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Der Jugendarrest.

Eine Betrachtung aus rechtshistorischer, rechtsdogmatischer und rechtstatsächlicher Perspektive.

(Autor)

Buch | Softcover
286 Seiten
2020
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18111-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Jugendarrest. - Stephanie Ernst
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Der Jugendarrest ist eine jugendstrafrechtliche Sanktion aus der Kategorie der »Zuchtmittel« und wird seit langem umfassend diskutiert. Dementsprechend liegt eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Veröffentlichungen zu dieser Sanktion vor, umfassende, aktuelle empirische Erkenntnisse fehlen allerdings. Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke durch eine Gesamtbetrachtung des Jugendarrests in allen seinen Varianten.
Der Jugendarrest ist eine jugendstrafrechtliche Sanktion aus der Kategorie der »Zuchtmittel«. In der Arbeit werden zunächst die rechtshistorische Entwicklung und die rechtsdogmatische Ausgestaltung der Sanktion dargestellt. Anschließend werden, aufbauend auf den amtlichen Daten sowie dem vorliegenden Forschungsstand, das Forschungsinteresse und die Grundkonzeption der durchgeführten Erhebung von Arrestvollzugsakten mit Arrestantritt zwischen dem 1. Juli 2016 und dem 31. Dezember 2016 in der Jugendarresteinrichtung Gelnhausen erläutert. Nach der Darstellung der Ergebnisse der Aktenanalyse widmet sich die Autorin der Reformdiskussion, wobei sie, auf Grundlage der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse, dazu Stellung nimmt. Im Ergebnis fordert die Autorin eine umfassende Reform des Jugendarrestsystems und richtet dabei den Blick auf mögliche Entwicklungen aufgrund europarechtlicher Vorgaben.

Stephanie Ernst studierte Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg (Schwerpunkt Kriminalität und Kriminalitätskontrolle) und an der Aristotle University of Thessaloniki. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst in einer Unternehmensberatung und studierte danach Sozialrecht und Sozialwirtschaft an der Universität Kassel. Nach Abschluss des Masterstudiums promovierte sie am Fachgebiet Recht der Kindheit und der Jugend an der Universität Kassel und arbeitete zugleich bei Prof. Dr. Theresia Höynck als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Während der Promotion wechselte sie zur Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. (DVJJ), wo sie seit 2018 als Geschäftsführerin tätig ist.

1. Einleitung

2. Historische Entwicklung des Jugendarrests
Das Jugendgerichtsgesetz von 1923 – Die Einführung des Jugendarrests und dessen Anwendungsbereich – Das Reichsjugendgerichtsgesetz von 1944 – Das Jugendgerichtsgesetz von 1953 – Weitere Entwicklungen zum Jugendarrest – Jugendarrest in der Diskussion – Das Erste Gesetz zur Änderung des Jugendgerichtsgesetzes von 1990 – Weitere Änderungen – Zwischenfazit 2. Teil

3. Aktuelle rechtliche Grundlagen zum Jugendarrest
Der Jugendarrest im Sanktionssystem – Jugendarrest nach § 16 JGG – Jugendarrest nach § 16a JGG – Jugendarrest wegen Nichterfüllung von Weisungen oder Auflagen – Jugendarrest nach § 98 OWiG – Rechtsmittel – Arrestvollzug – Einträge in das Zentral- und das Erziehungsregister

4. Amtliche Daten und Forschungsstand
Amtliche Daten zum Jugendarrest – Forschungsstand – Zwischenfazit 4. Teil

5. Forschungsinteresse und Grundkonzeption der Untersuchung
Forschungsfragen – Forschungsmethodisches Vorgehen – Datenschutz

6. Deskriptive Auswertungen der Aktenanalyse
Beschreibung der Stichprobe zum Zeitpunkt des Arrestantritts – Auswertungen zu den Urteilsarresten nach §§ 16, 16a JGG – Nichtbefolgungsarrest – Arrest nach § 98 II OWiG – Arrestverlauf – Auswertung weiterer Dokumente / Hinweise auf Belastungsfaktoren – Nach Ladung erledigte Vollstreckungsersuchen – Zusammenfassung und Beantwortung der Forschungsfragen – Zwischenfazit 6. Teil

7. Kriminalpolitische Forderungen und Diskussion
Vorschläge de lege ferenda – zu einzelnen Arrestarten – Vorschläge de lege ferenda – allgemeine Reformansätze – Ansätze de lege lata – Zwischenfazit 7. Teil

8. Resümee und Ausblick
Sachliche Rechtsmittelbeschränkung, § 55 I JGG – Freiheitsentzug als Strafe – Ausblick

Literaturverzeichnis

Sachverzeichnis

»Mit ihrer exzellenten Dissertation hat sie dem Gesetzgeber eine Steilvorlage gegeben. Gestützt auf ihre überzeugenden Argumente und die eindrucksvollen empirischen Befunde sollte er eine Kommission zur nächsten Reform des Jugendstrafrechts berufen. Und Stephanie Ernst könnte dann als Mitglied des Gremiums in Anlehnung an den letzten Satz ihrer Arbeit dazu ermutigen, dass man vielleicht nicht versuchen sollte, einen besseren Jugendarrest zu schaffen, sondern etwas Besseres als den Jugendarrest.« Prof. Dr. Christian Pfeiffer, in: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, Jg. 104, 1/2021

»Schon der Umfang der Dissertation (264 Druckseiten) und das Literaturverzeichnis (18 Druckseiten) sind beeindruckend. Inhaltlich ist sie eine außerordentliche wissenschaftliche Leistung.« Prof. Dr. Heribert Ostendorf, in: Richter ohne Robe, 1/2021

»Das vorliegende Werk zeigt ein gutes Gesamtkonzept, von der historischen Entwicklung des Jugendarrests zu den aktuellen Rechtsgrundlagen und den amtlichen Daten sowie dem Forschungsstand, über das Forschungsinteresse hin zu der deskriptiven Auswertung der Analyse und den anknüpfenden Reformansätzen. Die Analyseergebnisse werden detailliert mithilfe von Tabellen und Abbildungen dargestellt und geben dem*der Leser*in einen anschaulichen Überblick. Aus österreichischer Perspektive eignet sich das Werk vor allem für jene, die gerne über den Tellerrand hinausblicken und sich für internationale Regelungen in der Jugendgerichtsbarkeit interessieren, welche sich im nationalen Recht nicht wiederfinden.« Julia Köpf, in: Journal für Strafrecht, 5/2021

»Insgesamt handelt es sich um eine Untersuchung, die man jedem ans Herz legen kann, der sich wissenschaftlich, aber eben auch praktisch mit dem Jugendarrest beschäftigt. Insofern ist die Arbeit im besten Sinne anregend. Dass sie darüber hinaus gut lesbar ist, ist nur ein weiterer Vorzug.« Dr. Jana Schumacher, in: Neue Kriminalpolitik, Jg. 34, 1/2022

»Mit ihrer Studie legt die Autorin eine umfassende 'Rundum'-Betrachtung des Jugendarrests in allen seinen Varianten aus rechtshistorischer, rechtsdogmatischer und rechtstatsächlicher Perspektive vor - rundum ausgezeichnet gelungen.« Dr. Bernd-Rüdeger Sonnen, in: Forum Strafvollzug, 5/2022

»Mit ihrer exzellenten Dissertation hat sie dem Gesetzgeber eine Steilvorlage gegeben. Gestützt auf ihre überzeugenden Argumente und die eindrucksvollen empirischen Befunde sollte er eine Kommission zur nächsten Reform des Jugendstrafrechts berufen. Und Stephanie Ernst könnte dann als Mitglied des Gremiums in Anlehnung an den letzten Satz ihrer Arbeit dazu ermutigen, dass man vielleicht nicht versuchen sollte, einen besseren Jugendarrest zu schaffen, sondern etwas Besseres als den Jugendarrest.« Prof. Dr. Christian Pfeiffer, in: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, Jg. 104, 1/2021

»Schon der Umfang der Dissertation (264 Druckseiten) und das Literaturverzeichnis (18 Druckseiten) sind beeindruckend. Inhaltlich ist sie eine außerordentliche wissenschaftliche Leistung.« Prof. Dr. Heribert Ostendorf, in: Richter ohne Robe, 1/2021

»Das vorliegende Werk zeigt ein gutes Gesamtkonzept, von der historischen Entwicklung des Jugendarrests zu den aktuellen Rechtsgrundlagen und den amtlichen Daten sowie dem Forschungsstand, über das Forschungsinteresse hin zu der deskriptiven Auswertung der Analyse und den anknüpfenden Reformansätzen. Die Analyseergebnisse werden detailliert mithilfe von Tabellen und Abbildungen dargestellt und geben dem*der Leser*in einen anschaulichen Überblick. Aus österreichischer Perspektive eignet sich das Werk vor allem für jene, die gerne über den Tellerrand hinausblicken und sich für internationale Regelungen in der Jugendgerichtsbarkeit interessieren, welche sich im nationalen Recht nicht wiederfinden.« Julia Köpf, in: Journal für Strafrecht, 5/2021

»Insgesamt handelt es sich um eine Untersuchung, die man jedem ans Herz legen kann, der sich wissenschaftlich, aber eben auch praktisch mit dem Jugendarrest beschäftigt. Insofern ist die Arbeit im besten Sinne anregend. Dass sie darüber hinaus gut lesbar ist, ist nur ein weiterer Vorzug.« Dr. Jana Schumacher, in: Neue Kriminalpolitik, Jg. 34, 1/2022

»Mit ihrer Studie legt die Autorin eine umfassende ›Rundum‹-Betrachtung des Jugendarrests in allen seinen Varianten aus rechtshistorischer, rechtsdogmatischer und rechtstatsächlicher Perspektive vor - rundum ausgezeichnet gelungen.« Dr. Bernd-Rüdeger Sonnen, in: Forum Strafvollzug, 5/2022

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen ; 23
Zusatzinfo 62 Tab., 6 Abb.; 286 S., 6 schw.-w. Abb., 62 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 418 g
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht Besonderes Strafrecht
Schlagworte Aktenanalyse • Jugendarrest • Jugendstrafrecht • Zuchtmittel
ISBN-10 3-428-18111-5 / 3428181115
ISBN-13 978-3-428-18111-7 / 9783428181117
Zustand Neuware
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