Unterwegs in Stockholm
Gassengewirr in der Altstadt
Tour 1
Willkommen in Stockholm! Die Inselstadt nahm in Gamla Stan vor 800 Jahren ihren Anfang. Erkunden Sie die engen Gassen und die farbenfrohen Bürgerhäuser in einer der am besten erhaltenen Altstädte der Welt.
Storkyrkan, Stockholms erste Kirche - bekannt von königlichen Hochzeiten Stortorget, pittoresker Hauptplatz mit Cafés und fotogenen Hausfassaden Medeltidsmuseet, mittelalterliches Leben in liebevoll und modern gestaltetem Museum Stockholms charmantes Herz
Gamla Stan
Wo Stockholm seinen Anfang nahm, beginnen auch Sie Ihre Erkundungstour. Es geht los auf der Insel Stadsholmen mit dem Stadtteil Gamla Stan (dt. Altstadt). Hier liegt der mittelalterliche Kern der Stadt, mit engen Gassen, Bürgerhäusern und Kirchen. Etwas erhöht liegt das Stockholmer Schloss. Nach einem Rundgang durch die Altstadt spazieren wir über die zwei kleineren, vorgelagerten Inseln Riddarholmen, die Ritterinsel, und Helgeandsholmen, die Heilig-Geist-Insel.
Mitten im Stockholmer Stadtgebiet drängen sich Bürgerhäuser in Rot, Gelb und Orange, mit Handwerkerateliers, Restaurants und Museen. Dazwischen ragen Kirchtürme in den Himmel. Die Enge macht den Charme der 36 ha großen Altstadt aus. Zwischen den anheimelnden Fassaden ziehen sich Pflasterstraßen über einen Hügel hinauf zum königlichen Schloss. Im Vergleich zu anderen europäischen Altstädten sind ein paar Geschäfte mit Wikingerhelmen und Elch-Shirts das Schlimmste, was Sie an touristischem Firlefanz finden. Ansonsten haben die bescheidenen Stockholmer den Kern ihrer Stadt würdevoll und authentisch erhalten.
Das enge Wegenetz stammt aus dem Mittelalter. Die Gassen sind heute Fußgängern, Kunst- und Blumenhändlern und Cafétischen vorbehalten. Nur ausnahmsweise schiebt sich ein ungeduldiges Taxi hindurch. Manche Gassen tragen das Wort tyska (dt. deutsch) in ihrem Namen, was an den Austausch während der Hansezeit erinnert. Stockholm wurde im 13. Jh. auf der Insel Stadsholmen mit Unterstützung von Lübecker Kaufleuten als Umschlagplatz gegründet, um den Handel zwischen der Region um den Mälarsee und dem heutigen Norddeutschland zu erleichtern. Daraufhin wurden viele Deutsche in Stockholm ansässig und entschieden im Stadtrat über die Entwicklung der Stadt mit (→ Geschichte). Spaziergang
Die Tour beginnt an der Metrostation Kungsträdgården, die Sie mit der blauen Linie erreichen. Nehmen Sie den Ausgang „Kungsträdgården/Skärgårdsbussar“, biegen Sie am Ausgang rechts in die Arsenalgatan ein und gehen Sie nach links über die Kungsträdgårdsgatan, die geradewegs auf die Brücke Strömbron führt. Von hier aus haben Sie schon den ersten schönen Ausblick auf die von Wasser durchdrungene Inselstadt Stockholm. Folgen Sie der Brücke bis zum Schloss, Kungliga Slottet. Den Eingang erreichen Sie, wenn Sie halb links der Uferpromenade Skeppsbron bis zur Statue von Gustav III. folgen und bei der ersten Gelegenheit rechts den Hügel Slottsbacken erklimmen, dem Fingerzeig des Königs folgend. Am oberen Ende des Hügels erreichen Sie die Kirche Storkyrkan. Links davon, in einem orangefarbenen Haus, finden Sie die Finska Kyrkan mit ihrem bekannten Innenhof und Stockholms kleinstem Wahrzeichen, der Skulptur „Der Junge, der in den Mond schaut“. Zwischen diesen beiden Kirchen führt die Gasse Källargränd nach links zum Platz Stortorget mit dem Nobelmuseet. An der Südseite des Platzes bringt Sie rechts von der Bäckerei im Grillska Huset die Svartmangatan zur Tyska Kyrkan. Der Eingang befindet sich rechts in der Gasse Tyska Brinken bei einem schmiedeeisernen Tor. Links führt von der Svartmangatan die Gasse Kindstugatan weiter bis zum lauschigen Platz Brända Tomten und daran vorbei auf die Köpmangatan, in die Sie nach rechts einbiegen und auf die Statue des heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen zusteuern, eine Kopie der Holzskulptur in der Storkyrkan. Wieder nach rechts geht es den Hang hinunter in die Österlånggatan, der Sie bis zum belebten Platz Järntorget folgen, der mit Cafés und einem Supermarkt eine gute Adresse für eine Stärkung ist. Von dort ist auch ein Abstecher zum jüdischen Museum möglich. Mischen Sie sich in der Västerlånggatan unter die Leute, hier liegt die geschäftige Touristenmeile. Achten Sie gleich am Anfang rechts auf die 90 cm breite Gasse namens Mårten Trotzig Gränd, ein beliebtes Fotomotiv.
Nach 300 m biegen Sie links in die Kåkbrinken und gleich wieder rechts in die Stora Nygatan ein, die Sie zum Riddarhuset bringt. Dort geht es nach links über die Brücke Riddarholmsbron auf die kleine Nachbarinsel Riddarholmen mit der markanten Riddarholmskyrkan. Halten Sie sich an deren Pforte links, nehmen Sie die Gymnasiegränd und genießen Sie die Aussicht auf die weiter entfernte Insel Södermalm. Gleich stoßen Sie auf den Södra Riddarholmshamnen, eine frisch herausgeputzte Uferpromenade mit Bänken und Abendsonne. Umrunden Sie Riddarholmen, bis Sie wieder auf die Brücke kommen. Überqueren Sie die Riddarholmsbron und gehen Sie geradeaus durch die Myntgatan, bis links die schmale Brücke Stallbron zum Riksdagshuset hinüberführt. Sie sind nun auf der dritten kleinen Insel dieser Tour: Helgeandsholmen. Durchqueren Sie das Parlament und steigen Sie rechts die Treppe Norra Helgeandstrappan hinauf, die am Parlament vorbei in den Park am Riksplan führt. Überqueren Sie die breite Straße Norrbro und nehmen Sie die Treppe hinunter zur Terrasse Strömparterren, dem ersten öffentlichen Park der Stadt. Sehenswertes
Königliches Schloss mit Museen
Kungliga Slottet
Das monumentale Schloss an der Nordspitze der Altstadtinsel ist ein Klassiker beim Stockholm-Besuch. Hier gibt es nicht nur barockes Originalinterieur zu sehen, sondern man erhält einen Einblick in Schwedens lebendige Monarchie. Das Schloss ist der Arbeitsplatz von König Carl XVI. Gustaf, hier empfängt er Staatsgäste, lädt Nobelpreisträger zu prächtigen Banketts ein und wird vom amtierenden Regierungschef vierteljährlich über Staatsangelegenheiten informiert. Auch Kronprinzessin Victoria hat im Schloss ihr Arbeitszimmer.
Mit einer bräunlich-rosafarbenen Fassade und regelmäßig angeordneten Fenstern baut sich das Schloss vor seinen Besuchern auf. Seit 2011 wird die Fassade, aus der die ersten Steine herausfallen, gründlich restauriert, was bis 2036 dauern soll. Die Vierflügelanlage mit Innenhof aus der ersten Hälfte des 18. Jh. verrät nichts von der Pracht, die sich in ihrem Inneren entfaltet. 609 Räume gibt es, verteilt auf sieben Etagen. Besuchern steht ein knappes Zehntel davon offen: die Parade- und Gästezimmer, die Bernadotte-Etage sowie der Staatssaal und die Säle des Ritterordens. Im Sommer, wenn das Königspaar Urlaub macht, sind auch die Teile des Schlosses zugänglich, die während des restlichen Jahres gelegentlich für besondere Anlässe genutzt werden und dann verschlossen sind: Schlosskirche, Gästewohnung und Paraderäume.
In der Schlosskirche, Slottskyrkan, werden königliche Hochzeiten, Taufen und andere Anlässe zelebriert. Hier feiert die Hofgemeinde ihre sonntäglichen Gottesdienste, denen jeder beiwohnen kann.
In der zweiten Etage gibt es die Gästewohnung, sozusagen eine Hotelsuite. Hier wohnen Staatsgäste bei offiziellen Besuchen inmitten von Möbeln und Dekor aus dem 18. Jh. Etwa zweimal im Jahr empfängt das schwedische Königspaar Staatsgäste. Da der König keine politische Macht mehr hat, ist es seine Aufgabe, wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen. Auf dem Programm stehen bei diesen Besuchen deshalb Abendessen mit bedeutenden Vertretern der schwedischen Industrie.
Auf der Nordseite derselben Etage befinden sich die Paraderäume, die für Veranstaltungen und Feste genutzt werden. Sie bestehen aus den...