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Baedeker Reiseführer E-Book Bodensee (eBook)

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(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 14. Auflage
308 Seiten
Mairdumont GmbH & Co. KG (Verlag)
978-3-575-42508-9 (ISBN)
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E-Book basiert auf: 14. Auflage 2018

Da blüht dir was! Die Bodensee-Region ist die Wiege der europäischen Gartenbaukunst. Kaum ein Schloss, das nicht mit schönen Gärten aufwarten kann, sogar viele Privatgärten öffnen im Sommer ihre Pforten. Der neue Baedeker Bodensee versorgt Sie mit den schönsten floralen Hotspots am Schwäbischen Meer. Gleich eine ganze Insel voller Blumen und Bäume erleben Sie auf der Mainau - hier sprießt, grünt und blüht es das ganze Jahr über. Erkunden Sie die stimmungsvollsten Orte auf der Blumeninsel!
Am Morgen in Deutschland frühstücken, das Mittagessen in der Schweiz auf dem 2500 m hohen Säntis einnehmen, abends in Österreich große Oper auf einer der schönsten Freilichtbühnen der Welt erleben und vielleicht für einen Absacker noch kurz nach Liechtenstein fahren - völlig unmöglich? Nicht am Bodensee! Eine kleine Länderreise durch vier Staaten an nur einem Tag - ohne Visum und Verständigungsprobleme - ist hier problemlos zu machen. Fühlen, schmecken, erleben Sie diese internationale Lebenslust!
Nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus - ein Zeppelinflug über den Bodensee ist ganz sicher einer davon: Im Luftschiff sacht dahinschweben, sich fast schwerelos fühlen, aus der Vogelperspektive das bunte Treiben beobachten und den Moment genießen. Der Zeppelin fliegt mit gerade mal 70 km/h und nicht höher als 300 Meter - also trauen Sie sich, zu neuen Horizonten aufzubrechen!

DAS IST... DER BODENSEE TOUREN Unterwegs am Bodensee, Bodensee-Radweg, Künstler und Kirchen, Auf in die Steinzeit SEHENSWERTES VON A BIS Z HINTERGRUND ERLEBEN UND GENIESSEN PRAKTISCHE INFORMATIONEN

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Das ist...


der Bodensee

Die großen Themen rund um das Schwäbische Meer. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont Bildarchiv / Johann Scheibner

Auf Felchenjagd


Rolf Meier jammert nicht. Auch wenn sein Fang gerade mal dafür reicht, seine eigene Gaststätte im schweizerischen Ermatingen mit frischem Fisch zu versorgen. Der 50jährige Berufsfischer ist in jungen Jahren als Globetrotter um die Welt gereist und weiß es heute zu schätzen, dass er am Bodensee in einer der schönsten Landschaften an der frischen Luft arbeiten kann. »Kein Stress, kein Chef – mir geht’s gut«, sagt Meier. Dafür nimmt er gerne in Kauf, dass er jeden Tag bei Wind und Wetter um 4 Uhr früh raus muss, auch wenn die Fische immer weniger werden.

© DuMont Bildarchiv / Johann Scheibner

NOCH 1975 arbeiteten etwa 400 Fischer am Bodensee. Heute versuchen nur mehr etwa 100 Berufsfischer, von ihrem Fang zu leben und die Gastronomie zu versorgen. Nicht wenige von ihnen bangen um ihre Existenz, denn die Fangerträge gehen kontinuierlich zurück.

Die Fischforschungsstelle Langenargen kennt den Grund: Moderne Kläranlagen sorgen inzwischen für so sauberes Wasser, dass kaum mehr Algen wachsen. Doch wo keine Algen gedeihen, gibt es auch keine Wasserflöhe. Beide sind jedoch die wichtigsten Nahrungsquellen der Fische. Für 2015 ermittelte die Langenargener Fischforschungsstelle eine Jahresfangquote für den gesamten Bodensee von 419 Tonnen, im Jahr zuvor waren es noch 589 Tonnen – Tendenz weiter fallend.

Bald werden also viele Fischer sich anderweitig ein Zubrot verdienen müssen. Der Druck steigt auch durch die zunehmende Menge billiger Importfische, denn für viele zählt noch immer der günstigste Preis bei Lebensmitteln. »Importfisch stammt oft aus asiatischen Zuchtanstalten, wofür man Urwald rodet und die Tiere mit Antibiotika gesund hält«, sagt Meier. Auch deshalb nimmt der Fischer manchmal Gäste mit auf den See, damit die sich ein Bild von seiner Arbeit machen können.

Fremdlinge und Feinde


In den letzten Jahren verbreiteten sich auch im Bodensee immer mehr fremde Fischarten, die mit den einheimischen Tieren ums eh’ schon schmaler gewordene Futter kämpfen. Um dem Rückgang des Fischbestandes etwas entgegenzusetzen, ziehen Fischbrutanstalten heimische Fische heran und setzen sie See aus. Am bekanntesten und als Speisefisch sehr beliebt sind die Felchen, gefolgt von den Barschen, die am deutschen Seeufer Kretzer und auf der Schweizer Seite Egli heißen. Und natürlich auch Forellen, Saiblinge, Brassen, Barben, Zander und Hechte.

Zur ungeliebten Konkurrenz zählen die Fischer auch den Kormoran. Ihrer Behauptung, dass die Vögel für den Rückgang des Bestands verantwortlich seien, halten Naturschützer allerdings entgegen, es habe auch schon ohne Kormorane schlechte Fangquoten gegeben.

© Fischer Meier

Bedrohte Existenz: Die Fischer am Bodensee können bald nicht mehr vom Fischfang allein leben. Es gibt immer weniger zu fangen.

Große Mühe, wenig Ertrag


Für die Berufsfischer ist es ein Kampf an mehreren Fronten. Während sich die Politik inzwischen für das Einrichten von Aquakulturen stark macht, lehnen das die meisten Fischer ab. Sie sehen Risiken fürs Ökosystem und befürchten zusätzliche Konkurrenz durch Preisdumping. Weshalb viele von ihnen für eine geringfügige und kontrollierte Erhöhung des Phosphatgehalts im Wasser plädieren, die unbedenklich für die Trinkwasserqualitiät und die Gesundheit der Menschen bliebe, aber wieder mehr Fische ernähren könnte.

»Klinisch rein muss der See ja auch nicht sein«, meint Rolf Meier. Für ihn ist ohnehin nur der Wildfisch der echte Bodenseefisch. Schließlich verstehen sich Fischer wie er, die einen der ältesten Berufe am Bodensee ausüben, eindeutig als Jäger und nicht als Bauern.

Frisch Auf Den Tisch


Noch liegt der See komplett im Dunkeln. Bereits um vier Uhr morgens fährt Rolf Meier jeden Tag mit seinem kleinen Fischerboot hinaus auf den Untersee. Sehr früh aufstehen muss also, wer den Berufsfischern einmal bei der Arbeit zusehen will, wenn er die ausgesetzten Netze vom Vorabend einholt. Der Lohn: ein fantastischer Sonnenaufgang und ein Frühstück mit fangfrischem Fisch in Rolf Meiers Gasthof Seegarten im schweizerischen Ermatingen.

Leise Giganten


Sieht man einen Zeppelin elegant und leise über den Bodensee gleiten, denkt man sofort an entschleunigtes und entspanntes Reisen. Das Luftschiff fliegt mit gerade mal 70 km/h und nicht höher als 300 Meter, sodass die Fluggäste in der Kabine sogar die Fenster öffnen können, um schöne Fotos zu schießen.

© DuMont Bildarchiv / Johann Scheibner

MIT den Zeppelinen begann eine neue Ära der Luftfahrt. In Deutschland ging er in Friedrichshafen erstmals an den Start. Schon 1937 aber kam das Aus, als die »Hindenburg« bei der Landung in Lakehurst nahe New York Feuer fing. Erst seit 1997 werden in Friedrichshafen wieder Zeppeline gebaut.

Die frühen Zeppeline waren alles andere als gemächliche Fortbewegungsmittel. Schließlich sollten sie den großen Oceanlinern Konkurrenz machen und waren für Passagiere gedacht, die es eilig hatten. Ein Zeppelin schaffte es über den Atlantik nach Nord- oder Südamerika in der Hälfte der Zeit, die ein Schiff brauchte. Auch an Luxus hatten die Zeppeline einiges zu bieten. Es gab natürlich Schlafkabinen, ein Restaurant, einen Lese- und Schreibraum, einen Gesellschaftsraum mit Piano und einen Rauchersalon. Einiges davon kann man heute noch in einem originalgetreuen Teilnachbau der »Hindenburg« im Zeppelinmuseum in Friedrichshafen sehen.

Fliegende Zigarren


Auf die Idee, Luftschiffe zu bauen, kam Ferdinand Graf von Zeppelin im Amerikanischen Bürgerkrieg, als er 1863 als württembergischer Leutnant das Geschehen dort beobachtete. Er war fasziniert von den Ballons, mit denen die Nordstaatler die Südstaatler auskundschafteten. Fortan träumte er von einem lenkbaren Fluggerät für den Personen- und Frachttransport über weite Strecken. 1911 gelang ihm der Durchbruch mit seinen »fliegenden Zigarren« am Himmel. Den größten Erfolg verzeichnete die »Graf Zeppelin«, der 1929 ein triumphaler Flug in sechs Etappen rund um den Globus gelang.

1934 bauten die Zeppelin-Werke in Friedrichshafen den bis dahin größten Zeppelin, die 245 m lange »Hindenburg«, die 1936 den Linienverkehr zwischen Frankfurt am Main und New York aufnahm. Die Landung des majestätischen Luxusliners war immer auch ein großes Medienereignis. So kam es, dass am 6. Mai 1937 neben vielen Zuschauern auch Presseleute die Ankunft der »Hindenburg« auf dem Flughafen Lakehurst erwarteten – und dokumentieren mussten, wie sie Feuer fing. Denn ihren Auftrieb erhielten die Zeppeline durch leicht entzündbaren Wasserstoff; nicht entzündliches Helium, wie es heute verwendet wird, war damals schwer zu beschaffen. Diese Katastrophe bedeutete das Ende der Luftschifffahrt; 1940 ließen die Nazis die Werfthallen sprengen.

Abgehoben


Sanft und fast unbemerkt steigt der weiße Riese in die Höhe. Bald schon können sich die Passagiere in der Kabine frei bewegen und durch große Panoramafenster die atemberaubende Aussicht genießen: Unter ihnen ziehen geometrisch angeordnete Äcker, kleine Dörfer, Schlösschen und smaragdgrün leuchtende Buchten vorbei. Zwar gibt es an Bord keinen mondänen Luxus wie früher, doch wird den Passagieren die Ankunft mit einem Graf-Zeppelin-Perlwein versüßt (www.zeppelinflug.de).

Vom Blimp zum NT


Die Zeit der Giganten schien endgültig vorüber. Die heliumgefüllten »Blimps«, die man zuweilen als fliegende Litfaßsäulen über Deutschland erblickt, sehen zwar wie Zeppeline aus, sind aber keine, da ihnen das starre Innengerüst fehlt. Doch der Zeppelin erlebte seine Wiedergeburt, als 1997 in Friedrichshafen der erste, halbstarre Zeppelin NT (»Neue Technologie«) für Rund- und Forschungsflüge startete (Baedeker Wissen >>>).

Zeppelinpiloten gibt es heute weltweit weniger als Astronauten. In Friedrichshafen sind es gerade mal sechs, die abwechselnd die beiden im Einsatz befindlichen Zeppeline fliegen. Darunter ist Katherine Board, die erste und einzige Zeppelinpilotin der Welt. Die Britin fliegt Passagiere ab Friedrichshafen für halb- bis zweistündige Rundflüge über den Bodensee und beruhigt schon mal die Skeptiker. Die neuen Zeppeline sind nicht mit Wasserstoff, sondern mit Helium gefüllt. Und: »Selbst wenn alle drei Motoren ausfallen, machen wir keinen Sturzflug, sondern schweben langsam nach unten«, sagt die Pilotin lächelnd.

© akg-images

Auf dem Bodensee um 1915: Die »LZ 6« wird aus ihrem Hangar gezogen.

Einer Für Alle


Eine kleine Länderreise durch vier Staaten – am Bodensee ist das an einem Tag problemlos zu machen. Wo sonst könnte man ohne Visum und große Verständigungsprobleme am Morgen in Deutschland frühstücken, das Mittagessen in der Schweiz auf dem 2500 m hohen Säntis einnehmen, abends in Österreich große Oper auf einer der schönsten Freilichtbühnen der Welt erleben und vielleicht für einen Absacker noch kurz nach Liechtenstein fahren?

© DuMont Bildarchiv / Johann Scheibner

GLEICH vier Nationen...

Erscheint lt. Verlag 2.1.2018
Reihe/Serie Baedeker Reiseführer E-Book
Baedeker Reiseführer E-Book
Verlagsort Ostfildern
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Deutschland
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte Bregenz • Friedrichshafen • Hohentwiel • Konstanz • Lindau • Mainau • Meersburg • Pfänder • Reichenau • Stein am Rhein • St. Gallen • Uhldingen-Mühlhofen • Wollmatinger Ried
ISBN-10 3-575-42508-6 / 3575425086
ISBN-13 978-3-575-42508-9 / 9783575425089
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