Wege zur Rechtsgeschichte: Das BGB (eBook)
410 Seiten
utb. (Verlag)
978-3-8463-5818-4 (ISBN)
Das vorliegende Studienbuch zeichnet die Entstehung und die Geltungsgeschichte der deutschen Privatrechtskodifikation nach. Ziel ist es, der scheinbar zeitlosen Welt des BGB eine historisch-politische Dimension zurückzugeben. In den Blick geraten dabei die Kodifikationsgeschichte, Dogmengeschichte, Justiz- und Wissenschaftsgeschichte und die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zielpublikum sind Studierende und Privatrechtwissenschaftler.
1 Einführung9
2 Das BGB als Privatrechtskodifikation13
2.1 Privatrecht – Eine kleine Begriffsgeschichte13
2.1.1 Rom14
2.1.2 Ius publicum und ius privatum im Alten Reich vor 178015
2.1.3 Privatrecht als Ausdruck der Trennung von Staat und Gesellschaft19
2.2 Kodifikation26
2.2.1 Rechtseinheit28
2.2.1.1 Rechtsvereinheitlichung durch Rechtswissenschaft31
2.2.1.1.1 Rechtsreform durch Ausbildungsreform: Savignys Reformmodell von 180831
2.2.1.1.2 Wege zum Volksgeist zwischen Rationalität und Intuition 34
2.2.1.1.3 Exegese38
2.2.1.1.4 Vertiefung: D. 12, 1, 18, pr. und 41.1.36 und der dingliche Vertrag in § 929 S. 1 BGB40
2.2.1.1.5 Geschichte45
2.2.1.1.6 System47
2.2.1.1.7 Vertiefung: Puchtas Klassifikation der Servituten55
2.2.1.1.8 Die Pandektenvorlesungen als Symbol der nationalen Einheit60
2.2.1.1.9 Einfluss der Pandektenvorlesungen auf das BGB62
2.2.1.2 Rechtsvereinheitlichung durch Rechtsprechung68
2.2.1.3 Rechtsvereinheitlichung durch Gesetzgebung78
2.2.1.3.1 Rechtseinheit und Reform78
2.2.1.3.2 Rechtsvereinheitlichung in der Kommissionsarbeit81
2.2.2 Vollständigkeit85
2.2.2.1 Vollständige Regelung des Privatrechts?85
2.2.2.2 Lückenlosigkeit?90
2.2.2.3 Lückenfüllung durch Prinzipien93
2.2.2.4 Vertiefung: Die Materialien zum BGB98
2.3 Ergebnis: Das BGB als Kodifikation des Privatrechts103
3 Eine Kodifikation in Zeiten des Übergangs (1870 – 1914)105
3.1 Politik: Von frei zu sozial105
3.1.1 Zwischen zwei Epochen: Gründerjahre und Gründerkrach105
3.1.2 Das „unsoziale BGB“?108
3.1.3 Kodifikation und Sondergesetze112
3.1.4 Vertiefung: „Rechtsmissbrauch“117
3.1.5 Die Krise der Form als „Zwillingsschwester der Freiheit“123
3.2 Rechtswissenschaft: Von den Pandekten zum Gesetz127
3.2.1 Der Sturz vom Thron127
3.2.2 Abschied vom Volksgeist129
3.2.3 Neue Wege135
3.3 Justiz: Richterkönig oder Subsumtionsautomat?140
3.3.1 Das BGB als Gefängnis des Richters?140
3.3.2 „Richterrecht“142
3.3.3 Richterlicher Umgang mit dem BGB vor 1914150
3.3.4 Vertiefung: Die „Entdeckung“ der positiven Vertragsverletzung154
3.4 Leitperspektiven auf das weitere 20. Jahrhundert158
4 Epochen des BGB im 20. Jahrhundert161
4.1 Erster Weltkrieg (1914 – 1918)161
4.1.1 Krieg als Labor der Intervention161
4.1.2 Zweifel am Gesetzgeber162
4.1.3 Neue dogmatische Lösungen164
4.2 Weimarer Republik (1918 – 1933)167
4.2.1 Verfassungsprivatrecht?167
4.2.2 Das BGB und der soziale Wandel in Ehe und Familie170
4.2.3 „Sozialisierung“172
4.2.4 Vertragsfreiheit?176
4.2.4.1 Die organisierte Wirtschaft176
4.2.4.2 Vertiefung: Abkehr vom Willensbezug in der Dogmatik 184
4.2.5 Krisendogmatik190
4.2.5.1 Weiterdenken der Kriegsprobleme190
4.2.5.2 Generalklauseln als dogmatische und rechtspolitische Herausforderung195
4.2.5.2.1 Die Aufwertungsfrage195
4.2.5.2.2 Die „Flucht in die Generalklauseln“199
4.2.6 „Gesetzesdämmerung“?205
4.3 Nationalsozialismus (1933 – 1945)211
4.3.1 „Du bist nichts, dein Volk ist alles!“ – Privatrecht im Nationalsozialismus?211
4.3.2 Vertiefung: Folgenreiche Diskussionen um den nationalsozialistischen Vertragsbegriff215
4.3.2.1 Vom Anspruch zur Pflicht218
4.3.2.2 Von der Willensübereinstimmung zum sozialtypischen Verhalten221
4.3.3 Umwertung des BGB230
4.3.3.1 Wertungsjurisprudenz I230
4.3.3.2 Politisierung der Generalklauseln238
4.3.3.3 Richterliche Umwertungen des BGB241
4.3.4 Sonderrecht248
4.3.4.1 Spezialnormen249
4.3.4.2 Ungleichheit als Rechtsprinzip251
4.3.4.3 Generalklauseln, Auslegungsvorschriften und Missbrauchsvorbehalte257
4.3.5 Das Projekt eines Volksgesetzbuches260
4.3.6 Das BGB im Zweiten Weltkrieg264
4.4 DDR (1949 – 1989)267
4.4.1 Privatrecht im Sozialismus?267
4.4.2 „Restzivilrecht“272
4.4.3 Umwertung des BGB279
4.4.4 Das ZGB der DDR286
4.5 Besatzungszeit und Bundesrepublik Deutschland (1945 – 2002)291
4.5.1 Entnazifizierung des Zivilrechts?291
4.5.1.1 Judikatur und Oberster Gerichtshof für die Britische Zone291
4.5.1.2 Versöhnung mit dem BGB? – Die Privatrechtswissenschaft und das Erbe der NSZeit299
4.5.1.3 Wertungsjurisprudenz II306
4.5.2 Die „Naturrechtsrenaissance“ des Bundesgerichtshofes313
4.5.3 Vertiefung: Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht321
4.5.4 Verfassungsprivatrecht328
4.5.5 Das neue Familienrecht334
4.5.6 Herausforderungen durch die Sozialwissenschaften339
4.5.7 Verbraucherrecht349
4.5.8 Die Schuldrechtsreform 2002360
5 100 Jahre Bürgerliches Gesetzbuch373
Abkürzungsverzeichnis385
Register393
Personenregister393
Sachregister397
Paragraphenregister407
Erscheint lt. Verlag | 14.2.2022 |
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Reihe/Serie | Wege zur Rechtsgeschichte | Wege zur Rechtsgeschichte |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Besatzungszonen • BGB • Bundesgerichtshof • Bundesrepublik Deutschland • Code Civil • Deutsche Demokratische Republik • Dogmengeschichte • Ehe • Erbe der NS-Zeit • Familie • Gesetzgeber • Jurastudium • Justiz • Kaiserreich • Kodifikationsgeschichte des BGB • Lehrbuch • Napoleon • Nationalsozialismus • NS-Justiz • Privatrecht • Privatrecht im Sozialismus • Privatrechtsgeschichte • Privatrechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts • Privatrechtskodifikation • Rechtsgeschichte • Rechtswissenschaft • Rechtswissenschaft studieren • Rom • Schuldrechtsreform 2002 • Verbraucherrecht • Verfassungsprivatrecht • Weimarer Republik • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-8463-5818-5 / 3846358185 |
ISBN-13 | 978-3-8463-5818-4 / 9783846358184 |
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