Kassel
Ein Lesebuch
Seiten
1988
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
978-3-88042-377-0 (ISBN)
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
978-3-88042-377-0 (ISBN)
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Was hat diese Stadt Kassel, vor über tausend Jahren schon als Königshof "Chassala" urkundlich erwähnt, nicht schon alles erlebt, was war sie nicht schon alles: Residenz der Landgrafen von Hessen und im sechzehnten Jahrhundert stärkste Festung Deutschlands, unter Napoleons Bruder Jeröme Hauptstadt des Königreichs Westfalen, dann wieder kurfürstliche Residenz und ab 1866 Hauptstadt der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Und wessen darf sie sich - sehen wir von der Gegenwart mit der Documenta, den bedeutenden Firmen und Behörden, Theatern, Museen und Bibliotheken einmal ganz ab - nicht alles rühmen: des ersten festen Theaterbaus in Deutschland (des Ottoneums, heute Naturkundemuseum), des ersten planmäßigen Museumsbaus auf dem europäischen Festland (Museum Fridericianum), der seinerzeit tatsächlich weltberühmten, vom Landgrafen Wilhelm VIII. begründeten Gemäldegalerie, des aus der Hof schule schon 1709 als eine der frühesten "Technischen Hochschulen" hervorgegangen Collegium Carolinum, des einzigen Tapetenmuseums der Welt, von all seinen Schlössern und Parks ganz zu schweigen.
Kein Wunder, daß diese blühende Stadt mit ihrem glänzenden Fürstenhof im Verlaufe der Jahrhunderte die Besucher beeindruckte, daß Verfasser von Reisedarstellungen und Städteschilderungen in ihren hier zusammengetragenen Textauszügen des Lobes voll sind. "Diese Statt in einer lustigen Aue" (so Matthaeus Merian), "schön und ziemlich groß, auch sehr wohl bevestiget" (wie 1718 die "Compendiöse Cosmographia" zu berichten weiß), in einem frühen Reiseführer gepriesen als "stille Metropole", ist für Friedrich Meyer 1835 "eine sehr schöne Stadt", für Johann Kaspar Riesbeck 1784 "eine prächtige Stadt", für Moritz Wilhelm Drobisch "eine höchst glänzende, elegante, geschmackvolle Residenz", von der er weiter sagt: "Solche Empfindungen habe ich nicht gehabt, als ich Berlin sah; nur den Eindruck von Dresden im Jahre 1832 kann ich damit vergleichen." Carl Julius Weber rühmt "die einzigartig reizende Lage", der bekannte Herr von Knigge versichert: "Alles atmet nur Freude hier." Friedrich Gottlob Wetzel hebt "die herrlichen freien Plätze" hervor, Friedrich Hölderlin berichtet von hier verbrachten "wahrhaft glücklichen Tagen", Ludwig Borne schreibt: "Die Gegend ist himmlisch schön", und der berühmte Philosoph G. W. F. Hegel meint: "Kassel liegt ganz vortrefflich." Derartige Lobesäußerungen sind natürlich nur ein Aspekt der hier vorgelegten Sammlung kurzer, unterhaltsamer Texte über die Stadt unter dem Herkules (Theodor Heuss: "Sagen Sie ihm, daß meine guten Wünsche seiner treuen Beharrlichkeit gelten!"). Einem Gang durch ihre reiche Geschichte anhand von Sagen, zeitgenössischen Schilderungen, Auszügen aus Erzählungen, Memoiren und Briefen, Anekdoten und Dokumenten folgt, nach einem Kapitel, in dem das Leben am Hofe unter den verschiedensten Herrschern lebendig wird, ein Bummel zu ihren ehemaligen und heutigen Sehenswürdigkeiten. Berühmte Namen, die sich mit Kassel verbinden (von Jost Bürgi, dem Erfinder der Logarithmen, über den Weltumsegler Johann Georg Forster, die Brüder Grimm, den Violinvirtuosen, Dirigenten und Komponisten Louis Spohr zu Napoleon III. und Wilhelm II.), kommen zur Geltung, der Wilhelmshöhe ist ebenso ein eigenes Kapitel gewidmet wie der alten und vielseitigen "Kulturstadt Kassel", Texte über die industrielle Entwicklung und an ihr beteiligte bedeutende Firmen fehlen natürlich auch nicht, und gemütliches Bürgerdasein im alten Kassel wird wieder lebendig in Mundartgedichten und Erinnerungen. Aus vielen alten Quellen wurden die Texte zusammengetragen, über siebzig Verfasser sind vertreten, vom am Kasseler Hof tätigen Johannes von Soest aus dem fünfzehnten Jahrhundert bis zu Autorinnen unserer Tage wie Christine Brückner und Petra Kipphoff. Welch illustre Namen dabei sind, zeigt am besten ein Blick in das Quellenverzeichnis am Schluß des Bandes, auf das auch jene Leser verwiesen seien, die durch die unvermeidlich kurzen Textauszüge vielleicht Appetit auf ausführlichere Lektüre bekommen haben.
Und wessen darf sie sich - sehen wir von der Gegenwart mit der Documenta, den bedeutenden Firmen und Behörden, Theatern, Museen und Bibliotheken einmal ganz ab - nicht alles rühmen: des ersten festen Theaterbaus in Deutschland (des Ottoneums, heute Naturkundemuseum), des ersten planmäßigen Museumsbaus auf dem europäischen Festland (Museum Fridericianum), der seinerzeit tatsächlich weltberühmten, vom Landgrafen Wilhelm VIII. begründeten Gemäldegalerie, des aus der Hof schule schon 1709 als eine der frühesten "Technischen Hochschulen" hervorgegangen Collegium Carolinum, des einzigen Tapetenmuseums der Welt, von all seinen Schlössern und Parks ganz zu schweigen.
Kein Wunder, daß diese blühende Stadt mit ihrem glänzenden Fürstenhof im Verlaufe der Jahrhunderte die Besucher beeindruckte, daß Verfasser von Reisedarstellungen und Städteschilderungen in ihren hier zusammengetragenen Textauszügen des Lobes voll sind. "Diese Statt in einer lustigen Aue" (so Matthaeus Merian), "schön und ziemlich groß, auch sehr wohl bevestiget" (wie 1718 die "Compendiöse Cosmographia" zu berichten weiß), in einem frühen Reiseführer gepriesen als "stille Metropole", ist für Friedrich Meyer 1835 "eine sehr schöne Stadt", für Johann Kaspar Riesbeck 1784 "eine prächtige Stadt", für Moritz Wilhelm Drobisch "eine höchst glänzende, elegante, geschmackvolle Residenz", von der er weiter sagt: "Solche Empfindungen habe ich nicht gehabt, als ich Berlin sah; nur den Eindruck von Dresden im Jahre 1832 kann ich damit vergleichen." Carl Julius Weber rühmt "die einzigartig reizende Lage", der bekannte Herr von Knigge versichert: "Alles atmet nur Freude hier." Friedrich Gottlob Wetzel hebt "die herrlichen freien Plätze" hervor, Friedrich Hölderlin berichtet von hier verbrachten "wahrhaft glücklichen Tagen", Ludwig Borne schreibt: "Die Gegend ist himmlisch schön", und der berühmte Philosoph G. W. F. Hegel meint: "Kassel liegt ganz vortrefflich." Derartige Lobesäußerungen sind natürlich nur ein Aspekt der hier vorgelegten Sammlung kurzer, unterhaltsamer Texte über die Stadt unter dem Herkules (Theodor Heuss: "Sagen Sie ihm, daß meine guten Wünsche seiner treuen Beharrlichkeit gelten!"). Einem Gang durch ihre reiche Geschichte anhand von Sagen, zeitgenössischen Schilderungen, Auszügen aus Erzählungen, Memoiren und Briefen, Anekdoten und Dokumenten folgt, nach einem Kapitel, in dem das Leben am Hofe unter den verschiedensten Herrschern lebendig wird, ein Bummel zu ihren ehemaligen und heutigen Sehenswürdigkeiten. Berühmte Namen, die sich mit Kassel verbinden (von Jost Bürgi, dem Erfinder der Logarithmen, über den Weltumsegler Johann Georg Forster, die Brüder Grimm, den Violinvirtuosen, Dirigenten und Komponisten Louis Spohr zu Napoleon III. und Wilhelm II.), kommen zur Geltung, der Wilhelmshöhe ist ebenso ein eigenes Kapitel gewidmet wie der alten und vielseitigen "Kulturstadt Kassel", Texte über die industrielle Entwicklung und an ihr beteiligte bedeutende Firmen fehlen natürlich auch nicht, und gemütliches Bürgerdasein im alten Kassel wird wieder lebendig in Mundartgedichten und Erinnerungen. Aus vielen alten Quellen wurden die Texte zusammengetragen, über siebzig Verfasser sind vertreten, vom am Kasseler Hof tätigen Johannes von Soest aus dem fünfzehnten Jahrhundert bis zu Autorinnen unserer Tage wie Christine Brückner und Petra Kipphoff. Welch illustre Namen dabei sind, zeigt am besten ein Blick in das Quellenverzeichnis am Schluß des Bandes, auf das auch jene Leser verwiesen seien, die durch die unvermeidlich kurzen Textauszüge vielleicht Appetit auf ausführlichere Lektüre bekommen haben.
Sprache | deutsch |
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Gewicht | 202 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Deutschland |
Schlagworte | HC/Reiseberichte, Reiseerzählungen/Deutschland • Kassel /Allgemeines • Kassel; Anthologien |
ISBN-10 | 3-88042-377-6 / 3880423776 |
ISBN-13 | 978-3-88042-377-0 / 9783880423770 |
Zustand | Neuware |
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