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Praxisratgeber Pflegeversicherung (eBook)

Ansprüche und Leistungen für pflegebedürftige Erwachsene, Säuglinge, Kinder, Jugendliche; Walhalla Rechtshilfen
eBook Download: EPUB
2024 | 3. Auflage
240 Seiten
Walhalla Digital (Verlag)
978-3-8029-5763-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Praxisratgeber Pflegeversicherung - André Wieprecht, Annett Wieprecht-Kotzsch
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Alle Leistungen kennen und nutzen

Pflegebedürftigkeit betrifft alle Bevölkerungsgruppen vom Baby bis zum Erwachsenen. Angehörige oder Helfer stehen den Betroffenen oft zur Seite, organisieren und übernehmen die Pflege.

Dieses Füreinander erfordert das nötige Wissen,

  • wie die Pflegeversicherung funktioniert,
  • welche Leistungen in Betracht kommen,
  • wie diese kombiniert und geltend gemacht werden.

Der Praxisratgeber Pflegeversicherung vermittelt das nötige Know-how, damit Betroffene und ihre Angehörigen selbst handeln und bestimmen können:

  • Wie funktioniert die Pflegeversicherung?
  • Welche Rechte und Ansprüche und welche Pflichten bestehen aus dem Versicherungsverhältnis?
  • Was bedeutet Pflegebedürftigkeit?
  • Wie läuft die Begutachtung zur Einstufung ab?
  • Nach welchen Grundsätzen werden die Pflegegrade ermittelt?
  • Welche Leistungen können wie kombiniert werden?
  • Was ist bei der Beantragung von Hilfs- und Pflegehilfsmitteln zu beachten?
  • Welche Hilfen gibt es für pflegende Angehörige?
  • Was tun, wenn ein Antrag abgelehnt wurde?
  • Welche Besonderheiten sind bei Begutachtung und Leistungen von pflegebedürftigen Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen zu beachten?

Das Buch ist auch als schnelles Nachschlagewerk für Helfer aus dem sozialen Bereich geeignet, um Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Mit den Neuerungen 2024 und 2025 durch das Pflegeunterstützungs- und entlastungsgesetz (PUEG).



Dr. André Wieprecht und Annett Wieprecht-Kotzsch sind Fachbuchautoren im Sozialrecht und seit vielen Jahren mit dem Thema Pflege befasst. Ihr Wissen um die rechtlichen Grundlagen sowie ihre praktischen Erfahrungen im Umgang mit der Pflegekasse und sonstigen Leistungsträgern sind - mit vielen Praxistipps - in diesen Ratgeber eingeflossen. Dr. André Wieprecht ist Professor für Sozialrecht an der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs).

Modul 1 – Schritt 1: Zuordnung der Einzelpunkte


Das Modul 1 „Mobilität“ umfasst fünf Kriterien, die die motorischen Fähigkeiten in Bezug auf das Einnehmen und den Wechsel der Körperhaltung und die Fortbewegung beurteilen. Dabei sind zum Beispiel die Körperkraft, die Balance oder die Bewegungskoordination entscheidend. Die Einzelpunkte werden nach Anlage 1 zu § 15 SGB XI anhand einer vierstufigen Skala gewertet. Die Skala für die Bewertung der fünf Kriterien sieht wie folgt aus:

Einschätzung Inhalt
(vgl. BRi, S. 46 ff.)
Punkte
selbstständig
  • Person kann die jeweilige Handlung bzw. Aktivität ohne Unterstützung durch eine Pflegeperson durchführen

  • Handlung bzw. Aktivität kann z. B. langsam oder durch Nutzung von Hilfsmitteln ohne Hilfe durch eine Pflegeperson erfolgen

  • für kurze Zeit auftretende Beeinträchtigungen bleiben außer Betracht

0
überwiegend selbstständig
  • Person kann im Wesentlichen aus eigener Kraft die Handlung bzw. Aktivität durchführen

  • Pflegeperson muss nur wenig helfen, z. B. als Motivator, durch Anreichen von Hilfsmitteln oder einzelnes Handreichen oder Anwesenheit aus Sicherheitsgründen

1
überwiegend unselbstständig
  • Person kann sich an Handlung bzw. Aktivität nur zu einem geringen Maß beteiligen

  • Pflegeperson muss z. B. Teilschritte der Handlung bzw. Aktivität übernehmen, ständig motivieren oder anleiten sowie fortwährend beaufsichtigen und kontrollieren

2
unselbstständig
  • Person kann Handlung bzw. Aktivität nicht durchführen oder steuern

  • Pflegeperson muss alles oder im Wesentlichen die Handlung bzw. Aktivität übernehmen

3

Im Folgenden werden die einzelnen Kriterien des Moduls 1 an der vierstufigen Skala näher erläutert.

Zum Kriterium „Positionswechsel im Bett“ gehört das Einnehmen von verschiedenen Positionen im Bett, das Drehen um die Längsachse und das Aufrichten aus dem Liegen. Zur Einschätzung der Selbstständigkeit beim Positionswechsel im Bett folgende Tabelle:

Einschätzung Positionswechsel im Bett
(vgl. BRi, S. 50 f.)
Punkte*
selbstständig
  • Position kann allein verändert werden

  • alleinige Positionsveränderung durch Nutzung von Hilfsmitteln, wie z. B. Aufrichter, Bettgitter oder elektrisch verstellbares Bett, sprechen nicht gegen die Bewertung der Selbstständigkeit

  • keine Hilfe durch Pflegeperson notwendig

0
überwiegend selbstständig
  • Position der Person kann etwa durch das Reichen einer Hand oder eines Hilfsmittels von der Pflegeperson verändert werden

1
überwiegend unselbstständig
  • Positionsveränderung durch Hilfe der Pflegeperson

  • Mithilfe durch die Person kann nur wenig erfolgen (z. B. durch auf den Rücken rollen oder am Bettgestell festhalten)

2
unselbstständig
  • Position kann nur durch Pflegeperson verändert werden

  • Mithilfe der Person ist bei der Positionsveränderung nicht möglich

3
*Abschnitt „Zwischenschritt bei Babys und Kindern unter 11 Jahren“ beachten.

Das Halten einer stabilen Sitzposition erfasst das Sitzen der Person zum Beispiel auf einem Bett oder Stuhl ohne Rücken- oder Seitenstütze. Zur Einschätzung der Selbstständigkeit der Aktivität die folgende Tabelle:

Einschätzung Halten einer stabilen Sitzposition
(vgl. BRi, S. 50)
Punkte*
selbstständig
  • Sitzposition kann allein gehalten werden

  • Selbstständigkeit ist auch dann gegeben, wenn sich die Person zum Halten der Sitzposition mit den Händen abstützt

  • keine Hilfe durch Pflegeperson notwendig

0
überwiegend selbstständig
  • Sitzposition kann ohne Seitenstütze nur kurz gehalten werden

  • für längere Zeit kann eine stabile Sitzposition z. B. auf einem Sessel oder einer Couch mit Armlehnen gehalten werden

1
überwiegend unselbstständig
  • eingeschränkte Rumpfkontrolle

  • keine stabile Sitzposition für längere...

Erscheint lt. Verlag 22.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Arbeits- / Sozialrecht Sozialrecht
Schlagworte Begutachtung • Behinderte Menschen • Behindertes Kind • Einstufung • Häusliche Pflege • Hilfsmittel • MDK-Einstufung • Medizinischer Dienst • Menschen mit Behinderungen • NBA und NBI • Pflegebedürftiger • Pflegebedürftigkeit • Pflegebegutachtung • Pflegefall • Pflegegrad • Pflegegutachten • Pflegehilfsmittel • Pflegekasse • Pflegeperson • Pflegestärkungsgesetze • Pflegeversicherung • SGB XI
ISBN-10 3-8029-5763-6 / 3802957636
ISBN-13 978-3-8029-5763-5 / 9783802957635
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