Gützlaffs Bericht über drei Reisen in den Seeprovinzen Chinas 1831-1833
Seiten
1997
Abera (Verlag)
978-3-934376-13-7 (ISBN)
Abera (Verlag)
978-3-934376-13-7 (ISBN)
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Am 3. Juni 1831 verläßt Karl Friedrich August Gützlaff (1803-1851) an Bord einer Dschunke den Hafen von Bangkok. An diesem Tag beginnt die abenteuerliche Reise des preußischen Missionars, der als Mischung aus Pastor und Pirat, Scharlatan und Genie in die Geschichte eingehen sollte. Kein Autor des frühen 19. Jahrhunderts hat China so positiv gesehen und zutreffend beschrieben wie Karl Gützlaff. Fast jedes Schiff, daß von Macao nach Europa oder Amerika segelte, transportierte Briefe und farbige Schilderungen des exzentrischen Missionars. Gützlaffs Bericht über drei Reisen in den Seeprovinzen Chinas 1831-1833 entführt den Leser in die letzten Tage der Mandschu-Herrschaft, die frühen Tage des europäischen Kolonialismus im Fernen Osten und in die Gründerjahre der Kronkolonie Hongkong.
"Kuo war sein Name für die Chinesen, Kuo-Shi-li, und sein Wirken war wunderlich - so wohl hätte Thomas Mann die Lebensbeschreibung Gützlaffs begonnen. Der aus Pommern stammende Schneidersohn, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die asiatischen Küsten absegelte, Religion und bisweilen Opium verbreitend, die Bibel verkündend unter der Flagge britischer Handelshäuser, hatte das Reich der Mitte ganz und gar zu seiner Lebensmitte erkoren. Ein frühes Marketing- und Sprachgenie, lernte er die chinesischen Dialekte von Mandarin über Kantonesisch bis zu Fuijan, der Umgangssprache der Seeprovinz - so perfekt, daß ihn alle Schichten und Behörden als Kind des Landes ansahen. Seine Reisen als verkleideter Passagier in das den Fremden verbotene Reich waren so verwegen, wie seine Missionspläne - China noch zu seinen Lebzeiten zu christianisieren - an Größenwahn grenzten. Gützlaff-Kuo war mehr ein Süchtiger als ein Heiliger - als Pastor wie als Pirat zog es ihn immer wieder zurück. Die Berichte des pommerschen Missionars, die der Welt das erste reale Chinabild vermittelten, waren seit dem vergangenen Jahrhundert nicht mehr in deutscher Sprache gedruckt worden. Der kompetente Herausgeber, Winfried Scharlau, lange Fernsehkorrespondent in Asien und Kenner der Routen Gützlaffs, erinnert in seiner Einführung an Leibniz und Voltaire. Sie waren noch einem ganz und gar idealisierten Bild vom chinesischen Staatssystem gefolgt, in dessen Weisheit und Tugend sie den Gegenentwurf zum zerrissenen Europa sahen. Gützlaff hingegen beschrieb das Objekt seiner Liebe nüchtern wie keiner zuvor." (DIE ZEIT, 08.01.1998)
"Europa ist, wie die Chinesen glauben, ein kleines Land, das von ein paar Kaufleuten bewohnt ist, welche verschiedene Sprachen sprechen und sich hauptsächlich durch ihren Handel mit China ernähren. Um ihre Vorstellungen zu berichtigen, erzählte ich ihnen von den verschiedenen Völkern, welche Europa bewohnen; aber alles war vergeblich. Die Volksmeinung, daß Europa eine kleine Insel sei, auf welcher nur ein paar Tausende von Menschen wohnen, war zu tief eingewurzelt..." (Karl Gützlaff)
"Kuo war sein Name für die Chinesen, Kuo-Shi-li, und sein Wirken war wunderlich - so wohl hätte Thomas Mann die Lebensbeschreibung Gützlaffs begonnen. Der aus Pommern stammende Schneidersohn, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die asiatischen Küsten absegelte, Religion und bisweilen Opium verbreitend, die Bibel verkündend unter der Flagge britischer Handelshäuser, hatte das Reich der Mitte ganz und gar zu seiner Lebensmitte erkoren. Ein frühes Marketing- und Sprachgenie, lernte er die chinesischen Dialekte von Mandarin über Kantonesisch bis zu Fuijan, der Umgangssprache der Seeprovinz - so perfekt, daß ihn alle Schichten und Behörden als Kind des Landes ansahen. Seine Reisen als verkleideter Passagier in das den Fremden verbotene Reich waren so verwegen, wie seine Missionspläne - China noch zu seinen Lebzeiten zu christianisieren - an Größenwahn grenzten. Gützlaff-Kuo war mehr ein Süchtiger als ein Heiliger - als Pastor wie als Pirat zog es ihn immer wieder zurück. Die Berichte des pommerschen Missionars, die der Welt das erste reale Chinabild vermittelten, waren seit dem vergangenen Jahrhundert nicht mehr in deutscher Sprache gedruckt worden. Der kompetente Herausgeber, Winfried Scharlau, lange Fernsehkorrespondent in Asien und Kenner der Routen Gützlaffs, erinnert in seiner Einführung an Leibniz und Voltaire. Sie waren noch einem ganz und gar idealisierten Bild vom chinesischen Staatssystem gefolgt, in dessen Weisheit und Tugend sie den Gegenentwurf zum zerrissenen Europa sahen. Gützlaff hingegen beschrieb das Objekt seiner Liebe nüchtern wie keiner zuvor." (DIE ZEIT, 08.01.1998)
"Europa ist, wie die Chinesen glauben, ein kleines Land, das von ein paar Kaufleuten bewohnt ist, welche verschiedene Sprachen sprechen und sich hauptsächlich durch ihren Handel mit China ernähren. Um ihre Vorstellungen zu berichtigen, erzählte ich ihnen von den verschiedenen Völkern, welche Europa bewohnen; aber alles war vergeblich. Die Volksmeinung, daß Europa eine kleine Insel sei, auf welcher nur ein paar Tausende von Menschen wohnen, war zu tief eingewurzelt..." (Karl Gützlaff)
Reihe/Serie | Abera Asia-Pacific ; 1 |
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Mitarbeit |
Fußnoten: Katja Levy |
Vorwort | Winfried Scharlau |
Sprache | deutsch |
Maße | 200 x 135 mm |
Gewicht | 437 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Asien |
Schlagworte | China • China /Reisebeschreibungen • Christen • Ethnologie • Geschichte • Hardcover, Softcover / Reiseberichte, Reiseerzählungen/Asien • HC/Reiseberichte, Reiseerzählungen/Asien • Historische Reisebeschreibung • Hongkong • Kolonialismus • Korea • Mandschurei • Mission • Opiumhandel • Shanghai • Sinologie |
ISBN-10 | 3-934376-13-4 / 3934376134 |
ISBN-13 | 978-3-934376-13-7 / 9783934376137 |
Zustand | Neuware |
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