Wenn alte Menschen aggressiv werden (eBook)
156 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-407-22307-4 (ISBN)
Dr. Udo Baer ist Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI), Vorsitzender der Stiftung Würde und Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin. Autor u.a. von »Das große Buch der Gefühle«, »Das Abc der Gefühle« und »Wie Kinder fühlen«. Udo Baer ist Mitinitiator der Kinderwürde-Plattform, die sich an alle wendet, die sich für die Würde der Kinder engagieren. Ganz gleich, ob Sie Eltern sind oder Erzieher*innen oder Lehrer*innen, Therapeut*innen oder andere pädagogische Fachkräfte. Zur Kinderwürde gehört, allem entgegenzutreten, was diese Würde verletzt und bedroht.
Inhalt 6
VORWORT 10
Heraus aus dem Tabu: »Ich habe mich so geschämt.« 10
Teil 1 Verstehen, warum 16
KAPITEL 1 Drei Geschichten, drei Gesichter der Aggressivität 18
»Immer die Frau Weber …« 19
»Unter Hitler hätte man …« 21
»Herr A. war ein Fummler …« 22
KAPITEL 2 Von der Aggressivität zur Gewalt: »Wenn etwas kaputtgeht …« 24
KAPITEL 3 Die übersehene Gewalt in den Familien 30
Machtkampf und die Erniedrigung: »… du musst das für mich tun« 31
Vergeltung: »Die nimmt jetzt so richtig Rache an mir …« 33
Ungleichbehandlung: »Ich war immer schon das Aschenputtel …« 34
Unterschwellige Aggression: »Mein Auto behalte ich …« 36
Leise Gewalt: »Besser, ich wäre tot.« 38
KAPITEL 4 Auswirkungen 40
Es geht nicht um Ausnahmen! 40
Scham und Bagatellisierung: »Ich war einfach zu.« 42
Schuldgefühle: »Ich fühlte mich schmutzig und schuldig.« 46
Angst: »Da habe ich einen Blackout.« 49
Einsamkeit und Flucht: »Kaum aushaltbar.« 52
Trigger früherer Gewalterfahrungen: »… wieder ein kleines Mädchen.« 55
KAPITEL 5 Die verschiedenen Quellen von Gewalt und Aggressivität 60
Demenz: Hilflosigkeit, Verlust von Exzentrizität und »Verwechseln« 60
Wenn alte Menschen ins Leere gehen 66
Die alten Geschichten 70
Wahn und andere psychische Erkrankungen 74
Überforderung 77
Auch bösartige Menschen werden alt 81
Teil 2 Was hilft? 86
KAPITEL 6 Der Start: eine andere Haltung 88
KAPITEL 7 Was ist »professionell«? 92
Herz-Professionalität und Fach-Professionalität: für Pflegekräfte 92
… und für pflegende Angehörige 98
KAPITEL 8 Was hilft bei Demenz? 104
Subtext achten 104
Erregung verringern 108
Mit Verwechslungen umgehen 110
KAPITEL 9 Was hilft bei Überforderung? 114
Einfachheit, Klarheit und Flucht 114
Ernst nehmen statt übergehen 117
KAPITEL 10 Was hilft Pflegenden vor allem bei Rohheit? 122
Die Klarheit des »Stopp« 122
Solidarität und die schützende Atmosphäre 125
KAPITEL 11 Tipps zur Deeskalation 132
KAPITEL 12 Vorbeugen 138
KAPITEL 13 Und danach? 142
KAPITEL 14 Die Wand aus Glas und die Liebe der kleinen Sinne 146
Der Weg der Würde 152
Literatur 156
KAPITEL 3
Machtkampf und die Erniedrigung: »… du musst das für mich tun«
Da sie das ihr gemeinsames Eheleben lang so und nicht anders kennt, versteht sie zunächst nicht das Ausmaß ihres seelischen Schmerzes und Unglücks. Erst, als ihr ihre Tochter sagt, dass sie es kaum aushalten könne, wie »opferbereit« sie sei und dass sie sich das bieten lasse, werden ihr sein ungerechtfertigtes, überforderndes und als lieblos empfundenes Verhalten, ihr Bedürfnis nach Anerkennung vonseiten ihres Mannes und ihr Gefühl der Unzulänglichkeit schmerzlich bewusst.
Es gab danach keine für Außenstehende sichtbare Veränderung an diesem Beziehungsmuster, wohl aber für die Tochter. Sie konnte spüren, dass ihre Mutter begann, ein klein wenig mehr ihre Arbeit als pflegende Angehörige und sich selbst zu würdigen. Ab sofort hörte ihr Mann ab und zu mal den Satz, den er von ihr nicht kannte: »Immer mit der Ruhe. Eins nach dem anderen. Es wird nicht besser, wenn du mich beschimpfst. Ich tue, was ich kann.« Das half ihr, immer mal wieder Atem zu holen – und, mit der Unterstützung ihrer Tochter, auch Hilfe von Bekannten und professionellen Helfer/innen in Anspruch zu nehmen, auch wenn ihr Mann lautstark protestierte.
Vergeltung: »Die nimmt jetzt so richtig Rache an mir …«
Ungleichbehandlung:
»Ich war immer schon das Aschenputtel …«
Unterschwellige Aggression: »Mein Auto behalte ich …«
Erscheint lt. Verlag | 4.3.2014 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Geisteswissenschaften | |
ISBN-10 | 3-407-22307-2 / 3407223072 |
ISBN-13 | 978-3-407-22307-4 / 9783407223074 |
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