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1000 Places To See Before You Die - München - M. Kappelhoff

1000 Places To See Before You Die - München (eBook)

Stadtführer spezial - Mit Ausflügen rund um München

(Autor)

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2022 | 1. Auflage 2022
Vista Point Verlag GmbH
978-3-96141-649-3 (ISBN)
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Nach dem Studium der Publizistik und der Ausbildung zur Fotojournalistin folgten längere Auslandsaufenthalte und die Tätigkeit als Redakteurin bei einer Lokalzeitung im Rheinland. Danach kehrte Marlis Kappelhoff in ihre Wahlheimat München zurück, wo sie zuerst im Pressereferat des Goethe-Instituts arbeitete, bevor sie als Lektorin in einem Reisebuchverlag anfing. Heute arbeitet sie als freie Autorin. Fotos und Beiträge ihrer Reisen kreuz und quer durch Europa wurden in diversen Publikationen veröffentlicht.

Streifzüge
Schwabing, Maxvorstadt
Jugendstilfassaden in ­Schwabing: in der Franz-­Joseph-Straße 19 und der Ainmillerstraße 22
Schwabing beginnt nördlich des Siegestors und lebt zu einem nicht unerheblichen Teil noch immer von seinem doch ziemlich verblassten Ruhm eines Künstlerviertels. Den Grundstein zum legendären Mythos dieses Stadtteils legten zu Beginn des 20. Jahrhunderts heute berühmte bildende Künstler, Literaten und Musiker. Wer sich auf die Spuren der Vergangenheit begeben will, sollte die verkehrsreiche Leopoldstraße verlassen und beiderseits des breiten Boulevards durch die stilleren Nebenstraßen laufen, denn nur dort lassen sich neben den spärlichen Spuren der dörflichen Vergangenheit dieses Stadtteils prächtige mehrstöckige Jugendstilfassaden entdecken. Wer auf Shopping Wert legt, dem seien die Hohenzollern-, aber auch die Türken-, Schelling- und Amalienstraße
G/H8 hinter der Uni mit ihren zahlreichen ausgefallenen Läden sowie jeder Menge Cafés und Restaurants empfohlen.
Durch die Feilitzschstraße geht es zum Wedekindplatz E10, dem ehemaligen Zentrum Alt-Schwabings. Benannt wurde der Platz nach Frank Wedekind, dem Schriftsteller und Mitbegründer der Satirezeitschrift »Simplicissimus«. Im Werneckschlössl (Werneckstr. 24) mit seiner barocken Gartenanlage hatte kurzzeitig Paul Klee ein Atelier gemietet. 1919 versteckte sich hier der sozialrevolutionäre Schriftsteller Ernst Toller vor seinen Verfolgern und heute dient der charmante Bau Kardinal Reinhard Marx als Residenz. Ein Relikt dörflicher Vergangenheit ist der Viereckhof E11, ein denkmalgeschütztes Bauernhaus aus dem 13. Jahrhundert (Ecke Feilitzsch-/Gunezrainerstr.). Das kleine Palais mit dem auffallenden Säulenportal (Mandlstr. 14) direkt am Englischen Garten ist mit Abstand das stilvollste Standesamt der Stadt. Am Nikolaiplatz steht die großbürgerliche Seidelvilla E/F10 (www.seidelvilla.de). Ihr vielseitiges Kulturprogramm lockt die Besucher mit interessanten Angeboten.
Westlich der Leopoldstraße verstecken sich noch einige hinreißende Jugendstilfassaden, die vor dem Krieg so typisch für Schwabing waren. Ein ganz besonders prächtiges Beispiel ist das in seiner Originalfarbgebung restaurierte Jugendstil-Wohnhaus E8/9 in der Ainmiller­straße 22. Aber auch auf die Fassaden entlang der Friedrich-, Römer-, Elisabeth- und Franz-Joseph-­Straße (hier vor allem Nr. 19 und 23 mit buntem Balkon) sollte man einen Blick werfen.
Mit seinen Verkaufsständen und dem kleinen Biergarten bietet sich der Elisabethmarkt F8 für eine Pause an. 2020 wurden die alten Stände abgerissen. Das Provisorium aus 30 Holzmodulen erhielt im Frühjahr 2021 einen Architekturpreis. Das erhofft man sich auch für die neuen Marktgebäude mit begrünten Dachterrassen.
Gleich vor dem Siegestor in Schwabing: der »Walking Man« von Jonathan Borofsky
Gleich vor dem Siegestor schreitet der riesige ­Walking Man G9 des US-amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky Richtung Stadtzentrum. Jenseits des Siegestors geht Schwabing in die Maxvorstadt über. Das lebendige Viertel hinter der Universität verführt mit seinem Kunstareal und den vielen Cafés, Kneipen, Boutiquen, Antiquariaten und Buchhandlungen zu einem ausgiebigen Bummel.
Vieles, was den Mythos Schwabing ausmacht, ereignete sich genau hier. Echte und eingebildete Genies trafen sich bevorzugt im Café ­Stephanie G9 (Amalienstr. 25, heute Leonardo Boutique Hotel), das unter dem Beinamen Café Größenwahn in die Annalen einging. Es war Treffpunkt der Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«. Paul Klee wohnte in der Amalienstraße 24 und hatte sein Atelier im Rückgebäude der Nr. 57. Wassily Kandinsky lebte in der Ainmillerstraße 36, Franz Marc arbeitete in der Kaulbachstraße 68. Viel später ließen sich auch der Kabarettist Gerhard Polt (Amalien­str. 79) und der Regisseur Rainer Werner Fassbinder (Ama­lienstr. 87) im Herzen von Schwabing nieder.
Die Akademie der Bildenden Künste
Entlang der Schelling-, Amalien- und Türkenstraße brummt das Leben vor allem während des Semesters. Der palastähnliche Gründerzeitbau der nahen Akademie der Bildenden Künste G9 (Akademiestr. 2) prunkt mit seinem gläsernen Erweiterungsbau des bekannten, ursprünglich Wiener Architekturbüros Coop Himmel­b(l)au (Berlin).
Zu einer kleinen melancholischen Idylle hat sich der Alte Nördliche Friedhof G7 entwickelt, auf dem seit 1939 niemand mehr bestattet wird. Nicht nur Spaziergänger lieben den uralten Baumbestand. Unter den mächtigen Baumkronen trifft sich so mancher Schwabinger mit seinen Freunden auf einen Schwatz und Jogger drehen ihre Runden.
Rund 52 000 Studenten sind an der Ludwig-Maximilians-Universität G/H9 eingeschrieben, die 2006 mit dem Prädikat »Elite-Uni« ausgezeichnet wurde. Vor dem Haupteingang am Geschwister-Scholl-Platz erinnern die ins Pflaster eingelassenen Flugblätter an den Widerstand der beiden Studenten Sophie und Hans Scholl gegen den Nationalsozialismus. Sie hatten die Flugblätter von der Galerie in den Lichthof geworfen. Die kleine DenkStätte Weiße Rose G9 dokumentiert das Schicksal der Widerstandsgruppe um die Geschwister und Professor Kurt Huber.
In den Ausstellungsräumen der Pinakothek der Moderne
Jenseits des Haupteingangs der Uni fällt der Blick fast automatisch auf die spitzen Doppeltürme der klassizistischen Ludwigskirche H9 und die sich anschließende Fassade der Bayerischen Staatsbibliothek. Nach Süden verläuft die gedachte Grenze der Maxvorstadt zum Zentrum hin auf der Höhe des beeindruckenden klassizistischen Königsplatzes H/J6 mit den Mu­seen Glypto­thek und Staatliche Antikensammlung. Auf dem Weg dorthin erreicht man mit der Tram 27/28 am unteren ­Ende der Barerstraße das sogenannte Kunst­areal mit den weltbekannten Sammlungen seiner drei E Pina­kotheken H7 (Neue Pinakothek bis voraussichtlich 2025 wegen Renovierung geschlossen) und dem Museum Brandhorst H7/8. Hinzu kommt der lang gestreckte Neubau, der im Obergeschoss die Hochschule für Fernsehen und Film und im Untergeschoss das Staat­liche Museum für Ägyptische Kunst H/J7 mit seiner imposanten Sammlung beherbergt.
Haidhausen
Das ehemalige sogenannte Franzosenviertel oberhalb der Isar mit seinen geduckten Häuschen, aber auch hochherrschaftlicher Bausubstanz – zu erkennen an den renovierten Gründerzeitfassaden rund um den Pariser und den Bordeauxplatz – zählt heute mit seinen zahlreichen stilvollen Winkeln zu den begehrten, hochpreisigen innerstädtischen Wohn­adressen. Ursprünglich siedelten sich am rechten Isarufer Tagelöhner und Handwerker an, denen die Bürgerrechte und somit das Wohnrecht in der Innenstadt verwehrt waren. Zwischen Maximilianeum, Gasteig und Ostbahnhof boomt seit Jahren eine lebendige Kulturszene, gibt es viele originelle Läden und hippe Szenelokale.
Eine Institution am Wiener Platz: der Hofbräukeller mit Biergarten unter alten Kastanienbäumen
Der Wiener Platz M11 mit seinen kleinen, festen Marktbuden ist der Marktplatz des Viertels und so etwas wie ein Miniableger des Viktualienmarktes. Und der Hofbräukeller gleich daneben ist zu jeder Jahreszeit eine der Wallfahrtsstätten bayerischer Gemütlichkeit. Vorbei an der neugotischen Kirche St. Johann Baptist am Johannisplatz erreicht man an der ­Preysingstraße 58 das Üblacker-Häusl M12. Dieser geduckte Erdgeschossbau zählt wie schon die Tagelöhnerhäuschen am Wiener Platz 4–6 und An der Kreppe 2A–D zu jenen Herbergen, die im 18. Jahrhundert typisch für das einst so arme Viertel waren. Im Üblacker-Häusl ist noch eine dieser winzigen Tagelöhnerwohnungen zu besichtigen. Gegenüber steht der rund 300 Jahre alte Kriechbaumhof (Preysingstr. 71). In dem gekonnt restaurierten Gebäude lebten ursprünglich in bitterer Armut mehrere Handwerkerfamilien, die ihre Wohnungen über Außentreppen erreichten.
Der Brunnen am Weißenburger Platz
Ganz anders ist die Atmosphäre am geräumigen, ovalen Bordeauxplatz. Stattliche mehrstöckige Mietshäuser aus der Gründerzeit sorgen hier für eine gewisse vornehme Distanziertheit. Wesentlich lebendiger geht es in den Straßen rund um den Pariser und Weißenburger Platz N11 zu. Und entlang Sedan-, Milch- und Steinstraße lassen sich jede Menge Boutiquen sowie Cafés und Restaurants entdecken.
Der alles beherrschenden Backsteinbau des Kulturzentrums am Gasteig M11 am Ende der Rosenheimer Straße wird über Jahre saniert. Die berühmte Bayerische Philharmonie ist wie das komplette Kultur- und Bildungsangebot des Hauses 2021 in ein Interimsquartier nach Sendling gezogen, den Gasteig HP8.
Beschließen könnte man den Spaziergang mit einem Besuch des Müller’schen Volksbads M10, eines einzigartigen Jugendstiljuwels.
Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel
Blick vom Gärtnerplatztheater auf den gleichnamigen Platz mit dem schönen...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte 1000 Places • 1000 Places to see before you die • Attraktionen • Ausflug • Ausflügen • Ausflugstipps • Ausflugsziele • Before • digitale Reiseführer • eBook • Geheimtipps • Highlights • Hotels • Insidertipps • kurztripp • Kurzurlaub • München • Places • Reiseführer ebook • Reisen • Reisen mit Kindern • Restaurants • Sehenswürdigkeiten • Shopping • Städtereisen • Städtetrip • Stadtführer • Stadtplan • Tipps • Urlaub • Urlaub mit Kindern
ISBN-10 3-96141-649-4 / 3961416494
ISBN-13 978-3-96141-649-3 / 9783961416493
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