Vormittag
Bahnhof – Triumphpforte – Maria-Theresien-Straße – Servitenkirche – Taxispalais – Palais Trapp-Wolkenstein – Annasäule – Rathaus – Spitalskirche zum Hl. Geist – Gumpphaus – Innbrücke
Mittag
Strudel-Café Kröll (vgl. S. 37 f.)
Nachmittag
Stadtturm – Goldenes Dachl – Dom – Hofburg – Hofgarten – Hofkirche – Bahnhof
Majestätisch schön: die Maria-Theresien-Straße in der Innsbrucker Altstadt
Innsbruck D7, benannt nach der Brücke über den Inn, ist die Hauptstadt des Bundeslandes Tirol und gehört mit 132 000 Einwohnern zu den größten Städten Österreichs. Die einen haben sofort das
Goldene Dachl aA2, Innsbrucks weltberühmtes Wahrzeichen, vor Augen. Den anderen fällt als Erstes die
Bergiselschanze südl. aD3 ein, auf der sich seit 1952 die Skispringer- Elite zur Vierschanzentournee ein Stelldichein gibt.
Die Triumpfpforte ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Was Innsbruck für Touristen so reizvoll macht, ist zum einen die
A historische Altstadt mit ihren spätgotischen Fassaden und den Arkadengängen, zum anderen die spektakuläre Naturkulisse in der unmittelbaren Umgebung. Im Norden erheben sich die schroffen Gipfel der Inntalkette, im Süden die Vorberge der alpinen Zentralkette mit dem
Patscherkofel D/E7/8, dem über 2000 Meter hohen Innsbrucker Hausberg. Mit den
Nordkettenbahnen erreicht man Wander-, Ski- und Klettergebiete wie
B Hafelekar und Hungerburg D7 von der Altstadt aus in wenigen Minuten.
Der Rundgang beginnt am
Bahnhof aB/aC3, von wo die Salurner Straße in Richtung Stadtmitte führt. Die erste Sehenswürdigkeit, die sich Innsbruck-Besuchern hier in den Weg stellt, ist die
Triumphpforte aC2. Sie wurde 1765 anlässlich der Hochzeit zwischen Erzherzog Leopold
, dem zweiten Sohn von Kaiserin Maria Theresia, und der spanischen Prinzessin Maria Ludovica erbaut. Doch der prächtige Torbogen erinnert nicht nur an Freudiges, denn nur wenige Tage nach der Hochzeit starb Leopolds Vater Stephan.
Klettersteig am Hafelekar
An der Triumphpforte geht es rechts ab in die
Maria- Theresien-Straße aB/aC2, die Haupteinkaufsmeile und Lebensader Innsbrucks. Das eindrucksvolle rote Gebäude mit der Nummer 59 ist das
Palais Sarnthein aB2, ein altes Bürgerhaus aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Daneben residiert im
Tirolhaus aB2 die Tirol Werbung, die das »Land im Gebirg« bewirbt und Besucher mit Informationsmaterial versorgt. Man spaziert vorbei an der
Servitenkirche aB2 und dem gleichnamigen
Kloster, das 1614 von Anna Caterina Gonzaga von Mantua, der Witwe Erzherzogs Ferdinand II. gestiftet wurde. Die Prinzessin war schon mit 16 Jahren mit ihrem Onkel verheiratet worden. Als glühende Verfechterin des Katholizismus förderte sie die Gründung mehrerer Klöster in der neuen Heimat. Das Nonnenkloster lag ihr besonders am Herzen, nach Ferdinands Tod zog sie selbst zusammen mit einer ihrer Töchter in das Damenstift. Sowohl Kirche als auch Kloster brannten kurz nach der Stiftung ab und wurden bis 1626 neu aufgebaut.
Barocke Fassade im Innenhof des Alten Landhauses
Gegenüber, dort wo die Fuggergasse abbiegt, liegt in einem sandsteinfarbenen Renaissancebau das
Taxispalais aB2, in dem die
Kunsthalle Tirol Wechselausstellungen zu internationaler zeitgenössischer Kunst zeigt. An der Fuggergasse liegt das
Alte Landhaus aB2, zwischen 1725 und 1728 vom bekannten Innsbrucker Baumeister Georg Anton Gumpp im prunkvollen Barockstil erbaut. Erneut um Kunst geht es gegenüber in der Hausnummer 38, im
Palais Trapp-Wolkenstein aB2, 1625 errichtet und um 1700 im Barockstil umgestaltet. Durch den Innenhof, in dem ein Café Stärkung bietet, erreicht man den barocken Skulpturengarten.
Die Rad-WM führte 2019über die Innbrücke
Wenige Schritte weiter beginnt der Abschnitt der Maria-Theresien-Straße, der sich jeden Morgen nach 10.30 Uhr in eine Fußgängerzone verwandelt. In der Mitte der Straße fällt sogleich die im Jahr 1704 errichtete
Annasäule aB2 auf. Nach der hl. Anna wurde sie benannt, weil im Vorjahr am 26. Juli, dem Ehrentag der Schutzheiligen, die bayerischen Truppen aus Tirol vertrieben wurden. Die Figuren am Fuß der Säule stellen neben der hl. Anna die Heiligen Kassian, Vigilus und Georg dar. Die Originale wurden 2009 durch Kopien ersetzt und sind seitdem im ersten Stock des Alten Landhauses ausgestellt.
Kirchturm der Spitalskirche in der Maria-Theresien-Straße vor der Nordkette der Alpen
Das Rathaus aB2 liegt in Blickrichtung der mächtigen Nordkette auf der linken Straßenseite. Ursprünglich im gotischen Stil erbaut, wurde die viergeschossige Palastanlage später im Barock und dann im klassizistischen Stil umgestaltet. Hier lohnt ein Abstecher in die
RathausGalerien aB2 (www.rathausgalerien.at) mit 25 Läden, vier Restaurants, vier Bars und zwei Hotels. Sehr lohnend – Achtung die Aufzüge ungefähr in der Mitte der Galerie übersieht man leicht – ist die Fahrt in den siebten Stock zur Weinbar 360 Grad und dem Restaurant Lichtblick. Von hier hat man einen großartigen Blick über Innsbruck und auf die umliegende Bergwelt. Wer nichts konsumieren möchte, kann die
Aussichtsterrasse kostenfrei besuchen.
Um den nackten Jesus am Kreuz gab es einst viele Diskussionen
In einem denkmalgeschützten Gebäude von 1577 in der Maria-Theresien-Straße 16 wartet seit 2017 das
Hard Rock Café auf Gäste – damit hält es den kleinen Rekord, dass weltweit kein Hard Rock Café in einem älteren Gebäude untergebracht ist. Kurz vor dem Burggraben erhebt sich die
Spitalskirche zum Hl. Geist aB2, die ab 1700 nach Plänen von Johann Martin Gumpp dem Älteren anstelle eines gotischen Vorgängerbaus errichtet wurde. Die Baumeisterfamilie Gumpp hat über drei Generationen mit ihren Bauten das barocke Stadtbild Innsbrucks geprägt. Gewohnt hat sie nur wenige Schritte weiter im
Gumpphaus aB2 an der Ecke Schlosser- und Kiebachgasse, worauf eine Gedenktafel an der Hauswand links vom Eingang hinweist. Im Erker des Obergeschosses steckt eine Kanonenkugel im Mauerwerk. Sie erinnert an die Kämpfe um die Innbrücke während des Tiroler Volksaufstandes im Jahre 1809. An der Hausseite, die der Schlossergasse zugewandt ist, zeigen Abbildungen die damaligen Freiheitskämpfer: Andreas Hofer, Pater Joachim Haspinger und Josef Speckbacher. Seit 1803 ist im Gumpphaus das Café Munding beheimatet. Selbst gebackene Kuchen und Torten verlocken zu einer kleinen Pause und die »süßen Schindeln« vom Goldenen Dachl sind ein nettes Mitbringsel.
Der Aufgang zur Aussichtsplattform des Stadtturms ist nichts für Menschen mit Schwindel
Zur Innbrücke aA2, dem Ort der damaligen Kämpfe, sind es nur ein paar Meter. Von hier blickt man auf das Panorama der Innsbrucker Bürgerhäuser entlang des Flusses und auf ein
Kruzifix, das für Furore sorgte. Bereits 1515 war hier ein großes Holzkreuz errichtet worden, das jedoch während des Hochwassers von 1789 zerstört wurde. Beim Neubau der Brücke Anfang der 1980er Jahre sollte an der traditionellen Stätte wieder ein Kreuz aufgestellt werden. Dass der mit dem Entwurf beauftragte Künstler Rudi Walch Jesus in ganzer Nacktheit darstellte, war für die frommen Tiroler zu viel. Als schließlich 20 000 Innsbrucker eine Unterschriftensammlung gegen das Kreuz unterstützten, gab die Stadtverwaltung nach: Die viereinhalb Meter hohe Bronzeskulptur wurde in den Innenhof des Volkskunstmuseums verbannt. Dort fristete sie ein Schattendasein, bis Hilde Zach, die damalige Bürgermeisterin, im September 2007 das Kreuz in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf der Innbrücke aufstellen ließ. Die Zeiten hatten sich geändert, Proteste gab es kaum noch.
Stadtturm in der historischen Altstadt von Innsbruck
Die Seilergasse bringt einen zurück in die Altstadt, wo sich in der Hofgasse eine Pause im
Strudel-Café Kröll aA2 anbietet. Nebenan stehen das
historische Rathaus und der
Stadtturm aA2 aus dem 15. Jahrhundert. Dieser diente einst als Gefängnis, heute hingegen sorgt er für gute Laune, denn von seiner Aussichtsplattform hat man einen herrlichen Blick über die Altstadt.
Blick über Innsbruck mit dem Goldenen Dachl im Zentrum und dem Karwendelgebirge im Norden
Von hier aus sieht man es schon, das
Goldene Dachl aA2, die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Der spätgotische Prunkerker wurde – im Auftrag des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. – erst um 1500 der 1420 erbauten Residenz des Tiroler Landesfürsten angefügt. So sollte der Jahrhundertwechsel, den man damals als einschneidende Zeitenwende empfand, gewürdigt werden. Namensgebend...