Schiedsgericht und Generalklausel (eBook)
465 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-155444-5 (ISBN)
Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg, Berlin und Ferrara; Erste Juristische Staatsprüfung in Heidelberg; Zweite Juristische Staatsprüfung in Berlin; Magister Artium in Politikwissenschaft; Master of Laws am King's College London; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg; Consultant bei UNIDROIT, Rom; Visiting Fellow am Lauterpacht Centre for International Law, Universität Cambridge; Promotion in Heidelberg.
Cover 1
Vorwort 6
Inhaltsübersicht 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 20
§ 1 Einleitung 24
I. Einführung in das Thema 24
II. Entfaltung der Problematik 26
1. Problemstellung 26
2. Zentrale Fragestellungen 27
III. Gang der Untersuchung 30
1. Vorfragen 30
2. Gang der Darstellung 31
Teil I: Entwicklung und Grundlagen des internationalen Investitionsschutzrechts und der internationalen Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 34
§ 2 Die Rechtsquellen des internationalen Investitionsrechts und die Struktur internationaler Investitionsschutzabkommen 34
I. Einführung 34
II. Rechtsquellen 35
1. Völkervertraglicher Investitionsschutz: Das System der Investitionsschutzabkommen 36
a) Bilateraler Investitionsschutz 36
b) Regionaler und sektoraler Investitionsschutz 39
c) Multilaterale Ansätze 41
2. Völkergewohnheitsrechtsrechtlicher Investitionsschutz 44
3. Allgemeine Rechtsgrundsätze 48
4. Nationales Recht 49
5. Verträge zwischen Gaststaat und Investor (Investitionsverträge) 50
a) Anwendbares Recht 52
b) Stabilisierungs- und Internationalisierungsklauseln 53
c) Praktische Relevanz 56
6. Weitere Quellen 58
a) Europäischer Investitionsschutz 58
b) Soft Law 58
III. Struktur und Inhalt bilateraler Investitionsschutzabkommen 60
IV. Zusammenfassung 63
§ 3 Investor-Staat-Streitbeilegung 64
I. Klassische Streitbeilegungsmechanismen für internationale Investitionsstreitigkeiten 65
1. Rechtsschutz vor staatlichen Gerichten 65
2. Diplomatischer Schutz 66
a) Staatsangehörigkeit 67
b) Erschöpfung des innerstaatlichen Rechtsweges 69
c) Rechtsfolge im Ermessen des Heimatstaates 70
3. Zwischenergebnis 72
II. Beilegung von Investitionsstreitigkeiten in Investor-Staat-Schiedsverfahren (Investitionsschiedsverfahren) 74
1. Entwicklung der Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit (Investitionsschiedsgerichtsbarkeit) 75
2. Das System der ICSID-Schiedsgerichtsbarkeit 78
a) Entstehungsgeschichte und institutioneller Rahmen 78
b) Schiedsverfahren nach der ICSID-Konvention 80
3. Investitionsschiedsverfahren außerhalb des ICSID 88
III. Zusammenfassung 89
§ 4 Rechtsnatur der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 89
I. Die Zuordnungskriterien im Überblick 91
II. Schiedsvereinbarung 92
1. Zustandekommen der Schiedsvereinbarung: Zustimmung zur Schiedsklausel (consent) 92
2. Rechtsnatur und anwendbares Recht der Schiedsvereinbarung 94
a) Rechtsnatur 94
b) Schiedsvereinbarungsstatut 96
III. Anbindung des Schiedsverfahrens an ein nationales Recht 99
1. Einleitung 99
2. ICSID-Schiedsverfahren 101
3. Schiedsverfahren außerhalb des ICSID 102
IV. Anwendbares Recht 103
1. Verfahrensrecht 103
a) ICSID-Schiedsgerichtsbarkeit 103
b) Investitionsschiedsverfahren außerhalb des ICSID 103
2. Anwendbares materielles Recht 104
a) ICSID-Schiedsverfahren 104
b) Investitionsschiedsverfahren außerhalb des ICSID 108
V. Fazit 109
§ 5 Die Auslegung von Investitionsschutzabkommen 111
I. Der Begriff der Auslegung 112
II. Die Auslegung völkerrechtlicher Verträge 113
1. Gegenstand der Auslegung 114
2. Die Rechtsnormen der Vertragsauslegung im Völkerrecht: Auslegung nach der Wiener Vertragsrechtskonvention (WVRK) 116
a) Wortlaut, Art. 31 Abs. 1, 1. Alt. WVRK 118
b) Systematik, Art. 31 Abs. 1, 2. Alt. WVRK 119
c) Sinn und Zweck, Art. 31 Abs. 1, 3.Alt. WVRK 121
d) Weitere Auslegungsmittel, Art. 32 WVRK 123
e) Sonstige Auslegungs- und Vermutungsregeln 124
III. Vertragsauslegung in der Praxis der Investitionsschiedsgerichte 125
1. Teleologische Auslegung 126
2. Ergänzende Auslegungsmittel 127
3. Restriktive Auslegungsansätze 128
a) Souveränitätsschonende Auslegung (in dubio mitius) 128
b) Ergebnisorientierung 129
4. Auslegungserklärungen 129
5. Bedeutung von Modellabkommen 130
IV. Kritik der Auslegungspraxis 130
1. Einseitige Orientierung an Investoreninteressen 131
2. Mangelnde Bestimmtheit des klassischen Auslegungskanons? 135
Teil II: Das Gebot des fair and equitable treatment: Entwicklung, konzeptionelle Grundlagen, Fallgruppen, Kontext und Abgrenzung 142
§ 6 Entwicklung und Quellen des Gebots des fair and equitable treatment 142
I. Geschichtliche Entwicklung und Quellen des Gebots des fair and equitable treatment 142
II. Das Gebot des fair and equitable treatment und das Völkergewohnheitsrecht 146
1. Verhältnis zum völkergewohnheitsrechtlichen Mindeststandard 147
a) Der fremdenrechtliche Mindeststandard und sein Verhältnis zum internationalen Investitionsschutzrecht 147
b) Verhältnis des Mindeststandards zum Gebot des fair and equitable treatment 149
2. Entstehung von Völkergewohnheitsrecht durch völkervertragliches Investitionsrecht ? 157
3. Fazit: Das Gebot des fair and equitable treatment als eigenständiger Schutzstandard 160
III. Abgrenzung gegenüber einer Entscheidungsfindung ex aequo et bono 162
1. Abgrenzung 162
2. Parteivereinbarung 164
3. Zusammenfassung 164
§ 7 Die Rechtsprechung zum Gebot des fair and equitable treatment im Überblick 165
I. Berechtigte Erwartungen (legitimate expectations) 165
II. Transparenz, Konsistenz, Stabilität und Berechenbarkeit (transparency, stability and predictability) 168
III. Abwesenheit von Willkür und Diskriminierung (lack of arbitrariness and discrimination) 170
IV. Verfahrensrechte (due process, fair trial, fair procedure, absence of denial of justice) 172
V. Verhältnismäßigkeitsgrundsatz (proportionality) 175
VI. Kritische Würdigung 175
§ 8 Das Gebot des fair and equitable treatment im Kontext des internationalen Investitionsschutzrechts – Wechselwirkung mit und Abgrenzung gegenüber anderen Schutzstandards 177
I. Verbot entschädigungsloser Enteignung 177
II. Voller Schutz und Sicherheit (full protection and security) 181
III. Verbot willkürlicher und/oder diskriminierender Maßnahmen (duty to refrain from arbitrary and/or discriminatory measures) 185
IV. Inländergleichbehandlung und Meistbegünstigung (national treatment, most-favoured-nation treatment) 186
V. Schirmklauseln (umbrella clauses) 187
Teil III: Ansätze zur Konkretisierung des Gebotsdes fair and equitable treatment: Rechtsprechungsanalyse – Institutionelle Reformansätze – Methodik 190
§ 9 Rechtsprechungsanalyse – Die Rechtsprechung zu den Fallgruppen des Gebots des fair and equitable treatment 191
I. Bedeutung der Fallgruppenmethode 191
II. Der Schutz berechtigter (Investoren-)Erwartungen (legitimate expectations) 195
1. Berechtigte Erwartungen und Vertrauensschutz: Rechtsvergleichender Überblick 196
2. Berechtigte Erwartungen in der Praxis der internationalen Investitionsschiedsgerichte: Investitionsbegriff, indirekte Enteignung und Entschädigungsberechnung 203
a) Investitionsbegriff, Entschädigung- und Schadensersatzberechnung 204
b) Indirekte Enteignungen 204
3. Der Schutz legitimer Investorenerwartungen (legitimate expectations) als Fallgruppe des Gebots des fair and equitable treatment 206
a) Vertrauen auf die Beständigkeit des allgemeinen Rechtsrahmens der Investition (insbesondere der Rechtsordnung des Gaststaates) 207
b) Durch ausdrückliches oder konkludentes, formelles oder informelles Verhalten des Gaststaates gewecktes Vertrauen des Investors 211
c) Durch vertragliche Zusicherungen gewecktes Vertrauen des Investors 214
aa) Investor-Staat-Vertrag 214
bb) Stabilisierungsklauseln 220
d) Berechtigte Erwartungen und tatsächliche Rahmenbedingungen im Gaststaat 220
4. Zusammenfassung 222
III. Verfahrensrechte 224
1. Begriff des fairen Verfahrens 226
2. Rechtsprechung der Investitionsschiedsgerichte 227
3. Rechtswegerschöpfung (exhaustion of local remedies) 232
4. Zusammenfassung 234
IV. Transparenzgebot 235
1. Begriff 235
2. Rechtsprechung der Investitionsschiedsgerichte 237
3. Zusammenfassung 240
V. Verhältnismäßigkeitsgrundsatz (proportionality) 240
1. Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz: Rechtsvergleichender Überblick und methodische Implikationen 241
a) Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz in verschiedenen Rechtsordnungen 241
b) Methodische Implikationen: Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und Abwägung 244
2. Rechtsprechung 245
3. Zusammenfassung 247
VI. Fazit 249
§ 10 Konsistente Rechtsprechung – Möglichkeit und Nutzen institutioneller Reformen auf dem Gebiet der Investitions-schiedsgerichtsbarkeit 252
I. Das Problem mangelnder Konsistenz und Kohärenz in der Rechtsprechung der Investitionsschiedsgerichte 252
1. Einleitung 252
2. Weitere Beispiele aus der Rechtsprechung 256
3. Gründe 260
II. Bestehende Überprüfungsmechanismen 263
1. ICSID-Schiedssprüche 263
2. Außerhalb der ICSID-Konvention ergangene Schiedssprüche 265
3. Zwischenergebnis 267
III. Eine Berufungsinstanz für die Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 267
1. Der Vorschlag für eine ICSID-Berufungsinstanz 267
2. Kritische Würdigung 270
a) Allgemeine Anforderungen an die Ausgestaltung einer Berufungsinstanz 270
b) Zeit- und Kostenerwägungen 272
c) Finalität 273
d) Akzeptanz der erstinstanzlichen Entscheidung 274
e) Inhaltliche Richtigkeit 274
3. Zwischenergebnis 275
IV. Alternativer Vorschlag: ICSID-Vorabentscheidungsverfahren 277
1. Vorbild: Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 267 AEUV 277
2. Übertragung auf die ICSID-Schiedsgerichtsbarkeit 278
3. Vorabentscheidungsverfahren und das Gebot des fair and equitable treatment – europarechtliche Erfahrungen mit der Generalklauselkonkretisierung im Vorabentscheidungsverfahren 280
4. Zwischenergebnis 283
V. Präjudizienbindung in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit 284
1. Präjudizien und Präjudizienbindung 285
a) Begriff 285
b) Nationales Recht – Präjudizien im Civil Law und im Common Law 287
aa) Präjudizien im Rechtskreis des Civil Law – am Beispiel des deutschen Rechts 287
bb) Präjudizien im Rechtskreis des Common Law – am Beispiel des englischen Rechts 290
cc) Zwischenergebnis 293
c) Präjudizien: Europarecht und Völkerrecht 295
aa) Europarecht 295
bb) Völkerrecht 296
d) Zwischenergebnis 297
2. Präjudiz und (internationale) Schiedsgerichtsbarkeit 298
a) Zulässigkeit 298
aa) Zulässigkeit der Rechtsfortbildung durch Schiedsgerichte 298
bb) Zulässigkeit der Fortbildung fremden Rechts 299
b) Präjudiz und Befolgung 302
c) Präjudiz und Vertraulichkeit 302
3. Bedeutung von Präjudizien in der Rechtsprechung der Investitionsschiedsgerichte 304
a) Rechtsprechung der Investitionsschiedsschiedsgerichte 305
b) Zwischenergebnis 311
4. Notwendigkeit eines Systems bindender Präjudizien? 312
VI. Zusammenfassung 317
§ 11 Generalklauselkonkretisierung und internationale Investitionsschiedsgerichtsbarkeit: Methodische Überlegungen zur Konkretisierung des Gebots des fair and equitable treatment 319
I. Generalklausel: Begriff und Funktionen 323
1. Begriffsannäherung 323
a) Wesensimmanente Unbestimmtheit von Sprache 325
b) Begriff und Bedeutung 328
c) Zwischenergebnis 330
2. Generalklauseln: Merkmale und Funktionen 330
a) Bestimmende Merkmale 331
aa) Besonders qualifizierte Unbestimmtheit 331
bb) Besondere (Wert-)Ausfüllungsbedürftigkeit 334
cc) Nichtsubsumierbarkeit 336
dd) Normstruktur und Gesetzgebungstechnik 337
b) Funktionen 339
aa) Verweisung und Rezeption 339
bb) Flexibilität und Anpassung 342
cc) Delegation und Ermächtigung 343
c) Zusammenfassung und kritische Würdigung 345
3. Generalklauseltheorie und Investitionsrecht: Übertragung der Ergebnisse auf das internationale Investitionsrecht 350
a) Generalklauselbegriff 350
b) Funktionseinteilung 353
II. Generalklauselkonkretisierung: Begriff und Methode 358
1. Begriff 358
2. Einzelne Konkretisierungsmodelle 362
a) Präjudizienbindung und Fallgruppenbildung 362
aa) Methodischer Ansatz 362
bb) Kritische Würdigung 364
b) Delegierte Rechtsetzung 368
c) Inhaltliche Ansätze 372
aa) Verfassungsrechtliche Werteordnung – Frage der Konstitutionalisierung des Investitionsrechts 373
bb) Rechtsprinzipien 378
cc) Exkurs: Systemische Integration 381
dd) Zusammenfassung 384
3. Zwischenergebnis 384
a) Konkretisierungsansätze 384
b) Konkretisierungsmaßstäbe 387
c) Konkretisierung und Auslegung 390
III. Prinzipienorientierte Konkretisierung des Gebots des fair and equitable treatment 397
1. Prinzipien und internationales Investitionsrecht – Übertragung der Prinzipientheorie auf das internationale Investitionsrecht 398
a) Prinzipiengewinnung 398
b) Investitionsrechtliche Prinzipien 399
c) Abgrenzung gegenüber den Fallgruppen 402
2. Abwägung 403
a) Der Abwägungsvorgang 403
b) Kritik 405
c) Stellungnahme 406
d) Anwendung 409
3. Zwischenergebnis 410
IV. Fazit 411
§ 12 Schlussbetrachtung 414
I. Schlusswort 414
II. Zentrale Thesen 416
Literaturverzeichnis 426
Verzeichnis der Investitionsschiedssprüche 460
ICSID-Schiedssprüche 460
Sonstige Schiedssprüche 463
Sachregister 464
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2018 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
Recht / Steuern ► EU / Internationales Recht | |
Recht / Steuern ► Wirtschaftsrecht ► Insolvenzrecht | |
ISBN-10 | 3-16-155444-2 / 3161554442 |
ISBN-13 | 978-3-16-155444-5 / 9783161554445 |
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