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Bedingt einsatzbereit? Politische Delikte im europäischen Übergabesystem am Beispiel des deutschen Hochverrats und der spanischen Rebellion.

Buch | Softcover
287 Seiten
2024
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-19158-1 (ISBN)
CHF 125,85 inkl. MwSt
Die Arbeit behandelt ein Problem mit aktuellem Bezug zum europäischen Strafrecht. Anlässlich des Falls Carles Puigdemont, der 2017 aus Spanien ins EU-Ausland gereist war, um sich der Strafverfolgung wegen »Rebellion« in seinem Heimatland zu entziehen, wird die Frage behandelt, inwieweit das System des Europäischen Haftbefehls im europäischen (Strafrechts-)Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts auch für politische Kernverbrechen zur Anwendung gebracht werden kann oder sollte.
Die Arbeit behandelt anlässlich des Falls Carles Puigdemont die Frage, inwieweit das System des Europäischen Haftbefehls im europäischen (Strafrechts-)Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts auch für politische Kernverbrechen zur Anwendung gebracht werden kann oder sollte. Sie gelangt nach einer exemplarischen rechtsvergleichenden Analyse des deutschen Hochverrats und der spanischen Rebellion zu dem Ergebnis, dass die derzeit im Rahmenbeschluss über den Europäischen Haftbefehl vorgesehene Prüfung der beiderseitigen Strafbarkeit für politische Kernverbrechen unzulänglich ist. Diese lässt nämlich außer Acht, dass die Schutzgüter und Sachverhalte entsprechender Delikte dynamisch an das nationale Verfassungsrecht anknüpfen und daher kaum vergleichbar und nicht ohne Weiteres auf andere Staaten übertragbar sind. Vorzugswürdig ist stattdessen eine Ordre-public-Prüfung, um ein rechtsstaatliches Verfahren auch für politische Straftäter im Einzelfall sicherzustellen »Partially Operational? Political Offences in the European Surrender System by the Example of German High Treason and the Spanish Rebellion«: The thesis deals with a problem that has had rencent implications for European criminal law. On the background of the case of Carles Puigdemont, who fled Spain to Belgium in 2017 to avoid prosecution for ›rebellion‹ in his homeland, the question is addressed as to what extent the European arrest warrant system can or should be applied for political offences in the European area of freedom, security and justice.

Einleitung

1. Grundprinzipien des europäischen Haftbefehls
Der Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung – Das Prinzip des gegenseitigen Vertrauens als Voraussetzung für die gegenseitige Anerkennung – Die Grundsätze des gegenseitigen Vertrauens und der gegenseitigen Anerkennung bezüglich politischer Delikte im RbEuHb

2. Vergleichbarkeit als Grundlage der gegenseitigen Anerkennung bei politischen Delikten am Beispiel von Hochverrat (§ 81 StGB) und Rebellion (Art. 472 CP)
Zur Auswahl der zu vergleichenden Rechtsordnungen und Delikte – Rechtsvergleich des deutschen Hochverrats (§ 81 StGB) und der spanischen Rebellion (Art. 472 CP) – Fazit und Konsequenzen für den Europäischen Haftbefehl

3. Implikationen für das europäische Übergabesystem
Lösungsansätze innerhalb der aktuellen Struktur des Rahmenbeschlusses 2002/584/JI – Lösungsansätze außerhalb der aktuellen Struktur des Rahmenbeschlusses 2002/584/JI

Resümee

Literatur- und Sachwortverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften ; 78
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 430 g
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Strafrecht Besonderes Strafrecht
Schlagworte Auslieferung bei politischen Delikten • Europäischer Haftbefehl • Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung • Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens
ISBN-10 3-428-19158-7 / 3428191587
ISBN-13 978-3-428-19158-1 / 9783428191581
Zustand Neuware
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