Das Papa-Handbuch (eBook)
176 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-3729-6 (ISBN)
Robert Richter, Dipl. Pädagoge, war Leiter der Familienschule Fulda und ist Geschäftsführer der Deutschen Familienstiftung sowie Vorstand des Väter-Experten-Netzes Deutschland e.V. (VEND). Er hat viele Erfahrungen in der Bildungs- und Beratungsarbeit mit Vätern sowie als Kursleiter in der Geburtsvorbereitung für Väter. Richter gibt Fortbildungen in der Familienbildung und der Männer- und Väterarbeit. Als Vater von zwei Kindern hat er viele praktische Erfahrungen, auch aus seiner Elternzeit.
Robert Richter, Dipl. Pädagoge, war Leiter der Familienschule Fulda und ist Geschäftsführer der Deutschen Familienstiftung sowie Vorstand des Väter-Experten-Netzes Deutschland e.V. (VEND). Er hat viele Erfahrungen in der Bildungs- und Beratungsarbeit mit Vätern sowie als Kursleiter in der Geburtsvorbereitung für Väter. Richter gibt Fortbildungen in der Familienbildung und der Männer- und Väterarbeit. Als Vater von zwei Kindern hat er viele praktische Erfahrungen, auch aus seiner Elternzeit.Eberhard Schäfer, Dipl. Politologe, ist Projektleiter der "Familienbildung für Väter" bei Mannege e.V., Berlin. Er ist Vorstand des Väter-Experten-Netzes Deutschland e.V. (VEND) und hat langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit (werdenden) Vätern. Schäfer veröffentlichte diverse Beiträge zu Männer- und Vaterthemen und referiert bei Tagungen und Kongressen. Er ist Vater eines Sohnes
Hinweis zur Optimierung
Ein neues Leben mit neuen Herausforderungen
Bewusst Vater werden, aktiv Vater sein
Neun Monate, die es in sich haben
Die Geburt des Kindes ist die Geburt der Familie
Die erste Zeit zu Dritt – ein Schönerkraftakt!
Spiel und Spass für Papa und Baby
Eltern werden,Paar bleiben
Väter zwischen Familie, Beruf und Freizeit
Väter- Highlights
Bücher und Adressen, die weiterhelfen
Die Autoren
Impressum
BEWUSST VATER WERDEN, AKTIV VATER SEIN
Immer mehr Männer wollen ihrem Kind ein liebevoller Begleiter und präsenter Ansprechpartner sein. Sie wollen von Anfang an eine intensive Beziehung zu ihm aufbauen und diese aktiv gestalten. Das ist nicht immer leicht, vor allem wenn man sich zwischen den Herausforderungen in der Familie einerseits und denen im Beruf andererseits hin- und hergerissen fühlt. Trotzdem: Das Leben mit einem Baby macht (fast immer) richtig Spaß.
ENGAGIERTER VATER – GLÜCKLICHES KIND
Dabei sein von Anfang an – das ist für Väter heute eine Selbstverständlichkeit. Über neunzig Prozent aller Väter sind bei der Geburt ihrer Kinder dabei. Werdende Väter informieren sich eingehend über alle Fragen rund um die Geburt und die erste Zeit mit ihrem Kind – und das ist auch gut so!
Es lebe der Wandel!
Der grundlegende Wandel in den Rollen von Vätern hat sich zum Großteil innerhalb der letzten 40 Jahre vollzogen: Früher warteten die Väter vor dem Kreißsaal nervös darauf, ihr Kind »begrüßen« zu können. Das eigene Baby zum ersten Mal im Arm zu halten war eine Zitterpartie und Bewährungsprobe. Und spätestens am Tag nach der Geburt ging es meist gleich wieder zurück zur Arbeit.
Heute ist das zum Glück ganz anders! Väter interessieren, informieren, kümmern und engagieren sich. Sie wollen einen frühen, intensiven Kontakt zu ihrem Kind. Viele werdende und frischgebackene Väter denken über eine Elternzeit nach. Auch hier schreibt die Generation der neuen Väter eine Erfolgsstory: 27 Prozent aller Väter in Deutschland nahmen im Jahr 2012 Elternzeit. Von 3 auf 27 Prozent in sieben Jahren – ein rasanter Anstieg, der viele überrascht hat!
Der Trend zur aktiven oder »fürsorglichen« Vaterschaft ist rundherum positiv zu bewerten. Er kommt dem Wunsch vieler Väter und Mütter nach einer ausgewogenen Verteilung von Familien- und Berufsarbeit entgegen. Noch wichtiger: Das Baby – Ihr Baby – gewinnt durch Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement. Ihre intensive Zuwendung als Vater ist ungemein wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes!
Was brauchen Männer, um aktiv Vater sein zu können? Sie brauchen das Selbstvertrauen und die Chance, einen eigenen Weg im Umgang mit Kindern gehen zu können. Denn Väter bringen eigene Qualitäten, Fähigkeiten und Herangehensweisen in die Erziehung ein. Väter fördern ihre Kinder anders als Mütter. Nicht besser, nicht schlechter – einfach anders! Kinder gewinnen durch diese Unterschiedlichkeit.
VÄTERFORSCHUNG: FAKTEN, FAKTEN?…
Väter wurden lange Zeit in Familienforschung und Entwicklungspsychologie kaum beachtet. Der Vater war der Ernährer der Familie, und das war’s. Die Vater-Kind-Beziehung schien weder der Rede noch der Forschung wert zu sein. Wie wichtig Väter über die materielle Versorgung hinaus für die gesamte Familie sind, damit befasst sich die Forschung seit etwa 30 Jahren, und die Ergebnisse sind bemerkenswert (siehe >).
»Ich glaube, Kinder zu haben ist das aufregendste Abenteuer, das wir erleben können.
Es ist der schwerste Beruf und die größte Herausforderung, die ich mir denken kann, und die glücklichste Erfahrung zugleich!«
REINHARD MEY | Deutscher Liedermacher
Wenn beide Eltern sich um das Kind kümmern, kann und muss es sich von Anfang an mit zwei verschiedenen Menschen auseinandersetzen – mit zwei verschiedenen Arten, versorgt und gefördert zu werden sowie Grenzen gesetzt zu bekommen. In der Forschung setzt sich mehr und mehr die Einschätzung durch, dass der Einfluss des Vaters auf das Kind größer ist, wenn sich sein Verhalten in Erziehung und Versorgung deutlich von dem der Mutter unterscheidet. Versuchen Sie deshalb erst gar nicht, die »bessere Mutter« zu sein. Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil. Trauen Sie sich! So wurde zum Beispiel in Untersuchungen nachgewiesen, dass Väter sich ebenso gut um ihr Baby kümmern können wie Mütter. Sie sind von ihrem neugeborenen Baby emotional ebenso bewegt wie Mütter: Herzfrequenz, Blutdruck und Hautreaktionen, etwa die Schweißproduktion, verändern sich bei Vätern beim Anblick ihres weinenden oder lächelnden Babys genauso wie bei Müttern (siehe >).
Wenn Väter ihr Baby füttern, sind sie sehr aufmerksam. Sie reagieren »richtig« auf sein Bedürfnis, eine kurze Pause beim Trinken zu machen, und erfassen ebenso gut, wann das Baby genug getrunken hat. Auch wenn Babys spucken müssen, reagieren Väter fast immer rechtzeitig.
Wenn ihr Baby weint und sich unwohl fühlt, nehmen Väter es intuitiv auf den Arm, tragen es und sprechen mit ihm. Väter tun das übrigens häufiger, wenn die Partnerinnen nicht da(bei) sind.
Väter, denen Forscher im Rahmen von Studien die Augen verbunden hatten, erkannten ihr eigenes Baby unter vielen anderen innerhalb einer Minute, indem sie seine Hände ertasteten und erspürten. (Dass andererseits doppelt so viele Mütter wie Väter ihr Baby erkannten, indem sie sein Gesicht berührten, lag daran, dass die Mütter doppelt so viel Zeit mit ihrem Baby verbracht hatten.)
Kurz zusammengefasst: Kinder brauchen Väter, um sich optimal entwickeln zu können. Sie brauchen Väter, die eine enge emotionale Bindung zu ihnen aufbauen, und das möglichst früh. Das heißt: Je mehr Sie sich mit Ihrem Kind beschäftigen, je mehr Zeit Sie mit ihm verbringen, desto besser kennen Sie es, und desto intensiver wird Ihre Beziehung sein!
IDEALE VORAUSSETZUNGEN, SICH ZU KÜMMERN
Natürlich helfen Ihnen gute Rahmenbedingungen dabei, eine intensive Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen:
Väter, die sich gut auf die Geburt ihrer Kinder vorbereitet haben, kümmern sich mehr um sie als diejenigen, die »nebenher« Vater geworden sind. Die Geburt des eigenen Kindes mitzuerleben und mit vorzubereiten ist ein prägendes Erlebnis. Es schafft eine sehr innige, starke Verbindung sowohl zwischen Vater und Kind als auch zwischen Vater und Mutter.
Väter und Mütter brauchen gegenseitige Unterstützung, um sich mehr um ihr Kind kümmern und mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Wenn sich beide Eltern viel gemeinsam um das Kind kümmern, beschäftigt sich der Vater auch öfter allein mit ihm.
Sind beide Elternteile berufstätig, fördert das die Vater-Kind-Beziehung: Väter in diesen Familien haben eine engere Beziehung zu ihren Kindern als Väter, die allein für den Lebensunterhalt der Familie sorgen und deren Partnerin sich überwiegend um die Kinder kümmert.
Last but not least: Es ist erwiesen, dass Väter, die in ihrer Paarbeziehung glücklich sind, eine bessere Beziehung zu ihren Kindern haben als Väter, die in unglücklichen Paarbeziehungen leben. Was Sie für eine glückliche Paarbeziehung und Ihre Balance zwischen Familie und Beruf tun können, lesen Sie in Kapitel 7 (ab >).
»Balance der Partnerschaft: vom anderen nicht mehr verlangen als von sich selbst.«
HENRIETTE WILHELMINE HANKE | Deutsche Schriftstellerin (1785–1862)
WARUM IHR KIND SIE BRAUCHT
Ihre emotionale Beteiligung, Ihre Zuwendung, Ihre ganz persönliche Art des Umgangs mit Ihrem Kind prägt sein Leben nachhaltig. Ihr väterliches Engagement wirkt sich auch eine Generation später positiv aus, wenn Ihr Kind eigene Kinder hat. Sogar für weitere Generationen ist Ihr Einsatz bereichernd, wenn intensive Vater-Kind-Beziehungen zu einer »guten Tradition« in der Familiengeschichte werden. Doch zunächst einmal bieten Sie Ihrem eigenen Kind einen guten Start, von dem es lebenslang profitiert, wie auch Studien belegen (siehe >).
Väter spielen – tendenziell – wilder und mit mehr Körpereinsatz mit ihren Kindern. Sie überraschen Kinder mit unvorhergesehenen (Spiel-)Situationen und konfrontieren sie mit Neuem. So lernen Kinder, in ungewohnten Situationen schnell zurechtzukommen.
Kinder von engagierten Vätern sind im Alter von neun Monaten anderen Kindern in der Entwicklung deutlich voraus.
Fünfjährige Kinder mit einer sehr vertrauensvollen Beziehung zu ihrem Vater sind selbstständiger, kompetenter und weniger ängstlich als Kinder, denen diese Beziehung zum Vater fehlt.
Kinder von Vätern, die sich um deren schulische Belange kümmern, haben bessere Noten und eine positivere Einstellung zur Schule.
Söhne, die mit ihren Vätern viel körperlich spielen und deren Väter einen partnerschaftlichen Erziehungsstil pflegen, werden später sehr beliebte Jungen, das heißt, sie finden leichter Freunde und sind sozial anerkannter als Söhne von autoritären Vätern – diese sind weniger beliebt.
Töchter von aktiven Vätern werden später selbstbewusster, eigenständiger und entwickeln mehr Freude an Sport und Bewegung.
Kinder, deren Vater von Anfang an als Bezugsperson aktiv ist, hängen später weniger am »Rockzipfel« der Mutter und sind...
Erscheint lt. Verlag | 28.11.2013 |
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Reihe/Serie | GU Textratgeber Partnerschaft & Familie |
GU Vater werden | |
Partnerschaft & Familie | Schwangerschaft & Geburt |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Familie / Erziehung |
Schlagworte | Baby • Beziehung • Beziehungsprobleme • Buch • Bücher • Deutschland • durchschlafen • Einschlafen • Eltern • Elterngeld • Elternschaft • Elternsein • Elternteil • Elternzeit • Entwicklung • Entwicklungspsychologie • Erfahrung • Erziehung • Erziehungsratgeber • Familie • Geburt • Geburtshilfe • Geburtstag • Geburtwerdende Mütter • Geschenk • Geschenkbuch • GU • Hebamme • Hebammen • Kaiserschnitt • Kinder • Kinderarzt • Kindererziehung • Kindliche Entwicklung • Kleinkind • Leben • Lebenshilfe • Milcheinschuss • Mutterschaft • Mutterschutz • Neugeborenes • Paarbeziehung • Partner • Ratgeber • schreiende Babys • Schwanger • Schwangere • Schwangerschaft • Sexualität • Spielen mit Kleinkindern • Stillen • Stillzeit • Vater • Väter • Wochenbett • Wochenbettdepression |
ISBN-10 | 3-8338-3729-2 / 3833837292 |
ISBN-13 | 978-3-8338-3729-6 / 9783833837296 |
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