Kubanischer Wirbelwind (eBook)
260 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7412-8732-9 (ISBN)
Denise Fritsch ist freie Autorin und Autorencoach. Seit 2012 begleitet und unterstützt sie Autorinnen und Autoren bei ihrem persönlichen und beruflichen Wachstum. Sie hilft ihnen, sich von negativen Glaubenssätzen und mentalen Blockaden zu befreien und produktiver zu arbeiten. Dabei nutzt die zertifizierte Schreibberaterin eine Kombination aus verschiedenen Methoden und Philosophien. Denise Fritsch wohnt mit ihrem Mann, ihrer Tochter und Havaneserhündin Alexa in der Nähe von Kassel in Nordhessen. Besuchen Sie Denise Fritsch im Internet: www.denisefritsch.de https://schreibretreat.wordpress.com/ https://havaneserbuch.wordpress.com
Der Havaneser – Erscheinungsbild und Charakter
Liebenswürdig, anpassungsfähig und immer gern der Mittelpunkt. Diese drei Eigenschaften sind es wohl, weshalb die Havaneser seit Jahren immer beliebter werden. Als wir 2003 unseren ersten Havaneser abholten, mussten wir fast 600 Kilometer fahren, denn in der unmittelbaren Umgebung gab es kaum Züchter und zu diesem Zeitpunkt keine Welpen. Auf der Straße wurden wir sehr oft angesprochen, was das denn für eine Rasse sei. Wenn ich anderen Menschen von meiner Havaneserhündin erzählt habe, musste ich ein Foto zeigen oder sie genau beschreiben, weil sich kaum jemand ein Bild von ihr machen konnte. Wir hatten den einzigen Havaneser in der Hundeschule. Heute, dreizehn Jahre später, ist das gänzlich anders: Der Havaneser ist ein „Modehund“ geworden. Ob in der Stadt oder auf Hundewiesen: Man hat das Gefühl, dass einem ständig Havaneser begegnen. In der Hundeschule haben wir neben Lexies Bruder und Halbbruder noch einen weiteren Havaneser getroffen. Früher war das undenkbar! Es wundert mich nicht, dass diese Rasse derart beliebt geworden ist: Diese Hunde haaren nicht und können aufgrund ihrer Größe und Anpassungsfähigkeit fast immer dabei sein. Havaneser sind pflegeleicht im Umgang und benötigen weder Haus noch Garten, um glücklich zu sein. Sie brauchen die Liebe ihrer Familie, Futter und natürlich Bewegung.
Betrachten wir den Havaneser nun etwas näher:
Die Geschichte des Havanesers
Die Geschichte der Havaneser (engl. Havanese, franz. Bichon Havanais, span. Bichon Habanero) geht weit zurück. Sie lässt sich heute in Teilen nachvollziehen, dennoch bleiben einige Punkte im Vagen. Sehr interessant ist die geschichtliche Darstellung im ersten in Deutschland erschienenen Havaneserbuch „Havaneser. Ein Ratgeber zur artgerechten Haltung eines Havanesers“ von Zoila Portuondo Guerra aus dem Jahr 2000. Die Autorin hat alte Schriften gesichtet und die Entwicklung dieser Rasse daran nachvollzogen.
Wie Malteser, Bologneser, Bichons Frisé, Coton de Tulear und Löwchen gehören Havaneser der Familie der Bichons an. Als Bichons werden kleine, menschenbezogene Hunde mit langen Haaren bezeichnet, deren gemeinsame Vorfahren aus der westlichen Mittelmeergegend stammen. Während der Renaissance (ca. 15./16. Jahrhundert) wurden die Vorfahren der heutigen Havaneser aus der Mittelmeergegend von Kolonialisten in unterschiedliche Teile der Welt gebracht. Durch die Kreuzung mit Hunderassen der jeweiligen Länder haben sich nach und nach die heute bekannten Kleinhunderassen entwickelt. Im ausgehenden 17. bzw. zu Beginn des 18. Jahrhunderts brachten die Europäer nach Recherchen von Zoila Portuondo Guerra „bichonartige Schoßhunde“ nach Kuba. Aus ihnen entwickelte sich schließlich der sogenannte Blanquito de la Habana, ein reinweißer Kleinhund mit seidigem, langem Fell und lebhaftem Charakter. Der Blanquito de la Habana gilt als der kubanische Vorfahre des Havanesers. Im 19. Jahrhundert kamen mit französischen, deutschen und/oder spanischen Einwanderern Pudel auf die Insel. Die Züchter der kubanischen Kleinhunde begannen, die Blanquitos mit den Pudeln zu kreuzen. Aus dieser Verbindung entstand schließlich offenbar der Havaneser, dessen Name sich von der kubanischen Hauptstadt Havanna ableitet.
Havaneser galten als ausgesprochen gute Hütehunde und wurden deshalb auf dem Land gern eingesetzt, um das Geflügel zusammenzuhalten. Lange Zeit waren die Havaneser bei aristokratischen Kolonialfamilien und bei reichen Kubanern äußerst beliebt. Das nicht haarende, seidig glänzende Fell des Havanesers wurde insbesondere von den Damen der Oberklasse geschätzt, die sich gern mit der unkomplizierten Rasse umgaben.
Die gesellschaftlichen Umbrüche, die durch die Kubanische Revolution 1959 forciert wurden und in eine sozialistische Gesellschaftsordnung mündeten, führten allerdings auch dazu, dass die Havaneser nahezu ausgerottet wurden. Sie galten aufgrund ihrer Beliebtheit in der aristokratischen Gesellschaft als Symbol für den verachteten Kapitalismus. Einigen Kubanern gelang es, ihre Hunde zu retten und mit ihnen gemeinsam in die Vereinigten Staaten zu flüchten. Die Amerikanerin Dorothy Goodale aus Colorado hörte in den 1960er-Jahren erstmals von der kubanischen Kleinhundrasse. Ihr ist es schließlich zu verdanken, dass diese liebenswerte Rasse erhalten blieb: Sie erwarb 1974 zunächst sechs Havaneser (zwei erwachsene Hunde und vier Welpen) von Exilkubanern und begann mit ihrem Zuchtprogramm. Die von ihr gekauften Hunde hatten sogar einen Stammbaum. Weitere nicht miteinander verwandte Exemplare folgten kurze Zeit später, sodass Goodale über Zuchthunde mit mehreren Blutlinien verfügte.
1981 kamen die ersten Havaneser nach Deutschland. Zunächst wenig bekannt, ist seit ein paar Jahren ein enormer Anstieg an Züchtern und Havaneserfreunden zu verzeichnen.
Havaneser wurden vom kynologischen Dachverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) am 24.09.1963 endgültig als Rasse anerkannt. Sie gehören der Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) an und werden unter der Standardnummer 250 der Sektion 1 (Bichons und andere Rassen) geführt.
Aussehen und Pflege des Havanesers
Havaneser sind kleine, stämmige Hunde, die sich in ihrer Statur jedoch stark unterscheiden können: Es gibt sowohl zarte als auch kräftige, muskulöse Hunde. Die Schulterhöhe dieser Rasse liegt üblicherweise zwischen 23 und 27 cm und ihr Gewicht schwankt – je nach Körperbau und Größe – zwischen 4 und 9 kg. Die ursprünglichen Havaneser waren etwas größer als die heutigen Vertreter.
Die ausdrucksstarken, mandelförmigen Augen sind dunkelbraun, das Lid ist schwarz umrandet. In den aufgeweckten Augen spiegelt sich der freundliche, intelligente Charakter der kleinen Hunde wider. Die Gesichtszüge des Havanesers erinnern an ein aufgeschlossenes, heiteres Lächeln, dem nur wenige Menschen widerstehen können. Ihre Rute tragen die Havaneser idealerweise eingerollt auf dem Rücken.
Das besondere Markenzeichen der Havaneser ist ihr üppiges, langes Deckhaar (12 bis 18 cm laut FCI-Standard) mit wenig oder ohne Unterwolle. Das weiche Haarkleid kann glatt oder gewellt sein. Die Pflege des Havaneserfells sollte nicht unterschätzt werden. Sie ist insbesondere in den ersten beiden Lebensjahren sehr anspruchsvoll, da das Fell möglichst täglich gekämmt werden sollte, um Verfilzungen zu vermeiden. Ab dem dritten Lebensjahr reduziert sich das Kämmen auf etwa zweimal pro Woche, da sich die Beschaffenheit des Fells ändert, sobald sich das Haarkleid vollständig entwickelt hat.
Ein sogenannter „Welpen- oder Babyschnitt“, bei dem die Haare bis auf etwa fünf cm abgeschnitten werden, ist jedoch eine Alternative, um die aufwendige Fellpflege zu umgehen. Wenn Sie Ihren Havaneser allerdings auf einer Ausstellung präsentieren möchten, dürfen Sie das Deckhaar nicht kürzen. Lediglich die Pfotenhaare dürfen zur Säuberung ausgeschnitten und die Stirnhaare leicht gekürzt werden.
Die Fellfarben der Havaneser variieren, wobei reinweiße Havaneser eher selten anzutreffen sind. Häufiger sind falbfarbene Havaneser, schwarze, tabakfarbene, rötlichbraune und mehrfarbige Hunde (Schattierungen unterschiedlicher Fellfarben). So unterschiedlich die Havaneser in ihrer Größe sein können, so unterschiedlich kann auch die Struktur des Fells sein: Von matt bis seidig gibt es viele Variationen. Sehr auffällig ist das Fellkleid der schwarzen Havaneser, das besonders seidig glänzt.
Eine weitere Besonderheit der Bichonrassen ist, dass sie im Gegensatz zu vielen Kurzhaarrassen keinen saisonal bedingten Fellwechsel haben. Wie bei uns Menschen ist Haarausfall auch bei Havanesern Falsche Ernährung, Krankheit oder die Umstellung vom Welpen- zum Erwachsenenfell führen in manchen Fällen zu Haarverlust.
Da einige Havaneser zu Tränenfluss neigen, müssen die Augen regelmäßig gepflegt werden. Die Haare in den Ohren werden gezupft, damit sie ausreichend belüftet werden können. Zugewachsene Ohren verursachen Entzündungen.
Stockhaarhavaneser
Eine Besonderheit sind die Kurzhaarhavaneser, in der Fachsprache „Stockhaarhavaneser“ genannt, die sich von den Langhaarhavanesern durch ihr kurzes Fell und ihre Optik unterscheiden. Ihr Fang ist etwas spitzer als der von den Langhaarhavanesern. Die Charaktere dagegen unterscheiden sich nicht. Das Kurzhaar wird genetisch vererbt. Da sie nicht dem Standard entsprechen, sind Kurzhaarhavaneser nicht offiziell zur Zucht zugelassen.
Charakter des Havanesers
Wie es auch nicht nur „den“ Menschen gibt, kann man auch bei Havanesern nicht davon sprechen, dass sie in ihrem Charakter alle gleich sind. Dennoch gibt es markante Charakterzüge, die typisch für diese Hunderasse sind.
Der Havaneser hat ein sehr freundliches und geselliges Wesen und ist deshalb ein idealer Familienhund. Mit wenigen Ausnahmen verstehen sie sich sehr gut mit Kindern. Sie tollen mit ihnen herum,...
Erscheint lt. Verlag | 31.8.2016 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Tiere / Tierhaltung |
Schlagworte | Bichons • Havaneser • Havaneserbuch • Hunde • Hunderatgeber |
ISBN-10 | 3-7412-8732-6 / 3741287326 |
ISBN-13 | 978-3-7412-8732-9 / 9783741287329 |
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