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Im nächsten Leben ist zu spät (eBook)

Ärmel hochkrempeln, Probleme lösen, glücklich sein (Die persönliche Erfolgsformel für ein glücklicheres, entspannteres, selbstbestimmteres Leben)
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
256 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45087-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im nächsten Leben ist zu spät -  Sina Trinkwalder
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Unternehmerin Sina Trinkwalder zeigt, wie's geht...   Glücklich sein kann jeder, denkt sich die selbstbewusste Sozialunternehmerin Sina Trinkwalder. Von heute auf morgen beschließt sie, aus dem Teufelskreis der ständigen Unzufriedenheit auszubrechen, in dem so viele Menschen gefangen sind, und ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen. Gesagt, getan: Sina Trinkwalder wird zur Macherin - und zeigt all jenen, die nicht über das Wunschdenken hinaus kommen, einen gangbaren Weg. Denn viele Menschen leben in einem Gefühl der Unzufriedenheit, leiden unter ihrem Gewicht, ihrem Job, ihrer Beziehung, wünschen sich vielleicht, 'mehr' aus ihrem Leben zu machen - und kommen dann über das Wünschen nicht hinaus. Nicht so Sina Trinkwalder: Sie hat keine Scheu, Neues anzupacken, und präsentiert ihr persönliches Erfolgskonzept - nie den Kopf hängen lassen, sondern Probleme fixieren, angehen und lösen - klar, nachvollziehbar und immer mit einem Augenzwinkern. Ein Buch für heute, denn: Im nächsten Leben ist zu spät!

Sina Trinkwalder, Jahrgang 1978, studierte Politik und Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach erfolgreichem Studien-Abbruch arbeitete sie über 10 Jahre als Geschäftsführerin ihrer eigenen Werbeagentur. 2010 wechselte sie die Seiten und gründete das erste textile Social Business in Deutschland: manomama. In dieser Kleidermanufaktur werden von ehemals arbeitslosen Näher*innen innerhalb einer regionalen Wertschöpungskette ökosoziale Bekleidung und Accessoires produziert. Für ihr ökologisches und soziales Engagement wurde Sina Trinkwalder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem ist sie vom Rat für Nachhaltigkeit der Bundesregierung zum 'Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit 2011' ausgezeichnet worden und erhielt 2015 das Bundesverdienstkreuz.

Sina Trinkwalder, Jahrgang 1978, studierte Politik und Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach erfolgreichem Studien-Abbruch arbeitete sie über 10 Jahre als Geschäftsführerin ihrer eigenen Werbeagentur. 2010 wechselte sie die Seiten und gründete das erste textile Social Business in Deutschland: manomama. In dieser Kleidermanufaktur werden von ehemals arbeitslosen Näher*innen innerhalb einer regionalen Wertschöpungskette ökosoziale Bekleidung und Accessoires produziert. Für ihr ökologisches und soziales Engagement wurde Sina Trinkwalder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem ist sie vom Rat für Nachhaltigkeit der Bundesregierung zum "Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit 2011" ausgezeichnet worden und erhielt 2015 das Bundesverdienstkreuz.

1

Wunschlos unglücklich


Es gibt sie, diese seltenen Sonnenkinder, die beim Chinesen um die Ecke lieber eine Extraportion Krabbenchips futtern, als einen Glückskeks zu knacken. Sie lassen ihn abgeklärt links liegen. Und dann gibt es die anderen: Sie entfernen vorsichtig die Plastikfolie und spielen bereits beim Aufbrechen des morschen Teigs mit dem Gedanken, dieser eine kleine Satz auf dem Papierfetzen würde diesmal bestimmt die Kraft besitzen, etwas Unveränderliches zu verändern.

Die Sonnenkinder hingegen brauchen das Glückskeks-­Lotto nicht. Augenscheinlich fliegt ihnen alles zu, jede Hürde nehmen sie mit Leichtigkeit und Anlauf in ungeahnte Höhen. Oben angekommen, zücken sie die Sonnenbrille, fahren sich galant durchs Haar und fliegen einfach weiter, während am Boden immer mehr Augen, neidische wie anerkennende, ihre Kunststücke begleiten. Sie sind immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ergreifen jede Chance, und bietet sich ihnen einmal keine, schaffen sie sich eine. Sie haben ein Gelinggarantie-­Dauerabo und scheinen in frühester Kindheit in den ­Talente- und Zauberkrafttrunkkessel gefallen zu sein. Sie sind beruflich wie privat sehr erfolgreich, kennen die Lösung bei jedem Problem und laufen mit einer bewundernswerten Gelassenheit durchs Leben. Das Ganze geschieht vom frühen Morgen bis in den späten Abend mit einer außerordentlich guten Laune. Kurz: Sie sind eklig. Widerlich. Sie sind, wie wir sein wollen. Wie jeder sein möchte. Wie ich sein wollte.

Ich war es aber nicht. Ich war diejenige, die ihren Glückskeks öffnete und, unzufrieden über den Spruch, einen zweiten verlangte. Manchmal auch einen dritten. Nicht selten habe ich alle, die auf dem Tisch übrig blieben, geöffnet, bis eine Prophezeiung einigermaßen »passte«. Ich war diejenige, die tagtäglich versuchte, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, ohne sich dabei einen Dachschaden zu holen. Hürden übersprang ich nicht, sondern ich rannte sie mit aller Kraft und unter Einsatz meines nicht unerheblichen Kampfgewichts und mit übermäßigem Schlachtgebrüll um. Ich war diejenige, die schon morgens gar nicht mal so gute Laune hatte, und ihre schlechte spätestens abends hinter einem Lachen versteckte. Ich war diejenige, die sich nichts schenkte. Am wenigsten Aufmerksamkeit. Geduld schrieb ich mit hartem »t«, und Gelassenheit konnte ich nicht buchstabieren. Am wichtigsten aber: Ich war diejenige, der man niemals zugetraut hätte, dass sie mit ihrem Leben nicht zufrieden war. Mehr noch: dass sie wunschlos unglücklich war.

Schließlich war mein Leben, von außen betrachtet, ­alles andere als ein Scheiterhaufen. Beruflich legte ich eine zehn Jahre währende Selfmade-Karriere als erfolgreiche Geschäftsführerin einer Werbeagentur ad acta, um mit einunddreißig Jahren meinem Drang nach sozialer Gerechtigkeit nachzugehen und meine persönliche Vorstellung von Sinnfindung innerhalb der Arbeitswelt zu leben. Ich gründete das Social Business manomama. Eine Firma für alle Menschen, die, aus den absurdesten Gründen, auf dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt niemand sehen und beschäftigen wollte: Die einen waren »nur« zu alt, die anderen zu gehandicapt. Die dritten hatten zu viele Kinder und zu wenige Partner, die vierten trugen einen Namen, den der gemeine Personaler nicht aussprechen konnte. Bei manomama jedoch wurde aus den »Übriggebliebenen« eine wundervolle Einheit, ein starkes Team, und gemeinsam legten wir den Grundstein für eine beispiellose Erfolgs­geschichte.

Bereits nach kürzester Zeit war meine Unternehmung in aller Munde, sie wuchs konstant, und es häuften sich Auszeichnungen und Preise. Mein Projekt wurde gekürt, von Lesern angesagter Lifestylemagazinen bis hin zur Bundesregierung. Letztere verlieh mir sogar den »Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit«, und über Nacht wurde ich, völlig ungeplant, zum Vorzeigeunternehmer, weiblich, des Landes. Selbst die altehrwürdige SPD honorierte meine soziale Art der Wirtschaft mit dem Innovationspreis und übergab mir eine Trophäe, die mir im Moment der Entgegennahme mein eigenes Dilemma vor Augen führte. Der Preis war eine aus Plexiglas gesägte Deutschland-Silhouette auf einem Glassockel montiert. Mitten durchs Herz, also mitten durch den Harz, bohrte sich ein pfeilspitzer Eisenspeer. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Bei allem feierlichen Rahmen und freudigen Anlass kam dank der Symbolik des Preises keine rechte Freude auf. Exakt dasselbe Gefühl beschlich mich, als ich über meine persönliche Situation reflektierte: Erneut durchgestartet und eine Karriere hinter mir gelassen, um Gutes zu tun, erklomm ich schon wieder die Erfolgsleiter. Diesmal wenigstens eine Karriere mit Sinn.

Eigentlich gab es viele Gründe zur Freude, aber irgendein rostiger Nagel in meinem Herzen ließ mich keine Zufriedenheit verspüren. »Warum hast du denn nichts gesagt?«, wird mein bester Freund Jürgen zwei Jahre später fragen.

Was hätte ich sagen sollen? Hätte ich eine sozialwissenschaftliche Erklärung liefern sollen? Schließlich ging ich zum damaligen Zeitpunkt davon aus, dass der Grund meines Unglücklichseins überall liegen kann, aber sicherlich nicht bei mir. Hätte ich sagen sollen: Ich bin eine der erstgeborenen Millennials (Generation Y) oder eine der Letztgeborenen aus der Generation X, und, wie es sich für diese Zielgruppen dank jahrelanger Analyse erfahrener Wissenschaftler gehört, grundlos unzufrieden und permanent unglücklich? Mein Freund Jürgen hätte es mir nicht geglaubt, da auch er, so vertraut er mir war und ist, mir niemals die Rolle der unglücklichen Karrierefrau abgenommen hätte.

 

Es war irgendwann im Frühjahr vor drei Jahren, als ich einen Artikel in einem Psychologie-Blog gelesen habe. »Mil­lennials – die Generation der Unglücklichen« lautete ungefähr die Überschrift. Sofort war mein Interesse ­geweckt. Schließlich wusste ich als ehemalige Werberin, wie man strategisch Probleme löst: Bedürfnis ermitteln, Zielgruppe definieren, Strategie aufsetzen, Maßnahmen planen, Umsetzung durchführen. Und mein Bedürfnis war, wie jedermanns, das Glücklichsein. Ohne Glücks­kekse als Über­brückungskabel.

In dem Artikel wurde erklärt, warum die Generation Y, zu der mich Sozialwissenschaftler per definitionem gerade noch so dazuzählten, so grundlos unzufrieden ist. Der Autor bediente sich eines mir eindrücklichen Bildes, mit dem er die »Problematik« der Generation beschrieb: das wunschlose Unglücklichsein. Er schrieb, die Babyboomer-Generation habe noch eine strenge Erziehung erfahren, schließlich wurden ihre Eltern durch Not und Mangel in und nach der Kriegszeit geprägt. Die Kinder der Babyboomer wiederum seien in eine materielle und gesellschaftliche Fülle hineingeboren worden. Während die Babyboomer einen steinigen Weg mit vielen Restriktionen und ­gesellschaftlichen Hürden ins Erwachsensein nehmen mussten, hätten die Millennials von Kindheit an eine saftige Wiese genießen dürfen. Es habe der Generation Y an nichts gefehlt. Gleichzeitig mussten sie sich nichts erarbeiten, alles sei ihnen in den Schoß gefallen. Und alles andere hätten die Eltern für ihre Sprösslinge organisiert.

Simon Sinek, ebenfalls Autor, sprach im Independent von »failed parenting strategies«, bayerisch würde man sagen: »rotzverzogene Gören«. Und der Soziologe Harald Welzer formulierte die Unbeweglichkeit der Generation Y so: »Talkshowkonsum und Dagegensein ist eingeübt, Konfliktfähigkeit nicht mehr existent. Überspitzt gesagt, müssen die ja direkt wieder lernen, auf der Straße zu demons­trieren und ihren Arsch zu bewegen.«

Das Resultat: Die Millennials seien wegen der unzähligen Möglichkeiten und Chancen, die ihnen das Leben bot, unsicher, unbeweglich, unzufrieden, unglücklich geworden. Sie könnten sich schlicht nicht für etwas entscheiden. Wohl aber gegen vieles sein. Sie könnten sich nicht über die saftige Wiese freuen, sondern beklagten das Fehlen der Blumen. Sich selbst dabei um Flora und Fauna des Lebens zu kümmern wäre jedoch außerhalb der Möglichkeiten dieser Generation, da sie es nie ­gelernt habe, sich etwas zu erarbeiten. Während die Eltern der Generation Y für ihren Erfolg und materiellen Wohlstand in den 1970ern bis 1990ern mehr als hart gearbeitet hätten, glaubten die GYPSYS (»GenY Protagonists & Special Yuppies«, so werden die Yuppies der Generation Y auch genannt), dass sie irgendwann auch sehr erfolgreich würden. Wie ihre Eltern eben. Nur ganz ohne Arbeit. Für Millennials sei es nichts anderes als eine Frage der Zeit. Schließlich wurde ihnen von Anbeginn erzählt, sie seien etwas ganz Besonderes.

An diesem Punkt beendete ich meine Generation-Y-­Recherche im Netz. Aus zwei Gründen. Der erste Grund war die Erinnerung an eine Soziologiestudentin, die ich nach einem Kongress auf dem Beifahrersitz vierhundert Kilometer mit in den Süden und direkt zu ihrem Auto kutschiert hatte, das an einem Bahnhof stand. Sie war mit ihren Ende zwanzig klarer Repräsentant der Millennials, wie ich nach meiner kurzen Recherche im Nachhinein erkannte. Obwohl sie bereits ein (von den Eltern!) bezahltes Zugticket hatte, fragte sie mich nach einer Mitfahrgelegenheit, da es »bequemer« und schneller sei. Ich nahm sie mit, was ich jedoch keine halbe Stunde später bereute. Vier lange Fahrtstunden jammerte die junge Studentin mir die Hucke voll, wie desolat ihr Leben und wie – »unglücklich« – sie sei. Ihre Fernbeziehung (wir sprachen von achtzig Kilometern!) würde ihr zu schaffen machen, ebenso wie die endlosen Mühen ihrer Masterarbeit. Der einzige Lichtblick wäre in letzter Zeit das Auslandssemester gewesen – auf den Kanaren. »Wir haben so...

Erscheint lt. Verlag 25.8.2017
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Abnehmen • Arbeitslosigkeit • Beziehungsprobleme • Coaching • denkmuster ändern • Erfolg • erfolgreich werden • Glück • Lebensführung • lebenshilfe bücher • Lebenshilfe Coaching • Manomama • Motivation Buch • motivationsbücher • Mutmachbuch • Mut machen • Neustart • Partnerschaft • Persönliche Entwicklung • Persönlicher Erfolg • Persönlichkeitsentwicklung buch • Ratgeber • Ratgeber glücklich sein • Ratgeber Leben • Ratgeber Lebensführung • Selbstcoaching • Selbsthilfe • Selbstmanagement • Selbstverwirklichung buch • Sina Trinkwalder • Sinnsuche • Training • Träume verwirklichen • Trinkwalder • Unzufriedenheit • Veränderung • ziele erreichen buch • zufriedenheit im job • Zufriedenheit Ratgeber • zufrieden leben
ISBN-10 3-426-45087-9 / 3426450879
ISBN-13 978-3-426-45087-1 / 9783426450871
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