre Kooperation,
• Zugangswege ins Hilfesystem: Ausübung sexualisierter Gewalt, um selbst (endlich) Hilfe zu bekommen? • Bedeutung Traumapädagogik/-therapie,
• Biografiearbeit,
• Deliktarbeit,
• pädagogische Handlungsansätze,
• Sexualpädagogik,
• Besonderheiten in der Arbeit mit Mädchen, die sexualisierte Gewalt an Geschwistern ausüben,
• Rückführung,
• Sicherheit und Rückfallprophylaxe,
• Elternarbeit.

Das Buch richtet sich an (werdende) Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik und Therapie sowie an Interessierte, die durch ihre Kenntnis der Problematik zu einer Enttabuisierung sexualisierter Gewalt durch Geschwister beitragen möchten.

Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort 9
I Einleitung 13
Liebe Leserin, lieber Leser, 13
Welche Perspektiven auf das Thema innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister sind uns wichtig? 13
Welche Bezeichnung wird präferiert? Sexualisierte Gewalt durch Geschwister oder Geschwisterinzest? 14
Wieso ein Handbuch zur Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Kindern und Jugendlichen? Wo bleiben die Betroffenen? 16
Macht es Sinn, sexualisiert übergriffige Geschwister als Subkategorie sexualisiert übergriffiger Kinder und Jugendlicher zu betrachten? 16
Wem möchten wir danken? 17
Literatur 17
II Thematische Einführung 19
Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister – das besondere Tabu 21
Das besondere Tabu 21
Fazit 29
Literatur 29
Ausgewählte nationale und internationale Forschungsbefunde zur Häufigkeit sexualisierter Gewalt durch Geschwister und weiterführende Forschungsbedarfe 33
Einschränkungen bezüglich der Forschungsergebnisse zur Häufigkeit 33
Nationale Forschungsergebnisse 34
Internationale Ergebnisse 36
Weiterführende Forschungsbedarfe 38
Fazit 40
Literatur 40
Geschwister zwischen Doktorspielen und sexualisierten Übergriffen 45
1 Kindliche Sexualität – was ist denn eigentlich normal? 45
2 Geschwister und ihre Bedeutung für die psychosexuelle Entwicklung 51
3 Ab wann sollen Eltern/Fachkräfte intervenieren? 57
4 Fazit 58
Literatur 58
Familiäre Risikofaktoren sexualisierter Gewalt für Kinder und Jugendliche 61
Familie – eine begriffliche Einordnung 61
Daten zu sexualisierter Gewalt in der Familie 63
Familiäre Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt 64
Offenlegung und familiäre Risikofaktoren für Traumatisierungen nach sexualisierten Übergriffen 67
Fazit 68
Literatur 69
III Themenschwerpunkte 73
„Dann ist es dazu gekommen, dass ich meinen Geschwistern die Hose runtergezogen habe und verbotenen Sex gemacht habe…“ ( Fallskizze) 75
Biographische Angaben ( Fall Max) 75
„Dann ist es dazu gekommen, dass ich meinen Geschwistern die Hose runtergezogen habe und verbotenen Sex gemacht habe …“ 76
Interview mit Max zur Übergriffsituation ( sexualisierte Gewalt) ( Eue, 2015) 79
Aufdeckung 79
Interview mit Max zur Aufdeckungssituation 80
Hilfesuche 81
Angst – Respekt – Macht – Gewalt – Sex – Risikogedanken 82
Biographische Angaben 84
Literatur 84
„Das große Tabu“ – einige Aspekte zur Arbeit mit Familien, in denen sexualisierte Gewalt durch Geschwister aufgetreten ist 85
Sexualisierte Gewalt durch Geschwister als Symptom des Familiensystems 85
Der Aspekt des Tabus 86
Der Aspekt der Scham 88
Der Aspekt der Macht 90
Folgerungen für die Arbeit mit Familiensystemen, in denen sexualisierte Gewalt durch Geschwister auftritt 91
Fazit 94
Literatur 94
Der Einfluss von Scham und Labelingprozessen auf die stationäre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die gegenüber ihren Geschwistern sexuell übergriffig1 geworden sind 95
Labelingprozesse gegenüber sexuell übergriffigen Menschen 96
Wirkung von Scham in von sexueller Gewalt betroffenen Familiensystemen 99
Konsequenzen für die pädagogisch/therapeutische Arbeit in stationären Settings im Hinblick auf das Familiensystem 101
Konsequenzen für die pädagogisch-therapeutische Arbeit im Hinblick auf die sexuell grenzverletzenden Kinder und Jugendlichen 103
Fazit 105
Literatur 105
Vertrauen als wesentliche Voraussetzung für ein Schuldeingeständnis in der Arbeit mit innerfamiliär sexualisiert übergriffigen Geschwistern 107
Ausgangssituation 108
I Zur komplexen Rolle der Leugnung 108
II Zum Phänomen des Vertrauens 115
III Zur Bedeutung von Scham 119
Fazit 121
Literatur 122
Zugänge zu Hilfen vor dem Hintergrund des Labeling als „ Betroffene“ vs. „Täter“ infolge sexuell übergriffigen Verhaltens im innerfamiliären Kontext 125
Einleitung 125
Fallvignetten 126
Vier Dimensionen der Falleinschätzung 127
Täter- und Opferzuschreibungen 130
Unterschiede im Zugang und in der Inanspruchnahme von Hilfen für übergriffige vs. viktimisierte Kinder und Jugendliche 132
Fazit: Zugänge 138
Literatur 140
Deliktarbeit bei inner- und außerfamiliären sexualisierten Übergriffen – ein Erfahrungsbericht 141
1. Erfahrungshintergrund 142
2. Hinführung und Definition 143
3. Missbrauchskreislauf als Methode 146
4. Untersuchungen zur Häufigkeit inner- und außerfamiliärer sexualisierter Übergriffe 147
5. Fazit 149
Literatur 149
Biografiearbeit als bedeutsamer therapeutischer Baustein in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sexualisierte Gewalt gegen ihre Geschwister ausgeübt haben 151
Zum Nutzen der 152
Einbindung der Eltern in die therapeutische Arbeit 153
Kritische Lebensumstände 156
Die Wirkung von Familiengeheimnissen 157
Praxisnahe Darstellung von Techniken 161
Fazit 166
Literatur 166
„So viel wie nötig – so wenig wie möglich?“ Möglichkeiten und Grenzen einer begleiteten Kontaktanbahnung von Geschwistern nach innerfamiliärer sexualisierter Gewalt 169
Einleitung 169
Voraussetzungen für die Kontaktanbahnung 170
Konkrete Schritte der Kontaktanbahnung 173
Stolpersteine 178
Fazit 180
Literatur 180
Die systemische Bedeutung und Funktion sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Familie 183
Die Integration systemischer Perspektiven für eine opfergerechte Arbeit mit dieser Klientel 183
In systemischen Zusammenhängen denken und handeln 184
Die sich verändernden Familien aus systemischer Sicht 188
Verantwortung und Verantwortungsübernahme 189
Ein multi-systemischer Arbeits- und Behandlungsansatz 190
Fazit 192
Literatur 193
Pädagogische Handlungsansätze 195
Weshalb begehen diese Kinder und Jugendliche sexualisierte Übergriffe an ihren Geschwistern? 195
Studie „Innerfamiliäre sexualisierte Übergriffe durch Kinder 197
und Jugendliche an ihren Geschwistern“ 197
Pädagogische Handlungsansätze für die Arbeit mit diesen jungen Menschen 198
Fazit 203
Literatur 204
Anhang 205
Sexualpädagogik als Bestandteil der Prävention gegen sexualisierte Gewalt 207
Ziel: Sexualität als Mittel der Machtausübung diskreditieren 207
Die Entwicklung der Sexualität als individuellen Prozess hinterfragen 208
Sexualpädagogik mit Kindern und Jugendlichen mit sexualisiert übergriffigem Verhalten: Identitäts- und Sexualentwicklung vs. Vermeidung und Anpassung 209
Sexualpädagogik als Kernbereich der pädagogischen und therapeutischen Begleitung 212
Fazit 214
Literatur 214
Muss ich erst Täter sein, um Hilfe zu bekommen? Ein Bericht aus der therapeutischen Praxis 217
Das Phänomen 218
Die Erfahrung 220
Die Konsequenz 223
Fazit 226
Die Besonderheit in der Arbeit mit Mädchen, die sexualisierte Übergriffe an ihren Geschwistern ausgeübt haben 229
1 Sexualisierte Übergriffe durch Mädchen: Ein unbedeutendes Randphänomen? 230
3 Sexualisierte Übergriffe durch Mädchen: Zum Umgang mit der Problematik 235
4 Die Besonderheit in der Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Mädchen im innerfamiliären Kontext 237
5 Ausblick 239
Literatur 242
Wege nach der Therapie 245
Eine praxisorientierte Betrachtung der Voraussetzungen für eine Rückführung in die Familie und der Alternativen zu einer Rückführung aus therapeutischer Sicht 245
Zur Bedeutung der Herausnahme aus der Familie 246
Notwendigkeit einer (psycho-)therapeutischen Unterstützung nach der Herausnahme 248
Bearbeitung der Familiendynamik – Grundlage für die Entscheidung, zurück in die Familie 250
Verantwortungsübernahme für die Auslöser der sexualisierten Übergriffe durch die Eltern – Bedingung für die Rückkehr in die Familie 252
Wege nach der Therapie – zurück in die Familie? 253
Und wenn die Rückkehr ausgeschlossen ist …? 254
Fazit 256
Und wer arbeitet mit den Eltern? 257
Ein Plädoyer für eine stärkere Gewichtung der Elternarbeit bei Fällen sexualisierter Gewalt durch Geschwister 257
Der „gesetzliche Schutzauftrag der Eltern“ 258
Die Lebenswirklichkeit innerhalb vieler Familien, in denen sexualisierte Gewalt durch Geschwister auftritt 258
Der Bedarf an Elternarbeit 263
Verhinderung einer transgenerationalen Weitergabe von Traumata und Misshandlungsmustern 264
Elternarbeit konkret 266
Besondere Herausforderungen 268
Elternarbeit muss am Kindeswohl ausgerichtet sein 268
Nicht- betroffene Geschwister im Blick behalten 270
Fazit 270
Literatur 271
IV Best practice 273
Schutz durch Hilfe – Die Arbeit im Jugendamt bei innerfamiliärer sexualisierter Gewalt durch Kinder und Jugendliche an ihren Geschwistern 275
Einleitung 275
Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Kinder und Jugendliche an Geschwistern 278
Arbeit mit dem Familiensystem 280
Grundsätzliche Überlegungen 282
Arbeit mit dem sexualisierte Gewalt ausübenden Kind/ Jugendlichen 283
Einbezug der Eltern ( und anderer beteiligter AkteurInnen) 286
Hilfe für das sexualisiert übergriffige Geschwister 288
Fazit 289
Literatur 289
Zusammenarbeit von Therapie und Pädagogik am Beispiel der Beratungsstelle und der Intensivgruppe 291
Die Intensivgruppe 291
Die Beratungsstelle 292
Kooperation zwischen 292
und 292
Fazit 303
Literatur 303
„ Jetzt ist aber auch mal gut.“ Der Wunsch nach Heilung und Abschluss 305
Die Mehrspurenhilfe 305
Erfahrungen 307
Die Missbrauchsdynamik bei sexualisierter Gewalt unter Geschwistern 308
Die Folgen dieser besonderen Dynamik innerhalb der Familie 310
Die Situation der Jugendhilfe 312
Die familieninterne Dynamik 314
Was bedeutet das für die Hilfen? 315
Fazit 316
„ Wer sich gesehen oder zumindest gesprochen hat, geht auch leichter wieder miteinander in Kontakt.“ 319
Herausforderungen bei der Kooperation in Fällen sexualisierter Gewalt durch Geschwister – Bedarfe aus der Sicht von Mitarbeiterinnen einer „ Opferberatungsstelle“ 319
Einleitung 319
Wer kommt zu uns? Fallbeispiele und Erfahrungen aus unserer Beratungspraxis 321
Der Beginn des Beratungsprozesses 322
Elternarbeit 323
Kollegiale Kooperation in Bezug auf die betroffenen und übergriffigen Geschwister 324
HelferInnenkonferenzen/Hilfeplangespräche 326
Selbstanzeige 326
Beendigung der Hilfe 327
Häufige Herausforderungen in der kooperativen Arbeit 327
Fazit 329
Limes – Die ambulant-forensische Behandlung von jugendlichen Sexualstraftätern im Auftrag des Gerichtes ( Österreich) 331
Kann ein therapeutisches Programm mit solchen Jugendlichen im Zwang funktionieren? 331
Warum ist das so? 331
Warum erst dann? 333
Wie geht es nach einer Verurteilung weiter? 334
Wie läuft das Programm ab? 338
Zwang und Hilfe – kann das miteinander verbunden werden? 339
Die Bedeutung der Elternarbeit 340
Täter- Opfer- Ausgleichsgespräch 343
V Ableitungen 347
Zusammenfassung der zentralen Kerngedanken 349
Tabuisierung/Leugnung 349
Abgrenzung zu Explorationsverhalten 351
Definition 352
Charakteristika sexualisierter Gewalt gegen Geschwister 353
Ursachen 355
Systemische Perspektive 357
Pädagogisch-therapeutische Arbeit 363
Kooperation 376
Fazit 383
Literatur 389
AutorInnen 391

Erscheint lt. Verlag 1.1.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Geisteswissenschaften Psychologie Sexualität / Partnerschaft
ISBN-10 3-95853-343-4 / 3958533434
ISBN-13 978-3-95853-343-1 / 9783958533431
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