Asien, mein Leben - Die großen Reportagen - Herausgegeben von Angela Terzani und Dieter Wild
- Titel ist leider vergriffen, Neuauflage unbestimmt
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Tiziano Terzani, 1938 in Florenz geboren, in Europa und den USA ausgebildet, kannte Asien wie kaum ein anderer westlicher Journalist. Von 1972 bis 1997 war er dort Korrespondent des SPIEGEL – anfangs in Singapur, dann in Hongkong, Peking, Tokio und Bangkok. 1975 war er einer der wenigen westlichen Reporter, die in Saigon blieben, als Kommunisten die Stadt übernahmen. Terzani lebte bereits fünf Jahre in China, als er 1984 plötzlich verhaftet, antirevolutionärer Aktivitäten beschuldigt, einen Monat umerzogen und schließlich ausgewiesen wurde. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Japan und Thailand zog er sich 1994 nach Indien zurück und hielt sich in den folgenden Jahren wechselweise in meditativer Abgeschiedenheit am Himalaja und in Italien auf. Im Sommer 2004 erlag Tiziano Terzani einer Krebserkrankung. Sein letztes Buch "Das Ende ist mein Anfang. Ein Vater, ein Sohn und die große Reise des Lebens" erschien 2007.
Als wir Anfang 1972 nach Asien aufbrachen, war die Welt voller Hoffnungen. Den Zweiten Weltkrieg hatten die Alliierten gewonnen. Hitler und Mussolini, die beiden kriegerischen Diktatoren, waren tot. Die 1945 gegr_ndeten Vereinten Nationen sollten dazu beitragen, den Frieden zwischen den V_lkern zu sichern. Neue Verfassungen versprachen Demokratie, Gleichheit und Menschenrechte f_r alle. In diesem Geiste hatte auch die Entkolonialisierung in Afrika und Asien begonnen. Die sogenannte Dritte Welt wurde zu einer neuen, vielversprechenden politischen Kraft. Tiziano, der wie so viele Studenten seiner Generation f_r die Menschenrechte auf die Stra_ gegangen war, wollte sich als Journalist in den Dienst der neuen Ideale stellen.Das gro_ Vorbild war f_r ihn Mao Tsetung, doch China war hermetisch abgeriegelt, ein Arbeitsvisum zu bekommen unm_glich. Das andere gro_ Ideal war Gandhi mit seinem Pazifismus, aber zun_st hatte Tiziano anderes im Kopf: Er wollte nach Vietnam, wollte _ber diesen Krieg schreiben, den seine Generation als zutiefst ungerecht empfand. Die Amerikaner k_ften dort, um, wie sie behaupteten, die weltweite Ausbreitung des Kommunismus einzud_en, doch Ho Chi Minhs Kommunisten im Norden des Landes und die mit ihnen verb_ndeten Vietcong im S_den leisteten seit Jahren heroisch Widerstand, um ihr Recht auf Unabh_igkeit und Selbstbestimmung zu verteidigen.Ansonsten gab es in der westlichen Welt damals kaum Interesse f_r Asien. Nicht einmal gro_ Bl_er wie DER SPIEGEL hatten dort B_ros. Als in seiner Hamburger Redaktion aber pl_tzlich ein junger Journalist aus Florenz in der T_r stand, zwei Universit_abschl_sse in der Tasche und f_nf Sprachen imKopf, darunter Chinesisch und Deutsch, und sich als Mitarbeiter f_r S_dostasien anbot, stellte ihn das nach der Strau_Aff_ euphorisch gewordene Blatt ohne zu z_gern ein. Er wurde freier Mitarbeiter auf Probe, bekam aber schon Ende des Jahres einen festen Vertrag als Auslandskorrespondent. In den 25 folgenden Jahren machte Tiziano jedes neue SPIEGEL-B_ro in Asien auf: erst in Singapur, dann in Hongkong, Peking, Tokio, Bangkok und schlie_ich in Delhi.Mit vier Koffern und zwei winzigen Kindern brachen wir 1972 nach Singapur auf. Bis wenige Jahre zuvor war die _uatorinsel eine britische Kolonie gewesen. Wir fanden einen wei_n Bungalow im Alexandra Park, dem Park, in dem die Familien der letzten britischen Offiziere gewohnt hatten, und richteten uns mit den M_beln ein, die sie zur_ckgelassen hatten. In den m_tigen, orange oder violett bl_henden B_en waren die Schreie seltsamer V_gel zu vernehmen, und die ewige Hitze, die t_ich von pl_tzlichen Sturzregen unterbrochen wurde, legte uns einen langsamen, ruhigen Lebensrhythmus auf, der uns neu war.Die Kontakte zu Hamburg waren eher sporadisch. Es gab damals ja noch keine Computer, Faxger_ oder Handys, und Telefonverbindungen mit dem Ausland waren noch sehr umst_lich. Der SPIEGEL schickte seine Marschgenehmigungen also per Telex an die Nachrichtenagentur Reuters in Singapur, von wo Tiziano dann angerufen wurde: "Meldung f_r dich aus Hamburg: Flieg sofort nach Saigon, schick Story bis Donnerstagabend."Tiziano sprang vor Freude in die Luft und brach nach Bangkok auf, im Gep_ seine alte Olivetti-Schreibmaschine Lettera 22, einen Stapel wei_s Papier und eine Nikon mit zwei Objektiven, denn von Anfang an hatte er sich vorgenommen, wenn irgend m_glich auch die Fotos f_r seine Artikel selbst zu machen. Unweigerlich in Wei_gekleidet, da er sich - schon sicherheitshalber - von den amerikanischen GIs in ihren kakifarbenen Uniformen unterscheiden wollte. In Bangkok besorgte er sich die n_tigen Visa, bestieg eine klapprige Caravelle-Maschine der Air France und flog seinem Ziel entgegen.Es waren seine gl_cklichsten Jahre. Er entdeckte Vietnam, Laos und Kambodscha, die drei Kolonien des ehemaligen Franz_sisch-Indochina, und verlor sein Herz an sie. Er wurde Kriegskorrespondent, sah die Schlachten, die Toten, die Gefahren d
Erscheint lt. Verlag | 11.1.2010 |
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Reihe/Serie | Goldmann Taschenbücher |
Zusatzinfo | mit Abbildungen |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 187 mm |
Gewicht | 338 g |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft | |
Reisen ► Reiseberichte ► Naher Osten | |
Reisen ► Reiseführer ► Asien | |
Schlagworte | Asien; Kultur • Asien; Politik/Zeitgeschichte • Bestsellerautor • Bestsellerautor, Länderporträts, Ferner Osten, Spiegel Korrespondent, Vietnam, Kambodscha, Burma, Indien, Nepal, Japan • Biografisch • Burma • Ferner Osten • Indien • Japan • Kambodscha • Länderporträts • Nepal • Reportagen • Spiegel Korrespondent • Vietnam |
ISBN-10 | 3-442-12996-6 / 3442129966 |
ISBN-13 | 978-3-442-12996-6 / 9783442129966 |
Zustand | Neuware |
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