Ein neues Leben auf Bali
Nova MD (Verlag)
978-3-96111-706-2 (ISBN)
Der Autor: Manolo Link, geboren 1955, in Frechen bei Köln, lebt in Kerpen, Rheinland, Dublin, Irland und Finisterre. Er hat eine Tochter und einen Sohn. Er ist Autor von »Maria Milena«, »Ein neues Leben auf dem Jakobsweg« und »Philippe«. In den letzten sieben Jahren, seit seiner ersten Buchveröffentlichung, hat Manolo Link sich einen beachtlichen Ruf aufgebaut. Durch seine regelmäßige Medien- präsenz in Zeitungen, Magazinen, Radio und TV in Deutschland, Amerika, Irland, Schweiz, Bali Indonesien und Spanien hat er seinen Leserkreis stets vergrößert. Lesungen, Interviews und Präsentationen auf der Buchmesse in Leipzig, Frankfurt, Goethe-Institut und Trinity College in Dublin haben seinen Bekanntheitsgrad weiter gesteigert. Seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg wurden in dem Buch von Stefan Albus „Jakobsweg – und dann?“, Gütersloher Verlagshaus, veröffentlicht. Er stu- dierte Kreatives Schreiben bei Rüdiger Heins, Schriftsteller und gibt Schreibworkshops.
1 Abschied An Zufälle glaubte ich nicht mehr, seit ich all das Unerklärliche in den letzten Jahren erlebt hatte. So wunderte ich mich auch nicht, dass wir nicht den Persischen Golf wie bei früheren Flü- gen nach Asien, sondern Polen und Russland überfliegen wür- den. Meine Haare sträubten sich jedoch, als ich Minuten später auf dem Flugmonitor sah, dass wir über Leipzig flogen. Gisela war in Leipzig zur Welt gekommen. Dort hatte ihr Leben ihren Ursprung. Mein Schwager Franz, der mir den Fensterplatz überlassen hatte, war in seine Zeitung vertieft. Nach elf Stunden landeten wir in Bangkok, wohin mich vor Jahren meine erste und auch letzte Fernreise mit Gisela geführt hatte. Ich vermisste meine Frau umso mehr, als ich an die wundervolle Zeit denken musste, während der wir unser Fernweh gestillt hatten. Fünf Stunden später hob unsere Maschine mit Ziel Bali ab. Tränen schossen in meine Augen, als ich daran dachte, was uns bevorstand. Ich liebte Bali, ich liebte es sehr. Doch der Grund, zum dritten Mal in dieses paradiesische Inselreich einzutauchen, stimmte mich erneut sehr traurig. Als ich Bali unter mir erblickte, glich meine Gefühlswelt den Turbulenzen, die unser Flugzeug erschütter- ten, während wir durch riesige Tropenwolken flogen. Der Ka- pitän setzte die Maschine bei herrlichem Sonnenschein sanft auf. Ich machte mir Sorgen wegen der Urne. Der normale Trans- portweg wäre per Cargo gewesen. Der Bestatter hätte sie vom 5 Flughafen abgeholt. Bei der Gepäckkontrolle würde der Karton bestimmt Aufsehen erregen. »Wie bekommen wir die Urne aus dem Flughafen, ohne dass die Beamten unangenehme Fragen stellen oder gar verlangen, den Karton zu öffnen?«, fragte ich Franz. »Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird keine Probleme geben«, beruhigte er mich. Nachdem wir unsere Visagebühr entrichtet und die Passkon- trolle hinter uns gelassen hatten, gingen wir zum Gepäckband. Unruhe stieg in mir auf. Ob die Urne beide Flüge unversehrt überstan- den hat? Nach kurzer Wartezeit erblickte ich den Karton neben meinem kleinen Koffer. Erleichtert nahm ich ihn auf und reichte ihn Franz. An der Gepäckkontrolle fiel mir eine Frau auf, die vor ihrem geöffneten Koffer stand. Bevor ich Franz mitteilen konnte, sich dorthin zu begeben, weil ich annahm, dass nicht jeder Passagier überprüft würde, beorderte ein älterer Beamter ihn schon mit einer unmissverständlichen Handbewegung zu sich. Natürlich konnte er die Aufforderung nicht ignorieren. Hoffentlich, hoffent- lich fragt er nicht, was sich in dem Karton befindet. Er fragte: »Was ist da drin?«, vernahm ich die Worte des Balinesen, als Franz vor ihm stand. »Asche«, antwortete jener selbstbewusst. Ungläubige, fragende Augen blickten abwechselnd auf den Karton und Franz. »Was ist da drin?«, fragte der Beamte erneut. »Asche!«
1 Abschied An Zufälle glaubte ich nicht mehr, seit ich all das Unerklärliche in den letzten Jahren erlebt hatte. So wunderte ich mich auch nicht, dass wir nicht den Persischen Golf wie bei früheren Flü- gen nach Asien, sondern Polen und Russland überfliegen wür- den. Meine Haare sträubten sich jedoch, als ich Minuten später auf dem Flugmonitor sah, dass wir über Leipzig flogen. Gisela war in Leipzig zur Welt gekommen. Dort hatte ihr Leben ihren Ursprung. Mein Schwager Franz, der mir den Fensterplatz überlassen hatte, war in seine Zeitung vertieft. Nach elf Stunden landeten wir in Bangkok, wohin mich vor Jahren meine erste und auch letzte Fernreise mit Gisela geführt hatte. Ich vermisste meine Frau umso mehr, als ich an die wundervolle Zeit denken musste, während der wir unser Fernweh gestillt hatten. Fünf Stunden später hob unsere Maschine mit Ziel Bali ab. Tränen schossen in meine Augen, als ich daran dachte, was uns bevorstand. Ich liebte Bali, ich liebte es sehr. Doch der Grund, zum dritten Mal in dieses paradiesische Inselreich einzutauchen, stimmte mich erneut sehr traurig. Als ich Bali unter mir erblickte, glich meine Gefühlswelt den Turbulenzen, die unser Flugzeug erschütter- ten, während wir durch riesige Tropenwolken flogen. Der Ka- pitän setzte die Maschine bei herrlichem Sonnenschein sanft auf. Ich machte mir Sorgen wegen der Urne. Der normale Trans- portweg wäre per Cargo gewesen. Der Bestatter hätte sie vom 5 Flughafen abgeholt. Bei der Gepäckkontrolle würde der Karton bestimmt Aufsehen erregen. »Wie bekommen wir die Urne aus dem Flughafen, ohne dass die Beamten unangenehme Fragen stellen oder gar verlangen, den Karton zu öffnen?«, fragte ich Franz. »Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird keine Probleme geben«, beruhigte er mich. Nachdem wir unsere Visagebühr entrichtet und die Passkon- trolle hinter uns gelassen hatten, gingen wir zum Gepäckband. Unruhe stieg in mir auf. Ob die Urne beide Flüge unversehrt überstan- den hat? Nach kurzer Wartezeit erblickte ich den Karton neben meinem kleinen Koffer. Erleichtert nahm ich ihn auf und reichte ihn Franz. An der Gepäckkontrolle fiel mir eine Frau auf, die vor ihrem geöffneten Koffer stand. Bevor ich Franz mitteilen konnte, sich dorthin zu begeben, weil ich annahm, dass nicht jeder Passagier überprüft würde, beorderte ein älterer Beamter ihn schon mit einer unmissverständlichen Handbewegung zu sich. Natürlich konnte er die Aufforderung nicht ignorieren. Hoffentlich, hoffent- lich fragt er nicht, was sich in dem Karton befindet. Er fragte: »Was ist da drin?«, vernahm ich die Worte des Balinesen, als Franz vor ihm stand. »Asche«, antwortete jener selbstbewusst. Ungläubige, fragende Augen blickten abwechselnd auf den Karton und Franz. »Was ist da drin?«, fragte der Beamte erneut. »Asche!«
Erscheinungsdatum | 07.02.2018 |
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Verlagsort | Deutschland |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Reisen ► Reiseberichte ► Asien | |
Schlagworte | Auswandern • Bali • Insel • Liebe • Mut • Reise • Tatsache • True story • zielstrebig • zusammen |
ISBN-10 | 3-96111-706-3 / 3961117063 |
ISBN-13 | 978-3-96111-706-2 / 9783961117062 |
Zustand | Neuware |
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