Roadtrip PANAMERICANA (eBook)
240 Seiten
National Geographic Deutschland (Verlag)
978-3-98701-100-9 (ISBN)
Joey Kelly, 1972 in Spanien geboren, ist Sänger und Gitarrist der Kelly Family. Die irisch-amerikanische Großfamilie, die als Straßenmusiker ihre Karriere begannen, verkaufte über zwanzig Millionen Alben und tourt bis heute durch ganz Europa. Kelly tritt ebenso als begeisterter Sportler in Erscheinung und reist in die exotischsten Ecken aller Kontinente, um sich den härtesten Ultrawettkämpfen zu stellen - unzählige Rekorde hat er dabei bereits gebrochen. Dieses Buch zeigt seine ganz persönliche Reise mit der eigenen Familie, ein emotionales Abenteuer durch ganz Nord- und Südamerika.
Joey Kelly, 1972 in Spanien geboren, ist Sänger und Gitarrist der Kelly Family. Die irisch-amerikanische Großfamilie, die als Straßenmusiker ihre Karriere begannen, verkaufte über zwanzig Millionen Alben und tourt bis heute durch ganz Europa. Kelly tritt ebenso als begeisterter Sportler in Erscheinung und reist in die exotischsten Ecken aller Kontinente, um sich den härtesten Ultrawettkämpfen zu stellen - unzählige Rekorde hat er dabei bereits gebrochen. Dieses Buch zeigt seine ganz persönliche Reise mit der eigenen Familie, ein emotionales Abenteuer durch ganz Nord- und Südamerika.
INTERVIEW TANJA KELLY (49 JAHRE)
Zusammen als ein starkes Team
Tanja, wie muss man sich das vorstellen, mit einem Mann verheiratet zu sein, der ständig neue Rekorde brechen will?
Joey ist ja so ein Tausendsassa, er ist immer unterwegs, macht die Tourneen mit der Kelly Family, seine Vorträge und dann natürlich auch noch seine extremen Challenges auf der ganzen Welt. Ich glaube, die meisten Frauen wären schon längst abgehauen, aber ich kann das aushalten und das nunmehr schon seit 25 Jahren. Und er ist ja auch wirklich ein toller Mann. Also, ich liebe ihn wirklich über alles, mit all seinen Vor- und Nachteilen und ich glaube, genau das macht uns beide auch aus. Wir zusammen sind schon ein sehr starkes Team, aber insbesondere deshalb, weil jeder seine Aufgaben kennt und die auch zu hundert Prozent durchzieht. Und da kann mir jeder kommen, von wegen Klischee oder nicht, aber es ist mir egal, was andere Menschen denken. Ich halte zu Hause meine Stellung und bin immer für meine Kinder da, denn die Familie ist das Wichtigste, wofür ich lebe. Und was mir wirklich sehr am Herzen liegt ist, dass meine Kinder einfach großes Vertrauen in uns haben, sich geliebt fühlen und ein friedliches Zuhause haben. Und ja, wir waren bestimmt nie perfekt, aber Fehler gehören halt auch dazu und das macht am Ende einen Menschen auch aus.
Du hast eine Karriere als Tänzerin und Sängerin gemacht. Habt ihr auch gemeinsam sportliche Extreme geteilt?
Ja, was ich nie vergessen werde, war das Radrennen Race Across America von West nach Ost durch die gesamte USA. Das haben wir im Viererteam gemacht, ich als die einzige Frau, dann noch Joey und zwei andere Extremsportler. Außerdem sind wir zusammen auf diverse Berge gestiegen, den Ortler und die Zugspitze zum Beispiel. Und wir haben auch mal einen Fallschirmsprung gemacht, jeder für sich allein. Wir waren schon immer ein bisschen verrückt, aber einer muss ja der Vernünftige sein, wenn du schon einen Mann hast, der so viel beschäftigt ist. Dann habe ich beschlossen, nicht mehr in meinem Job zu arbeiten, um unseren Kindern auch Stabilität zu bieten. Ich habe sehr viel Arbeit und Verantwortung für die Kids. Jeder in einer Beziehung hat seinen Part, den er erfüllen muss und das ist auch gut so. Ein Mensch muss sich anständig entwickeln können und wissen, wo er hingehört, das ist meine Meinung.
Auf der Panamericana ging es ewig lang durch zwei Kontinente. Wie hattet ihr euch den Trip vorgestellt?
Wir hatten echt Diskussionen am Anfang, als Joey mit der Idee von diesem komischen Airstreamer ankam. Diesen alten Wohnwagen haben wir dann als Familienprojekt komplett saniert und das auch relativ erfolgreich, zumindest aus seiner Sicht. Das Teil war auf der Testfahrt viel zu langsam unterwegs, aber Joey war überhaupt nicht davon abzubringen, damit die Panamericana zu machen. Ich habe immer gesagt, lieber Gott, wenn es dich gibt, lass das Ding nicht ankommen und zum Teil hat er meine Gebete auch erhört. Der Mercedes schaffte es nicht bis nach Kanada und somit mussten wir dann halt auf diesen Fleetwood zurückgreifen. Der hatte eine anständige Camping-Toilette, die man sogar abschließen konnte, und zwei Betten. Und dafür war ich im Nachhinein echt dankbar.
War euch im Vorfeld bewusst, dass dies eventuell der letzte gemeinsame Familienausflug sein könnte?
Irgendwann werden unsere Kinder alle mal selbst eine Familie haben, dann wollen sie garantiert nicht mehr mit ihren Eltern rumturnen. Und das war schon so ein Hintergedanke, dass das garantiert die letzte Reise sein würde, wo auch wirklich alle noch dabei sein würden. Da muss man sich keine Illusionen machen, das ist einfach so. Außerdem wussten wir vorher nicht, wie gut das überhaupt klappen würde, hätte ja auch passieren können, dass es völlig nach hinten losgeht, bei den vier verschiedenen Charakteren der Kinder. Das eine ist sehr kommunikativ, das andere eher introvertiert. Das kann über einen solch langen Zeitraum durchaus mal zu Missverständnissen führen.
Man ist dann rund um die Uhr zusammen, hat keinerlei Fluchtmöglichkeit vor den eigenen Familienmitgliedern, oder?
Ich habe es mir ehrlich gesagt viel extremer vorgestellt. Ich habe zu Joey gesagt, entweder wir wachsen jetzt noch enger zusammen oder danach sind wir geschieden. Und ja, es hat besser funktioniert, als wir ursprünglich dachten. Ich war positiv überrascht davon, wie jeder so seinen Part erfüllte, anderen aus dem Weg gegangen ist und seinen eigenen, wenn auch begrenzten Freiraum nutzte. Und das auf diesen paar Quadratmetern zu sechst, wo wir ständig aufeinander hockten. Aber der eine ergänzte den anderen und das finde ich eigentlich immer ganz schön bei uns. Wir haben jeden Tag wie in alten Zeiten Verstecken und Uno gespielt und das wirklich über Wochen, weil Lisann das einfach geliebt hat. Wir hatten immer Spaß, es ist keine Minute langweilig geworden und das war einfach nur schön.
Tanja weiß, dass ihre Kinder bald ihren eigenen Weg gehen werden. Und das war auch ein Hintergedanke für das große Abenteuer, vielleicht sollte das die letzte Reise sein, die sie alle gemeinsam bestreiten.Wie konntest du dir zwischendurch deinen eigenen Freiraum schaffen?
Wenn ich mal am Limit war, habe ich einfach das Wohnmobil aufgeräumt, so komisch das auch klingen mag. Ich musste immer die Betten irgendwie schön haben. Die Jungs haben sich zwar tagsüber ständig reingelegt, aber das konnte ich ihnen irgendwann austreiben. Wenn alles in diesem engen Raum halbwegs in Ordnung war, brachte mich das runter und gab mir einfach ein gutes Gefühl. Ich hätte manchmal so zehn Mal am Tag das Wohnmobil aufräumen können, aber das lag meistens an den teilweise katastrophalen Straßen. Es gab viele Kurven, Schotterstraßen und dann fiel ständig irgendetwas runter oder knallte gegen die Schränke. In Kanada krachte wie aus dem Nichts die Mikrowelle aus der Küche raus, obwohl die eigentlich fest montiert war. Es war ein Riesenschock, aber zum Glück saß da gerade keiner von uns.
Tanja macht eine Karriere als Sängerin und Tänzerin. Mit ihrem Ehemann Joey bewältigt sie danach viele sportliche Herausforderungen, so zum Beispiel das größte Amateurradrennen der Welt, einmal quer durch die ganze USA.Bei dieser fast unvorstellbaren Dimension, drei Monate und 30.000 Kilometer, sagt man sich vielleicht, Augen zu und durch?
Wovor ich wirklich die allergrößten Bedenken hatte, war die ungewisse medizinische Versorgung auf dieser langen Strecke. Du schaust auf die Landkarte und siehst, da haben wir aber jetzt hunderte von Kilometern vor uns, wo es keinerlei Zivilisation gibt. In der Kinderklinik hier zu Hause kennen die uns alle, denn wir haben sehr aktive Kids und es passiert ständig irgendwas, ob eine Platzwunde, gebrochener Fuß oder eine ausgekugelte Schulter. Diese ewig lange Strecke, keine adäquate Hilfe, wenn etwas Unvorhergesehenes passieren sollte, das war der größte Albtraum für mich. Ich wünschte mir immer nur, hoffentlich kommen meine Kinder unbeschadet wieder nach Hause. Letztendlich war ich einfach nur heilfroh, dass wir da so gut durchgekommen sind. Wir hatten keinerlei gesundheitliche Probleme, selbst vor Magendarminfekten blieben wir verschont, obwohl wir uns hauptsächlich von Street Food ernährt haben.
Jeder kennt dieses fotografische Gedächtnis, diesen einen Augenblick, der sich einbrennt und den man in seinem Leben nie vergessen wird. Hattest du solch einen Moment auf dem Trip?
Wir hatten jeden Tag irgendein neues Highlight, es hat ja eigentlich gar nicht mehr aufgehört. Aber was für mich völlig verrückt war, wir waren auf einem Campingplatz in einem Nationalpark in Kanada, da hat man auf einmal nichts mehr gehört. Es war so ohrenbetäubend, diese absolute Stille. Ich habe stundenlang nur das leise Rauschen des Windes gehört und zu mir selbst gesagt, Gott, ich höre gar nichts, kein Flugzeug, kein Auto, keine Stimmen, überhaupt keinen Alltagslärm. Das war wirklich faszinierend, so geheimnisvoll, inspirierend und auch ein bisschen angsteinflößend. Dieser Moment hatte eine Weite, eine Tiefe, es war tatsächlich so ein Augenblick, in dem ich schon wusste, daran wirst du dich für immer und ewig erinnern. Wie dieser Wind wehte und du gar nichts hörtest. Das war ein Gänsehautmoment pur, einfach unbeschreiblich.
Von Vornherein war klar, ihr ernährt euch nur durch Spenden oder tauscht irgendetwas für Nahrungsmittel. Wie bist du mit dieser Herausforderung zurechtgekommen?
Ich glaube, ich wäre eher so ein Typ, der lieber verhungern würde, bevor er jemanden fragt, ob er irgendwas haben darf. Unsere Kinder sind da komplett unbefangen an die Sache herangegangen und haben fast immer was bekommen. Die Menschen waren immer sehr interessiert an unserer Reise. Warum macht ihr das? Und wie cool ist das mit den Kindern? Und ist das nicht gefährlich oder irgendwie komisch? Ich fand das immer super, wie die Leute das so fasziniert aufgenommen haben und das hat es uns letztendlich auch etwas einfacher gemacht. Ich denke, jeder gibt mit...
Erscheint lt. Verlag | 27.9.2024 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Reisen ► Bildbände ► Nord- / Mittelamerika |
Schlagworte | bücher reisen abenteuer • Joey • joey kelly buch • Kelly • kelly buch • Kelly Family • kelly family buch • Limits • national geographic bücher • NO • panamericana buch • reiseberichte bücher • reiseberichte reiseerzählungen • Südamerika Reiseführer |
ISBN-10 | 3-98701-100-9 / 3987011009 |
ISBN-13 | 978-3-98701-100-9 / 9783987011009 |
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Größe: 56,5 MB
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