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Das Krokodil im Flugzeug (eBook)

Skurrile Todesfälle auf Reisen
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
224 Seiten
Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-95910-198-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Krokodil im Flugzeug -  Nicolas Bogislav von Lettow-Vorbeck
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Was würden Sie tun, wenn aus dem Handgepäck Ihres Sitznachbarn im Flugzeug ein Krokodil klettert? Ruhig bleiben und Fisch reichen - oder schreiend davonrennen? Wenn Sie sich für die Flucht nach vorn entschieden haben, kann das ins Auge gehen, zumal in einem Flugzeug. Und ja, das ist eine wahre Geschichte. Der Autor hat in diesem Buch touristische Todesfälle zusammengetragen, von denen es erschreckend viele gibt. Reisen ist eben ein großes Abenteuer - und birgt damit ein gewisses Risiko. Im Urlaub sind wir bereit, waghalsig Schluchten zu erklimmen und dubioses Streetfood zu naschen. Wir machen Selfies auf hohen Klippen und hüpfen in unbekannte Gewässer. Schon Tolkien schrieb: 'Nicht alle, die wandern, sind verloren.' Nein, nicht alle. Aber manche eben doch.

1. VERHEERENDE VERKEHRSMITTEL


Wer seine Ferien nicht auf Balkonien verbringen will, für den beginnt der Urlaub mit dem Besteigen eines Verkehrsmittels. Dabei hat jede Fortbewegungsart ihre eingeschworene Fangemeinde: Autofahrer schwärmen von der völligen Ungebundenheit an Abfahrtszeiten, Bahnreisende betonen die wohltuende Entschleunigung auf den Schienen, Flugpassagiere lieben die Zeitersparnis. Und auch am Ferienort sitzen die wenigsten Reisenden wirklich still, sie fliegen mit Helikoptern umher, werden in Ausflugsbooten übers Meer geschippert oder unternehmen Fahrradtouren. Die gefühlte Sicherheit spielt für manche Reisende eine große Rolle und beeinflusst die Wahl der Verkehrsmittel. Laut einer Umfrage der Apotheken Umschau sind 8,7 Prozent der Deutschen aus Angst noch nie in ein Flugzeug gestiegen, 8,2 Prozent fühlen sich sehr unwohl an Bord und nur 32,2 Prozent reisen völlig entspannt durch die Lüfte. Statistiker geben an, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz zu sterben, bei eins zu 29 Millionen liegt. Viel eher fällt ein Urlauber einer gemütlichen Radtour zum Opfer: Die Chance, bei einem Fahrradunfall ums Leben zu kommen, liegt bei vergleichsweise alarmierenden eins zu 340.000!

KROKOCRASH


Im August 2010 befand sich eine Maschine der Fluggesellschaft Filair auf einem Inlandsflug von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, zum Regionalflughafen Bandundu. 18 Passagiere, eine Stewardess und zwei Piloten waren an Bord des tschechischen Propellerflugzeugs vom Typ Let L-410 Turbolet. Die Piloten hatten bereits den Landeanflug auf den Airport von Bandundu eingeleitet, als der Flieger völlig unerwartet zur Erde stürzte und schließlich in einem Wohnhaus aufschlug. Von den 21 Menschen an Bord überlebte nur ein einziger die Katastrophe. Da die Behörden der Demokratischen Republik Kongo eine Herausgabe des Flugdatenschreibers an internationale Experten ablehnen, wurde bis heute keine abschließende Unfalluntersuchung durchgeführt.

Umso spannender ist deshalb die Erklärung, die der einzige Überlebende den Beamten kurz nach dem Crash zu Protokoll gab: Ein Mitreisender im hinteren Teil des Flugzeugs habe ein etwa ein Meter langes Krokodil heimlich an Bord geschmuggelt und in einer großen Sporttasche versteckt. Während der Landephase habe sich das Reptil aus der Tasche befreit und für Panik unter den Flugreisenden gesorgt. Voller Angst floh die Stewardess vor dem Tier in Richtung Cockpit, sämtliche Flugpassagiere folgten ihrem Beispiel. So geriet die Maschine aus der Balance und stürzte ab. Laut des Daily Telegraph existiert ein Video, das zeigt, wie das springlebendige Krokodil aus den Trümmern der Maschine getragen wird. Das Reptil überlebte zwar den Unfall, wurde aber von aufgebrachten Anwohnern mit einer Machete ins Jenseits befördert.

Filmtipp: Snakes on a Plane


Im US-amerikanischen Streifen Snakes on a Plane aus dem Jahre 2006 sorgt die gefährliche Kombination Luftfahrt und Reptilien für reichlich Spannung und eine Menge unfreiwillige Komik. Gegen Ende des Hollywoodwerks findet der Held eine äußerst unkonventionelle Lösung, um das Schlangenproblem in zehntausend Metern zu lösen … Die Idee zur Filmhandlung stammt von David Dalessandro, dem Vizekanzler der University of Pittsburgh. Er ließ sich dabei von einem Artikel über Braune Nachtbaumnattern (Boiga irregularis) inspirieren, die während des Pazifikkrieges in amerikanische Militärflugzeuge gekrochen waren.

Überlebenslektion:

Beim Einstieg in den Flieger ganz genau auf verdächtige Bewegungen im Handgepäck der Mitreisenden achten!

WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN


Im August 2013 unternahm ein fünfzigjähriger Deutscher gemeinsam mit seiner Ehefrau und drei Kindern eine Gondelfahrt auf dem touristisch sehr gut erschlossenen Canal Grande in Venedig. Die Eltern saßen romantisch in der Mitte des schlanken Bootes, die Kinder im Bug. An der weltbekannten Rialtobrücke herrschte an jenem Tag sehr viel Verkehr, die Wassertaxis (Vaporetti) mussten ständig den Kurs ändern, um drohenden Kollisionen zu entgehen. Bei einem dieser waghalsigen Manöver rammte ein Vaporetto die Gondel mit der deutschen Familie. Durch die Wucht des Aufpralls fiel die dreijährige Tochter ins Wasser, das Mädchen konnte nicht schwimmen und wurde durch einen beherzten Sprung des Gondoliere gerettet. Der fünfzigjährige Familienvater begab sich ebenfalls in die Fluten, wurde dabei allerdings von einem Vaporetto an den Pier gedrückt und zerquetscht. Helfer versuchten, den Deutschen noch an der Unfallstelle zu reanimieren, beim Eintreffen im Krankenhaus wurde er für tot erklärt.

Zur Beerdigung des Familienvaters in Tübingen reisten 16 Gondolieri extra aus Venedig an, um der Witwe und ihren Kindern beizustehen. Die Gondolieri trugen bei der Trauerfeier ihre traditionelle Kleidung und geleiteten den Sarg zur letzten Ruhe.

© mike gnuckx

Überlebenslektion:

Beim nächsten Venedigbesuch lieber das Vaporetto nehmen, spart auch eine Menge Geld!

DEADSTREAM


Der Maho Beach dürfte vielen Menschen auf der ganzen Welt durch spektakuläre Fotostrecken und unglaublich wirkende YouTube-Videos vertraut sein. Der einzigartige Strand ist aufgrund der extrem niedrig einschwebenden Flugzeuge der berühmteste Ort des kleinen, zum Königreich der Niederlande gehörenden Landes Sint Maarten in der Karibik. Der Abstand zwischen Fliegerbauch und Sandstrand beträgt hier oft weniger als dreißig Meter. Deshalb warnen zahlreiche Schilder – sehr gut lesbar und lebensecht illustriert – am Maho Beach ausdrücklich davor, sich zu nah am Flughafenzaun des Princess Juliana International Airport aufzuhalten, denn nur ein dünner Maschendrahtzaun trennt die Schaulustigen hier vom etwa fünfzig Meter entfernten Rollfeld.

»Die Leute kennen die Gefahr. Man wird wie ein Stück Papier weggefegt«, beschrieb der Luftfahrtexperte Peter Clark das Gelände. Damit hatte er allerdings nur zum Teil recht, denn ja, man wird wie ein Stück Papier weggefegt. Aber nein: Nicht alle kennen die Gefahr. Eine 57-jährige Neuseeländerin setzte sich über alle Warnungen hinweg, pfiff auf den gesunden Menschenverstand und hielt sich im Juli 2017 am Flughafenzaun fest, um eine Boeing 737-800 aus nächster Nähe beim Start zu beobachten. Die starken Winde aus den Triebwerken der zweistrahligen Maschine rissen die Touristin vom Zaun und wirbelten sie durch die Luft. Sie prallte mit dem Kopf gegen einen Betonblock. Ein herbeigerufener Notarzt konnte die 57-Jährige noch wiederbeleben, sie verstarb aber später im Krankenhaus.

© Chris Favero from USA / Flickr / CC BY-SA 2.0

Überlebenslektion:

Beachten Sie die verdammten Warnschilder!

SCHICHT IM SCHACHT


Im Mai 2015 hörten die Angestellten des Baan Paradise Hotel im thailändischen Patong auf der Ferieninsel Phuket frühmorgens laute Geräusche und Hilfeschreie aus einem ihrer Aufzüge. Laut Anzeigetafel war der Lift im dritten Stock stecken geblieben, die Türen ließen sich per Knopfdruck aber nicht mehr öffnen. Zuerst versuchten die Angestellten, die Türen mit den Händen aufzustemmen, danach rückte die Polizei an, konnte aber ebenfalls nichts ausrichten – die Rufe aus dem Schacht wurden inzwischen immer leiser. Erst einem Mechaniker der Aufzugsfirma gelang es schließlich, die Aufzugtüren zu öffnen, man fand einen toten 54-jährigen Schweizer. Der Mann war zwischen Liftkabine und -schacht eingeklemmt. Maj Teerasak Boonsang von der Polizei Patong sagte: »Wir glauben, dass sich die Aufzugtüren öffneten, bevor die Liftkabine tatsächlich ankam. Der Schweizer ging einfach durch die offenen Türen und fiel mehrere Meter tief in den Schacht. Ein Angestellter hörte das dumpfe Aufprallgeräusch, das entstand, als der Tourist nach unten krachte.« Ein Mitarbeiter des Hotels sagte: »Er war in einem schwachen Zustand, als Polizei und Rettungskräfte ankamen. Wir haben versucht, ihn herauszuholen, aber das Loch war zu eng, er war fast eine Stunde lang gefangen.« Der Schweizer überlebte den Aufprall leicht verletzt, bekam aber im schmalen Schacht zu wenig Luft und erstickte schließlich.

Einen Aufzugabsturz überleben


Etwa siebenhunderttausend Aufzüge gibt es in Deutschland, schätzen Experten. Laut einer TÜV-Statistik starben im Jahr 2013 fünf Menschen in der Bundesrepublik durch Aufzugunfälle. Es ist sehr unwahrscheinlich, aber theoretisch möglich, dass alle Sicherheitsmechanismen versagen und man mit dem Aufzug in die Tiefe stürzt. Dann gilt: Je größer die Absturzhöhe des Aufzugs, desto schneller wird die Absturzgeschwindigkeit – und je höher die Absturzgeschwindigkeit ist, desto geringer wird die Überlebenswahrscheinlichkeit. Stürzt ein Aufzug beispielsweise aus zehn Metern Höhe ab, braucht er etwa 1,43 Sekunden bis zum Aufprall. Während des Sturzes erreicht der Lift eine Geschwindigkeit von 50,42 Kilometern in der Stunde.

Einfach in die Luft zu hüpfen ist übrigens keine gute Strategie, denn ein durchschnittlicher Mensch erreicht dabei nur klägliche fünf Kilometer in der Stunde. Außerdem müsste man auch noch genau den Moment abpassen, in dem der Aufzug auf den Boden kracht. Die bessere Strategie: Legen Sie sich so flach wie möglich auf den Rücken. So reduziert sich die Gefahr von Brüchen und inneren Verletzungen. Dieser Trick rettet Sie allerdings nur bei niedrigen Absturzhöhen.

Überlebenslektion:

Vergewissern Sie sich vor jedem Einstieg in einen Lift gründlich, ob sich kein dunkler Abgrund vor Ihnen auftut!

TREFFEN SICH ZWEI BALLONS


Im Mai 2013 wollte eine...

Erscheint lt. Verlag 4.4.2019
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Reisen Reiseberichte
Schlagworte Abenteuer • Anthologie • Bungee jumping • dunkler humor • Eden Books • Erfahrung • Extremsport • Flugangst • Flugzeugabsturz • fun facts • Gerücht • Humor • krasse Schicksale • lustiges Reisebuch • Märchen • Mark Benecke • Missgeschicke • moderne Legenden • Neuerscheinung 2019 • Pannen • Pannenshow • Pech • Pleiten • Realität • Reisebericht • Reiselektüre • Reisen • Reiseunfall • Reiseversicherung • Risiko • risikofreudig • Schwarzer Humor • schwarzhumorig • selfie stick • Sicherheit • skurril • Sterben • Tod auf Reisen • Tod durch Selfie • Todesfalle • Todesfälle • tragikomisch • Überlebenstipps • Unfall • Unterhaltung • Urban Legends • Urlaub • Urlaub auf Balkonien • Urlaubslektüre • Verrückt • Wahre Geschichten • Weltreise • zu Hause ist es am schönsten
ISBN-10 3-95910-198-8 / 3959101988
ISBN-13 978-3-95910-198-1 / 9783959101981
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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