Das blindgeweinte Jahrhundert
Diese Fragen verfolgt der Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2016 in seinen poetischen Untersuchungen und hat eine ebenso knappe wie weitreichende Antwort parat: durch Detailarbeit am Material der Realität wie der Literatur.
Marcel Beyer verfährt bei seinen Erkundungen des Status von Literatur nach dem Ausschlussprinzip: das Radio funktioniert als notwendigerweise eindimensionales Medium; das Kino tritt stets im Gewand der Inszenierung auf und ist bekanntlich genauso manipulierbar wie die Fotografie. Im selben Maße, wie die überlieferten Zeugnisse der Quellenkritik bedürfen, ist für die Dokusoap eine Kritik der in der Regel anmaßenden Zeitzeugen notwendig.
Weit entfernt von jeder Regelpoetik oder den Creative-Writing-Ratschlägen ist die poetische Bilanz, die analytisch, essaysistisch wie erzählerisch verfährt, von Marcel Beyer ernüchternd: eine Literatur ohne Reflexion auf deren Entstehung und zeitgenössischen Tendenzen ist nicht zu haben. Und ist für Marcel Beyer-Leser ermutigend: Dieser Autor beherrscht solche Forderungen der Vergangenheit und der Jetztzeit mit Nachdruck und dem notwendigen Spiel.
Marcel Beyer, geboren am 23. November 1965 in Tailfingen/Württemberg, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen; 1992 Magister artium mit einer Arbeit über Friederike Mayröcker. Der Autor erhielt zahlreiche Preise, darunter 2008 den Joseph-Breitbach-Preis und 2016 den Georg-Büchner-Preis. Bis 1996 lebte Marcel Beyer in Köln, seitdem ist er in Dresden ansässig.
» ... ein einziges intellektuelles Abenteuer. « Gregor Dotzauer Der Tagesspiegel 20170507
» ... ein einziges intellektuelles Abenteuer. «
»Beyers aufmerksame Neugier stiftet Vergnügen, seine Genauigkeit und seine Lust, Entlegenes miteinander probeweise zu verschränken – und wie alles diese Versuche bis in ihre Sprache hinein regiert.«
»Dieser Autor ist in seiner Poetik selbstwusst und zugleich politisch hellwach.«
»Marcel Beyer ist ein gewiefter Literatur-Free-Jazzer, improvisiert in alle Richtungen und, ohne dass man es merkt, ist da plötzlich wieder diese bestechende Melodie.«
»Die Motivkomposition ist bemerkenswert genau – ... dank Beyer eröffnen sich immer wieder überraschende Denkwege.«
»Eine tiefgründige und klug versponnene Landschaft der Tränen!«
»Das ist Beyer: Ein spannender Schreiber, ein Poet und ein aufmerksamer (In-)Fragesteller.«
» ... ein intelligentes, ungewöhnlich persönliches und im besten Sinn unterhaltsames Buch.«
»Wir haben es bei diesem Autor mit einem unserer Größten zu tun.«
Erscheinungsdatum | 04.04.2017 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 131 x 204 mm |
Gewicht | 410 g |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Briefe / Präsentation / Rhetorik | |
Schlagworte | Büchner-Preis • Büchner-Preisträger • Büchner-Preis • Büchner-Preisträger • Friedrich-Hölderlin-Preis 2021 • Georg-Büchner-Preis • Georg-Büchner-Preis • Literatur / literarisch • Peter-Huchel-Preis 2021 • Poetikvorlesung • Thomas-Kling-Poetikdozentur 2019 |
ISBN-10 | 3-518-42578-1 / 3518425781 |
ISBN-13 | 978-3-518-42578-7 / 9783518425787 |
Zustand | Neuware |
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