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Der Schutzbereich von Patenten auf eine zweite medizinische Indikation im Fall eines cross-label-use - Ulrike Zorr

Der Schutzbereich von Patenten auf eine zweite medizinische Indikation im Fall eines cross-label-use

Eine rechtsvergleichende Analyse unter Begutachtung der deutschen, englischen und niederländischen Rechtsprechung

(Autor)

Buch | Hardcover
326 Seiten
2018
Heymanns, Carl (Verlag)
978-3-452-29088-5 (ISBN)
CHF 138,60 inkl. MwSt
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lt;p>Wird ein Generikum unter einer eingeschränkten Marktzulassung (skinny label) für eine patentfreie Indikation auf den Markt gebracht und gelangt im Bereich einer noch patentgeschützten Zweitindikation zur Anwendung, spricht man von einem cross-label-use . Auslöser hierfür ist die in
129 Abs. 1 S. 2 SGB V statuierte Substitutionspflicht der Apotheken, welche unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Abgabe von Generika als preisgünstige (ggf. rabattierte) Arzneimittel führt. Dieser durch das Sozialrecht erzeugte parallele Marktauftritt von Generika und Originalpräparaten unterläuft die gewährten Second Medical Use-Patente und bewirkt enorme wirtschaftliche Verluste auf Seiten der Patentinhaber.

Gerichte mehrerer europäischer Staaten sahen sich vor die Frage gestellt, ob und unter welchen Voraussetzungen ein solcher cross-label-use als Patentverletzung einzustufen ist. In Deutschland hat die Entscheidung des Landgerichts Hamburg vom 2. April 2015 um den Wirkstoff Pregabalin die Aufmerksamkeit auf diese Frage gelenkt. Auch der Patents Court und der Court of Appeal in England hatten sich mit diesem Wirkstoff und dem Patent auf die Zweitindikation (neuropathischer) Schmerz auseinanderzusetzen. In den Niederlanden waren es der Wirkstoff Ribavirin und die Zoledronsäure , welche die Gerichte zu einer patentrechtlichen Einordnung eines cross-label-use veranlassten.

Die Verfasserin analysiert die Entwicklung der Rechtsprechung zur cross-label-use-Problematik in Deutschland, England und den Niederlanden. Dabei werden auch die Einflüsse der jeweiligen nationalen Gesundheitssysteme auf die patentrechtliche Rechtslage in den Blick genommen. Infolge einer rechtsvergleichenden Betrachtung werden Anwendungshinweise für die Rechtspraxis gegeben, nach welchen Kriterien ein cross-label-use patentrechtlich zu beurteilen ist. Sodann wird aus Perspektive der generischen Hersteller untersucht, inwieweit die behandelten Gerichtsentscheidungen ihnen für einen künftigen Marktauftritt Präventionsleitlinien an die Hand geben können. Der letzte Teil der Arbeit widmet sich der Frage, ob ein cross-label-use unter anderem durch die Gestaltung von Vergabeverfahren oder das Verordnungsverhalten der Ärzteschaft effektiv unterbunden werden kann. Die Verfasserin spricht sich dafür aus, eine Lösung über eine patentgerechte ärztliche Verordnung von Arzneimitteln herbeizuführen, indem bei bestehendem Patentschutz das Originalpräparat verschrieben und ein aut-idem-Kreuz zur Vermeidung der Substitution in den Apotheken gesetzt wird.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Heymanns Schriften zum Patentrecht ; 08
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Urheberrecht
Schlagworte cross-label-use • patenten • Schutzbereich
ISBN-10 3-452-29088-3 / 3452290883
ISBN-13 978-3-452-29088-5 / 9783452290885
Zustand Neuware
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