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Prozessuale Handlungsortzurechnung.

Eine Untersuchung der internationalen Zuständigkeit am Handlungsort gemäß Art. 7 Nr. 2 EuGVVO sowie gemäß § 32 ZPO am Beispiel arbeitsteilig verwirklichter Kapitalanlagedelikte.

(Autor)

Buch | Softcover
265 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18378-4 (ISBN)
CHF 109,95 inkl. MwSt
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Innerhalb des europäischen Tatortgerichtsstands des Art. 7 Nr. 2 EuGVVO hat sich bislang keine ausgereifte Beteiligungsdogmatik etabliert. Einer wechselseitigen Handlungsortzurechnung zwischen den Beteiligten arbeitsteilig verwirklichter Kapitalmarktdelikte ist der Europäische Gerichtshof in der Rechtssache Melzer deshalb entgegengetreten. Diesen Standpunkt stellt die Untersuchung auf den Prüfstand und zeigt Perspektiven für die Entwicklung eines zuständigkeitsrechtlichen Beteiligungsmodells.
Fragen der internationalen Zuständigkeit haben sich zu einem typischen Streitpunkt kapitalmarktrechtlicher Haftungsprozesse entwickelt. In seiner vielkritisierten Melzer-Entscheidung ist der Europäische Gerichtshof einer wechselseitigen Zurechnung der Tatbeiträge mehrerer Schädiger entgegengetreten und hat entschieden, dass jeder Beteiligte eines arbeitsteilig verwirklichten Delikts gemäß Art. 7 Nr. 2 EuGVVO am Ort seines eigenen Tatbeitrags, nicht aber an den Handlungsorten anderer Deliktsbeteiligter verklagt werden kann. Die Untersuchung stellt diese Rechtsprechung auf den Prüfstand und zeigt Perspektiven für eine spezifisch zuständigkeitsrechtliche Behandlung des Fragenkreises von Täterschaft und Teilnahme. Unter Berücksichtigung kartellrechtlicher Parallelprobleme gelangt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der Gerichtsstand am Handlungsort einer allgemeingültigen Beteiligungsdogmatik nach materiell-rechtlichem Vorbild nicht zugänglich ist, sondern die eigenständigen Zwecke des internationalen Zuständigkeitsrechts eine nach Deliktstypen differenzierende Lösung erfordern.

Raphael Höll studied law at the Ruprecht-Karls-University Heidelberg (Germany) and the University of Lausanne (Switzerland). During his studies he focused on private international law. In 2017, he graduated from Heidelberg Law School. Since 2020, he has been working as an associate at a law firm in Stuttgart.

Einleitung
1. Wertungsgrundlagen
Eigenständigkeit des zuständigkeitsrechtlichen Wertungssystems – Binnenmarktbezug des europäischen Zivilprozessrechts – Zu ausgewählten Zuständigkeitsinteressen – Der Grundsatz actor sequitur forum rei
2. Der Gerichtsstand am Handlungsort
Zur Teleologie des Deliktsgerichtsstands – Maßstab der gerichtlichen Zuständigkeitsprüfung – Der prozessuale Handlungsort
3. Gerichtsstandbegründende Zurechnung fremder Deliktshandlungen
Überblick über die deutsche und europäische Rechtsprechung – Handlungsortzurechnung auf Ebene des autonomen deutschen Zuständigkeitsrechts – Entwicklungsperspektiven auf Ebene des Art. 7 Nr. 2 EuGVVO
Thesenartige Zusammenfassung
Literatur- und Sachverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht ; 190
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 389 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Bank- und Kapitalmarktrecht
Schlagworte Delikt • Internationale Zuständigkeit • Kapitalanleger
ISBN-10 3-428-18378-9 / 3428183789
ISBN-13 978-3-428-18378-4 / 9783428183784
Zustand Neuware
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