Weisheit und Mitgefühl in der Psychotherapie
Christopher Germer ist Lehrbeauftragter für Psychologie an der Harvard University und Gründungsmitglied des Institute for Meditation and Psychotherapy. Er ist der Mitherausgeber des Grundlagenwerks Achtsamkeit in der Psychotherapie.
Alle Menschen möchten glücklich sein. Ökonomischer Fortschritt und technische Entwicklung sind notwendig, damit sich die Menschheit weiterentwickeln kann. Daher kann man leicht zu der Vorstellung gelangen, dass sich dauerndes Glück allein mit materiellem Erfolg oder physischem Komfort einstellt, aber das ist ein Irrtum. Sowohl die buddhistische Tradition des Geistestrainings als auch die westliche Tradition der Psychotherapie lehren uns, dass unsere innere Haltung gegenüber unserer Erfahrung für unser Glück und das Glück der Menschen um uns herum oft weit wichtiger ist als unser flüchtiges äußeres Schicksal, sei es gut oder schlecht. In den letzten Jahren haben Forscher und Psychotherapeuten im Westen entdeckt, dass Prinzipien und Praktiken, die der buddhistischen Psychologie entlehnt sind, sehr nützlich sein können, um den Stress des modernen Lebens zu mindern. Therapieformen, die Achtsamkeit und Akzeptanz einbeziehen, werden mit Erfolg angewendet, um ein breites Spektrum an körperlichen und psychischen Beschwerden zu behandeln. In dem Maß, in dem das Interesse am buddhistischen Verständnis des Geistes und der Psyche unter Medizinern und Psychologen zunimmt, studieren viele Wissenschaftler und Therapeuten buddhistische Lehren und kultivieren die Praxis der Meditation. Sie lernen, dass diese Lehren und Praktiken das Potential besitzen, unser Verständnis von uns selbst und voneinander radikal zu verändern, und dass sie uns helfen können, unsere Arbeit effektiver zu tun. In der buddhistischen Tradition gibt es zwei Qualitäten, die als essenziell für unser eigenes Wohlbefinden und das anderer Menschen betrachtet werden: Mitgefühl und Weisheit. Man sagt von ihnen, dass sie wie die zwei Flügel eines Vogels oder die zwei Räder eines Wagens sind, denn ein Vogel kann mit einem Flügel nicht fliegen und ein Wagen nur mit zwei Rädern rollen. Zu Mitgefühl gehört, dass man anderen wünscht, frei von Leiden zu sein, denn jeder möchte glücklich sein und Stress und Elend vermeiden so wie man selbst. Weisheit besteht darin, dass man die Dinge mit klaren, offenen Augen so sieht, wie sie sind, und die wechselseitige Abhängigkeit und Verbundenheit und die sich ständig verändernde Natur von Menschen, Dingen und Ereignissen berücksichtigt und anerkennt. Im Mai 2009 habe ich an einer Tagung an der Harvard Medical School teilgenommen, bei der es um die Rolle von Mitgefühl und Weisheit in der Psychotherapie ging. Wir haben diskutiert, wie Mitgefühl und Weisheit entwickelt werden können, wie Therapeuten bei ihrer Arbeit von ihnen profitieren und wie sie Patienten helfen könnten, ihre Probleme zu überwinden, wenn man ihnen hilft, diese Qualitäten bei sich zu entwickeln. Dieses Buch entstand als Ergebnis dieser Tagung und vertieft viele der Ideen und Vorstellungen, die wir da zu untersuchen begannen. Neben den Beiträgen vieler Teilnehmer an dieser Tagung enthält es interessante Beiträge von anderen innovativen Forschern und Therapeuten. Ich bin sehr glücklich zu sehen, dass uralte Lehren und Praktiken aus der buddhistischen Tradition heute oft von Nutzen sein können, wenn sie von westlichen Wissenschaftlern und Therapeuten angewendet werden. In der heutigen Welt wenden sich viele Menschen an die Psychotherapie, um zu verstehen, was sie unglücklich macht, und um herauszufinden, wie sie ein sinnvolleres Leben leben können. Ich glaube, dass Psychotherapeuten, wenn sie Mitgefühl und Weisheit tiefer verstehen, ihren Patienten besser helfen und so zu mehr Frieden und Glück beitragen können. Seine Heiligkeit der Dalai Lama
Alle Menschen möchten glücklich sein. Ökonomischer Fortschritt und technische Entwicklung sind notwendig, damit sich die Menschheit weiterentwickeln kann. Daher kann man leicht zu der Vorstellung gelangen, dass sich dauerndes Glück allein mit materiellem Erfolg oder physischem Komfort einstellt, aber das ist ein Irrtum. Sowohl die buddhistische Tradition des Geistestrainings als auch die westliche Tradition der Psychotherapie lehren uns, dass unsere innere Haltung gegenüber unserer Erfahrung für unser Glück und das Glück der Menschen um uns herum oft weit wichtiger ist als unser flüchtiges äußeres Schicksal, sei es gut oder schlecht.In den letzten Jahren haben Forscher und Psychotherapeuten im Westen entdeckt, dass Prinzipien und Praktiken, die der buddhistischen Psychologie entlehnt sind, sehr nützlich sein können, um den Stress des modernen Lebens zu mindern. Therapieformen, die Achtsamkeit und Akzeptanz einbeziehen, werden mit Erfolg angewendet, um ein breites Spektrum an körperlichen und psychischen Beschwerden zu behandeln. In dem Maß, in dem das Interesse am buddhistischen Verständnis des Geistes und der Psyche unter Medizinern und Psychologen zunimmt, studieren viele Wissenschaftler und Therapeuten buddhistische Lehren und kultivieren die Praxis der Meditation. Sie lernen, dass diese Lehren und Praktiken das Potential besitzen, unser Verständnis von uns selbst und voneinander radikal zu verändern, und dass sie uns helfen können, unsere Arbeit effektiver zu tun.In der buddhistischen Tradition gibt es zwei Qualitäten, die als essenziell für unser eigenes Wohlbefinden und das anderer Menschen betrachtet werden: Mitgefühl und Weisheit. Man sagt von ihnen, dass sie wie die zwei Flügel eines Vogels oder die zwei Räder eines Wagens sind, denn ein Vogel kann mit einem Flügel nicht fliegen und ein Wagen nur mit zwei Rädern rollen. Zu Mitgefühl gehört, dass man anderen wünscht, frei von Leiden zu sein, denn jeder möchte glücklich sein und Stress und Elend vermeiden so wie man selbst. Weisheit besteht darin, dass man die Dinge mit klaren, offenen Augen so sieht, wie sie sind, und die wechselseitige Abhängigkeit und Verbundenheit und die sich ständig verändernde Natur von Menschen, Dingen und Ereignissen berücksichtigt und anerkennt.Im Mai 2009 habe ich an einer Tagung an der Harvard Medical School teilgenommen, bei der es um die Rolle von Mitgefühl und Weisheit in der Psychotherapie ging. Wir haben diskutiert, wie Mitgefühl und Weisheit entwickelt werden können, wie Therapeuten bei ihrer Arbeit von ihnen profitieren und wie sie Patienten helfen könnten, ihre Probleme zu überwinden, wenn man ihnen hilft, diese Qualitäten bei sich zu entwickeln. Dieses Buch entstand als Ergebnis dieser Tagung und vertieft viele der Ideen und Vorstellungen, die wir da zu untersuchen begannen. Neben den Beiträgen vieler Teilnehmer an dieser Tagung enthält es interessante Beiträge von anderen innovativen Forschern und Therapeuten.Ich bin sehr glücklich zu sehen, dass uralte Lehren und Praktiken aus der buddhistischen Tradition heute oft von Nutzen sein können, wenn sie von westlichen Wissenschaftlern und Therapeuten angewendet werden. In der heutigen Welt wenden sich viele Menschen an die Psychotherapie, um zu verstehen, was sie unglücklich macht, und um herauszufinden, wie sie ein sinnvolleres Leben leben können. Ich glaube, dass Psychotherapeuten, wenn sie Mitgefühl und Weisheit tiefer verstehen, ihren Patienten besser helfen und so zu mehr Frieden und Glück beitragen können.Seine Heiligkeit der Dalai Lama
Erscheint lt. Verlag | 20.3.2014 |
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Übersetzer | Peter Brandenburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 150 x 215 mm |
Gewicht | 975 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Psychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeines / Lexika | |
Medizin / Pharmazie | |
Schlagworte | Achtsamkeit • Depression • Mitgefühl • Psychotherapie • Stress |
ISBN-10 | 3-86781-069-9 / 3867810699 |
ISBN-13 | 978-3-86781-069-2 / 9783867810692 |
Zustand | Neuware |
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