Erfurter Waidbau und Waidhandel
Ein culturgeschichtliches Bild aus der Vergangenheit
Seiten
2017
|
1. Reprint d Ausg. 1896, Neue Schrift
Verlag Rockstuhl
978-3-95966-272-7 (ISBN)
Verlag Rockstuhl
978-3-95966-272-7 (ISBN)
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Autor: Paul Zschiesche, Taschenbuch, 58 Seiten, 4 Fotos und Abbildungen
Der WAID war Wahrzeichen und die „führnembste Nahrung“ von Erfurt.
Schreibweise des Wortes Waid ist in den ältesten Urkunden with, wit, weit, weyt, weydt.
Die machtvolle und angesehene Stellung, welche Erfurt früher in politischer Beziehung in Deutschland einnahm, lässt sich in erster Linie nur durch das Vorhandensein erheblichen Reichthums erklären. Geld war Macht, wie heute so damals. Nur durch bedeutende Mittel war es möglich, dass die Stadt ihr Gebiet so vergrösserte, dass sie schliesslich gegen hundert Ortschaften und nicht wenige feste Schlösser und Burgen besass, dass sie, vielleicht als erste in Deutschland, Söldner-Haufen unterhielt, dass sie der vereinigten Macht des Kaisers und des Landgrafen widerstehen und Reichsacht und Bann trotzen konnte. Nur eine reiche Stadt konnte aus eigenen Mitteln eine Universität gründen und unterhalten, die erste in Europa, welche alle vier Fakultäten umfasste und bald eine der berühmtesten Stätten der Wissenschaft werden sollte. Es wäre eine interessante und dankbare Aufgabe, allen den Quellen nachzuforschen, aus denen der Reichthum Erfurts geflossen ist. Ich muss das einer berufeneren Feder überlassen und möchte heute die Aufmerksamkeit nur auf eine jener Quellen lenken, die freilich wohl eine der ergiebigsten war und Jahrhunderte lang in reichstem Masse strömte, den Waid.
„Dieses Farbenkraut und Waydthandel, sagt ein alter sächsischer Geschichtsschreiber, ist also gleichsam des Thüringer Landes goldenes Vliess, weil es sehr weit und breit durch die umbher gelegenen Lande verführet, verbraucht und grosses Geld daraus erlöset wird. Demnach hätten die Herren des Rathes allhier guten Fug, der engländischen Parlaments-Herren, (welche auf Wollsäcken sitzen und Raths pflegen, wie ich selbst gesehen) Gewohnheit nach, ihre Polsterpfühle statt mit Wolle mit Waydt zu füttern“. ... (von Paul Zschiesche)
Einleitung – vom Blaumachen
Aus der Geschichte der Pflanze FÄRBERWAID
Zur Botanik: Indigo oder Waid?
Waid – Texte aus historischen Kräuterbüchern,
der Oekonomischen Encyklopädie von Krünitz und
einer frühen Brockhaus-Ausgabe
Zum Waidanbau nach Laurentius Niska 1631
Aus der Geschichte des Waidanbaus in Thüringen
Die fünf Thüringer Waidstädte.
Erfurt, Gotha, Arnstadt, Langensalza, Tennstedt
Zur Pflanzenbiochemie des Waids
Gewinnung aus Waidblättern
Experimente mit Waid-Extrakten bis zum Färben
Chemische Identifizierung des Indigofarbstoffes
Bedeutende Autoren zum Waidanbau und zur Indigogewinnung
– Chaptal
– Hermbstädt
– Trommsdorff
Auswahl Bezugsquellen
Literatur
Der WAID war Wahrzeichen und die „führnembste Nahrung“ von Erfurt.
Schreibweise des Wortes Waid ist in den ältesten Urkunden with, wit, weit, weyt, weydt.
Die machtvolle und angesehene Stellung, welche Erfurt früher in politischer Beziehung in Deutschland einnahm, lässt sich in erster Linie nur durch das Vorhandensein erheblichen Reichthums erklären. Geld war Macht, wie heute so damals. Nur durch bedeutende Mittel war es möglich, dass die Stadt ihr Gebiet so vergrösserte, dass sie schliesslich gegen hundert Ortschaften und nicht wenige feste Schlösser und Burgen besass, dass sie, vielleicht als erste in Deutschland, Söldner-Haufen unterhielt, dass sie der vereinigten Macht des Kaisers und des Landgrafen widerstehen und Reichsacht und Bann trotzen konnte. Nur eine reiche Stadt konnte aus eigenen Mitteln eine Universität gründen und unterhalten, die erste in Europa, welche alle vier Fakultäten umfasste und bald eine der berühmtesten Stätten der Wissenschaft werden sollte. Es wäre eine interessante und dankbare Aufgabe, allen den Quellen nachzuforschen, aus denen der Reichthum Erfurts geflossen ist. Ich muss das einer berufeneren Feder überlassen und möchte heute die Aufmerksamkeit nur auf eine jener Quellen lenken, die freilich wohl eine der ergiebigsten war und Jahrhunderte lang in reichstem Masse strömte, den Waid.
„Dieses Farbenkraut und Waydthandel, sagt ein alter sächsischer Geschichtsschreiber, ist also gleichsam des Thüringer Landes goldenes Vliess, weil es sehr weit und breit durch die umbher gelegenen Lande verführet, verbraucht und grosses Geld daraus erlöset wird. Demnach hätten die Herren des Rathes allhier guten Fug, der engländischen Parlaments-Herren, (welche auf Wollsäcken sitzen und Raths pflegen, wie ich selbst gesehen) Gewohnheit nach, ihre Polsterpfühle statt mit Wolle mit Waydt zu füttern“. ... (von Paul Zschiesche)
Einleitung – vom Blaumachen
Aus der Geschichte der Pflanze FÄRBERWAID
Zur Botanik: Indigo oder Waid?
Waid – Texte aus historischen Kräuterbüchern,
der Oekonomischen Encyklopädie von Krünitz und
einer frühen Brockhaus-Ausgabe
Zum Waidanbau nach Laurentius Niska 1631
Aus der Geschichte des Waidanbaus in Thüringen
Die fünf Thüringer Waidstädte.
Erfurt, Gotha, Arnstadt, Langensalza, Tennstedt
Zur Pflanzenbiochemie des Waids
Gewinnung aus Waidblättern
Experimente mit Waid-Extrakten bis zum Färben
Chemische Identifizierung des Indigofarbstoffes
Bedeutende Autoren zum Waidanbau und zur Indigogewinnung
– Chaptal
– Hermbstädt
– Trommsdorff
Auswahl Bezugsquellen
Literatur
Erscheinungsdatum | 22.08.2017 |
---|---|
Mitarbeit |
Cover Design: Harald Rockstuhl |
Verlagsort | Bad Langensalza |
Sprache | deutsch |
Einbandart | geklebt |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Themenkochbücher |
Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Laboratoriumsmedizin | |
Medizin / Pharmazie ► Pharmazie ► PTA / PKA | |
Schlagworte | Blaues Gold, Thüringen, Goldenes Vlies • Langensalza, Waid des Thüringer Landes goldenes Vlies • Waidanbau, Färber-Waid, Gewinnung, Farbstoffes Indigo, Färben mit Indigo, Färberwaid, Kraut • Waid, Erfurt, Alte Nutzpflanzen, Modelgeer / Cruciata / Weydt / Isatis |
ISBN-10 | 3-95966-272-6 / 3959662726 |
ISBN-13 | 978-3-95966-272-7 / 9783959662727 |
Zustand | Neuware |
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